Vergabe von eigenjagdrevieren „Zellerin Schüttäler“ - Tiroler ...
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zwischen Gams und Rotwild sind mir keine<br />
bekannt. Man muss sich da mehr auf Beobachtungen<br />
und Randbemerkungen beziehen.<br />
Eine dieser „Randbemerkungen“ findet<br />
sich beim Schweizer Wildbiologen Heinrich<br />
Haller in dessen Buch zum Rothirsch im<br />
Schweizer Nationalpark. Haller merkt dort<br />
an, dass die anpassungsfähigen Gams bei<br />
Abwesenheit oder geringen Beständen <strong>von</strong><br />
Rot- und Steinwild Gelände in Beschlag<br />
nehmen, das sonst <strong>von</strong> diesen beiden Arten<br />
genutzt wird. Obwohl nur selten direkte<br />
Auseinandersetzungen oder Zusammentreffen<br />
beobachtet werden, beeinflusst Rotwild<br />
als größte heimische Schalenwildart<br />
die Bestandesdynamik anderer Huftiere.<br />
Nachdem der Schweizer Nationalpark 1914<br />
gegründet wurde, erreichte zu Beginn der<br />
Rehwildbestand dort eine Höhe, an die er<br />
später nie wieder herangekommen ist. Rotwild<br />
war zu der Zeit noch selten. Heinrich<br />
Haller erklärt den Rückgang beim Reh mit<br />
dem Ansteigen der Rotwildbestände. Ähnlich<br />
war es auch beim Gams: Parallel zum<br />
Anwachsen des Rotwildbestandes auf über<br />
1.500 Stück ging die Zahl des Gamswildes<br />
zurück. Sie erreichte in den 1970er, 80er<br />
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Jahren schließlich einen Tiefstand. Nachdem<br />
der Hirschbestand 1987 erstmals wirksam<br />
reguliert wurde, stieg der Gamsbestand<br />
im Nationalpark wieder an und erreichte<br />
Rekordwerte. Dieselbe Entwicklung konnte<br />
auch im Eidgenössischen Jagdbanngebiet<br />
„Bernina-Albris“ beobachtet werden. In<br />
beiden Fällen handelte es sich aber um sehr<br />
hohe Wilddichten und Rotwildkonzentrationen,<br />
die nicht bejagt wurden. Ist damit<br />
aber tatsächlich ein allgemeiner Zusammenhang<br />
belegt?<br />
Würde man nur die Zahlen der Abschussstatistiken<br />
<strong>von</strong> Rot- und Gamswild<br />
gegenüberstellen, so könnte man einen ausgeprägten<br />
gegenläufigen Trend bei beiden<br />
Wildarten berechnen. Dieser Vergleich wäre<br />
aber zu wenig differenziert, so einfach lassen<br />
sich natürliche Zusammenhänge nicht<br />
herstellen. Tatsache ist nach meinen eigenen<br />
Erfahrungen und auch nach den Beobachtungen<br />
<strong>von</strong> Bergjägern, dass Rotwild<br />
zunehmend den Sommer in Hochlagen<br />
der Zentralalpen verbringt. Auch in Gebieten,<br />
wo dies früher nicht der Fall war. Das<br />
ist grundsätzlich zu begrüßen. Die Wildart<br />
stellt sich dabei auf manchen Berghängen<br />
Fachartikel<br />
gerade dort verstärkt ein, wo früher hauptsächlich<br />
Gamswild daheim war. Dabei geht<br />
es vor allem um Setzeinstände und Jungenaufzuchtgebiete<br />
im Frühsommer. Auf Grasbergen<br />
mit geringem Felsanteil mag sich<br />
dies nicht auswirken, weil ohnehin genug<br />
Äsung da ist, bei hohem Felsanteil und wenigen<br />
gut geeigneten Kinderstuben für größere<br />
Rudel ist aber Konkurrenz zwischen<br />
beiden Wildarten da und dort ganz eindeutig<br />
gegeben. Damit kann allerdings nur örtlich<br />
eine Verdrängung bzw. ein Rückgang<br />
des Gamswildes erklärt werden.<br />
Übernutzung und<br />
Abschussplanung<br />
Zuwachszahlen können beim Gams zwischen<br />
10 und 20 % schwanken. Aus meiner<br />
Sicht wird darauf in der Abschussplanung<br />
immer noch viel zu wenig Rücksicht genommen.<br />
Wer nicht auf strenge Winter<br />
mit erhöhtem Fallwildanteil reagiert, der<br />
übernutzt die Bestände! Besonders häufig<br />
kommt dies in Regionen vor, wo es viele klei-<br />
Zum Weiterlesen blättern Sie bitte um auf Seite 8<br />
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