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Vergabe von eigenjagdrevieren „Zellerin Schüttäler“ - Tiroler ...

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Hundsviecha<br />

Keinesfalls will ich heute über wildernde<br />

Hunde schreiben. Auch mit<br />

den Hundeführerinnen und Hundeführern<br />

will ich mich nicht anlegen. Sie<br />

sind meiner aufrichtigen Bewunderung sicher.<br />

Wer einmal ein solches Gespann bei einer<br />

Nachsuche oder beim Brackieren auf Hasen<br />

erlebt hat, weiß wie viel Einsatz und Können<br />

hinter solchen gemeinsamen Arbeiten<br />

stecken. Einmal stand ich bei einer Runde<br />

solch erfahrener Hundeführer und hörte zu.<br />

Sie redeten viel Fachchinesisch, aber immer<br />

wieder hörte ich den Stolz auf ihre Hunde<br />

heraus. Einige gaben aber schon auch zu, dass<br />

nicht jeder Hund ein Ausnahmekönner ist.<br />

Einer aber gab schmunzelnd eine Geschichte<br />

zum Besten, die er vor Jahren selbst erlebte.<br />

Ich möchte sie Ihnen nicht vorenthalten.<br />

Er ist ein erfolgreicher Geschäftsmann und<br />

legte die Jungjägerprüfung ab. Einige „gute<br />

Freunde“ gaben ihm aber zu verstehen, dass<br />

zu einem Jungjäger nicht nur ein Geländefahrzeug<br />

gehört. Um dazuzugehören, braucht<br />

Jagdzeiten in Tirol<br />

Männl. Rotwild Kl. i 01.08.–15.11.<br />

Männl. Rotwild Kl ii & iii 01.08.–31.12.<br />

Weibl. Rotwild/Kälber<br />

und Schmalspießer 01.06.–31.12.<br />

Gamswild 01.08.–15.12.<br />

Gamswild in osttirol 01.08.–31.12.<br />

Männl. Rehwild Kl. i & ii 01.06.–31.10.<br />

Männl. Rehwild Kl. iii 01.06.–31.12.<br />

Weibl. Rehwild & Kitze 01.06.–31.12.<br />

Steinwild 01.08.–15.12.<br />

Muffelwild 01.08.–31.12.<br />

Murmeltier 15.08.–30.09.<br />

Feld- und Alpenhase 01.10.–15.01.<br />

Dachs 15.07.–15.02.<br />

Haselhahn 15.09.–15.10.<br />

Alpenschneehuhn 15.11.–31.12.<br />

Stockente, Ringeltaube 01.10.–15.01.<br />

Fasan 01.10.–15.01.<br />

� Ganzjährig bejagbar: Fuchs, Steinmarder,<br />

iltis, Waschbär, Marderhund und<br />

Schwarzwild<br />

� Folgende Wildarten sind ganzjährig zu<br />

schonen: Wolf, Braunbär, Baummarder,<br />

luchs, Wildkatze, reb-, Stein- und<br />

Blässhuhn, Waldschnepfe, Uhu, Wald-,<br />

raufuß- und Steinkauz, Turm- und<br />

Baumfalke, Habicht, Mäusebussard,<br />

Sperber, Steinadler, graureiher, Kormoran,<br />

gänsesäger, rackelwild, Kolkrabe, Elster,<br />

Eichelhäher, rabenkrähe<br />

� Auer- und Birkhahn: Art. 9,<br />

Vogelrichtlinie – Ausnahmebejagung<br />

JAgd in Tirol 04/2009<br />

es auch einen Hund. Als besonders geeignet<br />

für einen Jungjäger priesen sie den Jagdterrier<br />

an. Für die Baujagd gibt es keinen Besseren,<br />

auf Schweiß ist er auch nicht zu verachten<br />

und Brackieren solle er auch beherrschen.<br />

Es bedurfte nicht vieler Überredungskünste<br />

und unser Jungjäger schuf sich tatsächlich<br />

einen Terrier an. Wenn man aber weiß, dass<br />

ein Terrier eine sehr starke und konsequente<br />

Führung braucht, dass er wegen seiner<br />

Schneid gerne bei Sauen eingesetzt wird und<br />

überhaupt sehr lebendig ist, kann man sich<br />

die weitere Entwicklung fast ausdenken.<br />

Der Hund wurde also gekauft und am Heiligen<br />

Abend unter den Christbaum „gelegt“.<br />

Die Kinder waren noch klein und sollten<br />

auch überrascht werden. Diese Überraschung<br />

gelang auch glänzend. Als die Familie zur Bescherung<br />

schritt, fand sie einen verwüsteten<br />

Christbaum vor, alle Pakete waren aufgerissen,<br />

zerbissen und teilweise zerstört. Aber<br />

auch das neue Geländeauto formte der liebe<br />

Terrier nach seinem Geschmack um. Von<br />

den Rücksitzen waren nach einiger Zeit nur<br />

noch die Metallteile übrig, die Nackenstützen<br />

bestanden aus einem Eisenbügel und der<br />

Schaltknüppel endete ohne Griffknopf. Das<br />

waren die auffallendsten Schäden. Aber noch<br />

eine liebe Eigenschaft hatte der Hund. Kaum<br />

dass er Wild erblickte war er kaum noch zu<br />

halten, er wollte es unbedingt jagen. Aber<br />

auch Hühner, Katzen und andere Hunde<br />

brachten ihn zu einer gewaltigen Raserei.<br />

Im Auto musste unser Jungjäger bei offenem<br />

Fenster den lieben Terrier an der kurzen Lei-<br />

Salm Verlag, Wohlen/Bern<br />

584 Seiten, Format: 18 x 24 cm, gebunden,<br />

in Schuber, 2 Bände, iSBn: 978-3-7262-141<br />

Preis: € 88,00<br />

Jagadistl<br />

ne festhalten und mehr als einmal wieder<br />

energisch zurück ins Auto zerren. Einmal<br />

fuhr nun der glückliche Hundebesitzer mit<br />

dem erfahrenen Jagdaufseher ins Revier.<br />

Plötzlich überfiel eine Rehgeiß mit ihren<br />

zwei Kitzen die Forststraße. Das sah auch<br />

der Terrier und begann im Auto zu toben.<br />

Ohne Rücksicht auf Verluste versuchte er, die<br />

geschlossenen Scheiben zu durchbrechen.<br />

Nun begann die Schulung durch den Jagdaufseher.<br />

Der Jungjäger musste den Hund<br />

an die Leine nehmen und bekam eine frisch<br />

geschnittene Gerte in die Hand. So ging er<br />

über die frischen Fährten - der ferme Jagdhund<br />

versuchte natürlich sofort lauthals den<br />

Fährten zu folgen. Mit der Gerte erhielt er<br />

darauf einen energischen Schlag und wurde<br />

ermahnt: „Pfui! Reh!“ Wirklich, nach cirka<br />

neun Versuchen hatte es der Terrier verstanden<br />

und gehorchte anstandslos. Stolz über<br />

diesen Abrichteerfolg sollte nun die Krönung<br />

erfolgen. Bei Fuß, aber nicht mehr an<br />

der Leine wurden die Fährten überschritten.<br />

Der liebe, besonders für Jungjäger geeignete<br />

Jagdhund war für mehrere Stunden verschwunden.<br />

Der Hund wurde weggegeben.<br />

Ob ihn etwa gar einer der „lieben Freunde“<br />

übernahm?<br />

Unser heute erfolgreicher Hundeführer<br />

erzählte die Geschichte so, dass die ganze<br />

Runde immer wieder in schallendes Gelächter<br />

ausbrach. Vielleicht können auch einige<br />

Leser ein bisschen schmunzeln, das wünscht<br />

sich der … ■<br />

… Distljaga<br />

Der Luchs<br />

Ein Raubtier in der Kulturlandschaft<br />

<strong>von</strong> Urs Breitenmoser<br />

und Christine Breitenmoser-Würsten<br />

Mit dieser Publikation wird zum ersten Mal eine<br />

große, wissenschaftlich fundierte Einzeldarstellung<br />

des luchses vorgelegt. dabei zeigen die international<br />

renommierten Autoren die entscheidenden<br />

Zusammenhänge im Konflikt der verschiedenen<br />

interessen (naturschutz, Touristik, Viehzucht, Jagd<br />

etc.) auf und auch, dass ein gangbarer Weg im<br />

Umgang mit dem luchs beschritten werden kann.<br />

Ein großes zeitgemäßes Werk, das einen profunden<br />

Beitrag zum Verständnis <strong>von</strong> natur<br />

und gesellschaft leistet.<br />

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