HANDELSKRIEGE – EINE SCHLECHTE IDEE| w.news 06.2018
06.2018 | Wirtschaftsmagazin der IHK Heilbronn-Franken. Themen: Handelskriege – eine schlechte Idee • IHK-Fachkräftemonitor • Advertorial B4B Themenmagazin
06.2018 | Wirtschaftsmagazin der IHK Heilbronn-Franken. Themen: Handelskriege – eine schlechte Idee • IHK-Fachkräftemonitor • Advertorial B4B Themenmagazin
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DIGITALISIERUNG MINDERT<br />
FACHKRÄFTEMANGEL KAUM<br />
Der Fachkräftemangel in der<br />
Region Heilbronn-Franken wird<br />
durch die Digitalisierung der<br />
Wirtschaft nicht gemildert werden<br />
können. Das zeigt der IHK-<br />
Fachkräftemonitor 2018.<br />
Von Dorothee Kienzle<br />
In diesem Jahr liegt auf Basis des Fachkräftemonitors<br />
eine aktualisierte<br />
Prognose für Fachkräfteangebot und<br />
-nachfrage von heute bis 2030 vor, die<br />
die Arbeitsmarkteffekte der Digitalisierung<br />
berücksichtigt. Die IHK-Prognose<br />
lautet: Hochqualifizierte stärker gefragt,<br />
weniger Jobs für Ungelernte.<br />
Nachfrage verschiebt sich<br />
In der Wirtschaft 4.0 sind beruflich Hochqualifizierte<br />
und Akademiker noch stärker<br />
gefragt, als sie es ohne Digitalisierung wären.<br />
Durch die Digitalisierung steigt die Nachfrage<br />
nach entsprechend Qualifizierten in diesem<br />
Jahr um rund 900 Personen. Anders sieht<br />
die Situation für An- und Ungelernte aus: Von<br />
ihnen fragen die regionalen Unternehmen<br />
aktuell 8.400 Personen weniger nach als auf<br />
dem Arbeitsmarkt vorhanden sind. Ohne Digitalisierung<br />
würde der Überschuss nur 3.800<br />
Personen betragen. Die Nachfrage verschiebt<br />
sich also Richtung gut qualifizierter Arbeitnehmer.<br />
Fachkräftemangel bedroht Geschäft<br />
Weil in den kommenden Jahren die Babyboomer-Generation<br />
in Rente geht, wird der<br />
Engpass in Heilbronn-Franken von heute<br />
23.000 fehlenden Fachkräften auf 45.000 im<br />
Jahr 2030 ansteigen. Die Unternehmen aus<br />
der Region Heilbronn-Franken werden etwa<br />
jede siebte Fachkräftestelle nicht besetzen<br />
können. Selbst für einfache Tätigkeiten wird<br />
nicht mehr ausreichend Personal zu finden<br />
sein. Jede fünfzehnte Stelle für An- und Ungelernte<br />
wird im Jahr 2030 unbesetzt bleiben.<br />
Das Problem ist schon bei vielen Betrieben<br />
in der Region angekommen. Fast 71 Prozent<br />
melden in der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage,<br />
dass der Fachkräftemangel ihr Geschäft<br />
bedroht. Darum unterstützt die IHK mit einem<br />
vielfältigen Angebot, um möglichst viele<br />
Potenziale auf dem Arbeitsmarkt zu heben.<br />
Zentrale Säulen sind dabei die duale Ausbildung<br />
und berufliche Weiterbildung.<br />
Unterschiede bei Branchen und Berufen<br />
Die Prognosen des Fachkräftemonitors unterscheiden<br />
sich nicht nur für verschiedene<br />
Qualifikationsniveaus, sondern auch für<br />
einzelne Berufsgruppen und Branchen. Zwischen<br />
technischen und kaufmännischen Berufen<br />
findet bis 2030 eine Verschiebung statt.<br />
Im technischen Bereich wird der Mangel<br />
etwa gleich bleiben: Heute und bis 2030 werden<br />
jeweils rund 13.000 beruflich qualifizierte<br />
technische Fachkräfte pro Jahr fehlen. Im<br />
kaufmännischen Bereich fehlen heute 7.000<br />
Absolventen einer beruflichen Aus- und Weiterbildung<br />
pro Jahr, 2030 sind es mit 29.000<br />
Personen mehr als viermal so viele. Auch dies<br />
ist im Zusammenhang mit der Digitalisierung<br />
einzelner Branchen zu sehen. Im produzierenden<br />
Gewerbe werden Tätigkeiten leichter<br />
durch Automatisierung und Digitalisierung<br />
von Prozessen ersetzt werden, was in vielen<br />
Dienstleistungsbereichen kaum möglich ist.<br />
Die Industrie wird so verhältnismäßig etwas<br />
weniger dringend Fachkräfte suchen, als das<br />
Gesundheits- und Sozialwesen sowie die beratenden<br />
und wirtschaftsnahen Dienstleistungen.<br />
Besonders zuspitzen wird sich der<br />
Fachkräftemangel bei Erziehern, Sozialassistenten<br />
und anderen Berufen aus dem Bereich<br />
Erziehung, Soziales und Hauswirtschaft.<br />
Im laufenden Jahr 2018 bestehen die größten<br />
Engpässe in Heilbronn-Franken mit<br />
2.900 fehlenden Fachkräften bei ausgebildeten<br />
Büro- und Sekretariatsfachkräften, mit<br />
2.400 fehlenden beruflich hochqualifizierten<br />
JUNI 2018 ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- 42 ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- www.heilbronn.ihk.de