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"Achse der Willigen" für neue Asylpolitik

Europa soll mit dem australischen Modell die illegale Einwanderung stoppen

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Nr. 25 Donnerstag, 21. Juni 2018<br />

g<br />

Innenpolitik 5<br />

Foto: Parlamentsdirektion/Foto Simonis<br />

Wolfgang Klinger<br />

FPÖ-Wirtschaftssprecher<br />

POLITIK<br />

ANALYSIERT<br />

Arbeitswelt meistern und die Arbeitsplätze sichern kann, braucht es auch eine Flexibilisierung <strong>der</strong> Arbeitszeit.<br />

eitszeitflexibilisierung<br />

und Möglichkeiten <strong>für</strong> Österreichs Arbeitnehmer<br />

Grafik: Agenda Austria<br />

Arbeitszeit auf 60 Stunden wird<br />

eingeschränkt durch ein Ablehnungsrecht<br />

<strong>für</strong> die 11. und 12. Stunde<br />

bei überwiegenden persönlichen<br />

Interessen <strong>für</strong> jeden Arbeitnehmer,<br />

etwa Kin<strong>der</strong>betreuungspflichten.<br />

Es kommt zur Entkriminalisierung<br />

<strong>der</strong> täglichen Arbeitszeithöchstgrenze<br />

bei freiwilliger Gleitzeit<br />

auf zwölf Stunden, fünfmal pro<br />

Woche bei gleichbleibendem Regelungsregime.<br />

Nicht übertragbare<br />

Gleitstunden werden am Ende <strong>der</strong><br />

Gleitzeitperiode, wie bisher, mit<br />

Zuschlag (Zeit o<strong>der</strong> Geld, je nach<br />

Vereinbarung) vergütet.<br />

Die Ausnahmemöglichkeit von<br />

<strong>der</strong> Wochenend- und Feiertagsruhe<br />

wird auf maximal vier Mal im<br />

Jahr beschränkt – und nicht an vier<br />

aufeinan<strong>der</strong>folgenden Wochenenden,<br />

wie im Sozialpartner-Papier<br />

vorgesehen. Es wird die mehrmalige<br />

Übertragungsmöglichkeit von<br />

Zeitguthaben und Zeitschulden in<br />

den jeweils nächsten Durchrechnungszeitraum<br />

durch Kollektivvertrag<br />

ermöglicht.<br />

Vier Anschauungsbeispiele:<br />

Beispiel 1: Hochzeit an zwei<br />

Samstagen im Gasthaus, Kellner<br />

Mit <strong>der</strong> Reform schließt Österreich zu den Mitbewerbern in <strong>der</strong> EU auf.<br />

und Koch arbeiten je zweimal elf<br />

Stunden. Die 9. Stunde wird durchgerechnet,<br />

die 10. und 11. Stunde<br />

sind jeweils Überstunden mit 50<br />

Prozent Zuschlag. Beiden entsteht<br />

ein Zeitguthaben von acht Stunden:<br />

zwei Stunden Normaltarif plus vier<br />

Überstunden mit Zuschlag. Da<strong>für</strong><br />

bekommen sie einen Tag frei.<br />

Beispiel 2: Ein Installateur<br />

braucht am Donnerstag elf Stunden,<br />

weil er zwischendurch einen<br />

Ersatzteil beschaffen muss; es<br />

entsteht ein Zeitguthaben von vier<br />

Stunden (eine Stunde Normaltarif,<br />

zwei Überstunden mit Zuschlag).<br />

Am Freitag danach geht er da<strong>für</strong><br />

um 12.00 Uhr nachhause.<br />

Beispiel 3: Ein IT-Programmierer<br />

hat Gleitzeit, er arbeitet acht,<br />

zehn, zehn und zwölf Stunden. Er<br />

schließt das Projekt am Donnerstag<br />

ab und bleibt da<strong>für</strong> am Freitag zuhause.<br />

Beispiel 4: Großauftrag in <strong>der</strong><br />

Industrie: Ein Arbeiter arbeitet<br />

sechs Wochen lang je 52 Stunden<br />

(an vier Tagen zehn und einmal<br />

zwölf Stunden); Zeitguthaben danach:<br />

30 Stunden zum Normaltarif<br />

plus 42 Überstunden mit Zuschlag,<br />

insgesamt 93 Gutstunden. Das ermöglicht<br />

zweieinhalb Wochen Urlaub<br />

o<strong>der</strong> alternative Auszahlung.<br />

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

sind <strong>für</strong> die heimische<br />

Arbeitswelt nach wie vor schwierig.<br />

Unternehmer und Mitarbeiter<br />

werden durch Digitalisierung, Globalisierung<br />

o<strong>der</strong> kurze Lieferzeiten<br />

herausgefor<strong>der</strong>t. Mit den alten<br />

Rahmenbedingungen kann man<br />

diese nicht optimal und zukunftssicher<br />

erledigen. Es braucht Deregulierung<br />

und Flexibilisierung,<br />

um auch in <strong>der</strong> Zukunft Arbeit und<br />

Wohlstand bieten zu können.<br />

Die Zukunft meistern<br />

Ein wichtiger Schritt ist die flexiblere<br />

Einteilung <strong>der</strong> Arbeitszeit,<br />

die dringend einer Anpassung an<br />

die heutige Arbeitswelt bedarf. Die<br />

von <strong>der</strong> Regierung vorgelegte Flexibilisierung<br />

entkriminalisiert den<br />

12-Stunden-Tag. An den Grundlagen<br />

des Acht-Stunden-Tages und<br />

<strong>der</strong> 40-Stunden-Woche än<strong>der</strong>t sich<br />

nichts, auch die Überstundenzahlungen<br />

bleiben unberührt.<br />

In <strong>der</strong> heutigen Arbeitswelt sind<br />

alle Gruppen dazu aufgerufen, sich<br />

um den Standort Österreich zu<br />

kümmern. Den Kopf in den Sand<br />

zu stecken und Verän<strong>der</strong>ungen aus<br />

politischen Gründen zu torpedieren,<br />

zeigt, dass es nicht um eine<br />

nachhaltige Entwicklung unserer<br />

Heimat geht, son<strong>der</strong>n um politisches<br />

Kleingeld.<br />

Die Arbeitszeitflexibilisierung<br />

verfolgt das Ziel, dass Unternehmer<br />

wie auch Arbeitnehmer davon<br />

profitieren. Dabei liegen die Vorteile<br />

auf <strong>der</strong> Hand. Beide Seiten<br />

können die Arbeitszeit flexibler<br />

einteilen, damit wichtige Aufträge<br />

o<strong>der</strong> Projekte abgeschlossen werden<br />

können. Im Gegensatz dazu<br />

gibt es auch flexiblere Freizeit.<br />

Wenn wir in Österreich auch in<br />

Zukunft erfolgreich sein wollen,<br />

dann muss man sich an <strong>neue</strong> Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

anpassen.

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