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Wiener Festwochen - Österreich Journal

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Foto: BKA/HBF / Andy Wenzel<br />

ÖSTERREICH JOURNAL NR. 107 / 03. 05. 2012<br />

men, mit denen wir zeigen, daß wir gezielt in<br />

Zukunftsbereiche investieren, um <strong>Österreich</strong><br />

nach vorne zu bringen“, so der Vizekanzler.<br />

Anstand und Sauberkeit sind Grundhaltungen,<br />

die sich die Menschen zu<br />

recht erwarten<br />

„Mit dem heute beschlossenen Sauberkeitspaket<br />

legen wir den Grundstein zur Wiederherstellung<br />

des Vertrauens in die Politik.<br />

Wir geben die richtigen Antworten auf all<br />

das, was im Untersuchungsausschuß zutage<br />

gefördert wurde“, ist Spindelegger überzeugt,<br />

und betonte: „Anstand und Sauberkeit<br />

sind Grundhaltungen, die sich die Bürger zu<br />

recht von uns erwarten – einige haben in der<br />

Vergangenheit gegen diese Grundhaltungen<br />

verstoßen und wir haben die Konsequenzen<br />

zu ziehen. Das war unser Auftrag für das nun<br />

vorliegende Paket und das haben wir in fünf<br />

Bereichen getan.“<br />

„Erstens: Wer in Zukunft als Abgeordneter<br />

jemandem gegen Entgelt etwas verspricht,<br />

hat mit harten, strafrechtlichen Konsequenzen<br />

zu rechnen“, so Spindelegger.<br />

„Beim Korruptionsstrafrecht haben wir eine<br />

Ausweitung der Personen der Amtsträger<br />

sowie mehrere Definitionen und Klarstellungen<br />

vorgenommen, um eine klare Festlegung<br />

der Repräsentationstätigkeiten zu erreichen.<br />

Wir haben uns an international hohen Standards<br />

orientiert und diese noch verschärft“,<br />

Innenpolitik<br />

v.l.: Klubobmann Karlheiz Kopf (V), Finanzstaatssekretär Andreas Schieder (S), Medienstaatssekretär Josef Ostermayer (S),<br />

Gesundheitsminister Alois Stöger (S), Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (S), Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle<br />

(V), Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich (V), Verkehrsministerin Doris Bures (S), Sozialminister Rudolf Hundstorfer<br />

(S), Bundeskanzler Werner Faymann (S), Vizekanzler und Außenminister Michael Spindelegger (V), Finanzministerin<br />

Maria Fekter (V), Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (V), Integrationsstaatssekretär Andreas Kurz (V), Unterrichtsministerin<br />

Claudia Schmied (S), Verteidigungsminister Norbert Darabos (S) und Klubobmann Josef Cap (S)<br />

erklärte Finanzministerin Maria Fekter ergänzend.<br />

„Zweitens: Wir haben die Parteifinanzen<br />

gläsern gemacht, damit künftig niemand<br />

mehr aus einem Unternehmen heraus verdeckte<br />

Spenden tätigen kann – das muß völlig<br />

transparent ablaufen. Drittens: Jeder<br />

Abgeordnete hat offenzulegen, ob er und für<br />

welche Interessensgruppen er tätig ist – damit<br />

wir sicher sein können, daß diese Interessen<br />

nicht über das Gemeinwohl gestellt<br />

werden“, so der Vizekanzler, der weiter ausführte:<br />

„Wir haben viertens ein Lobbyinggesetz<br />

für jene Personen, die beruflich versuchen<br />

gegen Entgelt jemanden von etwas<br />

zu überzeugen. Dafür wird es auch in Zukunft<br />

Möglichkeiten geben, aber jetzt mit<br />

Lobbyistenregister und nach ganz klaren Regeln.<br />

Und fünftens: In besagtem Gesetz<br />

haben wir auch ein Provisionsverbot der<br />

öffentlichen Hand vorgesehen.“<br />

„Ich glaube, daß wir mit diesem umfassenden<br />

Paket, das klare Regeln für alle, für<br />

Bund und Länder, vorsieht, genau die richtigen<br />

Antworten geben – darauf, was vielen<br />

Menschen so sauer aufstößt“, so der Vizekanzler,<br />

und abschließend: „Ich hoffe, daß<br />

wir das heute vorliegende Sauberkeitspaket<br />

bereits am 15. Mai als Gesetz im Ministerrat<br />

und im Juli im Parlament beschließen können.<br />

Dabei appelliere ich insbesondere auch<br />

an die anderen Parteien, nicht von vornher-<br />

»<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at<br />

ein alles abzulehnen, sondern in einen konstruktiven<br />

Dialog einzutreten. Das Vertrauen<br />

der Menschen haben wir noch nicht wiedergewonnen,<br />

aber den Grundstein dafür haben<br />

wir heute gelegt.“<br />

Strache: Wer kontrolliert<br />

die Regelungen?<br />

Als Absichtserklärung ohne Verbindlichkeitscharakter<br />

bezeichnete FPÖ- Bundesparteiobmann<br />

Heinz-Christian Strache das<br />

„sogenannte Transparenzpaket“, das SPÖ-<br />

Bundeskanzler Faymann und ÖVP-Vizekanzler<br />

Spindelegger mit „unberechtigtem<br />

Stolz einer wenig staunenden Öffentlichkeit<br />

präsentiert haben“.<br />

Ganz augenfällig dürfte es sich in Wahrheit<br />

um ein Paket der Regierungs-Extrawürste<br />

handeln. So sei weder ein Stiftungsverbot<br />

für politische Parteien darin enthalten,<br />

noch ein Verbot von Unternehmensbeteiligungen.<br />

Und vor allem stellt sich für<br />

Strache die Frage: „Wer kontrolliert die Regelungen?“<br />

Ohne strenge Kontrollmechanismen<br />

seien auch die schärfsten Antikorruptionsregelungen<br />

bloße Makulatur.<br />

An echter Transparenz seien SPÖ und<br />

ÖVP immer noch nicht interessiert, bemängelte<br />

Strache. Mit Scheinmaßnahmen und<br />

kosmetischen Korrekturen versuchten sie,<br />

sich ihre Pfründe auch weiterhin zu sichern.<br />

Die FPÖ werde dies bei den kommenden<br />

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