Wiener Festwochen - Österreich Journal
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© ÖBB/Heider/Klausner<br />
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 107 / 03. 05. 2012<br />
Außerdem werden die ersten Maßnahmen für<br />
die Ersatzwasserversorgung der Gemeinde<br />
Spital am Semmering gesetzt. Der erste<br />
Tunnelvortrieb ist 2014 im Fröschnitzgraben<br />
geplant. 2015 soll mit den Vortriebsarbeiten<br />
in Gloggnitz sowie beim Zwischenangriff<br />
Göstritz begonnen werden. Voraussichtlich<br />
2016 wird das Tunnelbaulos in Grautschenhof<br />
gestartet. Bis 2021 sollen alle Vortriebsarbeiten<br />
abgeschlossen und die beiden<br />
Tunnelröhren im Rohbau durchgängig fertiggestellt<br />
sein. Nach Einbau der Tunnelausrüstung<br />
kann der Semmering-Basistunnel<br />
neu voraussichtlich Ende 2024 in Betrieb<br />
genommen werden.<br />
Gut durchdachte Baulogistik<br />
Die Errichtung eines Infrastrukturprojekts<br />
dieser Größe verlangt eine umfassende<br />
Baulogistik. Die Baustellen müssen einerseits<br />
mit Baustoffen versorgt und andererseits<br />
muß das Ausbruchsmaterial des Semmering-Basistunnels<br />
neu abtransportiert werden.<br />
Dafür kommen modernste lärm- und<br />
emissionsarme Fahrzeuge zum Einsatz.<br />
Während der Bauphase werden eigene Umfahrungsstraßen<br />
errichtet oder hochrangige<br />
Straßenwege als Ortsumfahrungen genutzt.<br />
Zusätzlich werden rund um Baustellen-<br />
Wirtschaft<br />
Der Verlauf der Südbahn-Strecke mit dem rot eingezeichneten Semmering-Basistunnel<br />
neu zwischen Gloggnitz und Mürzzuschlag.<br />
flächen Lärmschutzwände errichtet. Soweit<br />
möglich, wird Ausbruchs- und Baumaterial<br />
auf der Schiene befördert. Weiters werden<br />
Deponien in Baustellennähe errichtet. Nach<br />
Ende der Ablagerung werden sie rekultiviert,<br />
neu gestaltet und standortgerecht bepflanzt,<br />
sodaß neuer Lebensraum entsteht.<br />
Bures: Bahn frei für<br />
umweltfreundlichen Verkehr<br />
Für Infrastrukturministerin Doris Bures<br />
(SPÖ) ist der Spatenstich für den Semmering-Basistunnel<br />
ein historisches Ereignis,<br />
und das „nicht nur, weil die Vorbereitungsarbeiten<br />
mittlerweile schon drei Jahrzehnte<br />
dauern, sondern weil der SBT für die Südbahn<br />
und das gesamte österreichische<br />
Hochleistungsnetz ein Schlüsselprojekt ist“.<br />
Bures: „Der Semmering-Basistunnel macht<br />
die neue Südbahn komplett. Das ist der letzte<br />
große Lückenschluß, den wir heute in<br />
Angriff nehmen. Gerade im Jubiläumsjahr<br />
175 Jahre Eisenbahn in <strong>Österreich</strong> zeigen<br />
wir mit dem Spatenstich, daß die Eisenbahn<br />
auch eine große Zukunft haben wird.“<br />
„Die Südstrecke ist einer der wichtigsten<br />
Korridore, im innerösterreichischen Verkehr<br />
genauso wie im grenzüberschreitenden Verkehr“,<br />
hob die Ministerin hervor. „Mit dem<br />
»<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at<br />
Ausbau wird es gelingen, daß wir den enormen<br />
Zuwachs im Güterverkehr umweltfreundlich<br />
bewältigen können und für den<br />
Personenverkehr ein absolut konkurrenzfähiges<br />
Angebot zur Straße auf die Schiene<br />
bringen. Das Signal ist klar: Bahn frei für<br />
den umweltfreundlichen Verkehr.“<br />
Für Bures geht es beim Ausbau der Schiene<br />
auch um einen Mobilitätsgarantie. „Bevölkerung<br />
und Wirtschaft brauchen Mobilität,<br />
die muß zuverlässig, sicher, effizient und<br />
leistbar sein. Gerade angesichts der steigenden<br />
Treibstoffpreise muß hier jeder verantwortungsvolle<br />
Staat vorsorgen“, so die Ministerin.<br />
Fahrzeiten Wien-Graz-Klagenfurt<br />
um ein Drittel kürzer<br />
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„Die Schiene ist unschlagbar bei Klimaschutz<br />
und Sicherheit, durch den Ausbau<br />
machen wir die Schiene absolut konkurrenzfähig<br />
bei den Fahrzeiten und wir schaffen<br />
die Kapazitäten, die für den Güterverkehr<br />
unbedingt notwendig sind“, erläutert Bures.<br />
Die Fahrzeiten zwischen Wien und Graz und<br />
Wien und Klagenfurt werden um ein Drittel<br />
reduziert. Statt in 2:40 Stunden wird man ab<br />
2024 von Wien nach Graz nur mehr 1:50<br />
Stunden brauchen, Wien-Klagenfurt geht<br />
dann in 2:40 statt 4 Stunden.<br />
Plus 80 Prozent im Güterverkehr<br />
Keine andere Alpenquerung hat in den<br />
letzten Jahren so große Zuwächse verzeichnet<br />
wie Semmering und Wechsel. Seit 1994<br />
hat sich das Güterverkehrsaufkommen am<br />
Querschnitt Semmering/Wechsel verdoppelt.<br />
Die Verkehrsprognose 2025+ sagt für den<br />
Korridor eine weitere Steigerung beim Güterverkehr<br />
um 80 Prozent voraus. Bures:<br />
„Der Infrastrukturausbau bringt diesen Zu-<br />
Die ÖBB<br />
Als umfassender Mobilitätsdienstleister<br />
sorgt der ÖBB-Konzern österreichweit<br />
für die umweltfreundliche Beförderung<br />
von Personen und Gütern. Mit<br />
konzernweit rd. 42.500 MitarbeiterInnen<br />
(zusätzlich 1900 Lehrlinge) und Gesamterträgen<br />
von rd. 6,1 Mrd. Euro ist<br />
der ÖBB-Konzern ein wirtschaftlicher<br />
Impulsgeber des Landes. Im Jahr 2010<br />
wurden von den ÖBB 460 Mio. Fahrgäste<br />
und 132,9 Mio. Tonnen Güter<br />
transportiert. Strategische Leitgesellschaft<br />
des Konzerns ist die ÖBB-<br />
Holding AG.<br />
http://www.oebb.at