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Zu Hause würdevoll leben bis zuletzt - Christophorus Hospiz Verein ...

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EINFÜHRUNG<br />

Einerseits geht es darum, auf aktiv geäußerte Bedürfnisse des alten Menschen<br />

einzugehen und Kontakte für eine spirituelle Begleitung zu knüpfen. Andererseits muss<br />

eine spirituelle Begleitung aktiv vorgestellt werden. Alte Menschen trauen sich in<br />

kritischen Situationen häufig nicht, ihre spirituellen Bedürfnisse zum Ausdruck zu bringen.<br />

Von daher ist es hilfreich, wenn die spirituellen Aspekte in der gesamten Zeit der<br />

Begleitung thematisiert und auch dokumentiert werden, damit diese wesentliche<br />

Ressource in der Situation des Sterbens genützt werden kann. Selbstverständlich sollte<br />

dort, wo es von den alten Menschen gewünscht wird, mit entsprechenden Gemeinden,<br />

Gemeinschaften, Kirchen und Gruppen zusammengearbeitet werden. Wichtig erscheint<br />

uns, die individuellen spirituellen Prägungen alter Menschen, die sich im Lauf des Lebens<br />

meist verändern, zu sehen und ernst zu nehmen.<br />

Aktuelle politische und strukturelle Rahmenbedingungen<br />

Trotz des Wunsches vieler Menschen, ihren letzten Lebensabschnitt zu <strong>Hause</strong> zu<br />

verbringen, sterben viele im Krankenhaus oder Alten- und Pflegeheim. Für eine bessere<br />

Regelversorgung müssen Kernelemente von Palliativ-Versorgung und <strong>Hospiz</strong>arbeit in der<br />

eigenen Häuslichkeit Anwendung finden und die Vernetzung von Berufsgruppen und<br />

Einrichtungen („sektorenübergreifend“) gefördert werden.<br />

Voraussetzungen dazu sind:<br />

• eine dauerhafte fachliche Integration von Palliativversorgung und <strong>Hospiz</strong>arbeit in<br />

die häusliche Versorgung und deren finanzielle Sicherung,<br />

• die Bezuschussung von Fortbildungen für die Basisqualifizierung und Supervision<br />

von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aller Berufsgruppen in der ambulanten<br />

Altenhilfe und der <strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung,<br />

• die Pflege und Begleitung schwerstkranker und sterbender alter Menschen im<br />

Sinne einer palliativen Kultur durch eine dauerhafte und umfassende Finanzierung<br />

von Leistungen durch die Krankenversicherung (Sozialgesetzbuch V),<br />

• die weitere Integration palliativpflegerischen und -medizinischen Wissens in die<br />

Aus-, Fort- und Weiterbildung der beteiligten Berufsgruppen,<br />

• der zügige, flächendeckende Ausbau der spezialisierten ambulanten<br />

Palliativversorgung,<br />

• die Schaffung ambulanter Strukturen für Ethikberatungen.<br />

Orientierung zur Broschüre<br />

Die Arbeitsgruppe, die diese Broschüre gemeinsam erarbeitet hat, gibt im Folgenden<br />

Handlungsempfehlungen für die genannten Adressaten. Konkrete Fallbeispiele leiten<br />

jeweils die Kapitel ein: die Zeit der Vorsorge, die gesundheitliche Verschlechterung und<br />

die akute Krise. Häufig ist das Erkennen einer palliativen Situation die erste große<br />

Aufgabe für alle Beteiligten. Erst dann ist eine Orientierung im weiteren Verlauf anhand<br />

dieser Broschüre möglich. Am Ende der Kapitel fasst ein konkreter Rat die wichtigsten<br />

Handlungsschritte zusammen.<br />

Im Anhang schließlich verweisen wir zunächst auf gelungene Praxisbeispiele, die sich<br />

insbesondere als Anregungen für Ärztinnen und Ärzte, Pflegekräfte, andere beteiligte<br />

Berufsgruppen aber auch Verantwortliche bei den Trägern und in der Politik verstehen.<br />

Hoffentlich nützliche Hinweise auf Literatur und mögliche Downloads im Internet runden<br />

unsere Broschüre ebenso ab wie eine Auswahl von Kontaktadressen, teils nur<br />

beispielhaft, für die Stadt München.<br />

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