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Zu Hause würdevoll leben bis zuletzt - Christophorus Hospiz Verein ...

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AKUTE KRISE<br />

vorhersehbar. Es handelt sich dabei um sog. „Krisen“ wie Atemnot, Schmerzen oder<br />

Angst, die eine Änderung des Therapiezieles mit entsprechenden Handlungsvorgaben<br />

erfordern. Sowohl diese möglicherweise eintretenden Krisen wie auch die dann<br />

erforderlichen Handlungsschritte sollten bereits im Vorfeld mit allen Beteiligten ausführlich<br />

diskutiert, beraten und letztendlich im Sinne der Schwerstkranken und Sterbenden im<br />

Krisenplan klar formuliert und schriftlich festgelegt werden.<br />

3.2. Krisenplan<br />

Voraussetzung für einen Krisenplan ist die Änderung des Therapieziels, d.h. die Abkehr<br />

vom heilenden (kurativen) Ziel hin zum lindernden (palliativen) Ansatz. Dann stehen nicht<br />

mehr die Lebensverlängerung und -erhaltung an oberster Stelle, sondern das Lindern von<br />

physischem und psychischem, sozialem und spirituellem Leid.<br />

Im Sinne des palliativen Gedankens müssen daher Schwerstkranke und Sterbende, die<br />

eine Krankenhauseinweisung ablehnen und zu <strong>Hause</strong> bleiben möchten, eine Bedarfsmedikation<br />

für auftretende Krisen vor Ort vorrätig haben. Diese Medikation kann auch von<br />

Angehörigen verabreicht werden, wenn die Betroffenen selbst dazu nicht in der Lage sind.<br />

Dabei ist es wichtig, die pflegenden Angehörigen dafür sorgfältig anzuleiten, da diese<br />

unmittelbar richtig reagieren müssen.<br />

Je nach Art der Erkrankung sind verschiedene Krisen vorhersehbar, die jedoch nicht<br />

immer eintreten müssen. Beispiele dafür sind:<br />

Schmerzen<br />

Blutung<br />

Atemnot<br />

Epileptische Anfälle<br />

Übelkeit, Erbrechen, Koterbrechen<br />

Rasselatmung<br />

Überwässerung<br />

Komatöse <strong>Zu</strong>stände<br />

Ziele und wichtige Kriterien eines Krisenplans sind:<br />

- 32 -<br />

Verwirrtheitszustand<br />

Angst<br />

Stürze<br />

Fieber<br />

Lungenentzündung<br />

Verstopfung und Harnverhalt<br />

Überbelastung und Angst in der Familie<br />

• Bedürfnissen und Wünschen der Schwerstkranken und Sterbenden zu<br />

entsprechen und diese ohne eigene Wertung zu respektieren,<br />

• Angst, Unsicherheit und Stressbelastung aller Beteiligten zu vermeiden oder zu<br />

reduzieren,<br />

• klare Handlungsschritte vorzugeben („Wer muss was wann womit wie tun?“),<br />

• nicht gewollte oder sinnlose Krankenhauseinweisungen zu vermeiden und das<br />

Sterben zu <strong>Hause</strong> zu ermöglichen,<br />

• Not und Leiden rasch zu lindern,<br />

• ethische und rechtliche Sicherheit zu schaffen.<br />

Folgende Überlegungen im Rahmen des Krisenplans sind außerdem wichtig:<br />

• Krisenpläne sind dann sinnvoll und effektiv, wenn die Beteiligten im Vorfeld ihre<br />

Sorgen und Ängste, aber auch ihre Bedenken und Zweifel offen aussprechen<br />

konnten.<br />

• Der gemeinsame Prozess der Entscheidungsfindung wird dadurch noch vertieft.<br />

• Alle an der Versorgung Beteiligten sollten einbezogen werden, der Hausarzt oder<br />

die Hausärztin, Klinikärztin oder -arzt, Pflegedienste und die Familie.<br />

• Bei Gestaltung und Moderation der Gespräche können auch <strong>Hospiz</strong>dienste helfen.

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