15.12.2012 Aufrufe

Zu Hause würdevoll leben bis zuletzt - Christophorus Hospiz Verein ...

Zu Hause würdevoll leben bis zuletzt - Christophorus Hospiz Verein ...

Zu Hause würdevoll leben bis zuletzt - Christophorus Hospiz Verein ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ANHANG 1.3<br />

Ärztliche Symptomerfassung bei Palliativpatientinnen und -patienten<br />

Schmerzen ertragen zu müssen, ist für viele unheilbare Kranke eine schwere Bürde.<br />

Schmerzen sind die Summe aus einer Vielzahl von Ursachen und Einflüssen. Cicely<br />

Saunders fasst dies unter dem Konzept „total pain“ (auf Deutsch am ehesten<br />

„umfassender Schmerz“) zusammen. Gründe dafür sind neben biologischen (z.B. tumorbedingte<br />

Kompression oder Entzündung von Gewebe, bezeichnet als somatischer oder<br />

viszeraler Nozirezeptorenschmerz) oft auch neuropathische Ursachen (Schmerzentstehung<br />

durch Schädigung des schmerzleitenden Nervensystems), wie auch<br />

persönliche Erfahrungen. Diese setzen sich z.B. aus psychosozialen Komponenten<br />

(Seelenschmerz, Angst, Einsamkeit) und erlernten Mustern (Konzept des chronifizierten<br />

Schmerzes) zusammen und modulieren die Intensität und die persönliche Bedeutung der<br />

Schmerzwahrnehmung und -verarbeitung.<br />

Die folgenden Fragestellungen sind sowohl für Schmerzanamnese, Therapieplanung,<br />

Verlaufsdokumentation und Behandlungskonzepte hilfreich:<br />

• Detaillierte Vorgeschichte von Schmerzen: Beginn, Verlauf, Häufigkeit, Auslöser<br />

• Schmerzintensität:<br />

Visuelle nummerische Analogskalen (VAS):<br />

0 (kein) 1-2-3-4-5 (starker) 6-7-8-9-10 (maximaler Schmerz)<br />

oder Verbal Rating Scale (VRS):<br />

1: kein 2: leichter 3: mäßig starker 4: starker 5: sehr starker Schmerz<br />

• Schmerzcharakter:<br />

stechend, dumpf, brennend, einschießend<br />

Haupt-, Nebenschmerzen<br />

• Erfassung der Beeinträchtigung der täglichen Lebensqualität<br />

(Arbeit, Fortbewegung, generelle Aktivität, Stimmung u.a.)<br />

• Psychosoziale Erfassung evtl. mit Angehörigenbefragung<br />

Geeignet für ein überschaubares Schmerzassessment in der ambulanten Palliativversorgung<br />

ist der MIDOS-Erhebungsbogen („Minimales Dokumentationssystem für<br />

Pallliativeinheiten“). Er basiert auf der Selbsteinschätzung von Patientinnen und Patienten<br />

(Auszug aus Kloke M, Reckinger K, Kloke O (Hrsg.) Grundwissen Palliativmedizin:<br />

Begleitbuch zum Grundkurs Palliativmedizin, download unter www.books.google.de/<br />

books?isbn=3769112229)<br />

- 50 -

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!