Geschäftsbericht Klinik Barmelweid 2007

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30 Seelsorge Christina Soland Pfarrerin Daniel Muoth Diakon Als Pfarreiseelsorgende sich über alternative Gottesdienstformen berieten, kam mir eine Idee: Wir leben in einer lauten, hektischen, marktschreierischen und kurzatmigen Gesellschaft. Stille, Ruhe, Zuhören und Luft: Das sind Qualitäten, die unsere Kirchen anbieten können. Deshalb schlug ich vor, es mit einem Gottesdienst mit viel Platz für Stille zu versuchen. «Das kann man doch nicht machen. Die Leute halten die Stille nicht aus. Spätestens nach einer Minute fangen sie an zu husten …» Ein Kollege meinte, dass die Stille ganz zu streichen sei. «Raum der Stille» Ja, auch ich bin tatsächlich der Meinung, dass Stille zu streichen ist, und dies in unserer Klinik – allerdings in einem ganz anderen Sinn. Patientinnen und Patienten, Besuchende sowie Mitarbeitende können seit Jahrzehnten bei einem Ständer im «Raum der Stille» Kerzen anzünden und dort ihre Anliegen und Gedanken still ausdrücken. Doch die Kerzen verrussten die Decke allzu schnell. So beschloss die Klinikleitung, den «Raum der Stille» neu streichen zu lassen. Über die gelungene Renovation sind Christina Soland, meine reformierte Kollegin, und ich glücklich und danken den Verantwortlichen und den Ausführenden. Der «Raum der Stille» strahlt wieder hell. Und damit es lange so bleibt, haben wir jetzt auf spezielle, russarme Kerzen umgestellt. Aber sonst ist Stille in der Klinik Barmelweid nicht zu streichen. Der «Raum der Stille» zieht Menschen an. Einzelne suchen diese Stille, kommen dort zur Ruhe oder versuchen ihre Gedanken zu ordnen. Und als betende Gemeinschaft ist geteilte Stille im Gottesdienst eine starke Kraftquelle. Dieser «Raum der Stille» ist nicht zu streichen, im Gegenteil. Unser Versuch, nicht nur wöchentlich an einem Dienstag- oder Donnerstagabend, sondern nach Möglichkeit auch an einem Festtag einen Gottesdienst zu feiern, hat Anklang gefunden. Am Bettag mussten wir viele Stühle aus der Piazza entlehnen, damit alle einen Sitzplatz fanden. Stille ist auch in Begegnungen mit Patientinnen und Patienten, Besuchenden und Mitarbeitenden nicht zu streichen. Einerseits haben wir Seelsorgende die Aufgabe, uns in Gesprächen zurückzunehmen und zuerst zuzuhören, ganz gemäss dem Motto: «Wir haben zwei Ohren, aber nur einen Mund». Andererseits achten wir darauf, dass wir die Stille mit unserem Gegenüber auch gemeinsam aushalten, bei starken Gefühlsmomenten und bei Fassungslosigkeit. Vielleicht entsteht gerade daraus dann ein neuer Weg. Stille am eigenen Leib erfahren Stille ist auch für uns Seelsorgende erholsam und herausfordernd, stille Gebetszeiten, aber auch Unvorhersehbares. Ein Velounfall zwang mich zu einer längeren Behandlung. Ich hatte viel Zeit, still darüber nachzudenken, was einem selbst wichtig ist und mit welchem Tempo etwas zu tun oder zu lassen ist. Für die gut dreimonatige Stellvertretung danke ich Diakon Peter Haag herzlich. Als genesener Seelsorger freue ich mich an gelungener, manchmal stillschweigender Zusammenarbeit auf der Barmelweid. «Geh deinen Weg ruhig – mitten in Lärm und Hast – und wisse, welchen Frieden die Stille schenken mag.» Irischer Segensspruch.
Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit Der vernünftige und nachhaltige Umgang mit Ressourcen liegt der Klinik Barmelweid am Herzen. Deshalb lässt sie auch den Geschäftsbericht 2007 auf ein FSC-zertifiziertes Papier (Forest Stewardship Council) drucken. Das Papier Munken Polar enthält ausschliesslich Rohstoffe, die aus FSC-zertifizierten Wäldern stammen. Das FSC-Label wurde 1993 von Umweltorganisationen wie WWF, Vertretern betroffener Regionen (z. B. Regenwaldregionen) sowie Unternehmen der Forst- und Holzwirtschaft gegründet. FSC ist heute als glaubwürdiges, von allen wichtigen Umweltverbänden unterstütztes Zertifizierungssystem für verantwortungsvolle Waldwirtschaft anerkannt. 31
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