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DER KONSTRUKTEUR ASB/2018

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ANTRIEBSELEMENTE UND SOFTWARE<br />

HIGHSPEED – ABER SICHER!<br />

Hocheffiziente Elektromotoren<br />

gehören zu den Schlüsselfaktoren für die Umsetzung<br />

erfolgreicher E-Mobility-Konzepte. Das stellt nicht nur die Motorenbauer<br />

immer wieder vor neue Herausforderungen, sondern auch<br />

die Zulieferer von Norm- und Standardteilen wie zum<br />

Beispiel von Sicherungsringen und Wellenfedern.<br />

Die Ingenieure des C-Teile-Herstellers Smalley standen vor<br />

der Spezialaufgabe, für einen namhaften OEM von Automotive-Elektroantrieben<br />

einen Wellen-Sicherungsring<br />

mit einer integrierten Selbstsperrfunktion zu entwickeln.<br />

Das Besondere daran: Er lässt sich für Umdrehungen von bis zu<br />

17 000 min -1 einsetzen. Herkömmliche Sicherungsringe katapultiert<br />

es bei diesen Drehzahlen ins Nirvana.<br />

Methode. Dabei handelt es sich um eine Variante der Kantenwindungstechnik,<br />

die sich flexibel nutzen lässt und es erlaubt, konstruktive<br />

Anpassungen und Optimierungen an den Sicherungsringen<br />

ohne zusätzliche Tools oder Werkzeug-Modifikationen<br />

vorzunehmen. Das Verfahren ermöglicht zudem die rasche Prototypen-Fertigung<br />

und – selbst bei kleinen Stückzahlen – eine kostengünstige<br />

Herstellung von Sonderlösungen.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

NEUENTWICKLUNG AUF BEWÄHRTER BASIS<br />

Mechanisch betrachtet sind es vorrangig die Zentrifugalkräfte der<br />

rotierenden Antriebswellen, die die Funktion von Sicherungsringen<br />

begrenzen. Werden die Fliehkräfte zu hoch, hebt es den Sicherungsring<br />

aus seiner Nut und lässt ihn von der Welle rutschen. Im<br />

schlimmsten Fall bedeutet das den Totalausfall des Antriebs. Auch<br />

in der Elektrotechnik gehört es daher zu den Pflichten der Konstrukteure,<br />

die maximale Drehzahl-Eignung der verwendeten Sicherungsringe<br />

abzuklären.<br />

Je nach Typ und Variante eignen sich beispielsweise die ösenfreien<br />

Spirolox-Ringe von Smalley im Lieferprogramm von TFC serienmäßig<br />

für Drehzahlen von bis zu 8 000 min -1 . Damit decken der USamerikanische<br />

Hersteller und sein deutscher Vertriebspartner zwar<br />

einen außergewöhnlich großen Anwendungsbereich ab; für einen<br />

namhaften OEM von Automotive-Elektroantrieben für die E-Mobility<br />

war das allerdings nicht genug: Er benötigte für einen neuen<br />

hochdrehenden Motor einen Sicherungsring mit 33 mm Durchmesser,<br />

der seinen Sitz in der Nut selbst bei Drehzahlen von mehr<br />

als 17 000 min -1 zuverlässig und stabil beibehalten sollte.<br />

Grundsätzlich bestehen die Spirolox-Ringe von Smalley/TFC aus<br />

gewalzten Edelstahl-, Federstahl-, Titan- oder Sonderlegierungs-<br />

Werkstoffen und weisen im Gegensatz zu den anderen Sicherungsringen<br />

(DIN 471/472) einen prägnanten Vorteil auf: Sie haben keine<br />

Nasen, Ösen oder Bohrungen und auch keinen Spalt, sondern<br />

schließen rundum bündig ab. Sie sind also wie geschaffen für die<br />

Verwirklichung raumsparender Konstruktionen, da sie peripheren<br />

Komponenten keinen Platz stehlen.<br />

Technologische Grundlage für ihre Herstellung ist das No-Tooling-Cost-Verfahren<br />

von Smalley – auch bekannt als Circular-Grain-<br />

SELBSTSPERRENDE DORN-SLOT-VERBINDUNG<br />

Auch bei der Entwicklung des Sicherungsrings für die Highspeed-Elektromotoren<br />

des Automotive-OEM kamen die Ingenieure<br />

von Smalley mit Hilfe der No-Tooling-Cost-Technologie<br />

schnell zum Ziel. Innerhalb weniger Wochen realisierten sie<br />

einen Spirolox-Ring mit zwei Windungen und einer integrierten<br />

Eigensicherung – einer Art Selbstblockade –, der in der Lage ist,<br />

die hohen Drehzahl-Anforderungen des Kunden problemlos zu<br />

erfüllen.<br />

01 Die Sonderlösung des Wellen-Sicherungsrings hat an ihrer<br />

Innenwindung zwei kleine Dorne, die sich jeweils in gegenüberliegende<br />

schmale Slots im Außenring schieben und einrasten; es gibt<br />

drei mögliche Varianten: mit innen positionierter (oben), mittiger<br />

und außen liegender (unten) Selbstsperrung<br />

74 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>ASB</strong>/<strong>2018</strong>

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