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O das spitze Messer <strong>de</strong>s Hahnenschreis<br />
<strong>de</strong>r Menschheit ins Herz gestochen,<br />
o die Wun<strong>de</strong> zwischen Nacht und<br />
Tag<br />
die unser Wohnort ist!<br />
(b) Vorkämpfer,<br />
im kreißen<strong>de</strong>n Fleisch <strong>de</strong>r Gestirne<br />
in <strong>de</strong>r Nachtwachentrauer<br />
daraus ein Vogellied weint.<br />
(c) O Israel,<br />
du einmal zur Seligkeit endlich<br />
Entbun<strong>de</strong>ner –<br />
<strong>de</strong>s Morgentaus tröpfeln<strong>de</strong> Gna<strong>de</strong><br />
auf <strong>de</strong>inem Haupt –<br />
(d) Seliger für uns,<br />
die in Vergessenheit Verkauften,<br />
ächzend im Treibeis<br />
von Tod und Auferstehung<br />
und vom schweren Engel über uns<br />
zu Gott verrenkt<br />
wie du!<br />
Anmerkungen<br />
01 Vgl. zu dieser Formulierung die bei<strong>de</strong>n Bän<strong>de</strong> von<br />
W. Dietrich – Chr. Link: Die dunklen Seiten Gottes<br />
I. Willkür und Gewalt, II. Allmacht und Ohnmacht,<br />
Neukirchen-Vluyn I (1995) 3 2000; II 2000.<br />
Vgl. auch das Themenheft: „Gericht und Zorn<br />
Gottes im Neuen Testament“: ZNT (Heft 9) 5<br />
(2002).<br />
02 Vgl. weiterführend: Georg Steins (Hg.): Schweigen<br />
wäre gotteslästerlich. Die heilen<strong>de</strong> Kraft <strong>de</strong>r Klage,<br />
Würzburg. 2000. Klage (Jahrbuch für Biblische<br />
Theologie 16), Neukirchen-Vluyn 2001 (Lit.).<br />
03 W. Dietrich – Chr. Link: Die dunklen Seiten Gottes I<br />
(s. Anm. 1) 14.<br />
04 Vgl. <strong>de</strong>n gleichnamigen, instruktiven Beitrag von<br />
G. Beirer, in: Schweigen wäre gotteslästerlich<br />
(s. Anm. 2) 16-41.<br />
05 Vgl. hierzu: E. Zenger: Psalmen. Auslegungen 4: Ein<br />
Gott <strong>de</strong>r Rache? Fluchpsalmen verstehen, Freiburg.<br />
2003. (aktualisierte Neuauflage; Lit.); J. Ebach: Der<br />
Gott <strong>de</strong>s Alten Testaments – Ein Gott <strong>de</strong>r Rache?,<br />
in: Junge Kirche 55 (1994) 130 – 136.<br />
06 Vgl. weiterführend die neue, instruktive Studie von<br />
B. Janowski: Konfliktgespräche mit Gott. Eine Anthropologie<br />
<strong>de</strong>r Psalmen, Neukirchen-Vluyn. 2003.<br />
07 R. M. Rilke: Briefe an seinen Verleger, Leipzig. 1934.<br />
247; übernommen aus B. Janowski: Konfliktgespräche<br />
(s. Anm. 6) VII.<br />
08 Vgl. hierzu weiterführend: J. Ebach: Der Kampf am<br />
Jabbok, in: Ders. u.a. (Hg.): „Leget Anmut in das Geben“<br />
(Jabboq 1), Gütersloh. 2001. 13-43; I. Fischer:<br />
Der erkämpfte Segen (Gen 32,23-33), in: BiKi 58<br />
(2003) 100-106 (mit Hinweis auf die Parallelität von<br />
Gen 30,8 und 32,29).<br />
09 J. Schreiner: Theologie <strong>de</strong>s Alten Testaments (NEB<br />
Ergänzungsband 1), Würzburg. 1995. 42f, weist darauf<br />
hin, dass Israel am ehesten mit „Gott streitet (für<br />
sein Volk)“ bzw. „Gott herrscht“ zu übersetzen ist.<br />
Dann wäre in Gen 32 eine interessante Umkehrung<br />
<strong>de</strong>r ursprünglichen Richtungsaussage gegeben.<br />
10 Vgl. nur Röm 1,18-32; 8,18-22; Mk 2,27; 10,6; Mt 6,26-<br />
30; Joh 1,1-18; Apg 17,24; Hebr 1,1-3; 1 Tim 4,4.<br />
11 Vgl. weiterführend H. Merklein: Jesu Botschaft von<br />
<strong>de</strong>r Gottesherrschaft (SBS 111), Stuttgart. 3 1989.<br />
12 Vgl. weiterführend Ders.: Gericht und Heil. Zur heilsamen<br />
Funktion <strong>de</strong>s Gerichts bei Johannes <strong>de</strong>m Täufer,<br />
Jesus und Paulus, in: Schöpfung und Neuschöpfung<br />
(JBTh 5), Neukirchen-Vluyn. 1990. 71-92.<br />
13 Vgl. weiterführend: G. Theißen – A. Merz: Der historische<br />
Jesus. Ein Lehrbuch, Göttingen. 3 2001. 241-250<br />
(„Das Verhältnis von Gericht und Heil in <strong>de</strong>r Verkündigung<br />
Jesu“); Ch. Riniker: Die Gerichtsverkündigung<br />
Jesu, Frankfurt .1999. M. Reiser: Eschatologie in <strong>de</strong>r<br />
Verkündigung Jesu, in: SNTU 27, 2002. 155-177.<br />
14 Vgl. exemplarisch zur Spannung zwischen Gottes<br />
Gerechtigkeit und Güte: R. Scoralik (Hg.): Das Drama<br />
<strong>de</strong>r Barmherzigkeit Gottes. Studien zur biblischen<br />
Gottesre<strong>de</strong> und ihrer Wirkungsgeschichte in<br />
Ju<strong>de</strong>ntum und Christentum (SBS 183), Stuttgart.<br />
2000. Dies., Gottes Güte und Gottes Zorn. Die Gottesprädikationen<br />
in Exodus 34,6f und ihre intertextuellen<br />
Beziehungen zum Zwölfprophetenbuch (HBS<br />
33), Freiburg. 2002.<br />
15 Vgl. 1 Thess 1,4; Gal 5,22; 2 Kor 13,11; Röm 1,7; 9,13;<br />
11,28 [Gottes Liebe zu Israel; vgl. Mal 1,2-3]; 5,1-11;<br />
8,31-39.<br />
16 Vgl. weiterführend: V. A. Lehnert: Wenn <strong>de</strong>r liebe<br />
Gott „böse“ wird – Überlegungen zum Zorn Gottes<br />
im Neuen Testament, in: ZNT (Heft 9) 5, 2002. 15-25<br />
(Lit.); vgl. auch: R. Miggelbrink: Der Zorn Gottes. Geschichte<br />
und Aktualität einer ungeliebten biblischen<br />
Tradition, Frankfurt. 2000. (Lit.); Ders.: Der zornige<br />
Gott. Die Be<strong>de</strong>utung einer anstößigen biblischen<br />
Tradition, Darmstadt. 2002. (zu letzterem vgl. die Besprechung<br />
von K. Erlemann, in: ZNT Heft 9 5 [2002]<br />
70-72); M. Theobald: Zorn Gottes. Ein nicht zu vernachlässigen<strong>de</strong>r<br />
Aspekt <strong>de</strong>r Theologie <strong>de</strong>s Römerbriefs,<br />
Ders.: Studien zum Römerbrief (WUNT 136),<br />
Tübingen. 2001. S. 68 - 100.<br />
17 Von einem zweiten Urprinzip neben Gott zu unterschei<strong>de</strong>n<br />
ist die biblische Re<strong>de</strong> vom „Teufel“ bzw. „Satan“.<br />
Vgl. weiterführend: W. Kasper – K. Lehmann<br />
(Hg.): Teufel – Dämonen – Besessenheit. Zur Wirklichkeit<br />
<strong>de</strong>s Bösen, Mainz. 1978.<br />
18 Vgl. hierzu: W. Groß – K.-J. Kuschel: „Ich schaffe<br />
Finsternis und Unheil!“ Ist Gott verantwortlich für<br />
das Übel? Mainz. 1992. 60-103.170-218 (Lit.).<br />
19 Vgl. hierzu W. Groß: Das Negative in Schöpfung<br />
und Geschichte: YHWH hat auch Finsternis und Unheil<br />
erschaffen (Jes 45,7); und: Ders.: Gott <strong>als</strong> Feind<br />
<strong>de</strong>s Einzelnen? Psalm 88, in: Ders. – K.-J. Kuschel:<br />
Finsternis (s. Anm. 18) 34-59.<br />
20 Vgl. hierzu: W. Groß: Kann Gottes Prophet scheitern?<br />
Gott verstockt Israel (Jes 6,1-11), ebd. 15-33.<br />
21 Vgl. zum Befund im Markusevangelium: K. Scholtissek:<br />
„Augen habt ihr und seht nicht, und Ohren<br />
habt ihr und hört nicht?“ (Mk 8,18). Lernprozesse<br />
<strong>de</strong>r Jünger Jesu im Markusevangelium, in: Forschungen<br />
zum Neuen Testament und seiner Umwelt.<br />
FS A. Fuchs (Linzer Philosophisch-Theologische<br />
Beiträge 7), hg. v. Chr. Niemand, Frankfurt a. M.<br />
– Bern. 2002. 191-222.<br />
22 Vgl. hierzu: Dtn 21,22-23; 11 Q19 64,6b-13a (während<br />
Dtn von <strong>de</strong>r Aufhängung eines bereits Toten<br />
spricht, bezieht 11 Q19 sich auf <strong>de</strong>n Tod durch Kreuzigung);<br />
Cicero, Pro Rabirio 5,16; Plinius, <strong>de</strong>r Jüngere,<br />
Ep. X 96,8 (<strong>de</strong>r römisch-heidnischen Welt erscheint<br />
die Verkündigung eines gekreuzigten Erlösers <strong>als</strong><br />
superstitio prava immodica, <strong>als</strong> „wüster, maßloser<br />
Aberglaube“).<br />
23 Vgl. weiterführend: Th. Söding: Kreuzestheologie<br />
und Rechtfertigungslehre. Zur Verbindung von<br />
Christologie und Soteriologie im Ersten Korintherbrief<br />
und im Galaterbrief (1992), in: Ders.: Das Wort<br />
vom Kreuz. Studien zur paulinischen Theologie<br />
(WUNT 93), Tübingen 1997, 153-182 (Lit.); H. Merklein:<br />
Das paulinische Paradox <strong>de</strong>s Kreuzes (1997),<br />
in: Ders.: Studien zu Jesus und Paulus II (WUNT<br />
105), Tübingen 1998, 285-302 (Lit.); W. Kraus: Ist Gott<br />
inhuman? Zur Re<strong>de</strong> von Gott angesichts <strong>de</strong>s Kreuzesto<strong>de</strong>s<br />
Jesu, in: Zeitwen<strong>de</strong> 72 (2001) 77-89.<br />
24 Vgl. Gerhard Hotze: Paradoxien bei Paulus. Untersuchungen<br />
zu einer elementaren Denkform in seiner<br />
Theologie (NTA.NF 33), Münster. 1997.<br />
25 Vgl. H. Merklein: Paradox (s. Anm. 23) 292.<br />
26 Vgl. N. Sachs: Zeichen im Sand. Die szenischen<br />
Dichtungen, Frankfurt 1962; Dies.: Das Lei<strong>de</strong>n Israels,<br />
Frankfurt 1969; zu ihrem Werk vgl. B. Lermen –<br />
M. Braun: Nelly Sachs. „An letzter Atemspitze <strong>de</strong>s<br />
Lebens“, Bonn 1998; vgl. auch einführend: G. Fuchs:<br />
Im „Durchschmerzen“ <strong>de</strong>s Lei<strong>de</strong>ns. Klage und<br />
Trost in <strong>de</strong>n Jakob-Gedichten von Nelly Sachs, in:<br />
Schweigen wäre gotteslästerlich (s. Anm. 2) 168-<br />
174 (vgl. ebd. auch die oben zitierten Verse von Nelly<br />
Sachs).<br />
Prof. Dr. Klaus Scholtissek ist Studien<strong>de</strong>kan<br />
<strong>de</strong>s Theologischen Studienjahrs<br />
Jerusalem an <strong>de</strong>r Hagia Maria Sion Abbey<br />
/ Dormition Church in Jerusalem<br />
und vertritt zur Zeit <strong>de</strong>n Lehrstuhl für<br />
Biblische Theologie (Schwerpunkt Neues<br />
Testament) an <strong>de</strong>r Universität Koblenz-Landau<br />
(Campus Landau).<br />
Veröffentlichungen (Auswahl)<br />
Scholtissek, K.: Die Vollmacht Jesu. Traditions- und redaktionsgeschichtliche<br />
Analysen zu einem Leitmotiv markinischer<br />
Christologie (NTA.NF 25), Münster 1992, 340 S.<br />
Ders.: Vollmacht im Alten Testament und Ju<strong>de</strong>ntum.<br />
Begriffs- und motivgeschichtliche Studien zu einem bibeltheologischem<br />
Thema (mit einem Ausblick auf das<br />
Neue Testament) (PaThSt 24), Pa<strong>de</strong>rborn 1993, 186 S.<br />
Ders.: In ihm sein und bleiben. Die Sprache <strong>de</strong>r Immanenz<br />
in <strong>de</strong>n johanneischen Schriften (HBS 21), Freiburg<br />
i. Br. 2000, 436 S.<br />
Fabry, H.-J.; Scholtissek, K.: Der Messias (NEB Themen.<br />
Perspektiven <strong>de</strong>s Alten und Neuen Testaments 5; hg. v.<br />
Ch. Dohmen - Th. Söding), Würzburg 2002.<br />
INFORMATIONEN 32 2/2003<br />
BEITRÄGE<br />
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