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die sich die Einschätzung von Historizität im<br />

Einzelfall stützen kann.<br />

Schmoldt beginnt sein Buch mit einer Darstellung<br />

<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Bibel gebräuchlichen Zeiteinteilungen<br />

und <strong>de</strong>r damit verbun<strong>de</strong>nen jahreszeitlichen<br />

Feste. Auf kurze Ausführungen zum Schauplatz<br />

<strong>de</strong>r biblischen Geschichte folgt im größten Teil<br />

<strong>de</strong>s Buches ein Abriss <strong>de</strong>r Geschichte Israels.<br />

Schmoldt erzählt die Inhalte <strong>de</strong>r für seine Darstellung<br />

relevanten biblischen Überlieferung jew. kurz<br />

nach und wertet diese dann aus. Die Zusammenfassungen<br />

sind für Leser, welche die biblischen<br />

Texte nicht ganz präsent haben, sicher sehr nützlich.<br />

Das gilt auch für die Exkurse zu <strong>de</strong>n Begriffen<br />

„Hebräer“, „Richter“, „Israel“ sowie zu <strong>de</strong>n „Rahmenformeln<br />

<strong>de</strong>r Königsbücher“ und zu „Probleme(n)<br />

<strong>de</strong>r Chronologie <strong>de</strong>r Königszeit“.<br />

Die Darstellung ist gut lesbar und wird durch<br />

Literaturhinweise, ein Namenregister und zwei<br />

Karten ergänzt. Lei<strong>de</strong>r sind die Literaturhinweise<br />

sehr spärlich, und es ist unverständlich, dass nicht<br />

auf die neutestamentliche Zeitgeschichte von Bo<br />

Reicke verwiesen wird. Die Karten zeigen lei<strong>de</strong>r<br />

nur Palästina, obwohl die biblische Geschichte einen<br />

größeren Raum umfasst.<br />

Nicht nachvollziehbar ist die auf die Einleitung<br />

folgen<strong>de</strong> Übersicht „Abkürzungen <strong>de</strong>r biblischen<br />

Bücher“. Da zum Neuen Testament nur die vier<br />

Evangelien, die Apostelgeschichte, und drei Briefe<br />

genannt wer<strong>de</strong>n, ist die Überschrift schlicht f<strong>als</strong>ch.<br />

Die Beschränkung auf wenige neutestamentliche<br />

Schriften hängt damit zusammen, dass<br />

Schmoldt sich mit seiner biblischen Geschichte<br />

vorrangig auf das Alte Testament bezieht. Als Begründung<br />

schreibt er: „Denn die Form, die Absicht<br />

und <strong>de</strong>r Inhalt <strong>de</strong>r neutestamentlichen Berichte unterschei<strong>de</strong>n<br />

sich <strong>de</strong>rart gravierend von <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>s<br />

Alten Testaments, wo es um die Ursprünge und das<br />

Schicksal eines ganzen Volkes geht, dass im Rahmen<br />

einer ‘Biblischen Geschichte’ ein Schlusskapitel<br />

über Jesus und die Anfänge <strong>de</strong>s Christentums,<br />

nämlich das Wirken <strong>de</strong>s Apostels Paulus, genügen<br />

muß.“ (S. 9/10) So pauschal ist das nichtsagend und<br />

für Leser nicht nachvollziehbar, zumal es ja auch<br />

erhebliche Übereinstimmungen gibt. Die Ausführungen<br />

zur neutestamentlichen Zeitgeschichte sind<br />

äußerst kurz. Wenn <strong>de</strong>r Autor schon <strong>als</strong> Historiker<br />

über Jesus schreibt, hätte er wenigstens die wenigen<br />

außerbiblischen Quellen und <strong>de</strong>ren Inhalt erwähnen<br />

sollen. Paulus <strong>als</strong> <strong>de</strong>n eigentlichen Begrün<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r christlichen Theologie (S. 282) auszugeben,<br />

ist ebenso verfehlt wie von seiner „Bekehrung“<br />

(ebd.) zu sprechen. Paulus war kein Hei<strong>de</strong>, son<strong>de</strong>rn<br />

Ju<strong>de</strong>, er wur<strong>de</strong> nicht bekehrt, son<strong>de</strong>rn berufen.<br />

Trotz dieser Kritik ist das Buch für diejenigen zu<br />

empfehlen, die sich we<strong>de</strong>r die „Geschichte <strong>de</strong>s Volkes<br />

Israel und seiner Nachbarn in Grundzügen“ von<br />

Herbert Donner noch <strong>de</strong>n genannten Band von Reicke<br />

leisten können o<strong>de</strong>r wollen und die neben einer<br />

preiswerten Alternative auch ein leichte und leicht<br />

lesbare Lektüre suchen. Walter Lütgehetmann<br />

Georg Langenhorst<br />

GGeeddiicchhttee zzuurr BBiibbeell<br />

Texte – Interpretationen – Metho<strong>de</strong>n.<br />

Ein Werkbuch für Schule und Gemein<strong>de</strong>.<br />

– München: Kösel-Verlag. 2001. 279 S. m. Abb.,<br />

€ 19.95 (ISBN 3-466-36565-1)<br />

Georg Langenhorst ist in religionspädagogischen<br />

Kreisen schon seit längerem <strong>als</strong> Experte für<br />

<strong>de</strong>n Dialog von Theologie und Literatur bekannt.<br />

Mit <strong>de</strong>m Werkbuch „Gedichte zur Bibel“ hat er<br />

diesmal eine umfangreiche Arbeitshilfe für <strong>de</strong>n<br />

Religionsunterricht, konkret für die Bibelarbeit,<br />

vorgelegt. In neun Abteilungen stellt Langenhorst<br />

insgesamt 30 Gestalten aus <strong>de</strong>m Alten und Neuen<br />

Testament vor, in<strong>de</strong>m er jeweils zwei mo<strong>de</strong>rne Gedichte<br />

<strong>als</strong> Schlüssel zu <strong>de</strong>n biblischen Figuren interpretiert.<br />

So erschließt <strong>de</strong>r Autor z.B. die Gestalt<br />

<strong>de</strong>s Abraham mit Hilfe von Gedichten aus <strong>de</strong>r Fe<strong>de</strong>r<br />

von Elke Lasker-Schüler und Nelly Sachs, die<br />

Figur <strong>de</strong>r Ester durch die Auslegung von Gedichten<br />

Rainer Maria Rilkes und Gertrud Kolmars,<br />

Psalmen in <strong>de</strong>n Variationen von Peter Huchel und<br />

Paul Celan. In <strong>de</strong>n Abteilungen zu Gestalten <strong>de</strong>s<br />

Neuen Testaments nimmt Langenhorst nicht nur<br />

„Randfiguren“ wie Hero<strong>de</strong>s, Johannes und Maria<br />

Magdalena in <strong>de</strong>n Blick, son<strong>de</strong>rn entfaltet <strong>de</strong>n<br />

Weg Jesu mit Hilfe <strong>de</strong>r Themenfel<strong>de</strong>r „Lebensspuren<br />

in Galiläa“ (192) und „Deutungen von Passion<br />

und Auferweckung“ (219). Die verschie<strong>de</strong>nen biblischen<br />

Gestalten wer<strong>de</strong>n vom Verfasser jeweils in<br />

einer knappen, aber konzisen Sachanalyse eingeführt,<br />

dann folgen Gedicht und Interpretation, diese<br />

verbun<strong>de</strong>n mit einer „Didaktischen Verortung“<br />

und „Methodischen Vorschlägen“.<br />

Langenhorst liefert im Rahmen dieser Struktur<br />

nicht nur ein praktikables und stoffreiches Kompendium<br />

für die Unterrichtsvorbereitung, er führt<br />

auch in einem übersichtlichen Theorieteil in die<br />

wichtigsten Grundpositionen <strong>de</strong>s Dialogs von<br />

Theologie und Literatur ein, in<strong>de</strong>m er die Vielzahl<br />

<strong>de</strong>r Gesprächsformen zu fünf „religionsdidaktische<br />

Gewinndimensionen“ (28) zusammenfasst.<br />

Demnach leistet <strong>de</strong>r literaturtheologische Dialog:<br />

– Textspiegelung, d.h. das Bewusstmachen religiöser<br />

bzw. biblischer Inhalte und Sprachformen;<br />

– Sprachsensibilisierung, d.h. Nach<strong>de</strong>nken über<br />

die „Potentiale und Grenzen von Sprache“ (28);<br />

– Erfahrungserweiterung, d.h. Weitergabe und<br />

Deutung existentieller menschlicher Erfahrung<br />

in literarischer Form;<br />

– Wirklichkeitserschließung, d.h. phänomenologische<br />

Beschreibung menschlicher Wirklichkeit;<br />

– Möglichkeitsan<strong>de</strong>utung; d.h. Thematisierung<br />

einer Hoffnung und Sehnsucht nach einem<br />

diese Welt transzendieren<strong>de</strong>n Mehr.<br />

Mit Blick auf die konkrete Begegnung von Bibel<br />

und Literatur sichtet Langenhorst die zahlreichen<br />

Ansätze im Bereich <strong>de</strong>r literarischen Bibelrezeption<br />

und kategorisiert diese in acht „I<strong>de</strong>altypen“<br />

(14 u.ö.). Hier markiert er auch seinen konkreten<br />

Ansatz, <strong>de</strong>r diesem Buch zu Grun<strong>de</strong> liegt: So<br />

versuche er „eine eigene Strategie, die sich we<strong>de</strong>r<br />

mit <strong>de</strong>r von [Horst Klaus, CS] Berg so genannten<br />

‘Wirkungsgeschichtlichen Auslegung’ noch mit<br />

<strong>de</strong>r ‘Auslegung durch Verfremdung’ <strong>de</strong>ckt. Sie<br />

lehnt sich vielmehr an das Konzept <strong>de</strong>r ‘dialogischen<br />

Exegese’ an“ (23). Mit dieser Strategie will<br />

Langenhorst u. a. gegen <strong>de</strong>n Wissensverlust, <strong>de</strong>n<br />

Erfahrungsverlust und <strong>de</strong>n Wissensverlust in Sachen<br />

Bibel anschreiben. <strong>Diese</strong>m Projekt ist nur Erfolg<br />

zu wünschen. Clauß Peter Sajak<br />

NNeeuuee JJuuggeennddbbiibbeell<br />

Hg. Deutscher Katecheten-Verein<br />

e.V., München. – Stuttgart:<br />

Verlag Katholisches Bibelwerk. 2002. 256 S., ill. 6<br />

Karten, € 9.90 (ISBN 3-460-32585-2)<br />

Die „Neue Jugendbibel“ verdankt ihre Konzeptentwicklung,<br />

Textauswahl und Kommentierung<br />

<strong>de</strong>n Professoren Rainer Dillmann und<br />

Agnes Wuckelt unter Mitarbeit von Studieren<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>r Katholischen Fachhochschule NW, Abt. Pa<strong>de</strong>rborn,<br />

Fachbereich Theologie.<br />

Die Auswahl <strong>de</strong>r Texte – entnommen <strong>de</strong>r Einheitsübersetzung<br />

<strong>de</strong>r Heiligen Schrift – hat sich<br />

von <strong>de</strong>r heutigen Lebenswelt junger Menschen, ihren<br />

Fragen und Herausfor<strong>de</strong>rungen leiten lassen.<br />

Die Stichworte, unter <strong>de</strong>nen Schrifttexte aus <strong>de</strong>m<br />

AT und NT ausgewählt wor<strong>de</strong>n sind, umschreiben<br />

<strong>de</strong>utlich ihre Fragen in <strong>de</strong>r gegenwärtigen Lebenssituation:<br />

Beziehungen; Zeit zum Leben; Arbeit<br />

und Freizeit; Mann und Frau; Liebe; Familie; Geschichten,<br />

die das Leben schreibt; Streit; Angst;<br />

Gewalt; Schule; Tod; Glaube; Hoffnung.<br />

<strong>Diese</strong>n Lebensbezügen wer<strong>de</strong>n die biblischen<br />

Texte zugeordnet. Sie sind mit kurzen Erläuterungen<br />

versehen, welche die kulturgeschichtlichen<br />

Hintergrün<strong>de</strong> <strong>de</strong>s jeweiligen Textes<br />

aufzeigen und unbekannte Begriffe erklären.<br />

Ein im Anhang (S. 242 ff.) angefügtes „Who ist<br />

who?“ charakterisiert Namen und Personen <strong>de</strong>r<br />

jeweiligen Passage. Eine weitere Übersicht unter<br />

<strong>de</strong>r Überschrift „Wo liegt?“ (S. 242 ff.) bietet<br />

knappe Informationen über in <strong>de</strong>n Texten<br />

vorkommen<strong>de</strong> Städte und Orte und wird ergänzt<br />

durch mehrere Karten aus verschie<strong>de</strong>nen Zeitspannen.<br />

„Zum Weiterlesen“ soll eine Textspalte anregen,<br />

die auffor<strong>de</strong>rt, sich eingehen<strong>de</strong>r mit biblischen<br />

Texten zu befallen, die das gleiche Thema<br />

ansprechen. Das Gesagte lässt <strong>de</strong>utlich wer<strong>de</strong>n,<br />

dass die Textauswahl nicht <strong>de</strong>r Anordnung einzelner<br />

Schriften <strong>de</strong>r Vollbibel folgt, son<strong>de</strong>rn bewusst<br />

<strong>de</strong>n Themen <strong>de</strong>r heutigen Lebenswelt junger<br />

Menschen zugeordnet ist.<br />

Ein Verzeichnis <strong>de</strong>r biblischen Bücher und <strong>de</strong>ren<br />

Abkürzungen, <strong>de</strong>r zitierten Bibelstellen und<br />

eine Zeittafel run<strong>de</strong>n das Ganze ab.<br />

<strong>Diese</strong> „Neue Jugendbibel“ erschließt in oft<br />

überraschen<strong>de</strong>r Weise Texte <strong>de</strong>s AT und NT für<br />

unsere Gegenwart und bietet so jungen Menschen<br />

<strong>als</strong> thematisch orientierte Auswahlbibel<br />

neue Zugänge zur Gesamtbibel.<br />

Bernhard Merten<br />

„„GGeehheeiimmaakkttee JJeessuuss ––<br />

EEiinn bbiibblliisscchheess<br />

AAddvveennttuurree GGaammee““<br />

– Stuttgart: Verlag Katholisches Bibelwerk und<br />

Deutsche Bibelgesellschaft. 2002. € 49.90. Sys-<br />

INFORMATIONEN 32 2/2003<br />

LITERATUR & MEDIEN<br />

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