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Dr. August Heuser zum Museumsdirektor<br />
ernannt<br />
Dr. August Heuser, Oberkustos im<br />
Dommuseum in Frankfurt am Main, erhielt<br />
am 7. April 2003 die Ernennungsurkun<strong>de</strong><br />
zum Dommuseumsdirektor.<br />
Überreicht wur<strong>de</strong> sie von Dr. Eckhard<br />
Nordhofen, <strong>de</strong>m für die Museen zuständigen<br />
Dezernenten <strong>de</strong>s Bistums.<br />
Dr. Heuser wur<strong>de</strong> 1949 in Frankfurt<br />
geboren. Er studierte Theologie, Germanistik,<br />
Pädagogik und Kunstge-<br />
schichte. Die bisherigen beruflichen<br />
Stationen <strong>de</strong>s neuen Direktors waren<br />
die Leitung <strong>de</strong>s Referates Kunst und<br />
Kultur bei <strong>de</strong>r Katholischen Aka<strong>de</strong>mie<br />
<strong>de</strong>r Diözese Rottenburg-Stuttgart und<br />
die Leitung <strong>de</strong>s Kulturreferates <strong>de</strong>r<br />
Deutschen Bischofskonferenz.<br />
Er betreut das Dommuseum seit<br />
nunmehr drei Jahren, in <strong>de</strong>nen er beson<strong>de</strong>rs<br />
durch die Kooperation mit<br />
<strong>de</strong>m Ikonen-Museum, zuletzt durch<br />
die Ausstellung „Der Glanz <strong>de</strong>s christlichen<br />
Orients“ hervorgetreten ist.<br />
Coole Jungs und ein schmunzeln<strong>de</strong>r Engel<br />
Eine lange graue Mauer. Dann endlich<br />
das Tor – <strong>de</strong>r Eingang zur Philosophisch-Theologischen<br />
Hochschule<br />
Sankt Georgen. Und plötzlich ist da ein<br />
kleiner Park, durch <strong>de</strong>n sich schmale<br />
Wege zu weißen und lachsfarbenen Gebäu<strong>de</strong>n<br />
schlängeln. Stu<strong>de</strong>nten stehen<br />
herum, lachen, manche rauchen. Vielleicht<br />
ist es hier gar nicht so „heilig“,<br />
weltfremd und grau, wie das mancher<br />
wohl von einer theologischen Hochschule<br />
erwarten wür<strong>de</strong>?<br />
Um das herauszufin<strong>de</strong>n, sind mehr<br />
<strong>als</strong> 180 Schüler und an<strong>de</strong>re Interessierte<br />
zu einem „Schnuppertag“ gekommen.<br />
Nach<strong>de</strong>m sie über <strong>de</strong>n Campus<br />
und durch die Bibliothek geführt wor<strong>de</strong>n<br />
sind, Vorlesungen mitgehört, eine<br />
Messe besucht und gemeinsam zu Mittag<br />
gegessen haben, sitzen sie nun Lehrern,<br />
Mitarbeitern und Stu<strong>de</strong>nten <strong>de</strong>r<br />
Hochschule gegenüber, die ihnen Sinn<br />
und Zweck <strong>de</strong>r Ausbildungsstätte näherbringen<br />
möchten.<br />
Aber nicht nur die Jesuiten von Sankt<br />
Georgen wollen Interesse am Studienfach<br />
Theologie wecken. Auch <strong>de</strong>r Dekan<br />
und <strong>de</strong>r Studien<strong>de</strong>kan <strong>de</strong>s Fachbereichs<br />
Katholische Theologie <strong>de</strong>r Frankfurter<br />
Universität haben sich jüngst mit Schülern<br />
zusammengesetzt. In einem großen<br />
Raum mit <strong>de</strong>n typischen hohen Decken<br />
<strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong> am Campus Westend haben<br />
sie Tische und Stühle zusammengeschoben.<br />
Nähe soll entstehen, zwischen ihnen<br />
und <strong>de</strong>n etwa 30 Schülern, die nach Vor-<br />
lesungsbesuch, Bibliotheksführung und<br />
Mitarbeit in einem Seminar nun alle<br />
noch weiteren Fragen loswer<strong>de</strong>n sollen.<br />
Sie erfahren zum Beispiel, dass ein<br />
Schwerpunkt <strong>de</strong>s Fachbereichs in <strong>de</strong>r<br />
Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit Christentum in<br />
an<strong>de</strong>ren Kulturkreisen liegt. In je<strong>de</strong>m<br />
Jahr doziere ein Gastprofessor aus einem<br />
frem<strong>de</strong>n Land, erläutert Dekan Thomas<br />
Schreijäck. Die potentiellen Theologie-<br />
Stu<strong>de</strong>nten um <strong>de</strong>n Tisch nicken interessiert.<br />
Besucher jenseits <strong>de</strong>s Klischees<br />
Auf <strong>de</strong>m Podium in Sankt Georgen<br />
hat je<strong>de</strong>r Teilnehmer drei Minuten Zeit,<br />
sein Themen- o<strong>de</strong>r Aufgabengebiet zu<br />
präsentieren. Worte wie Exegese, Mentorat<br />
o<strong>de</strong>r Dogmatik sind dabei manchen<br />
<strong>de</strong>r „schnuppern<strong>de</strong>n“ Gäste sicher<br />
nicht geläufig. Trotz<strong>de</strong>m hören alle Jugendlichen<br />
zu. Manche mit nach oben<br />
gegelten o<strong>de</strong>r bunt gefärbten Haaren,<br />
manche in einer viel zu großen, aber<br />
um so cooleren Jacke, <strong>de</strong>n Arm lässig<br />
auf die Schulter <strong>de</strong>s Nachbarn gelegt.<br />
Natürlich sind auch die vertreten, die<br />
ein bisschen brav aussehen, die ins Klischee<br />
<strong>de</strong>s „typischen Kandidaten“ für<br />
ein Theologiestudium passen.<br />
Ähnlich unterschiedlich sind die<br />
Patres auf <strong>de</strong>m Podium: Einer sitzt kerzengra<strong>de</strong>,<br />
gibt sehr präzise Antworten;<br />
ein an<strong>de</strong>rer scherzt viel; Hochschulrektor<br />
Pater Helmut Engel schmunzelt in<br />
Dem Dommuseum kommt auch im<br />
Zusammenhang mit <strong>de</strong>m geplanten<br />
Umbau <strong>de</strong>s „Hauses am Dom“, das gemeinsam<br />
mit <strong>de</strong>m Museum für Mo<strong>de</strong>rne<br />
Kunst genutzt wer<strong>de</strong>n wird, eine beson<strong>de</strong>re<br />
Be<strong>de</strong>utung zu. Dr. Heuser<br />
sieht neben <strong>de</strong>r Pflege und Präsentation<br />
<strong>de</strong>s antiquarischen Bestan<strong>de</strong>s von<br />
Schatzkammern und Museum in <strong>de</strong>r<br />
Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit <strong>de</strong>r zeitgenössischen<br />
Kunst seine beson<strong>de</strong>re Herausfor<strong>de</strong>rung.<br />
sich hinein. Allen gemeinsam ist, dass<br />
sie sich Zeit und ihr Gegenüber ernst<br />
nehmen. Keine Frage wird übergangen<br />
o<strong>de</strong>r abgetan. Ernst in <strong>de</strong>r Sache, aber<br />
in humoristischer Form wer<strong>de</strong>n die Anliegen<br />
<strong>de</strong>r Hochschule und <strong>de</strong>r Gäste<br />
besprochen.<br />
An <strong>de</strong>r Universität bringen Dekan<br />
und Studien<strong>de</strong>kan ebenfalls Licht ins<br />
Dunkel: Die Schüler erfahren, dass<br />
Theologie hier nicht durch spirituelle<br />
Erfahrungen, son<strong>de</strong>rn mit wissenschaftlicher<br />
Arbeit erschlossen wer<strong>de</strong>n<br />
soll. Dabei dürfe aber die menschliche<br />
Komponente nicht zu kurz kommen,<br />
betont Studien<strong>de</strong>kan Bernd Trocholepczy:<br />
„Wir sind für Sie da, wenn Sie<br />
uns brauchen.“ Außer<strong>de</strong>m verstehe<br />
sich die Fakultät <strong>als</strong> Service-Einrichtung,<br />
es gelte <strong>als</strong>o nicht: „Wer zu uns<br />
kommen will, muss anklopfen.“<br />
Menschliche Wissenschaft<br />
Die „Schnupperer“ sind <strong>de</strong>mentsprechend<br />
angetan. Daniela Palazzo,<br />
die in diesem Jahr ihr Abitur macht,<br />
fühlt sich wohl im Fachbereich Katholische<br />
Theologie: „Hier herrscht eine<br />
sehr persönliche Atmosphäre.“ Außer<strong>de</strong>m<br />
sei dieser „Schnuppertag“ eine angenehm<br />
kleine und dadurch überschaubare<br />
Veranstaltung gewesen. In Sankt<br />
Georgen grinst einer <strong>de</strong>r Jungen mit <strong>de</strong>n<br />
zu großen Jacken: „Es gab schulfrei für<br />
die Besichtigung, <strong>als</strong>o war sie gut – aber<br />
INFORMATIONEN 32 2/2003<br />
INFOS & AKTUELLES<br />
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