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Arbeitsauftrag:<br />
Lest die Infokarte: „Die Schriftrollen am Toten Meer“ mit verteilten Rollen mehrere Male durch!<br />
Malt die Bil<strong>de</strong>r aus. Stellt dann aus <strong>de</strong>n Bil<strong>de</strong>rn und <strong>de</strong>m Text eine Zeitungsseite zusammen.<br />
Infokarte<br />
Bild l<br />
An einem heißen Sommertag ziehen<br />
Beduinen mit ihren Schaf- und Ziegenher<strong>de</strong>n<br />
durch die einsame und karge<br />
Steppe nordwestlich <strong>de</strong>s Toten Meeres.<br />
Im Flusstal bei Qumran schlagen sie ihre<br />
Zelte auf. Ein paar Tage wollen sie hier<br />
bleiben und ihre Tiere wei<strong>de</strong>n lassen.<br />
Bild 2<br />
Früh am Morgen zieht Muhammad<br />
mit seiner Ziegenher<strong>de</strong> los. Der Beduinenjunge<br />
ist erst 15 Jahre alt. Doch bei<br />
<strong>de</strong>n Beduinen müssen auch 15-Jährige<br />
schon mithelfen. Muhammad sucht einen<br />
Wei<strong>de</strong>platz für die Her<strong>de</strong>. Im<br />
Schatten einer Schirmakazie kann er<br />
die Tiere beobachten, in die Ferne sehen<br />
-und davon träumen, unverhofft einen<br />
verborgenen Schatz zu fin<strong>de</strong>n, von<br />
<strong>de</strong>m die Alten abends am Lagerfeuer so<br />
spannend erzählen.<br />
Bild 3<br />
Herabpoltern<strong>de</strong> Steine schrecken <strong>de</strong>n<br />
jungen Hirten aus seinem schönen<br />
Traum: Eine Ziege hat sich weiter oben<br />
in <strong>de</strong>n zerklüfteten Felsen verstiegen und<br />
eine Steinlawine ausgelöst. Muhammad<br />
schaut angestrengt an <strong>de</strong>r Felswand<br />
hoch: Wenige Meter neben seiner Ziege<br />
ent<strong>de</strong>ckt er ein Loch, kaum größer <strong>als</strong> <strong>de</strong>r<br />
Kopf eines Menschen. Das Loch scheint<br />
in eine Höhle zu führen. Muhammad hat<br />
längst seine Ziege vergessen; er ist ganz<br />
aufgeregt. Schnaubend erreicht er die<br />
seltsam geformte Öffnung. Er schirmt<br />
die Augen gegen die blen<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Sonne<br />
Station 12<br />
Das Abenteuer von Qumran<br />
Die Schriftrollen am Toten Meer<br />
ab, doch das Höhlendunkel ist undurchdringlich.<br />
Er wirft einen Stein durch die<br />
Öffnung – klirrend zerbricht etwas<br />
Bild 4<br />
Neugierig zwängt sich <strong>de</strong>r Junge<br />
durch <strong>de</strong>n schmalen Eingang. Im Dämmerlicht<br />
erspäht er mehrere etwa 60 cm<br />
hohe Tonkrüge. Ob in ihnen wirklich geheimnisvolle<br />
Schätze verborgen sind?<br />
Vorsichtig öffnet er <strong>de</strong>n Deckel <strong>de</strong>s<br />
ersten Kruges: Leer! Der zweite Krug:<br />
Leer! Muhammad ist enttäuscht!<br />
Bild 5<br />
Doch im dritten Krug stößt er auf<br />
ein Bün<strong>de</strong>l staubiger Lappen. Er zieht<br />
es heraus. Beim Berühren zerfällt das<br />
Leinen, das im Innern eine braune Pergament-Rolle<br />
birgt. Was soll er bloß mit<br />
diesem alten Le<strong>de</strong>r anfangen? Er will<br />
die Rolle schon wegwerfen, da ent<strong>de</strong>ckt<br />
er Buchstaben und Schriftzüge. Er kann<br />
sie nicht entziffern. Wie fast alle Beduinen<br />
hat Muhammad nie lesen und<br />
schreiben gelernt. Auch an<strong>de</strong>ren Krügen<br />
entnimmt <strong>de</strong>r Hirte alte Pergament-<br />
Rollen. Er trägt sie abends ins Lager –<br />
vielleicht kauft Schumacher Kando in<br />
Bethlehem das alte, gut erhaltene Le<strong>de</strong>r,<br />
um es zu Sandalen zu verarbeiten.<br />
Bild 6<br />
Durch Zufall hören Altertumsforscher<br />
in Jerusalem von Muhammads<br />
Fund in <strong>de</strong>n Bergen am Toten Meer. Sie<br />
untersuchen die Rollen mit ihren merkwürdigen<br />
Schriftzeichen und wer<strong>de</strong>n<br />
ganz erregt: <strong>Diese</strong> alten, handgeschriebenen<br />
Rollen sind mit Gold nicht zu bezahlen!<br />
Vor ihnen liegen 2000 Jahre alte<br />
kostbare Bibelhandschriften <strong>de</strong>s Alten<br />
Testaments. Sie sind trotz ihres Alters<br />
hervorragend erhalten, weil die Krüge,<br />
die sie bargen, sorgfältig versiegelt waren.<br />
Tatsächlich ist Muhammad auf einen<br />
Schatz gestoßen, doch ganz an<strong>de</strong>rs, <strong>als</strong> er<br />
es unter <strong>de</strong>r Akazie geträumt hatte. Die<br />
sensationelle Ent<strong>de</strong>ckung lockt Wissenschaftler<br />
aus aller Welt ans Tote Meer.<br />
Zehn an<strong>de</strong>re Höhlen mit weiteren<br />
Schriftrollen wer<strong>de</strong>n ent<strong>de</strong>ckt. Sie alle<br />
gehörten zur Bibliothek <strong>de</strong>s nahe gelegenen<br />
Klosters Qumran. Als 70 Jahre vor<br />
Christi Geburt Krieg ausbrach und römische<br />
Soldaten vorrückten, versteckten<br />
die Qumran-Mönche die Schriftrollen in<br />
<strong>de</strong>n unwegsamen Bergen hinter ihrem<br />
Hauptquartier. Das Kostbarste, das sie<br />
besaßen, sollte auf keinen Fall <strong>de</strong>n heidnischen<br />
Fein<strong>de</strong>n in die Hän<strong>de</strong> fallen!<br />
Aus: Hans Freu<strong>de</strong>nberg: Freiarbeit mit Religionsunterricht<br />
praktisch. Materialien für die Grundschule.<br />
Band 1. – Göttingen. 2000. S. 141/142. © Van<strong>de</strong>nhoeck<br />
& Ruprecht, Göttingen<br />
INFORMATIONEN 32 2/2003<br />
UNTERRICHTSPRAXIS<br />
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