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TE KW 30

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P SYCHOLOGISCHE<br />

EINBLICKE<br />

Lebenslänglich<br />

beneiden<br />

Naturfreunde in der „Grünen Mark“<br />

Bernhard Moritz ist<br />

systemischer Coach und<br />

Gastdozent der Internationalen<br />

Gesellschaft<br />

für systemische Therapie<br />

in Heidelberg;<br />

info@paarberatung-tirol.at<br />

www.paarberatung-tirol.at<br />

Also eigentlich begleitet uns der<br />

Neid ein ganzes Leben. Das fängt<br />

schon mit dem Freudschen Penis-<br />

Neid an; bei Buben ist es der<br />

Gebärneid. Kaum hat man diese<br />

Phase halbwegs überstanden, neidet<br />

man die älteren Gschwister<br />

ums Ausgehen, das Mofafahren<br />

und den Führerschein. So, endlich<br />

18, man glaubt, jetzt ist man<br />

zufrieden. Weit gefehlt. Denn das<br />

Beneiden geht munter weiter. Wir<br />

beneiden andere um ihren Job,<br />

das größere Auto, das Einkommen<br />

oder um den luxuriösen<br />

Urlaub. In jungen Erwachsenenjahren<br />

spielt Neid ebenfalls eine<br />

wichtige Rolle. Mann neidet dem<br />

besten Freund seine Freundin<br />

(die er ihm ausgespannt hat oder<br />

an die er gar nicht rangekommen<br />

wäre); Frau ihrer Freundin<br />

den hübschesten Typen aus der<br />

Clique. Neidvoll schaut Frau<br />

praktisch lebenslänglich auf den<br />

schöneren Busen, die hübscheren<br />

Augen, die erotischeren Lippen<br />

oder den knackigeren Po ihrer<br />

Konkurrentinnen. Und hat man<br />

endlich den oder die richtige gefunden,<br />

eine Familie gegründet,<br />

dann tobt der Neid weiter: Neidvoll<br />

schaut man auf die braveren<br />

Kinder der anderen und auf die<br />

schulisch erfolgreicheren Sprösslinge.<br />

Und selbstvergessen wird<br />

dann oft sinnlos investiert, damit<br />

man ja nicht der Konkurrenz bei<br />

irgendwas unterliegt. Nebenbei ist<br />

Frau neidig auf den sportlicheren,<br />

häuslicheren und eben besseren<br />

Mann. Später, in der Midlifecrisis<br />

verurteilt Mann öffentlich jene,<br />

die mit einer Jüngeren ausbrechen<br />

und einen Neustart wagen,<br />

während die reifere Frau sich<br />

darüber echauffiert, dass sich<br />

gleichreife die Frechheit erlauben,<br />

sich mit einem Junglover zu<br />

vergnügen und sich nach langen<br />

Jahren wieder ans richtig Frausein<br />

wollen heranwagen. Doch hinter<br />

den „moralischen Entrüstungen“<br />

steckt meist nichts anderes als<br />

billiger Neid. Und schließlich beneiden<br />

wir noch Menschen um<br />

einen schönen Tod. Der Neid<br />

gehört zum Leben; kann positiv<br />

beflügeln und Ansporn sein, aber<br />

auch lähmend destruktiv. Und<br />

bei all dem, was die anderen besser,<br />

schöner, größer oder sonst was<br />

haben; um irgendetwas werden sicher<br />

auch Sie beneidet.<br />

Vorbei an einer Christusstatue erreichte die Wandergruppe nach einem längeren Aufstieg das Gipfelkreuz der Terenbachalm.<br />

Eine herrliche Aussicht war der Lohn. <br />

Foto: Naturfreunde Telfs<br />

(RS) Die sehr aktive Ortsgruppe<br />

der Naturfreunde Telfs<br />

hat kürzlich einen mehrtägigen<br />

Informations- und Wanderausflug<br />

in die Steiermark<br />

unternommen und sich dort<br />

mit steirischen Naturfreunden<br />

getroffen. Von der Vereinsführung<br />

hat die RUNDSCHAU<br />

darüber folgenden Bericht erhalten...<br />

„Am 28. Juni trafen sich neun<br />

Naturfreunde der Ortsgruppe Telfs,<br />

um einige Tage in die Steiermark zu<br />

fahren. Das erste Reiseziel war Graz,<br />

wo wir das Wahrzeichen der Stadt,<br />

den Uhrturm auf dem Schlossberg,<br />

besuchten. Nachdem wir uns an der<br />

Aussicht satt gesehen hatten, durfte<br />

eine Einkehr in der Stadt nicht fehlen.<br />

Anschließend fuhren wir zum<br />

Sattelhaus, unserer Unterkunft, das<br />

sich am Fuß der Terenbachalm ca.<br />

40 km westlich von Graz befindet.<br />

Die Hütte gehört den Naturfreunden<br />

Voitsberg und ist ein idealer<br />

Ausgangspunkt für Wanderungen.<br />

Am zweiten Tag besuchten wir<br />

dann eine Schokoladenfabrik, wo<br />

wir bei jedem Produktionsschritt<br />

probieren konnten. Angefangen bei<br />

der Kakaobohne über die Rohmasse<br />

bis hin zur fertigen Schokolade. Für<br />

Naschkatzen ein wahres Paradies!<br />

Nachdem wir alles durchprobiert<br />

hatten, ging es weiter zur Riegersburg,<br />

dem eindrucksvolle Wahrzeichen<br />

der Oststeiermark, um das<br />

sich Mythen und Sagen ranken. Es<br />

TSD-Bausteinaktion: „Spielplätze für Flüchtlingskinder“<br />

(RS) Aktuell werden 1.200 Kinder<br />

und Jugendliche in der Grundversorgung<br />

des Landes Tirol von den Tiroler<br />

Sozialen Diensten betreut. Bis<br />

auf einzelne Ausnahmen gibt es in<br />

den Gemeinschaftsunterkünften für<br />

Kinder nur sehr wenige geschützte<br />

Räume, um den oftmals schwierigen<br />

Alltag ein bisschen vergessen zu können.<br />

Kinder verarbeiten die oftmals<br />

traumatischen Erlebnisse der Flucht<br />

anders als Erwachsene. Vor allem das<br />

gemeinsame Spielen und die unbeschwerte<br />

Zeit mit anderen Kindern<br />

erziele einen positiven Effekt bei den<br />

Kindern, berichtet Frau Alexandra<br />

von der Grundversorgungseinrichtung<br />

Graßmayr. Dies bestätigen auch die<br />

Mitarbeiter von UNICEF, die Ende<br />

2017 eine tirolweite Schulung mit den<br />

Betreuern zum Themenschwerpunkt<br />

„Schutz von Kindern und Kinderbetreuung<br />

in der Grundversorgung“<br />

durchgeführt haben. „Die Kinder sind<br />

gerne draußen, leider haben wir kein<br />

vernünftiges Angebot vor dem Haus<br />

und auch nicht in der näheren Umgebung“,<br />

weiß Betreuerin Anna aus der<br />

Sennstraße. Kindgerechte Räume zu<br />

schaffen, um Erlebtes zu verarbeiten<br />

und Kreativität zu ermöglichen, sei ein<br />

wichtiger Schritt für die Entwicklung.<br />

Hier setzt die Bausteinaktion an. Ziel<br />

für 2018 ist die Errichtung von zumindest<br />

sechs Kinderspielplätzen an<br />

Grundversorgungseinrichtungen in Tirol.<br />

Die Kosten von rund 6.800 Euro je<br />

Kinderspielplatz seien erheblich, erläutert<br />

der Geschäftsführer Harald Bachmeier.<br />

Die Sicherheit der Spielgeräte<br />

und anschließende TÜV-Abnahme ist<br />

nicht im Budget der TSD vorgesehen.<br />

„Wir hoffen natürlich auch auf den<br />

einen oder anderen Großspender oder<br />

Firmen, um die erforderliche Summe<br />

zusammen zu bekommen“, so Bachmeier,<br />

der sich auf strahlende Kinderaugen<br />

auf neuen Spielplätze freut.<br />

folgten die kulinarischen Schmankerln<br />

der Steiermark. Ein Buschenschank<br />

durfte da natürlich nicht<br />

fehlen. Da unsere Reiseleitung eine<br />

gebürtige Steirerin ist und aus dieser<br />

Gegend stammt, war unsere Truppe<br />

bestens betreut. Käferbohnensalat<br />

mit Kernöl, Most oder Schilcherwein<br />

sind nur ein kleiner Auszug<br />

der Schmankerln, die wir probiert<br />

haben.<br />

Am dritten Tag machten wir gemeinsam<br />

mit der Ortsgruppe Voitsberg<br />

eine Rundwanderung auf der<br />

Terenbachalm. Die gemütliche Tour<br />

ist ca. 11,4 km lang und dauert ca.<br />

3,5 Std. Die Teilnehmerzahl stieg<br />

jetzt auf ca. 40 Personen an, da<br />

die Voitsberger mit einem Reisebus<br />

zum Sattelhaus kamen. Über hügeliges<br />

Almgelände, vorbei an einer<br />

Christusstatue (Bild), erreicht man<br />

das Gipfelkreuz der Terenbachalm.<br />

Hier, oberhalb der Baumgrenze,<br />

konnten wir die idyllische Aussicht<br />

genießen. Auf unserem Weg zurück<br />

zum Sattelhaus kamen wir zur Terenbachhütte,<br />

wo wir uns eine Jause<br />

schmecken ließen. Die Tage vergingen<br />

wie im Flug. Es war alles perfekt<br />

organisiert, auch mit dem Wetter<br />

und unserer Unterkunft hatten wir<br />

Glück. Am 1. Juli traten wir dann<br />

mit etwas Wehmut die Heimreise<br />

an. Kulturell, kulinarisch und wandertechnisch<br />

war alles dabei. Mit einer<br />

Reifenpanne auf einer Fortstraße<br />

im Wald ohne Handyempfang<br />

hatten wir dann auch noch unser<br />

Abenteuer. Mit vereinten Kräften<br />

haben wir es geschafft, den Reifen<br />

zu wechseln. Nun sind wir mit der<br />

Handhabung eines Wagenhebers<br />

und Ansetzen des Schraubschlüssels<br />

bestens vertraut.“<br />

RUNDSCHAU Seite 14 25./26. Juli 2018

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