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P SYCHOLOGISCHE<br />
EINBLICKE<br />
Lebenslänglich<br />
beneiden<br />
Naturfreunde in der „Grünen Mark“<br />
Bernhard Moritz ist<br />
systemischer Coach und<br />
Gastdozent der Internationalen<br />
Gesellschaft<br />
für systemische Therapie<br />
in Heidelberg;<br />
info@paarberatung-tirol.at<br />
www.paarberatung-tirol.at<br />
Also eigentlich begleitet uns der<br />
Neid ein ganzes Leben. Das fängt<br />
schon mit dem Freudschen Penis-<br />
Neid an; bei Buben ist es der<br />
Gebärneid. Kaum hat man diese<br />
Phase halbwegs überstanden, neidet<br />
man die älteren Gschwister<br />
ums Ausgehen, das Mofafahren<br />
und den Führerschein. So, endlich<br />
18, man glaubt, jetzt ist man<br />
zufrieden. Weit gefehlt. Denn das<br />
Beneiden geht munter weiter. Wir<br />
beneiden andere um ihren Job,<br />
das größere Auto, das Einkommen<br />
oder um den luxuriösen<br />
Urlaub. In jungen Erwachsenenjahren<br />
spielt Neid ebenfalls eine<br />
wichtige Rolle. Mann neidet dem<br />
besten Freund seine Freundin<br />
(die er ihm ausgespannt hat oder<br />
an die er gar nicht rangekommen<br />
wäre); Frau ihrer Freundin<br />
den hübschesten Typen aus der<br />
Clique. Neidvoll schaut Frau<br />
praktisch lebenslänglich auf den<br />
schöneren Busen, die hübscheren<br />
Augen, die erotischeren Lippen<br />
oder den knackigeren Po ihrer<br />
Konkurrentinnen. Und hat man<br />
endlich den oder die richtige gefunden,<br />
eine Familie gegründet,<br />
dann tobt der Neid weiter: Neidvoll<br />
schaut man auf die braveren<br />
Kinder der anderen und auf die<br />
schulisch erfolgreicheren Sprösslinge.<br />
Und selbstvergessen wird<br />
dann oft sinnlos investiert, damit<br />
man ja nicht der Konkurrenz bei<br />
irgendwas unterliegt. Nebenbei ist<br />
Frau neidig auf den sportlicheren,<br />
häuslicheren und eben besseren<br />
Mann. Später, in der Midlifecrisis<br />
verurteilt Mann öffentlich jene,<br />
die mit einer Jüngeren ausbrechen<br />
und einen Neustart wagen,<br />
während die reifere Frau sich<br />
darüber echauffiert, dass sich<br />
gleichreife die Frechheit erlauben,<br />
sich mit einem Junglover zu<br />
vergnügen und sich nach langen<br />
Jahren wieder ans richtig Frausein<br />
wollen heranwagen. Doch hinter<br />
den „moralischen Entrüstungen“<br />
steckt meist nichts anderes als<br />
billiger Neid. Und schließlich beneiden<br />
wir noch Menschen um<br />
einen schönen Tod. Der Neid<br />
gehört zum Leben; kann positiv<br />
beflügeln und Ansporn sein, aber<br />
auch lähmend destruktiv. Und<br />
bei all dem, was die anderen besser,<br />
schöner, größer oder sonst was<br />
haben; um irgendetwas werden sicher<br />
auch Sie beneidet.<br />
Vorbei an einer Christusstatue erreichte die Wandergruppe nach einem längeren Aufstieg das Gipfelkreuz der Terenbachalm.<br />
Eine herrliche Aussicht war der Lohn. <br />
Foto: Naturfreunde Telfs<br />
(RS) Die sehr aktive Ortsgruppe<br />
der Naturfreunde Telfs<br />
hat kürzlich einen mehrtägigen<br />
Informations- und Wanderausflug<br />
in die Steiermark<br />
unternommen und sich dort<br />
mit steirischen Naturfreunden<br />
getroffen. Von der Vereinsführung<br />
hat die RUNDSCHAU<br />
darüber folgenden Bericht erhalten...<br />
„Am 28. Juni trafen sich neun<br />
Naturfreunde der Ortsgruppe Telfs,<br />
um einige Tage in die Steiermark zu<br />
fahren. Das erste Reiseziel war Graz,<br />
wo wir das Wahrzeichen der Stadt,<br />
den Uhrturm auf dem Schlossberg,<br />
besuchten. Nachdem wir uns an der<br />
Aussicht satt gesehen hatten, durfte<br />
eine Einkehr in der Stadt nicht fehlen.<br />
Anschließend fuhren wir zum<br />
Sattelhaus, unserer Unterkunft, das<br />
sich am Fuß der Terenbachalm ca.<br />
40 km westlich von Graz befindet.<br />
Die Hütte gehört den Naturfreunden<br />
Voitsberg und ist ein idealer<br />
Ausgangspunkt für Wanderungen.<br />
Am zweiten Tag besuchten wir<br />
dann eine Schokoladenfabrik, wo<br />
wir bei jedem Produktionsschritt<br />
probieren konnten. Angefangen bei<br />
der Kakaobohne über die Rohmasse<br />
bis hin zur fertigen Schokolade. Für<br />
Naschkatzen ein wahres Paradies!<br />
Nachdem wir alles durchprobiert<br />
hatten, ging es weiter zur Riegersburg,<br />
dem eindrucksvolle Wahrzeichen<br />
der Oststeiermark, um das<br />
sich Mythen und Sagen ranken. Es<br />
TSD-Bausteinaktion: „Spielplätze für Flüchtlingskinder“<br />
(RS) Aktuell werden 1.200 Kinder<br />
und Jugendliche in der Grundversorgung<br />
des Landes Tirol von den Tiroler<br />
Sozialen Diensten betreut. Bis<br />
auf einzelne Ausnahmen gibt es in<br />
den Gemeinschaftsunterkünften für<br />
Kinder nur sehr wenige geschützte<br />
Räume, um den oftmals schwierigen<br />
Alltag ein bisschen vergessen zu können.<br />
Kinder verarbeiten die oftmals<br />
traumatischen Erlebnisse der Flucht<br />
anders als Erwachsene. Vor allem das<br />
gemeinsame Spielen und die unbeschwerte<br />
Zeit mit anderen Kindern<br />
erziele einen positiven Effekt bei den<br />
Kindern, berichtet Frau Alexandra<br />
von der Grundversorgungseinrichtung<br />
Graßmayr. Dies bestätigen auch die<br />
Mitarbeiter von UNICEF, die Ende<br />
2017 eine tirolweite Schulung mit den<br />
Betreuern zum Themenschwerpunkt<br />
„Schutz von Kindern und Kinderbetreuung<br />
in der Grundversorgung“<br />
durchgeführt haben. „Die Kinder sind<br />
gerne draußen, leider haben wir kein<br />
vernünftiges Angebot vor dem Haus<br />
und auch nicht in der näheren Umgebung“,<br />
weiß Betreuerin Anna aus der<br />
Sennstraße. Kindgerechte Räume zu<br />
schaffen, um Erlebtes zu verarbeiten<br />
und Kreativität zu ermöglichen, sei ein<br />
wichtiger Schritt für die Entwicklung.<br />
Hier setzt die Bausteinaktion an. Ziel<br />
für 2018 ist die Errichtung von zumindest<br />
sechs Kinderspielplätzen an<br />
Grundversorgungseinrichtungen in Tirol.<br />
Die Kosten von rund 6.800 Euro je<br />
Kinderspielplatz seien erheblich, erläutert<br />
der Geschäftsführer Harald Bachmeier.<br />
Die Sicherheit der Spielgeräte<br />
und anschließende TÜV-Abnahme ist<br />
nicht im Budget der TSD vorgesehen.<br />
„Wir hoffen natürlich auch auf den<br />
einen oder anderen Großspender oder<br />
Firmen, um die erforderliche Summe<br />
zusammen zu bekommen“, so Bachmeier,<br />
der sich auf strahlende Kinderaugen<br />
auf neuen Spielplätze freut.<br />
folgten die kulinarischen Schmankerln<br />
der Steiermark. Ein Buschenschank<br />
durfte da natürlich nicht<br />
fehlen. Da unsere Reiseleitung eine<br />
gebürtige Steirerin ist und aus dieser<br />
Gegend stammt, war unsere Truppe<br />
bestens betreut. Käferbohnensalat<br />
mit Kernöl, Most oder Schilcherwein<br />
sind nur ein kleiner Auszug<br />
der Schmankerln, die wir probiert<br />
haben.<br />
Am dritten Tag machten wir gemeinsam<br />
mit der Ortsgruppe Voitsberg<br />
eine Rundwanderung auf der<br />
Terenbachalm. Die gemütliche Tour<br />
ist ca. 11,4 km lang und dauert ca.<br />
3,5 Std. Die Teilnehmerzahl stieg<br />
jetzt auf ca. 40 Personen an, da<br />
die Voitsberger mit einem Reisebus<br />
zum Sattelhaus kamen. Über hügeliges<br />
Almgelände, vorbei an einer<br />
Christusstatue (Bild), erreicht man<br />
das Gipfelkreuz der Terenbachalm.<br />
Hier, oberhalb der Baumgrenze,<br />
konnten wir die idyllische Aussicht<br />
genießen. Auf unserem Weg zurück<br />
zum Sattelhaus kamen wir zur Terenbachhütte,<br />
wo wir uns eine Jause<br />
schmecken ließen. Die Tage vergingen<br />
wie im Flug. Es war alles perfekt<br />
organisiert, auch mit dem Wetter<br />
und unserer Unterkunft hatten wir<br />
Glück. Am 1. Juli traten wir dann<br />
mit etwas Wehmut die Heimreise<br />
an. Kulturell, kulinarisch und wandertechnisch<br />
war alles dabei. Mit einer<br />
Reifenpanne auf einer Fortstraße<br />
im Wald ohne Handyempfang<br />
hatten wir dann auch noch unser<br />
Abenteuer. Mit vereinten Kräften<br />
haben wir es geschafft, den Reifen<br />
zu wechseln. Nun sind wir mit der<br />
Handhabung eines Wagenhebers<br />
und Ansetzen des Schraubschlüssels<br />
bestens vertraut.“<br />
RUNDSCHAU Seite 14 25./26. Juli 2018