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Z21/22 ReformaFiktion 5.5 vorab

Die Aufgabe im Produktions-Prozess 65 Seiten von voraussichtlich 120 Seiten

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Leitthema<br />

konnten sofort zwei Drittel der Gesamtinvestition<br />

zurückgeholt werden. Das Ziel war erreicht:<br />

Die HDS-Aktiengemeinschaft hält nun 53 Prozent<br />

der Aktien der zehn größten Daten-Konzerne und<br />

nimmt direkt Einfluss auf die Unternehmensstrategie<br />

und den Umgang mit den Daten.<br />

Die EKD in der Klemme<br />

Wie bereits mitgeteilt, ist die Mitgliederzahl<br />

unter 2 Prozent der Bevölkerung geschrumpft.<br />

Aufgrund des demografischen Wandels hatte die<br />

Bundesrepublik Deutschland im Jahre 2120 nur<br />

noch 62 Millionen Einwohner. Das sind 20 Millionen<br />

weniger als vor 100 Jahren; nur dem Zustrom<br />

von Migranten ist zu verdanken, dass die Auswirkungen<br />

weniger dramatisch ausgefallen sind als<br />

befürchtet.<br />

Wie die lutherische Institution gerade veröffentlicht<br />

hat, kann sie noch gut 1,1 Millionen Mitglieder<br />

verzeichnen; über die Jahre hat sie sich<br />

zu einem Nischenspezialist entwickelt: Aufgrund<br />

des starken Engagements für sexuelle Vielfalt hat<br />

sie aus diesem Segment großen Zuspruch erhalten.<br />

Nur – in der demografischen Realität ist diese<br />

Vielfalt in der Minderheit; trotz großer Veränderungen<br />

leben über 80 Prozent der Bevölkerung<br />

immer noch in Gemeinschaften, in denen Kinder<br />

von einem männlichen Vater und einer weiblichen<br />

Mutter erzogen werden. Die große Ausnahme<br />

sind die Pfarrer und Pfarrer*Innen: Über<br />

60 Prozent von ihnen leben in einer homosexuellen<br />

Beziehung.<br />

Die Ratsvorsitzende Belinda Stronofski erscheint<br />

bei ihren öffentlichen Auftritten meist in Begleitung<br />

ihrer Lebenspartnerin, wie kürzlich, als sie<br />

sich zum aktuellen Finanzbericht der EKD äußerte.<br />

Nach der Novelle von 21<strong>22</strong> des Staatskirchenrechts<br />

war endgültig Schluss mit den Entschädigungsleistungen<br />

des Staates für die Enteignung<br />

von Kirchengütern nach dem Reichsdeputationshauptschluss<br />

1803. Da der Mitgliederanteil unter<br />

die 4-Prozent-Linie eingebrochen ist, wurde auch<br />

die Erhebung der Kirchensteuer durch den Staat<br />

eingestellt. Die Umstrukturierung erwies sich für<br />

die EKD als kompliziert, die Einnahmenausfälle<br />

waren höher als erwartet. 63 Prozent der Liegenschaften<br />

konnten veräußert werden. Stronofski<br />

betont, man habe besonders darauf geachtet, dass<br />

die spirituelle Nutzung erhalten bliebe; so habe<br />

man den muslimischen Schwestern und Brüdern<br />

Raum schaffen können: Viele Kirchen wurden zu<br />

Moscheen umgewidmet. Wegen des Wegfalls der<br />

Subventionierung können drei Viertel der Kitas<br />

und diakonischen Einrichtungen nicht mehr wie<br />

bisher betrieben werden; damit fiel ein weiterer<br />

großer Einnahmenposten weg.<br />

Trotzdem gibt es immer noch zu viele ungenutzte<br />

kirchliche Immobilien. Personal- und<br />

Instandhaltungskosten sind kaum in den Griff<br />

zu bekommen, seit vielen Jahren übersteigen sie<br />

die Planzahlen. Die Verschuldung ist ins Unermessliche<br />

gestiegen. Man hat eben versäumt,<br />

die laufenden Kosten der sinkenden Mitgliederzahl<br />

anzupassen; die zugrunde liegenden Budgets<br />

stammen aus Zeiten, als noch 10 Prozent der<br />

Bevölkerung Kirchensteuer zahlte.<br />

In allen Gremien berät man sich über die<br />

Zukunft der EKD; die bundesweiten evangelischen<br />

Kirchenparlamente tagen in Wittenberg –<br />

die Generalsynode der VELKD, die Vollkonferenz<br />

der UEK und die Synode der EKD. Die Fakten liegen<br />

auf dem Tisch, die Überschuldung beträgt<br />

inzwischen 238 Milliarden.<br />

Euro. Die<br />

W-I-Frage steht im<br />

Raum: Wann ist der<br />

beste Zeitpunkt, die<br />

Insolvenz der EKD<br />

anzumelden?<br />

Ein Synodale<br />

aus Sachsen-Anhalt<br />

reicht eine Wortmeldung<br />

ein und<br />

fragt, ob man nicht<br />

in Erwägung ziehen<br />

könnte, den Überschuldungsfall<br />

bei<br />

der HDS-Bank einzureichen;<br />

seine<br />

privaten Schulden<br />

in Höhe von 37 000<br />

Euro seien umgehend<br />

und unbürokra-<br />

Wie kann man<br />

politisch korrekt<br />

die Schulden eingestehen<br />

und<br />

immer noch gut<br />

weg kommen?<br />

Foto © Agentur PJI, Mongage<br />

Z für Zukunft<br />

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