Sissacher Brücken 2009 - Gemeinde Sissach

Geschichtliche Gleisquerungen SBB
Am 1. Mai 1858 wurde der durchgehende Bahnverkehr Basel- Olten aufgenommen. In Sissach
kam die Bahnlinie auf die Südseite des Dorfes zu liegen. Dadurch wurde die bäuerliche Bevölkerung
von den gegenüberliegenden Feldern abgeschnitten. Um ihre Fahr- und Gehrechte zu berücksichtigen,
erstellte die Schweizerische Centralbahngesellschaft im Ganzen fünf Niveauübergänge:
den ersten beim Ebenrain (Kreuzung von Bahn und damaliger Hauptstrasse), den zweiten
hinter dem ehemaligen Polizeiposten (Kreuzung von Bahn und Zunzgerstrasse), den dritten
beim Heidengässli, den vierten unterhalb der Bahnstation beim Restaurant Terminus und den
fünften oberhalb des Güterschopfes. Ausserdem baute sie eine Unterführung bei der Kreuzmatt.
Jeder der Übergänge bildete eine Gefahrenquelle. Von 1855 bis 1885 wurden mehr als ein halbes
Dutzend Personen Opfer des neuen Verkehrsmittels. 46
Ehemaligen Niveauübergänge Raum Sissach, 1856 (SBB Historic)
Am 20. Februar 1898 beschloss das Schweizervolk die fünf grössten Bahngesellschaften zu verstaatlichen,
die Centralbahn wurde 1902 übernommen. 47
Eine der ersten Massnahmen nach der Übernahme durch die Bundesbahn waren die Aufhebung
der Übergänge beim ehemaligen Polizeiposten, beim Heidengässli und beim Restaurant Terminus.
Als Ersatz erhielten die Sissacher die Unterführung Zunzgerstrasse für den Fahrverkehr und
die Fussgängerunterführung beim Restaurant Terminus. Der Niveauübergang beim Güterschopf
wurde 1916 aufgehoben. Als Ersatz wurde 1913 eine Passarelle errichtet, welche aber schon
1924, bei der Elektrifizierung der Bahn, abgebrochen wurde. Die südlich der Bahn wohnenden
BewohnerInnen begehrten gegen diesen ersatzlosen Abbruch auf. Als Ersatz wurde 1923 /24
die Fussgängerunterführung zur katholischen Kirche gebaut.
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