Sissacher Brücken 2009 - Gemeinde Sissach
Sissacher Brücken 2009 - Gemeinde Sissach
Sissacher Brücken 2009 - Gemeinde Sissach
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
□ Projektvorstellung 2003<br />
Am 18. Februar 2003 stellten die SBB, zusammen mit Kantons- und <strong>Gemeinde</strong>vertreterInnen das Umbauvorhaben<br />
des Bahnhofs <strong>Sissach</strong> vor. Das Projekt sah neben verschieden anderen Veränderungen den<br />
Abriss des alten Postgebäudes und dem historischen Perrondach und auch die Aufhebung der beiden Unterführungen<br />
vor. Als Ersatz war eine zentrale Unterführung vorgesehen. Schon während der Informationsveranstaltung<br />
kamen erschreckte Voten.<br />
□ Widerstand gegen das Projekt<br />
Viele <strong><strong>Sissach</strong>er</strong>Innen störten sich sehr am geplanten Umbau. Verlust der beiden Unterführungen, Verlust<br />
historischer Bausubstanz, Velounterstände unter den Kastanien und fehlendes WC beim zukünftigen<br />
Bahnhof waren die meistgenannten Ärgernisse. Als Folge davon wurden durch die Vereine AGNHS (Arbeitsgemeinschaft<br />
für Natur- und Heimatschutz <strong>Sissach</strong>), VUB (Verein umweltgerechte Bahn), VVVSuU<br />
(Verkehrs- und Verschönerungsverein <strong>Sissach</strong> und Umgebung) und IguK (Interessengemeinschaft unter<br />
den Kastanien) zum Erhalt der beiden Unterführungen und den weiteren oben genannten Punkte Unterschriften<br />
in Form einer Initiative und einer Petition gesammelt und anschliessend im September 2003 der<br />
<strong>Gemeinde</strong>behörde übergeben.<br />
Bereits schon im April 2003 wurde durch das Architekturbüro Erny & Schneider AG, Basel, im<br />
Auftrag der kantonalen Denkmalpflege ein Studienauftrag Bahnhof <strong>Sissach</strong> durchgeführt. Darin<br />
finden sich folgende kritische Punkte zum geplanten Umbauprojekt:<br />
□ Studienauftrag Architekturbüro Erny & Schneider 2003<br />
- Die vorgeschlagene Lösung ist stark auf die Bedürfnisse der Bahn ausgerichtet, wogegen grundsätzlich<br />
nicht einzuwenden ist. Diejenige der <strong>Gemeinde</strong> dürfen aber nicht ausser Acht gelassen werden.<br />
- Die Unterführung nimmt keinen Bezug auf das bestehende Verkehrsnetz. Es geling nicht, sie in das<br />
feine Siedlungsgewebe zu integrieren. Sie ist isoliert und durch ihre Geometrie nur auf den Bahnhof<br />
ausgerichtet.<br />
- Die Lage der Unterführung nimmt keine Rücksicht auf die bestehenden Bauten und bedingt ein Abbruch<br />
des alten Postgebäudes und des Perrondaches. Der Bahnhof ist aber zwingend in seiner Gesamtheit<br />
als Ensemble zu erhalten. Das Aufnahmegebäude alleine ist zu schwach und wirkt in seiner<br />
Grösse kümmerlich wie eine Farce.<br />
- Auch vermag der auf ein Gebäude reduzierte Bahnhof die städtebauliche Aufgabe als räumlichen Abschluss<br />
des gegenüberliegenden Platzes und als Zentrum der gesamten Anlage nicht mehr zu erfüllen.<br />
- Indem die bebaute Fläche verkleinert und die Stelle der alten Post durch eine Unterführung besetzt<br />
wird, bleibt sie auch langfristig als nutzbare, überbaubare Fläche den kommenden Generationen entzogen.<br />
- Zurzeit werden in vielen Orten Projekte verfolgt oder realisiert, welche die Bahnareale besser nutzen.<br />
Warum verbaut man sich in <strong>Sissach</strong> diese Chance?<br />
- Die Gestaltung des südlichen Teils der Unterführung ist mangelhaft. Sie ist nicht auf die Umgebung<br />
abgestimmt und nimmt viel Platz in Anspruch.<br />
- Die Sistierung der beiden bestehenden Unterführungen kann nicht mit einer breiteren kompensiert<br />
werden. Die Anbindung des Südteils wird dadurch gegenüber dem heutigen Zustand erheblich verschlechtert,<br />
weil teilweise längere Umwege in Kauf genommen werden müssen.<br />
Die Studie machte zwei Variantenvorschläge:<br />
1. kein Abriss bestehender Gebäude, Erhalt der östlichen Unterführung und leicht abgedrehte neue Unterführung<br />
zur Postgasse hin. Damit bessere Integration in bestehendes Strassennetz.<br />
2. Erhalt und Erneuerung der beiden bestehenden Unterführungen mit Rampenlösungen. Dadurch Erhalt<br />
historische Bausubstanz<br />
83