SchlossMagazin Bayerisch-Schwaben August 2018
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22 | genuss | Kochen mit Bier<br />
Kochen mit Hopfen<br />
und Malz<br />
Geschmacksbooster Bier<br />
Ein Schuss Wein in der Sauce fürs gewisse Etwas – das<br />
kennt jeder gute Koch. Doch es gibt noch eine andere alkoholische<br />
Flüssigkeit, die Speisen verfeinert und ihnen<br />
ungeahnte Spezialnoten verleiht: das Bier! Vor allem die<br />
vielen neuen Craftbier-Sorten bieten eine Fülle an Geschmacks-Alternativen.<br />
schmuckbild pixabay<br />
Bier in der Fleischmarinade – ok, kennen wir. Doch Bier empfiehlt sich noch<br />
für ganz andere kulinarische Einsätze. Bier kann man auch beim Backen<br />
verwenden, z. B. in Schokoladenkuchen oder eine Sauce Hollandaise auf<br />
Bier-Basis kreieren, wie es z. B. der kanadische Kochbuchautor Stephen Beaumont<br />
in seinen Buch „Bier: Kochen, Kombinieren, Genießen“ beschreibt. Die vielen neuen<br />
Spezialsorten auf „Hopfen und Malz“-Basis öffnen dank „Foodpairing“ die Ofentüren<br />
für auf den ersten Blick ungewöhnliche Kombinationen und laden zum Experimentieren<br />
ein. „Im Grunde kann man in jedem Rezept, in dem Wasser vorkommt,<br />
das Wasser ganz oder teilweise durch Bier ersetzen“, meint Sandra Ganzenmüller<br />
vom Verband der Diplom-Biersommeliers. So verleiht beispielsweise Beaumont<br />
Maisgrütze mit Kürbis und Stout-Bier eine besondere Note und serviert Muscheln<br />
mal nicht in Weißwein, sondern in belgischem Weizenbier. Auch beim Risotto kann<br />
man Weißbier statt Wein verwenden.<br />
Zum Ausprobieren und zum Einstieg in die Bierküche schlagen wir bzw. der Brauer-<br />
Bund Hobbyköchen ein paar einfache „bieriege“ Rezepte vor. #<br />
Rheinischer<br />
Sauerbraten in<br />
dunkler BockbiersoSSe<br />
mit Rosinen<br />
Ursprünglich wurde der Rheinische Sauerbraten<br />
mit Pferdefleisch zubereitet. Doch als immer<br />
mehr dieser früher üblichen Metzgereien<br />
verschwanden, wurde auch die Zubereitung<br />
mit Rindfleisch üblich. Das Rezept stammt vom<br />
Kölner Küchenchef Klaus Höhn, der sich seit<br />
Jahren in seinem Brauerei-Ausschank um eine<br />
schmackhafte Regional-Küche bemüht, und<br />
dem wir eine ganze Reihe interessanter Rezepte<br />
aus der Bierküche verdanken.<br />
Zutaten für 6 Personen<br />
2 kg Rindfleisch (Hüfte oder Oberschale) +<br />
¼ l dunkles Bockbier + ½ l Jus + Kartoffelstärke<br />
+ Fett zum Braten + 4 EL Rübenkraut +<br />
1 Apfel + 50 g Rosinen + Apfelkompott<br />
Für die Marinade<br />
½ l Essig + ½ l dunkles Bockbier + ½ l Wasser +<br />
2 Lorbeerblätter + 2 Nelken + 2 Möhren + 2 Zwiebeln<br />
+ 1 Stange Lauch + ¼ Sellerieknolle<br />
Zubereitung<br />
# Achtung: Das Fleisch muss 5 Tage in der Marinade<br />
ziehen! Für die Marinade die oben aufgeführten<br />
Zutaten alle zusammen aufkochen und<br />
das Fleisch im Kühlschrank in der abgekühlten<br />
Marinade ruhen lassen.<br />
# Das marinierte Fleisch gut abtrocknen, von<br />
allen Seiten in Fett anbraten und mit Salz und<br />
Pfeffer würzen. Das Rübenkraut hinzufügen,<br />
mit der Hälfte des Bockbiers ablöschen und mit<br />
einem Teil der Marinade auffüllen. Den Braten<br />
in den vorgeheizten Ofen schieben und dort ca.<br />
zwei Stunden schmoren lassen.<br />
# Zwischendurch wenden und Marinade nachgießen.<br />
Das gegarte Fleisch herausnehmen,<br />
den Sud durch ein Sieb geben, mit der Jus auffüllen,<br />
Rosinen und den in kleine Würfel geschnittenen<br />
Apfel hinzufügen und mit Kartoffelstärke<br />
binden. Alles aufkochen lassen und<br />
abschmecken. Den Braten aufschneiden, mit<br />
Soße bedecken. Dazu werden Kartoffelklöße<br />
und Apfelkompott in Schälchen serviert.