ADAC-Motorwelt - 7-8-2018
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MEINE REGION<br />
Haftung klären<br />
Wer mit anderen pendelt, sollte sich<br />
bestätigen lassen, dass die weiteren<br />
Autoinsassen auf eigene Gefahr mitfahren.<br />
Außerdem sollte festgehalten<br />
werden, dass sie nach einem Unfall nur<br />
Ansprüche stellen, die von der Kfz-<br />
Haftpflichtversicherung des Fahrers gedeckt<br />
werden. Ein entsprechendes Formular<br />
steht auf der Website des <strong>ADAC</strong>.<br />
adac.de/fahrgemeinschaft<br />
Gut genutzt: Die Pendlerparkplätze in Rheinland-Pfalz kommen gut an<br />
Gemeinsam zur Arbeit<br />
Fahrgemeinschaften schonen die Umwelt und den Geldbeutel. Rheinland-Pfalz<br />
fördert das gemeinsame Pendeln mit dem Ausbau von Mitfahrerparkplätzen<br />
Konstantin T. winkt seinen Kollegen<br />
kurz nach, dann geht er zu seinem<br />
Wagen. Frühmorgens hatte er ihn auf<br />
dem Mitfahrerparkplatz bei Neustadt an<br />
der Weinstraße abgestellt. Dass er nicht<br />
selbst mit dem Auto zum 40 km entfernten<br />
Büro in Ludwigshafen pendelt, hat<br />
für ihn einen guten Grund: „Es ist einfach<br />
netter, gemeinsam zur Arbeit zu fahren.“<br />
Rheinland-Pfalz ist ein Pendlerland,<br />
800.000 Menschen müssen jeden Tag<br />
teils weite Strecken zum Arbeitsplatz zurücklegen.<br />
Konstantin T. ist einer von ihnen.<br />
Mit drei Kollegen wechselt er sich<br />
am Steuer ab, alle arbeiten in der gleichen<br />
Abteilung. Wie er wohnen sie in Neustadt<br />
oder einem der umliegenden Dörfer.<br />
Die Anlage bei Neustadt ist typisch für<br />
die 142 Mitfahrerparkplätze in Rheinland-Pfalz:<br />
Ein großes Schild an der Einfahrt,<br />
dahinter eine befestigte Fläche,<br />
meist an Autobahnauffahrten oder Bundesstraßen<br />
gelegen. Vor einigen Jahren<br />
wurde der Parkplatz vom Landesbetrieb<br />
Mobilität angelegt, der alte war ständig<br />
überfüllt, inzwischen ist auch der neue<br />
90 <strong>ADAC</strong> motorwelt 7/<strong>2018</strong><br />
mit seinen 45 Plätzen meist ausgelastet.<br />
<strong>ADAC</strong> Verkehrsexperte Steffen Fitzer sagt:<br />
„Der Bedarf ist da und wird in Zukunft<br />
eher noch größer werden.“<br />
Auch weil Land und viele Kommunen<br />
Fahrgemeinschaften fördern. „Kein anderes<br />
Bundesland hat ein besser ausgebautes<br />
Netz an Mitfahrerparkplätzen“,<br />
sagt eine Sprecherin des Landesbetriebs<br />
Mobilität, das sei „eine Erfolgsgeschichte“.<br />
Mehr als 6000 Pkw-Stellplätze gibt es.<br />
Angesichts der vielen rheinland-pfälzischen<br />
Pendler wäre auch noch Luft<br />
nach oben – doch nicht immer finden<br />
Steffen Fitzer, Verkehrsexperte <strong>ADAC</strong> Pfalz<br />
„Der Bedarf an Pendlerparkplätzen<br />
wird steigen“<br />
Fahr gemeinschaften so leicht zusammen<br />
wie bei Konstantin T. Die Landesregierung<br />
baute deshalb das Mitfahrerportal<br />
im Internet auf. Dort stehen Infos zu<br />
Mitfahrparkplätzen und Mitfahrgelegenheiten.<br />
Beim Suchen hilft auch der <strong>ADAC</strong><br />
Mitfahrclub, der kostenlos Fahrgemeinschaften<br />
vermittelt.<br />
Eine Studie der TU Kaiserslautern ergab<br />
2015, dass sich 20 Prozent der Fahrgemeinschaften<br />
über solche Plattformen<br />
verabreden. Tendenz steigend. Auch deshalb<br />
investiert das Land in die Verbesserung<br />
der Mobilitätsangebote im Netz und<br />
den Ausbau der Parkplätze. Ein weiteres<br />
Ergebnis der Untersuchung: Für die<br />
meisten Pendler in Fahrgemeinschaften<br />
steht der Umweltschutz nicht im Vordergrund.<br />
Viel wichtiger sind finanzielle<br />
Vorteile und die Geselligkeit. Das sagt<br />
auch Konstantin T.: „Weil wir gemeinsam<br />
unterwegs sind, sparen wir richtig Geld!“<br />
Text und Fotos: Monika Gaß<br />
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