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ADAC-Motorwelt - 7-8-2018

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REISE & FREIZEIT<br />

Herumgurken: Humorvolle<br />

Beschilderung des<br />

Gurkenradwegs<br />

Nur mit der Ruhe: Idyllische<br />

Pause am Radweg rund um den<br />

Sommerteich bei Schlepzig<br />

Herz- und nahrhaft:<br />

Spreewälder Gurken,<br />

und Schmalzstullen<br />

fordern im Nachgang<br />

so manchen Schnaps<br />

Relikt aus Russland: Die Kolonie<br />

Alexandrowka in Potsdam, die seit 1999<br />

zum Welterbe der UNESCO zählt<br />

Sanssouci und das Welterbe „Schlösser<br />

und Parks rund um Potsdam und Berlin“<br />

links liegen. Stattdessen besuchen wir<br />

die russische Kolonie Alexandrowka, die<br />

1999 den Welterbestatus erhielt. Sie besteht<br />

aus 13 Blockhäusern, die Preußenkönig<br />

Friedrich Wilhelm III. in den Jahren<br />

1826/1827 zu Ehren seines engen<br />

Freundes Zar Alexander I. bauen ließ. Sie<br />

diente als Unterkunft für russische Mitglieder<br />

eines Soldatenchors.<br />

Auch wenn der letzte Sänger 1861<br />

starb, ist die russische Seele in der Siedlung<br />

geblieben: Babuschkas und Kunstblumen<br />

schmücken die hübschen Sprossenfenster<br />

der Holzhäuser, im Restaurant<br />

von Haus Nr. 1 werden Kosakentopf, Soljanka<br />

und Piroggen aufgetischt, und noch<br />

immer sind einige der Häuser von Nachfahren<br />

der Sänger bewohnt. Und selbst<br />

beim anschließenden Spaziergang durch<br />

das sehenswerte holländische Viertel mit<br />

seiner lebhaften Fußgängerzone spielt<br />

ein Straßenmusiker russische Lieder.<br />

Störche und Gurken im Spreewald<br />

Im UNESCO-Biosphärenreservat Spreewald<br />

geht es viel beschaulicher zu. Dichte<br />

Wälder, schnurgerade Straßen und die<br />

verträumten Wasserwege der Spree prägen<br />

das Landschaftsbild. Für einen kurzen<br />

Moment wähnt man hier mehr Storchennester<br />

als Eigenheime, doch dann<br />

halten wir in Schlepzig, einer der ältesten<br />

Gemeinden Brandenburgs. Hier gibt es<br />

neben einem luxuriösen Hotel eine moderne<br />

Whisky-Destillerie sowie Kanuund<br />

Radverleiher. Einer von ihnen ist<br />

Kahnfährmann Jörg Lehmann. Im Kapitäns-Outfit<br />

steht er schon am frühen<br />

Morgen an der Dorfstraße und macht<br />

Direktkundenmarketing: „Eine Kahnfahrt<br />

vielleicht?“, fragt er und erweist sich<br />

als fairer Verlierer, als wir auf die bereits<br />

gemieteten Fahrräder deuten. Schließlich<br />

wollen wir in Würdigung der berühmten<br />

Spreewaldgurke ein Stück des Gurkenradwegs<br />

entlangfahren. „Dann auf nach<br />

Petkampsberg“, empfiehlt der Fährmann,<br />

„das ist eine schöne, kurze Route mit<br />

Einkehrmöglichkeit.“ Die jedoch nutzen<br />

wir erst nach der Rundfahrt durch ein<br />

herrlich schweigsames Naturidyll, in der<br />

Schänke des schicken Spreewald-Hotelresorts.<br />

Unser kulinarisches Resümee<br />

fällt zwiespältig aus: Während die Gurkenlimonade<br />

angenehm erfrischt, stößt<br />

die eingelegte Spreewaldgurke nüchternen<br />

Mägen ziemlich sauer auf.<br />

Tropenfrucht im tiefsten Sachsen<br />

Umso süßer wird das Leben kurz vor der<br />

polnischen Grenze, wo ein backsteinrotes<br />

Märchenschloss inmitten einer 830<br />

Hektar großen, üppig bepflanzten englischen<br />

Parkanlage steht. Schloss- W<br />

Fotos: Sebastian Hänel (2), laif/Peter Rigaud<br />

62 <strong>ADAC</strong> motorwelt 7/<strong>2018</strong>

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