ADAC-Motorwelt - 7-8-2018
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EXPERTENTIPPS<br />
Gut zu wissen<br />
Im Grenzbereich: Wer<br />
die Vorderbremse zu<br />
stark zieht, kann über<br />
den Lenker abfliegen<br />
Zusätzlicher Diebstahlschutz:<br />
Wenn der Akku<br />
vor der Rast aus dem<br />
Rad genommen wird,<br />
können Diebe nur noch<br />
mit Mühe davonradeln<br />
Elektrorad-Typen: Beim Pedal Electric Cycle,<br />
kurz Pedelec, unterstützt ein Elektromotor in<br />
unterschiedlichen Einstellungsstufen die Tretkraft<br />
des Fahrers bis 25 km/h. Bei S-Pedelecs<br />
regelt der Elektromotor erst bei 45 km/h ab.<br />
Radwege sind für S-Pedelec-Fahrer tabu, Versicherungskennzeichen,<br />
Führerschein, Rückspiegel<br />
und Helm sind Pflicht. Bei E-Bikes<br />
schließlich handelt es sich um Zweiräder, die<br />
auch ohne Treten fahren.<br />
Kosten: Ein gutes Pedelec kostet im Fachhandel<br />
ab 2000 Euro, je nach Ausstattung und<br />
Material sind 3000 bis 6000 Euro und mehr<br />
möglich, kann aber je nach Einsatzzweck und<br />
persönlichem Anspruch Sinn machen.<br />
Akku: Je nach Gewicht (Pedelec, Fahrer,<br />
Gepäck), Fahrweise, Motorunterstützungsstufe,<br />
Akkuvolumen und Routenprofil ist<br />
eine Reichweite von 50 bis mehr als 100 Kilometer<br />
möglich. Wird starkes Beschleunigen<br />
vermieden und die Unterstützung bergab<br />
ausgeschaltet, verlängert dies die Reichweite.<br />
Akkus erst vor der Ausfahrt aufladen.<br />
Motor: Es gibt Front- oder Hecknabenmotoren<br />
sowie den oft verbauten Mittelmotor, der<br />
dank seiner tiefen und mittigen Positionierung<br />
ein neu trales Fahrverhalten ermöglicht.<br />
Kauf: Ein Pedelec sollte möglichst im Fachgeschäft<br />
gekauft werden. Auführliche<br />
Beratung, Probefahrten und eine gute Werkstatt<br />
zahlen sich aus.<br />
Text: Cornelius Blanke<br />
wird zu schnell, er verbremst sich, und<br />
das Hinterrad steigt auf. Blanke rät, in<br />
kniffligen Situationen den Zeigefinger an<br />
Vorder- und Rückbremse zu legen, dann<br />
geht das richtige Reagieren schneller.<br />
Grundsätzlich, so Cornelius Blanke,<br />
sollten Pedelec-Fahrer einen kleineren<br />
Gang als beim normalen Rad und eine<br />
niedrige elektrische Unterstützung wählen.<br />
So falle es leichter, die ideale Trittfrequenz<br />
von 60 bis 80 Pedalumdrehungen<br />
pro Minute zu halten. „Das ist gut für<br />
Knie und Fitness, schont den Akku und<br />
erhöht die Reichweite“, erklärt Blanke.<br />
Und verhindert ganz nebenbei ein zu<br />
hohes Tempo und die damit verbundenen<br />
Gefahren.<br />
Anschließend geht es mehrere Kilometer<br />
den Rhein entlang, um Fahrpraxis<br />
auf den ungewohnten Zweirädern zu<br />
bekommen. Beim nächsten Stopp erklärt<br />
Blanke die letzte Fahrübung: Erst einem<br />
Hindernis ausweichen, dann gezielt<br />
bremsen. Was auf dem Rheinradweg<br />
noch ein spielerischer Reaktionstest ist,<br />
kann im Stadtverkehr lebensrettend sein<br />
– etwa wenn sich unvermittelt eine Autotür<br />
zum Radweg öffnet.<br />
Als sich die fünf Radfahrer am frühen<br />
Nachmittag mit einer Brotzeit in einem<br />
Rheinlokal für ihre Ausfahrt und die absolvierten<br />
Übungen belohnen, sind sie<br />
sich einig: Mit einem Fahrtechniktraining<br />
für Pedelecs ist man viel sicherer<br />
unterwegs. Joachim Bernsdorff sagt:<br />
„Eigentlich sollte das jeder machen, der<br />
sich so ein Pedelec kauft.“<br />
Text: Monika Gaß<br />
Fotos: Andrea Fabry<br />
Mehr zum Thema: adac.de/pedelec<br />
7/<strong>2018</strong> <strong>ADAC</strong> motorwelt<br />
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