Pocking Aktuell Oktober 2011
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KULTUR &FREIZEIT<br />
HansGöttler<br />
Tanzverbot gilt weiter: DaszweiteAttest!<br />
„Aus ärztlicher Sicht sind übertriebene<br />
Bewegungen, vor allem Tanzen, verboten.“<br />
So stand und steht es auf dem Attest, das<br />
mir mein guter Hausarzt Doktor G. anno<br />
1998 ausgestellt hat. Es tat hervorragende<br />
Dienste bei mir und bewahrte die holde<br />
Damenwelt vor physischen, aber auch psychischen<br />
Verletzungen, die zweifellos als<br />
Folge eines leidenschaftlichen Tanzes mit<br />
mir zuverspüren gewesen wären. Doktor G.<br />
erhielt waschkörbeweise Dankpost der von<br />
mir unbetanzt gebliebenen Weiblichkeit.<br />
Heute bekäme erZuschriften en masse auf<br />
„face-book“, was ich, des Englischen nur in<br />
beschränktem Maße mächtig, als „Gesichts-<br />
Buckeln“ übersetzen würde.<br />
Anno 2004 war dann alles vorbei, zumindest<br />
hatte es anfangs den Anschein! Während<br />
einer Tanzveranstaltung, bei der ich als<br />
Chauffeur und Begleitperson meiner Gattin<br />
eingeteilt war, überkam ebendiese wohl ein<br />
derartig heftiger innerer Tanztrieb, den sie<br />
ausgerechnet mit mir ausleben wollte, dass<br />
sie das von mir gezückte Attest näher begutachtete<br />
und gnadenlos feststellte: „Das ist<br />
inzwischen sechs Jahrealt, das ist abgelaufen<br />
und wirdvon mir nicht mehr akzeptiert!“<br />
Damals 23 (in Worten: dreiundzwanzig) EheundKnechtschaftsjahre<br />
auf demBuckel,<br />
wagte ich natürlich nicht zu widersprechen,<br />
sondern war an diesem Abend meiner Gattin<br />
und noch einigen anderen tanzwütigen<br />
Damen schutzlos ausgeliefert, was körperlich<br />
zu verschiedenen Verspannungen und<br />
Verrenkungen des Leibes, insbesondere<br />
meines „Bismarck-Knies“ (s. <strong>Pocking</strong> aktuell<br />
Nr. 3vom August <strong>2011</strong>, Seite 14) führte,<br />
aber auch diverse Frustrationsbeschwerden<br />
meiner missbrauchten und malträtierten<br />
Seele hervorrief!<br />
Nach überstandener Ballnacht schleppte ich<br />
meine Geschundenheit zum Doktor G.und<br />
klagte ihm mein Leid. Eine seiner bewährten<br />
Mitarbeiterinnen, Frau P. –„mit weichem<br />
B.“ –zückte sofort den Notizblock<br />
und lauschte ganz ergriffen den Worten des<br />
Chefs. Dieser ordnete als erstes an, diesmal<br />
ein Blatt mit der Aufschrift „Ärztliches Attest“<br />
zuverwenden. Da wir ja z. Zt. in einer<br />
sehr fußnotenarmen Epoche leben –ich verweise<br />
in diesem Zusammenhang auf die<br />
Zitationsweise eines anderen Dr. G., aus<br />
dem Fränkischen stammend –gebe ich die<br />
Fuß- bzw. Sternchennote hinter dem Begriff<br />
„Ärztliches Attest“ hier ganz genau wieder,<br />
die folgendermaßen lautete: „Dieses Attest<br />
dient nicht zur Vorlage bei gesetzlichen<br />
Krankenkassen und ist gemäß §11der vom<br />
73. Deutschen Ärztetag beschlossenen Berufsordnung<br />
honorarpflichtig.“ [Falls noch<br />
weiterer öffentlicher Informationsbedarf besteht:<br />
Das Attest trägt die Artikel-Nr. 02170<br />
und stammt von der Dt. Ärzte-VerlagGmbH,<br />
Dieselstraße 2, 50859 Köln (Lövenich),<br />
Tel. (02234) 7011-0, Fax(02234) 7011470].<br />
Wichtiger für mich war aber natürlich der<br />
Wortlaut des Attestes! An ihm erkennt man<br />
unschwer die wohl nicht mehr zuüberbietende<br />
Fach-, Methoden- und Sozialkompetenz<br />
des begnadeten Diagnostikers und<br />
Menschen Doktor G. Auf dem Attest war<br />
nämlich folgender Text zu lesen:<br />
Öffentliche Lesungen von Dr.Hans Göttler im <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong><br />
Fr,07.10.<strong>2011</strong>, 18.30 Uhr: Altötting, Franziskushaus,NeuöttingerStraße53, „Bayerisches Literaturdinner“;<br />
Musik:Caroline Schmidt-Polex,M.A.(Konzertharfe), Anmeldung:KEB Rottal-Inn-Salzache.V.08671/4144<br />
So,09.10.<strong>2011</strong>, 19.30 Uhr: Anzenkirchen(MarktTriftern), Pfarrkirche St. Laurentius „dZeid geht dahie –esissoweid,/<br />
Eigarndt is –oiss isvoi Freid!“ – Mundart-Lesungzum Erntedankund zum Rosenkranzmonat <strong>Oktober</strong><br />
Musik: Caroline Schmidt-Polex,M.A.(Konzertharfe), Gesang:Pfarrkirchner Frauen3Gsang<br />
Do,13.10.<strong>2011</strong>, 19.30 Uhr: Passau, Hl.-Geist-Kirche,Buchpräsentation „Max &Moritz inWeißblau“ (Töpfl-Verlag) Musik:<br />
Caroline Schmidt-Polex,M.A.(Konzertharfe)<br />
So,30.10.<strong>2011</strong>,18.00 Uhr: Simbach am Inn, Weißbräu Göttler,Pfarrkirchner Str.24, „Literaturdinner“, Musik: Caroline<br />
Schmidt-Polex,M.A.(Konzertharfe), Platzreservierung über08571/2311<br />
Schlemmen nachHerzenslust<br />
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GUTSCHEIN 2 EURO (BEI EINEM ESSEN AB 9,- EURO)<br />
• Gültig für <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong> •<br />
ä<br />
Münchner Turmschreiber<br />
Dr.phil.HansGöttler<br />
Akademischer Direktor an der<br />
UniversitätPassau im<br />
Fachbereich Germanistik<br />
Geboren 1953 als Gastwirts-und<br />
Weißbräu-Sohn in Simbach am<br />
Inn und dort aufgewachsen<br />
Herausgeber verschiedener<br />
Autorinnen undAutoren aus<br />
Niederbayern(z.B. Emerenz<br />
Meier,Wilhelm Diess,<br />
MaxPeinkofer)<br />
Schrift- und„Sprech“-Steller<br />
sowie Vorleser<br />
„Bei Herrn Dr. Göttler kommt esinletzter<br />
Zeit vermehrt zum Auftreten verschiedener<br />
Schwindelzustände (Drehschwindel, Lagerungsschwindel)./Aus<br />
diesem Grunde sollte<br />
er Drehbewegungen, wie sie z.B. beim Tanzen<br />
zwangsläufig vorkommen, vermeiden<br />
(Drehschwindel). Außerdem sind auch<br />
bückende Tätigkeiten, beispielsweise Gartenarbeit<br />
(Lagerungsschwindel), zu vermeiden.<br />
Beim Schuhezubinden wäre evtl. eine<br />
Hilfsperson angezeigt. Da sich der Zustand<br />
sowohl verbessern als auch verschlechtern<br />
kann, ist dieses Attest zunächst bis zum<br />
31.12.05 gültig.“<br />
Das Attest, das mich nun schon zwei Flaschen<br />
Rotwein kostete, trug als Ausstellungsdatum<br />
den 21.09.2004. Die zeitliche<br />
Befristung bis Ende 2005 war der einzige<br />
Schwachpunkt dieses ansonsten Goldes werten<br />
Dokuments. Die zeitliche Begrenzung<br />
führte zu Missverständnissen, Turbulenzen<br />
und verbalen Auseinandersetzungen verschiedener<br />
Personen auf allen möglichen<br />
und unmöglichen Tanzparketten in der Ballsaison<br />
ab Januar 2006.<br />
Darüber aber ein anderes Mal mehr!<br />
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