17.08.2018 Aufrufe

Trendguide Immobilien Herbst Winter KB 2011/12

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Was für ein Panoramablick: Von der Morgensonne illuminiert erstreckt<br />

sich orangefarben das Ammergebirge am Horizont. An der Südwestspitze<br />

des silberfarbenen Ammersees leuchtet das Marienmünster Dießen<br />

aus surrealem Grün. Und zur Linken, hoch oben auf dem Bergsporn einer<br />

Gletscherzunge nahe des Pilsensees, ist das Markenzeichen von Seefeld<br />

zum Greifen nah: Das Stammschloss der Grafen zu Toerring-Jettenbach.<br />

Im Jahr 1472 noch als spartanische Burg aus dem Besitz der Gundolfinger<br />

in das Eigentum der Toerrings übergangen, wurde es 1479 zu einem<br />

wohnlichen Schloss umgebaut, das sich heute im perfekt restaurierten<br />

Zustand präsentiert und voller Leben ist. „Ganz wichtig ist für uns die<br />

Anbindung nach München“, sagt Graf Hans Caspar zu Toerring- Jettenbach,<br />

der seit 1977 für den Erhalt des Schlosses verantwortlich zeichnet,<br />

bei einer Tasse Kaffee. „Wären wir<br />

zwanzig Kilometer weiter von der<br />

Landeshauptstadt entfernt, hätten<br />

wir Schwierigkeiten gehabt,<br />

Schloss Seefeld als Ausflugsziel<br />

und attraktiven Business-Standort<br />

zu etablieren.“ Mit dem Bau der<br />

ersten Seefelder Badestube im<br />

Jahre1791 waren die Toerrings,<br />

deren Familienmitglieder häufig in<br />

den engsten Umkreis der bayerischen<br />

Herrscher oder in führende<br />

klerikale Positionen berufen wurden,<br />

schon damals ihrer Zeit weit<br />

voraus und bewiesen touristischen<br />

Pioniergeist. Aber auch als einer<br />

der größten Arbeitgeber im Fünfseenland spielte das Schloss bis Anfang<br />

dieses Jahrhunderts eine bedeutende Rolle. Den landwirtschaftlichen<br />

Betrieb gab erst Hans Heribert Graf zu Toerring-Jettenbach, der Vater<br />

des jetzigen Grafen, in den 1970er Jahren des rückläufigen Nutzens wegen<br />

auf. „Bis 1976 wohnten wir noch selbst im Schloss“, sagt der beneidenswert<br />

gut aussehende 58-Jährige, dessen größte Leidenschaften die<br />

Jagd und das Golfspielen sind, „danach ist die Familie nach Dünzelbach<br />

bei Fürstenfeldbruck umgezogen, lediglich ein Büro haben wir in Seefeld<br />

beibehalten.“ Die Hauptaufgabe in Seefeld sei immer der Erhalt der<br />

Substanz gewesen, sagt der Graf, der „ganz automatisch“ in die schwierige<br />

Aufgabe hineinwuchs, das Schloss nach heutigen Anforderungen<br />

zu renovieren und auszubauen. „Alleine die Erhaltung der Dächer von<br />

Schloss Seefeld, die eine Fläche von eineinhalb Hektar einnehmen, ist<br />

ein finanzieller Kraftakt sondergleichen “Nichtsdestotrotz gelang es ihm,<br />

einen optimalen Nutzungs-Mix für das Schloss zu generieren: „Im sensiblen<br />

Bereich des Hochschlosses setzen wir ganz auf eine stille Nutzung<br />

etwa mit Anwaltskanzleien und Architekturbüros, während die vielen zur<br />

Schloss-Anlage gehörenden kleinen und großen Gebäude an Kunsthandwerker,<br />

Handwerksbetriebe und hochwertige Lifestyle-Shops vermietet<br />

sind.“ Dabei seien die Mieten im Vergleich zu München günstiger,<br />

sagt der Graf, lächelt und bittet ans Fenster seines Büros, das den Blick<br />

auf die weitläufigen Parkanlagen, die<br />

allein der Familie vorbehalten sind,<br />

freigibt. Unermüdlich zieht dort ein<br />

moderner Roboter seine Kreise und<br />

bringt die Rasenflächen auf die korrekte<br />

Schnitthöhe. „Sie sehen“, sagt<br />

der Graf, „wir gehen hier auf Schloss<br />

Seefeld immer mit der neuesten Technik,<br />

doch unsere Maxime bei all unseren<br />

Unternehmungen, die allesamt<br />

in sich selbst tragende Profit Center<br />

eingeteilt sind, lautet: Bodenständigkeit<br />

und Tradition – verbunden mit einem<br />

Hauch Demut.“ Besonders freut<br />

Hans C. Graf zu Toerring-Jettenbach,<br />

dass endlich auch der Problemfall<br />

„Campingplatz Pilsensee“ gelöst zu sein scheint. Bis Ende <strong>2011</strong> hätte<br />

man die weitläufige Anlage eigentlich räumen müssen – nun aber steht<br />

man nach mehrjährigen Verhandlungen und Prozessen kurz davor, endlich<br />

Rechtssicherheit zu schaffen und den Neubau einiger Gebäude auf<br />

dem Campingplatz genehmigt zu bekommen. Graf Toerring: „Die Grundvoraussetzungen<br />

stimmen mich positiv, um eine erhebliche Investition in<br />

ein schwieriges Zukunftsfeld zu tätigen.“ Die Anzahl der Dauercamper<br />

wird sich dabei bei etwa 400 einpendeln, dazu bleibt für etwa 150 Wechselcamper<br />

auf diesem touristischen Kleinod im Fünfseenland Platz.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!