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102410_Leseprobe

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Vorwort zur 1. Auflage<br />

Fragen der Qualitätssicherung und die Produkthaftung gewinnen auch für den Schweißfachingenieur<br />

zunehmend an Bedeutung. Vereinheitlichte technische Regeln und das europäische<br />

Normenwerk unterstützen und entlasten den Schweißfachmann bei seinem täglichen Streben<br />

nach Qualität in der Fertigung geschweißter Bauteile.<br />

Neben dem Normenwerk gehören aber auch weitere wissenschaftlich-technische Unterlagen<br />

zum Handwerkszeug des Ingenieurs. Hierzu sind Schweiß-Zeit-Temperatur-Umwandlungs-<br />

Schaubilder zu zählen, mit deren Hilfe schwierige Probleme der Wärmeführung beim<br />

Schweißen von Stählen gelöst werden können. Fragen der erforderlichen Vorwärmtemperatur,<br />

der erwünschten Abkühlgeschwindigkeit, der anzuwendenden Streckenenergie oder der Parameter<br />

einer Kurzzeitwärmenachbehandlung können ebenso bearbeitet werden wie die der<br />

Wärmewirkung von Zwischenlagentemperaturen oder der erreichbaren mechanischen Gütewerte<br />

in der Wärmeeinflusszone oder im Schweißgut. Auch Grenzabkühlzeiten für das<br />

sogenannte „Abkühlzeitkonzept“ können fundiert nur mit Hilfe von Schweiß-ZTU-Schaubildern<br />

angegeben werden. Ein breites Spektrum der Lösung dieser und ähnlicher Fragestellungen bis<br />

hin zur wirtschaftlichen Auswahl von Schweißverfahren kann durch die Anwendung von<br />

Schweiß-ZTU-Schaubildern unterstützt werden.<br />

Insbesondere dann, wenn für Werkstoffprobleme beim Schweißen durch das Normenwerk<br />

keine Regelung vorgesehen ist oder wenn neue, unkonventionelle Wege beschritten werden<br />

sollen, die wissenschaftlich abgesichert sein sollen und mit denen eine fertigungsbegleitende<br />

Qualitätssicherung bei gleichzeitig verringertem Fertigungsaufwand gewährleistet werden soll,<br />

können Lösungen bezüglich der Technologie der Wärmeführung mit Hilfe von Schweiß-ZTU-<br />

Schaubildern gefunden werden. Aber auch bei der Entwicklung und Herstellung und der frühzeitigen<br />

Beurteilung der Schweißeignung von Stählen sind derartige Umwandlungsschaubilder<br />

gebräuchlich.<br />

Die vorliegende Sammlung von Schweiß-ZTU-Schaubildern einschließlich der zugehörigen Diagramme<br />

der mechanischen Gütewerte für Stähle, Stahlguss, Schweißgut und Modellstähle<br />

wurde von den Autoren am Arbeitsbereich Werkstoff- und Schweißtechnik des Fachbereiches<br />

Maschinenbau und Schiffstechnik an der Universität Rostock erarbeitet. Bereits im Jahre 1978<br />

erschien im Eigenverlag der Universität Rostock ein zweibändiger „Atlas Schweiß-ZTU-Schaubilder“<br />

in begrenzter Auflagenhöhe, dem im Jahre 1982 eine Gemeinschaftsveröffentlichung im<br />

VEB Verlag Technik Berlin und im Deutschen Verlag für Schweißtechnik Düsseldorf folgte.<br />

Im vergangenen Jahrzehnt wurden zahlreiche neue Schaubilder erarbeitet. Die Erfahrungen<br />

und die Akzeptanz durch die Benutzer der Schaubilder stiegen durch insgesamt 10 ein- und<br />

zweiwöchige Lehrgänge, die an der Universität Rostock zur Anwendung von Schweiß-ZTU-<br />

Schaubildern durchgeführt wurden. Ein Nachfolgewerk des stark bearbeiteten und erheblich<br />

erweiterten Atlasses ist daher wünschenswert im Interesse der Anwender. Geplant ist die<br />

Herausgabe eines weiteren Bandes, der die Grundlagen zum Umwandlungsverhalten der<br />

Stähle unter Schweißbedingungen und insbesondere die praktische Anwendung von Schweiß-<br />

ZTU-Schaubildern zum Inhalt hat.<br />

Die Autoren erhoffen sich für den Großen Atlas Schweiß-ZTU-Schaubilder eine breite und<br />

nutzbringende Anwendung durch das schweißtechnische Fachpersonal. Gleichzeitig sind die<br />

Autoren aber auch dankbar für kritische Hinweise und Anregungen aus dem Leserkreis, die der<br />

weiteren Verbesserung des Inhaltes dienen können.<br />

Rostock, im August 1992<br />

Die Autoren

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