16.09.2018 Aufrufe

Wildpark-West Herbst 2018

Heimatzeitschrift von Bürgern für Bürger in Wildpark-West und Umgebung gemacht.

Heimatzeitschrift von Bürgern für Bürger in Wildpark-West und Umgebung gemacht.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

kann und seine erstellten Gutachten<br />

zudem von Versicherungen anerkannt<br />

und als gesetzlich empfohlene<br />

Baumschau akzeptiert werden, ist<br />

beim Baumkontrolleur der Gemeindeverwaltung<br />

eine andere Arbeitsweise<br />

angesagt. Nur die zahlreichen,<br />

mit roten Punkten aufgesprühten<br />

Fällmarkierungen geben einen Anhaltspunkt,<br />

dass er wirklich vor Ort<br />

gewesen sein könnte.<br />

Und wieso führt er Baumschauen<br />

durch, wenn gerade das die Fachbereichsleiterin<br />

ausgeschlossen hat?<br />

Hat die Bürgermeisterin ihre Verwaltung<br />

nicht mehr im Griff? Oder wie<br />

soll man es sonst verstehen, dass<br />

Frau Hoppe, die selbst zahlreiche<br />

Fällbescheide der Baustelle Helma<br />

unterschrieben hat, in Ferch auf der<br />

letzten Gemeindevertretersitzung<br />

den anwesenden Vertretern der<br />

Bürgerinitiative ehrlichen Herzens<br />

zusicherte, dass alle gesetzlichen<br />

Vorgaben vollumfänglich umgesetzt<br />

werden?<br />

Hauptsache, der<br />

Haushaltsplan stimmt<br />

Wie kann es sein, dass die Bürgermeisterin<br />

vor dem großformatigen<br />

Foto einer vertrockneten Nachpflanzung<br />

steht und sagt: „Es ist alles in<br />

Ordnung“ ...<br />

Ist das Realitätsverlust? Oder ist<br />

es die menschlich verständliche Absicht<br />

der Bürgermeisterin, fehlerhafte<br />

Entscheidungen der Gemeindeverwaltung<br />

zu decken? Da half es<br />

alles nichts, dass die 24-köpfige Abordnung<br />

aus der Waldsiedlung, Fotos<br />

vom Fuchsweg hoch hielt, neun kleine<br />

Bäume, die mit verkahlten Kronen<br />

bereits ein Jahr nach ihrer Neupflanzung<br />

2015 vom zuständigen Fachbereich<br />

der Gemeindeverwaltung<br />

ihrem Schicksal überlassen wurden.<br />

Das Geld ist durch die Vertragsfirma<br />

eingestrichen, alles andere macht<br />

nur Mühe. Hauptsache, der Haushaltsplan<br />

stimmt. Dumm nur, dass es<br />

da mündige Einwohner gibt, die nicht<br />

akzeptieren, wie mit ihren Steuergeldern<br />

umgegangen wird. Einwohner,<br />

die das ständige Schönreden<br />

satt haben und einfach selber anpacken.<br />

Die Bäume nachpflanzen, sie<br />

mit Dreiböcken und Gießringen versehen<br />

und wochenlang in der großen<br />

Hitze mit dem eigenen Traktor – sehr<br />

zur Freude der Kinder übrigens – täglich<br />

1.000 Liter gießen.<br />

Wer deckt hier wen? Und wieso<br />

werden der Bürgerinitiative örtlich<br />

geschwärzte und unvollständige Aktenvorgänge<br />

ausgehändigt? Ist das<br />

wirklich nur Schlamperei? Warum<br />

bleibt die sogenannte „Kladde“, das<br />

Buch über alle Baumfällungen in<br />

<strong>Wildpark</strong>-<strong>West</strong>, unter Verschluss und<br />

warum weigert sich die Verwaltung<br />

zu unterschreiben, dass alle Akten<br />

vorgelegt wurden?<br />

„Zurückweisen möchte ich den<br />

Vorwurf, dass ich den Vertretern der<br />

Bürgerinitiative Akteneinsicht verwehre“,<br />

erklärte Frau Hoppe in ihrer<br />

Antwort auf den Offenen Brief der<br />

Bürgerinitiative Ende April <strong>2018</strong>.<br />

Nein, natürlich hat sie das nicht.<br />

Ihre Leiterin des Fachbereichs Bauen<br />

hat es nur in ihrem Namen abgelehnt.<br />

Erst als die Bürgerinitiative, mit sanftem<br />

demokratischen Druck und einem<br />

Anwalt an ihrer Seite darauf bestand,<br />

war es dann möglich. Übrigens, noch<br />

längst keine Selbstverständlichkeit:<br />

Die übergeordnete Stelle, die Untere<br />

Naturschutzbehörde des Landkreises<br />

Potsdam-Mittelmark, sieht<br />

diese Selbstvertändlichkeit eines<br />

demokratischen Wissensprozesses<br />

für sie nicht zutreffend an und<br />

schweigt.<br />

Liegt also vielleicht die Bürgerinitiative<br />

mit ihren Ansichten dane-<br />

„Seien Sie versichert, dass [...] mir persönlich der Schutz der Bäume<br />

in <strong>Wildpark</strong>-<strong>West</strong> ein großes Anliegen ist. Nach meiner Kenntnis<br />

halten die verantwortlichen Mitarbeiter des Fachbereichs Bauen,<br />

Ordnung und Sicherheit die bestehenden gesetzlichen Bestimmungen,<br />

insbesondere die Bestimmungen der Baumschutzsatzung der<br />

Gemeinde ein und setzen diese vollumfänglich um.“<br />

Kerstin Hoppe, Bürgermeisterin (25. April <strong>2018</strong>)<br />

NABU Brandenburg legt mit aufschiebender<br />

Wirkung Widerspruch<br />

auf alle erteilten Fällbescheide<br />

ein, Akteneinsicht in Fällbescheide<br />

(11/2017–2/<strong>2018</strong>)<br />

MÄRZ <strong>2018</strong><br />

Bürgerinitiative gegründet, Einwohnerversammlung,<br />

die Öffentlichkeit wird<br />

informiert.<br />

APRIL <strong>2018</strong><br />

Ökologischer Zustandsbericht <strong>Wildpark</strong>-<strong>West</strong><br />

wird veröffentlicht.<br />

Bilanz: 40% des geschützten Baumbestandes<br />

seit 2000 sind vernichtet<br />

worden. Beginn Nachpflanzaktion<br />

„Rettet die Waldsiedlung“ <strong>2018</strong>–2033<br />

unter Schirmherrschaft des NABU<br />

Brandenburg, u.a. Unterstützung <strong>Wildpark</strong><br />

e.V. und Heimatverein Geltow im<br />

Rahmen eines Bürgerfestes.<br />

NABU Brandenburg konkretisiert<br />

Widersprüche auf 21 Fällbescheide.<br />

MAI <strong>2018</strong><br />

Nach erfolgter Ablehnung durch<br />

Gemeindeverwaltung wird<br />

Bürgerinitiative Akteneinsicht<br />

(10/2016–5/<strong>2018</strong>) nach Umweltinformationsgesetz<br />

zugestanden.<br />

Mehrere Aktenvorgänge werden<br />

»<br />

WILDPARK WEST HERBST <strong>2018</strong> REPORTAGE 25

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!