Journal_3-2018
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Innendämmung<br />
Im Herzen Ramersdorfs<br />
Die sorgsame Sanierung mit Innendämmung macht aus dem einstigen Schandfleck im Denkmalensemble der<br />
Ortsmitte München-Ramersdorf wieder ein Schmuckstück.<br />
Liegenschaft erwarb und 2011 die Sanierung beschloss, ging<br />
es aufwärts. Förderlich war hier sicher, dass dem Haus in der<br />
Aribonenstraße 22 als eines der wenigen noch erhaltenen Gebäude<br />
im historischen Ortskern von Ramersdorf eine Schlüsselrolle<br />
bei der Aufwertung zugeteilt wurde.<br />
Alles erhalten, was zu erhalten ist<br />
Mit einer innenliegenden Dämmung mit Poroton-WDF konnte dem<br />
Denkmalschutz entsprochen und die ursprüngliche<br />
Bausubstanz erhalten werden. Nach drei Jahren umfassender<br />
Sanierungsarbeiten bezogen im Mai die Mieter ihre Wohnungen.<br />
Für optimale Dämmwerte wurden insgesamt 700 Quadratmeter<br />
Innenwände mit der 12 Millimeter starken Poroton-WDF isoliert.<br />
Bild: Schlagmann Poroton, Christian Willner<br />
Im Zuge des Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramms<br />
„Städtebaulicher Denkmalschutz“, bei der die ensemblegeschützte<br />
Ortsmitte rund um die Wallfahrtskirche Maria Ramersdorf<br />
seit 2011 gefördert wird, wurde auch das denkmalgeschützte<br />
„Straub-Haus“ energetisch saniert. Das dreigeschossige Wohnhaus<br />
im Stil der Neurenaissance um 1900 erbaut, verwahrloste<br />
über die Jahre hinweg. Die Münchner Gesellschaft für Stadterneuerung<br />
(MGS), eine Tochtergesellschaft der GWG Städtische<br />
Wohnungsgesellschaft München und seit 2008 Eigentümerin,<br />
entschloss sich 2015 zur umfassenden Kernsanierung des historischen<br />
Gebäudes. Über beinahe drei Jahre erstreckten sich<br />
die aufwändigen Maßnahmen, bis im Frühjahr <strong>2018</strong> die neuen<br />
Mieter einziehen konnten. Aus Denkmalschutzgründen war an<br />
eine Außendämmung nicht zu denken, deshalb entschloss man<br />
sich für eine Innendämmung, die sich auf über 700 Quadratmeter<br />
Wandfläche erstreckte. Nach gründlicher Prüfung verschiedener<br />
Systeme entschied man sich für das keramische Wärmedämmsystem<br />
Poroton-WDF 120. Der moderne Baustoff von<br />
Schlagmann Poroton erfüllte die Vorgaben von Bauherren wie<br />
Planern und ermöglichte eine wirtschaftliche wie auch bauphysikalisch<br />
einwandfreie Lösung.<br />
Das Baudenkmal, umgeben von einem rund 3.000 Quadratmeter<br />
großen Garten, kennen viele Münchner, die von der Autobahn<br />
A8 aus Süden kommend die Stadtgrenze Münchens<br />
passieren. Nur wenige wissen, dass das einstmals prächtige<br />
Haus um 1880 von August und Maria Seebauer für sich und<br />
ihre drei Kinder erbaut wurde und als Stammhaus der gleichnamigen,<br />
in München bekannten Gärtnerdynastie gilt. Bis in<br />
die 1980er Jahre war es in Familienbesitz, danach verwahrlosten<br />
Gebäude und Grundstück. Erst als 2008 die GWG die<br />
Während sich die Stadt in einem Realisierungswettbewerb<br />
an die Neuordnung und Aufwertung der Ramersdorfer Mitte<br />
machte, erstellte die MSG zusammen mit dem Büro Architekten<br />
am Pündterplatz (München) ein machbares Sanierungskonzept.<br />
Hand in Hand mit dem Denkmalschutz erarbeitete<br />
Architekt Jörg Homeier federführend die Maßnahmen. Gegenüber<br />
der Süddeutschen Zeitung erklärte er: „Die Auflage<br />
war, denkmalpflegerisch alles zu erhalten, was zu erhalten<br />
ist.“ Am äußeren Erscheinungsbild sollte nichts verändert,<br />
jedoch Wärme- und Schallschutz auf den Stand der Technik<br />
gebracht werden. An eine außen angebrachte Dämmung<br />
war deshalb nicht zu denken, so prüfte das Planungsteam<br />
verschiedene Lösungen einer Innendämmung und entschied<br />
sich für die Poroton-WDF in einer Stärke von zwölf Zentimeter.<br />
Hier gefiel vor allem die robuste Stein-Oberfläche des Dämmmaterials,<br />
das die Verantwortlichen auch in Ausführungsqualität<br />
und Wirtschaftlichkeit überzeugte. Projektmanager Oliver<br />
Kreipe von der städtischen Wohnungsbaugesellschaft GWG:<br />
„Da hat sich viel getan in den letzten Jahren“.<br />
Robuste und wirtschaftliche Dämmung von innen<br />
Die rund hundert Jahre alte Bausubstanz zeigte unterschiedliche<br />
Stärken und Schwächen. Während die Wände in den unteren<br />
Etagen mit einem 47 Zentimeter starken Ziegelmauerwerk<br />
eine solide Basis bildeten, war das Mauerwerk im Dachgeschoss<br />
mit 30 Zentimetern Wandstärke dagegen bei weitem<br />
nicht ausreichend. So wurden insgesamt 700 Quadratmeter<br />
Wandfläche innenseitig mit WDF gedämmt. Dabei konnten die<br />
Unebenheiten im Bestandsmauerwerk einwandfrei ausgeglichen<br />
werden. Denn im Gegensatz zu anderen Dämmsystemen<br />
wird die WDF nicht an die bestehende Wand geklebt, sondern<br />
freistehend davor aufgemauert. Dadurch werden von vornherein<br />
Probleme vermieden, wie sie beispielsweise durch lose<br />
Putzstellen entstehen können. Auch stellen Unebenheiten im<br />
Bestand kein Problem dar, denn intakter Bestandsputz muss<br />
im Regelfall nicht entfernt werden. Nicht zuletzt erfordert diese<br />
Konstruktion keine Gewebeeinlage – sie gewährleistet somit<br />
eine unproblematisch durchführbare und bewährte Planziegelverarbeitung.<br />
Herkömmliche Elektroinstallationen sowie<br />
die sichere Anbringung von Gegenständen sind mit dem richtigen<br />
Werkzeug bzw. empfohlenen Dübeln möglich.<br />
Lediglich die Übergänge zwischen den Etagen erforderten hier<br />
eine Speziallösung, weil die massive WDF in diesem Fall nicht<br />
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