01.10.2018 Aufrufe

Hinz&Kunzt 307 September 2018

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Vom Zentralspieltisch<br />

lassen sich mehrere<br />

Orgeln anspielen, auch<br />

die Große Orgel (Mitte)<br />

über dem Hauptportal.<br />

dy, Carl Philipp Emanuel Bach, Johannes Brahms und Johann<br />

Sebastian Bach werden auf den Orgeln des Michel zu<br />

hören sein.<br />

Sechs der imposanten Instrumente sind im Michel verteilt.<br />

Vier davon sind im Kirchenraum zu hören, eine steht<br />

unten in der Krypta und eine weitere ist mobil dort einzusetzen,<br />

wo sie gerade benötigt wird.<br />

Der dickste Brummer steht gleich über dem Hauptportal.<br />

Die Große Orgel hat 6697 Pfeifen zu bieten und ein Glockenspiel,<br />

das sie besonders festlich klingen lässt, vor allem zu<br />

Weihnachten kommt das sehr gut an. Die Konzertorgel auf<br />

der Nordempore (links vom Eingang) ist die älteste. 1914<br />

gebaut, wurde sie in den Hamburger Bombennächten des<br />

Zweiten Weltkriegs schwer beschädigt. Nach der Sanierung<br />

klingt sie heute wieder so romantisch wie damals. In der<br />

kleinen Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Orgel gegenüber auf<br />

der Südempore hat sich ein Vogel versteckt: Eine der Pfeifen<br />

klingt wie der Ruf einer Nachtigall.<br />

Die vierte Orgel, das Fernwerk, ist nur zu hören, aber<br />

nicht zu sehen, denn sie steht auf dem Dachboden. Über<br />

einen 20 Meter langen Schallkanal auf dem Dachboden werden<br />

ihre zarten Töne zu einem Schallloch an der Kirchendecke<br />

geführt. Doch das Fernwerk kann es auch im Michel<br />

regnen lassen – beinahe jedenfalls: Es verfügt über eine<br />

Trommel mit Kieselsteinen. Wenn man diese in Gang setzt,<br />

klingt es wie prasselnder Regen.<br />

Vor allem Kinder sind fasziniert, wenn sich die bunte Welt<br />

der Orgeln im Michel entfaltet. Schreck und Freude liegen<br />

dicht beieinander, wenn es dabei so richtig laut wird. „Bei<br />

uns im Michel waren bestimmt schon 10.000 Kinder“,<br />

erzählt Manuel Gera. In seinen Kinderkonzerten nimmt eine<br />

ellenlange bunte Strickwurst, der Orgelwurm Willibald, den<br />

Kleinen mit kessen Sprüchen und großer Klappe schnell die<br />

Befangenheit. So manche große Liebe zur Musik ist hier<br />

geweckt worden, wenn die Kinder selbst am Zentralspieltisch<br />

auf der Empore den ganzen Kirchenraum zum Klingen<br />

bringen dürfen. „Aber auch Erwachsene haben bei dem<br />

Erlebnis schon vor Freude geweint“, sagt der 55-Jährige.<br />

Was macht für ihn selbst die Faszination des Instrumentes<br />

Orgel aus? Da muss Manuel Gera nicht lange überlegen.<br />

„Beim Spielen tritt man aus sich selbst heraus, man nähert<br />

sich einer anderen Kraft“, sagt er. „Der Klang entsteht im<br />

Raum und löst sich von meiner Handlung. Dieses Erlebnis ist<br />

ganz wunderbar.“ •<br />

„Hinz&Orgelkunzt“, Mittwoch, 19. <strong>September</strong>, 19.30 Uhr<br />

in St. Michaelis. Karten 10 € zzgl. Vorverkaufsgebühr im<br />

MichelShop in der Turmhalle, bei der Konzertkasse Gerdes<br />

(Telefon: 45 33 26 oder 44 02 98) und an allen<br />

bekannten Vorverkaufsstellen.<br />

49

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!