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Isolierung und Charakterisierung von Bakterien aus ...

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Allgemeine Diskussion <strong>und</strong> Ausblick<br />

kultiviert werden. Die Kultivierung <strong>von</strong> neuen <strong>Bakterien</strong>-Taxa mit unbekanntem Poten-<br />

tial für die Sek<strong>und</strong>ärmetabolit-Produktion stellt daher ebenso ein wichtiges Feld in der<br />

marinen Wirkstoffforschung dar.<br />

Es zeigt sich immer wieder, dass bei der Suche nach neuen Wirkstoffen die Kultivie-<br />

rung <strong>von</strong> marinen <strong>Bakterien</strong> eine nicht-ersetzbare Methode ist, um geeignete Produzen-<br />

ten zu entdecken. Denn nur <strong>von</strong> kultivierten <strong>Bakterien</strong> können Aussagen über<br />

Stoffwechselaktivitäten, produzierten Sek<strong>und</strong>ärmetaboliten <strong>und</strong> deren möglichen öko-<br />

logischen Rollen im Habitat getroffen werden (Abel et al., 2002). Nur so kann das Ver-<br />

ständnis <strong>von</strong> Interaktionen zwischen verschiedene Organismen erhöht werden. Dieses<br />

Wissen kann dazu genutzt werden, um Signale zur Wirkstoffproduktion besser zu ver-<br />

stehen <strong>und</strong> diese bei der Induzierung <strong>von</strong> Wirkstoffen im Labor auch einsetzten zu kön-<br />

nen.<br />

VII.2 Neue Methoden zur Induzierung der Produktion <strong>und</strong><br />

Identifizierung <strong>von</strong> Wirkstoffen<br />

Um <strong>aus</strong> dem Pool an kultivierten <strong>Bakterien</strong> geeignete Wirkstoffproduzenten zu selektie-<br />

ren müssen schnelle <strong>und</strong> effiziente Methoden verwendet werden. Die in dieser Arbeit<br />

verwendeten biologischen Aktivitätstest für die Rohextrakte <strong>und</strong> ein PCR-basiertes<br />

Screening nach Sek<strong>und</strong>ärmetabolit-Gencluster zeigten dabei gute Resultate.<br />

Viele Substanzen werden im Labor nicht expremiert <strong>und</strong> liegen auf sogenannten ‘stil-<br />

len’ Genclustern auf dem Genom. Solche Gencluster (wie NRPS <strong>und</strong> PKS), ob expre-<br />

miert oder nicht, wurden durch die verwendeten Primer im PCR-Screening detektiert<br />

<strong>und</strong> die entsprechenden Isolate somit als vielversprechende Wirkstoffproduzenten <strong>aus</strong>-<br />

gewiesen. Die Induzierung dieser ‘stillen’ Gencluster ist daher das Ziel. Um die Expres-<br />

sion <strong>von</strong> ‘stillen’ Genclustern zu erreichen oder deren Produkte vorherzusagen sind<br />

mehrere Methoden erfolgversprechend. Dazu zählen beispielsweise externe Signale,<br />

Ko-Kultivierung <strong>von</strong> Mikroorganismen, Epigenetik, Inaktivierung/Aktivierung <strong>von</strong><br />

Kaskaden-spezifischen Regulatorgenen <strong>und</strong> ‘Genome Mining’ (Scherlach and Hert-<br />

weck, 2009). Mit externen Signalen wie eine veränderte Zusammensetzung <strong>von</strong> Nähr-<br />

stoffen, anderem Wasser, kurzzeitiger UV-Bestrahlung, Zugabe <strong>von</strong> subinhibitorischen<br />

Konzentrationen <strong>von</strong> Antibiotika (Goh et al., 2002) <strong>und</strong> Temperatur können Gencluster<br />

aktiviert werden <strong>und</strong> damit die Wahrscheinlichkeit für eine Entdeckung <strong>von</strong> neuen Sub-<br />

stanzen erhöhen. Die <strong>Isolierung</strong> <strong>von</strong> Jadomycin B, <strong>aus</strong> Streptomyces venezuelae<br />

ISP5230 erfolgte durch eine kurzzeitige Erhöhung der Kultivierungstemperatur <strong>von</strong><br />

37 °C auf 42 °C, aber auch durch die Zugabe <strong>von</strong> Ethanol zum Medium. Jadomycin B<br />

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