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Isolierung und Charakterisierung von Bakterien aus ...

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Kapitel 2<br />

Medienvariationen zur Induzierung <strong>von</strong> unterschiedlichen Metabolitproduktionen<br />

Die Anzucht <strong>von</strong> vier Isolaten (M2, gtI11, C4 <strong>und</strong> C5) in einem zweiten Kulturmedium<br />

(TM) zeigte keine große Veränderung in der Metabolitproduktion. Die biologischen<br />

Aktivitäten waren allerdings wesentlich geringer, als die der Rohextrakte <strong>aus</strong> dem Me-<br />

dium GYM30. Eventuell werden die Metabolite in geringerer Konzentration produziert<br />

<strong>und</strong> sind daher nicht mehr so wirksam. Auch ist ein antagonistischer Effekt der Sub-<br />

stanzen z.B. in dem Extrakt <strong>von</strong> Isolat C5 (Peak H), möglich wie es schon für andere<br />

Peptide beschrieben worden ist (Ulvatne et al., 2001). Die bislang nicht identifizierten<br />

Substanzen könnten die antimikrobielle Wirkung der Iturine unterdrücken.<br />

Da das Isolat gtH22 in der Produktion <strong>von</strong> Lipopeptiden <strong>und</strong> den dadurch auftretenden<br />

Bioaktivitäten sehr vielversprechend <strong>aus</strong>sah, wurde es in vier weiteren Medien angezo-<br />

gen (CN, Hafermehl, SGCY <strong>und</strong> TSB Medium). Auch hier zeigte sich in allen Medien<br />

die Produktion <strong>von</strong> Bacillomycin D (Iturin), Plipastatin (Fengycin) <strong>und</strong> Lichenysin G<br />

(Surfactin). In dem Hafermehl- <strong>und</strong> TSB-Medium wurden, jeweils andere, zusätzliche<br />

nicht identifizierte Metabolite produziert (Peak I-L). Deren weitere Identifizierung steht<br />

noch <strong>aus</strong> <strong>und</strong> können so noch vielversprechende Wirkstoffe enthalten.<br />

Insgesamt war die Kultivierung mit unterschiedlichen Medien zur Induzierung <strong>von</strong> un-<br />

bekannten Metaboliten erfolgreich.<br />

Die in dieser Arbeit untersuchten Bacillus amyloliquefaciens Isolate produzierten her-<br />

kunftsunabhängig verschiedene Arten <strong>von</strong> Sek<strong>und</strong>ärmetaboliten. In allen Kulturansät-<br />

zen konnte die Produktion <strong>von</strong> nicht-ribosomalen Lipopeptiden gezeigt werden. Die<br />

Gene, dieser häufig gegen phytopathogene Mikroorganismen eingesetzten Substanzen,<br />

sind in den hier untersuchten marinen Bacillus amyloliquefaciens Stämmen ebenso wie<br />

in den terrestrischen Stämmen GAI <strong>und</strong> FZB42 vorhanden <strong>und</strong> werden auch transkri-<br />

biert. Die Teile des Genoms mit diesen Genclustern scheinen relativ konservativ zu sein<br />

<strong>und</strong> wenigen Mutationen zu unterliegen, sodass eine Produktion auch unter Laborbe-<br />

dingungen häufig ist. Durch die Produktion <strong>von</strong> bislang unbekannten Substanzen zeigt<br />

sich die Variabilität in der Sek<strong>und</strong>ärmetabolitproduktion <strong>von</strong> marinen Bacillus amyloli-<br />

quefaciens Stämmen. Diese Unterschiede könnten mit den unterschiedlichen Bedingun-<br />

gen am Standort zur Probennahme zusammenhängen. Parameter wie Sauerstoffgehalt,<br />

Temperatur, Druck, Nährstoffe aber auch Konkurrenz mit anderen <strong>Bakterien</strong> um Nähr-<br />

stoffe <strong>und</strong> Lebensraum haben Einfluss auf die Metabolitproduktion. Möglicherweise<br />

haben diese biologischen <strong>und</strong> physiologischen Parameter am Standort noch nachhaltig<br />

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