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Isolierung und Charakterisierung von Bakterien aus ...

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Kapitel 3<br />

Das Vorkommen der oben genannten Genclustern zeigte sich auch bei einem Genom-<br />

vergleich <strong>von</strong> neun Bacillus spp. Stämmen (fünf verschiedene Arten). Gencluster für<br />

Bacillibactin-ähnliche Siderophore, Lichenysin (Substanzklasse Surfactin), Mycosubti-<br />

lin (Substanzklasse Iturin) <strong>und</strong> verschiedene Iturin-Derivate waren in allen neun Geno-<br />

men vorhanden (Donadio et al., 2007). Es scheint, dass Sek<strong>und</strong>ärmetabolit-Gencluster<br />

wie z.B. für Surfactin, Fengycin <strong>und</strong> Iturin (Bacillomycin) häufig in Bacillus spp.<br />

Stämmen (wie auch in dem Isolat gtP20b), vorkommen <strong>und</strong> somit nicht stammspezi-<br />

fisch sind. Die identifizierten Gencluster in dem Isolat gtP20b sind ortholog zu schon<br />

annotierten Genclustern <strong>und</strong> stammten vorwiegend <strong>aus</strong> nah verwandten Stämmen wie<br />

Bacillus subtilis bzw. subsp. subtilis oder spizizenii, B. amyloliquefaciens <strong>und</strong> B. pumi-<br />

lus aber auch <strong>von</strong> Peanibacillus dentritiformis.<br />

Earl et al. (2007) untersuchten 17 verschiedene Bacillus subtilis Stämme <strong>und</strong> verglichen<br />

ihre genomische Diversität. Alle Stämme hatte auf 16S rRNA Ebene eine >99,8 % Si-<br />

milarität, zeigten aber bei der DNA/DNA Hybridisierung nur eine Similarität <strong>von</strong> 58-<br />

69 % (Nakamura et al., 1999). Es zeigte sich, dass r<strong>und</strong> 1/3 der Bacillus subtilis str168<br />

spezifischen Gene variabel sind. Diese Gene codierten unter anderem für die Antibioti-<br />

ka- <strong>und</strong> Zellwandsynthese als auch für Sporulationsprozesse (Earl et al., 2007). Diese<br />

Arbeit zeigte, dass obwohl die Stämme auf 16S rDNA Ebene zur gleichen Art gehörten,<br />

durch<strong>aus</strong> ein enormer Teil ihrer Gene variabel sein können. Durch diese Diversität der<br />

Gene für die Sek<strong>und</strong>ärmetabolit-Produktion ist B. subtilis so anpassungsfähig an ver-<br />

schiedene Lebensräume <strong>und</strong> Bedingungen. Diese Variabilität zeigte sich auch in einer<br />

weiteren Studie. Zeigler et al. verglich mit dem ‘Genome-to-Genome Distance Calcula-<br />

tor’ (Auch et al., 2010) die Genome <strong>von</strong> Bacillus subtilis str 168, Bacillus subtilis W23<br />

<strong>und</strong> dem <strong>aus</strong> dieser Arbeit stammende Bacillus sp. gtP20b. Dabei zeigte sich, dass die<br />

Anzahl der gleichen Gene <strong>von</strong> Isolat gtP20b zu str168 (78,4 %) als auch zu W23<br />

(80,8 %) ähnlich ist (Zeigler, 2011). Die Variabilität <strong>von</strong> ein Fünftel der Gene zeigt,<br />

dass auch sehr nah verwandte Arten Unterschiede in Genen für den Sek<strong>und</strong>ärmetabo-<br />

lismus aufweisen können <strong>und</strong> so eine Bearbeitung lohnenswert ist.<br />

Durch die umfassende Bearbeitung des Isolates gtP20b konnte die Produktion <strong>von</strong> neu-<br />

en Substanzen in der Kultivierung gezeigt werden <strong>und</strong> auch durch die Genomsequenzie-<br />

rung wurden bislang noch nicht näher charakterisierte, nicht transkribierte NRPS <strong>und</strong><br />

PKS Gencluster entdeckt. Eine weitere Untersuchung der unbekannten Substanzen <strong>und</strong><br />

der Gencluster ist daher notwendig um deren Produkte zu identifizieren. Nur nach einer<br />

vollständigen Identifizierung der Gencluster (bezüglich Größe, enthaltene Domänen,<br />

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