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Isolierung und Charakterisierung von Bakterien aus ...

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VI Kapitel<br />

Kapitel 1<br />

VI.1 <strong>Isolierung</strong> <strong>und</strong> Kultivierung <strong>von</strong> marinen Sedimentassoziierten<br />

<strong>Bakterien</strong> <strong>und</strong> ihr Potential zur<br />

Wirkstoffproduktion<br />

Einleitung<br />

Der Ozean ist ein noch größtenteils unerforschter Lebensraum <strong>und</strong> die Entdeckung <strong>von</strong><br />

neuen <strong>Bakterien</strong>-Taxa aber auch die Untersuchung <strong>von</strong> bekannten <strong>Bakterien</strong>gruppen ist<br />

ein vielversprechender Ansatz, neue Wirkstoffe zu finden (Jeong et al., 2006). Marine<br />

<strong>Bakterien</strong> haben sich in den Ozeanen eine Vielzahl <strong>von</strong> Lebensräumen erschlossen <strong>und</strong><br />

kommen sowohl in der Wassersäule, den Sedimenten, als auch in Assoziation mit Mak-<br />

roorganismen vor (Fenical, 1993). Eine Vielzahl <strong>von</strong> Untersuchungen zum Wachstum<br />

<strong>und</strong> zur Adaption mariner <strong>Bakterien</strong> in An- <strong>und</strong> Abwesendheit <strong>von</strong> Salzen wurde<br />

durchgeführt. Hierbei zeigte sich, dass obligat <strong>und</strong> fakultativ halophile <strong>Bakterien</strong> im<br />

Meer vertreten sind (Jensen et al., 1991; Korinek, 1927; Stanier, 1941). Jensen et al.<br />

bewiesen, dass sowohl Wachstum als auch Biomasseproduktion <strong>von</strong> marin-isolierten<br />

Aktinomyceten besser bei Zugabe <strong>von</strong> Salz zum Medium sind (Jensen et al., 1991). In<br />

der hier vorgelegten Arbeit wird die Bezeichnung marin für den marinen Ursprung eines<br />

Isolates verwendet.<br />

In marinen Sedimenten leben im Durchschnitt 10 9 Zellen/ml. Da<strong>von</strong> bilden bei der Kul-<br />

tivierung im Labor weniger als 1 % Kolonien auf Agarplatten (Amann et al., 1995;<br />

Rappe and Giovannoni, 2003). Um nun unbekannte Metabolite zu entdecken, wird nicht<br />

nur verstärkt nach neuen <strong>Bakterien</strong>-Taxa gesucht, sondern es werden auch an spezielle<br />

Lebensräume angepasste Vertreter bekannter Taxa untersucht.<br />

Marine <strong>Bakterien</strong> sind einer Vielzahl an exogene Einflüsse wie z.B. hohen Salzgehalten,<br />

Temperaturschwankungen, mit zunehmender Wassertiefe steigendem hydrostatischen<br />

Druck oder sehr sauren Umgebungen <strong>aus</strong>gesetzt. Solche Parameter können ein Gr<strong>und</strong><br />

für die Fülle <strong>und</strong> Komplexität der Metabolite sein, die sie produzieren (Lam, 2006).<br />

Dass marine <strong>Bakterien</strong> immer mehr an Bedeutung gewinnen, zeigt die Identifizierung<br />

<strong>von</strong> r<strong>und</strong> 660 neue Substanzen (1997-2008) <strong>aus</strong> marinen <strong>Bakterien</strong> (Debnath et al.,<br />

2007; Gulder and Moore, 2009; Lam, 2006; Mayer et al., 2010). Besonders marine Ak-<br />

tinobakterien haben mit 40 % eine großen Anteil <strong>und</strong> sind eine außergewöhnlich gute<br />

Quellen für die Suche nach pharmazeutische relevanten neuen Substanzen (Olano et al.,<br />

2009; Williams, 2009).<br />

In <strong>Bakterien</strong> werden Wirkstoffe durch den Sek<strong>und</strong>ärmetabolismus produziert. Die Pro-<br />

duktion <strong>von</strong> Sek<strong>und</strong>ärmetaboliten unterliegt mehreren Faktoren die durch unterschiedli-<br />

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