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Isolierung und Charakterisierung von Bakterien aus ...

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Kapitel 4<br />

VI.4 Chemische <strong>und</strong> genomische Untersuchungen zum<br />

Wirkstoffpotential des Streptomyces sp. Isolates C42 sowie<br />

<strong>Isolierung</strong> eines neuen nicht-ribosomalen Peptides<br />

Einleitung<br />

Von den durch die <strong>Isolierung</strong> gewonnen marinen <strong>Bakterien</strong> gehörten 23 Isolate zu den<br />

Actinobacteria (Kapitel V.1). Actinobacteria sind vor allem <strong>aus</strong> dem terrestrischen Ha-<br />

bitat bekannt <strong>und</strong> die Frage nach der Existenz <strong>von</strong> marinen Actinobacteria gab lange<br />

Zeit Anlass zu Spekulationen. Der Beweis, dass Actinobacteria im marinen Milieu nicht<br />

nur als dormante Sporen vorliegen, die durch den Eintrag <strong>aus</strong> dem terrestrischen Milieu<br />

stammen, ist mit der <strong>Isolierung</strong> <strong>von</strong> obligat marine Arten wie z.B. Rhodococcus mari-<br />

nonascens (Helmke and Weyland, 1984) oder Salinospora (Jensen et al., 2005; Maldo-<br />

nado et al., 2005; Mincer et al., 2002) erbracht worden. Neben der salzabhängigen<br />

metabolischen Aktivität in Kultivierungsversuchen zeigten Untersuchungen auch, dass<br />

Hybridisierungssignale <strong>aus</strong> einer marinen Probe <strong>von</strong> stoffwechselaktiven Streptomyces<br />

sp. Zellen stammten (Moran et al., 1995).<br />

Actinobacteria produzieren über 2/3 der bekannten Antibiotika. Da<strong>von</strong> werden r<strong>und</strong><br />

80 % <strong>von</strong> der Gattung Streptomyces produziert (Kieser et al., 2000). Diese Gattung ist<br />

mit über 600 Arten die größte Gruppe der Actinobacteria (List of Prokaryotes, J.P. Eu-<br />

zéby, Mai 2012). Sie sind GC-reiche (60-80 %) (Wright and Bibb, 1992), Gram-<br />

positive <strong>Bakterien</strong> die Endosporen bilden <strong>und</strong> ubiquitär vorkommen (Kieser et al., 2000;<br />

Mayfield et al., 1972). Besonders Vertreter marin-isolierter Streptomyces spp. sind, ne-<br />

ben den Micromonospora <strong>und</strong> einigen anderen Gattungen der Actinobacteria, aufgr<strong>und</strong><br />

der Vielzahl an Sek<strong>und</strong>ärmetabolit-Genclustern die Hauptproduzenten <strong>von</strong> Antibiotika<br />

(Berdy, 2005; Gontang et al., 2010). Sie sind eine einzigartige Quelle an antitumoralen,<br />

antimikrobiellen oder cytotoxischen Wirkstoffen (Bibb, 2005).<br />

Antibiotika werden <strong>von</strong> Streptomyceten in der Übergangsphase vom vegetativen<br />

Wachstum zur Sporulation gebildet <strong>und</strong> unterliegen damit der Wachstumsrate (Chater<br />

and Hopwood, 1993). Ebenso haben Signalmoleküle wie γ-Butyrolactone (Horinouchi<br />

and Beppu, 1994), physiologischer Stress (Hobbs and Humphries, 1995) oder Nähr-<br />

stofflimitation <strong>von</strong> Stickstoff, Phosphat oder Glucose einen Einfluss (Chater and Bibb,<br />

1997; Demain, 1998; Demain and Fang, 1995). Durch die Produktion <strong>von</strong> Antibiotika<br />

verschafft sich der Produzent Selektionsvorteile. Mit Ko-Kultivierung <strong>und</strong> nacheinander<br />

folgende Kultivierungen auf Agarplatten konnte bewiesen werden, dass Streptomyces<br />

sp. Antibiotika produziert, um das Wachstum <strong>von</strong> Bacillus subtilis zu inhibieren<br />

(Wiener, 1996). Die Produktion dieser Antibiotika verhindert das Wachsen <strong>von</strong> Bacillus<br />

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