20.10.18 Lindauer Bürgerzeitung

2 20. Oktober 2018 • BZ Ausgabe KW 42/18
AMTSBLATT DER STADT LINDAU (B)
„Ein großer Schritt in die Zukunft“
Bahnprojekte sind eine große Chance für Lindau
Die Bahn arbeitet an der Modernisierung
des Bahnknotens
Lindau. Doch was auf den
ersten Blick wie ein großes
Projekt aussieht, ist eine Ansammlung
vieler komplexer
Einzelprojekte. Für die Entwicklung
der Stadt Lindau ergeben
sich daraus eine Reihe
von Chancen. Die BZ erklärt in
einer kleinen Serie, worum es
jeweils geht.
„Mit den vielfältigen Bahnprojekten
machen wir einen großen
Schritt in die Zukunft.
Elektrifizierte Fernverbindungen,
ein umweltfreundlicher,
erweiterter Schienennahverkehr
mit neuen Haltepunkten
und neue innerstädtische Baugebiete
lassen Lindau tatsächlich
zu einer Stadt der kurzen
Wege werden“, fasst Stadtbaudirektor
Georg Speth das erwartete
Ergebnis zusammen.
Die einzelnen Maßnahmen
im Überblick:
1. Rückbau und Verlagerung
der Abstell- und Tankanlagen/Einkürzen
der Bahnsteige
auf der Insel
„Aus stadtplanerischer Sicht
begrüßen wir den Rückbau
von Anlagen und die Freistellung
der Flächen vom
Bahnbetrieb“, sagt Speth.
Durch den Rückbau der Abstell-
und Tankanlagen werden
große Flächen frei, welche
mit der Neubebauung
der Hinteren Insel überplant
werden können. Die Stadt
Lindau erarbeitet derzeit einen
Rahmenplan, welcher
auf dem Ergebnis des städtebaulichen
Wettbewerbs aus
dem Jahr 2016 aufbaut und
eine Vorstufe für den darauf
folgenden Bebauungsplan
darstellt. Dabei werden auch
die Vorschläge aus der Bürgerbeteiligung
eingearbeitet.
Die Einkürzung der Bahnsteige
dient der Anpassung
des Bahnhofs Lindau-Insel
an das neue Betriebskonzept
und den Neubau der Verkehrsstation
Lindau-Reutin.
Dafür wird ein Bahnsteig
(Bahnsteig D im Westen) zurückgebaut
und die restlichen
drei Bahnsteige gekürzt.
Der Fußgängersteg,
der sich im Eigentum und
Unterhalt der DB Netz AG befindet,
jedoch öffentlich zugänglich
ist, ist in einem
schlechten baulichen Zustand
und wird deshalb zurückgebaut.
Die Fußwegeverbindung erfolgt
künftig über die
Thierschstraße sowie über
die neu geplante Wegeverbindung
am neuen Bahnhofsvorplatz.
Das bestehende
Empfangsgebäude bleibt unverändert
bestehen.
Allerdings ist es der Stadt
wichtig, dass das Einkürzen
der Bahnsteige mit einem
Gestaltungskonzept verbunden
wird. Im städtebaulichen
Rahmenplan ist eine Feinabstimmung
über die Bahnsteige
und den neuen Bahnhofsplatz
notwendig.
2. Der Neubau Thierschbrücke
läuft planmäßig. Die Behelfsbrücke
soll Ende des Jahres
abgebaut werden. Endgültig
fertig ist die Brücke bis
Ostern 2019.
3. Mit der Erneuerung der
Stützmauer -West- wird der
Eisenbahndamm langfristig
gesichert. Die Gestaltung mit
vorgelagerten Flussbausteinen
ist mit den Fachbehörden
abgestimmt. Jetzt geht es
noch um eine umweltplanerische
und gestalterische
Feinabstimmung.
4. Die Elektrifizierung Lindau-
Aeschach bis Lindau-Insel
ist der Lückenschluss der
Elektrifizierung zwischen
Aeschach und Insel. Sie ist
Voraussetzung für die Anbindung
der elektrifizierten
Südbahn an den Inselbahnhof.
Dazu müssen neue Masten
auf dem Eisenbahndamm
gesetzt werden. Dies
macht eine Anpassung und
Neugestaltung der Fuß- und
Radwege auf dem Eisenbahndamm
notwendig.
5. Die Beseitigung der Bahnübergänge
Lotzbeckweg
und Hasenweidweg Ost sind
Einzelmaßnahmen in gesonderten
Verfahren. Die
Stadt Lindau favorisiert einen
Steg zur kreuzungsfreien
West-Ost-Verbindung für
Fußgänger und Radfahrer.
Im Gleisdreieck dringt die
Stadt auf eine neue kreuzungsfreie
Fahrerschließung
als Eisenbahnunterführung.
6. Barrierefreier Ausbau und
Erweiterung des Haltepunktes
Lindau-Aeschach und
Erneuerung der Eisenbahnüberführung
Wackerstraße
(Einzelmaßnahme)
Die Vorplanungen für den
Vollausbau des Haltepunktes
Aeschach ab 2022/23 im
Rahmen der Stationsoffensive
Bayern sind gestartet. In
den nächsten Jahren wird
die Planung und Erneuerung
der Eisenbahnüberführung
Wackerstraße notwendig
sein. Erste Vorüberlegungen
zwischen den einzelnen
Trägern laufen hierzu.
Georg Speth/Jürgen Widmer
Stadt Lindau
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