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Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald

Weggefährten.

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IRENE FISCHER<br />

UHRENSTRAß E<br />

IRENE<br />

FISCHER<br />

geb. 1959 in Frankfurt am Main, hat zusammen mit dem<br />

Regisseur Dominikus Probst drei Kinder, lebt in Kirchzarten |<br />

Schauspielerin und Drehbuchautorin | Abitur an der Internatsschule<br />

Birklehof in Hinterzarten | 1979 bis 1983 Ausbildung<br />

zur Schauspielerin in München und Prag | Zusammenarbeit<br />

u. a. mit Ingmar Bergmann, Christoph Schlingensief |<br />

zahlreiche Film- und Fernsehproduktionen | seit 1987 in der<br />

Rolle der Anna Ziegler in der Fernsehserie „Lindenstraße“ |<br />

Drehbuchautorin für Kinofilme, Serien und Fernsehspiele |<br />

Engagement als Botschafterin der Antidiskriminierungsstelle<br />

des „Bundes für Menschen mit Behinderung“<br />

ORT DER KINDHEIT<br />

UND DES HEIMWEHS<br />

DER HINTERWALDKOPF IST FÜR IRENE FISCHER DER PERFEKTE, VOLLKOMMENE<br />

ORT. DAS HEIMWEH NACH DIESEM BERG HAT VIELE GRÜNDE, DIE BIS IN DIE<br />

KINDHEIT ZURÜCKREICHEN.<br />

Neulich, bei einem langen Abendessen mit Freunden,<br />

kam das Thema auf „alte Gefühle“. Was war das erste<br />

Gefühl, an das man sich erinnern kann? Als Kind, als<br />

Jugendlicher? Alle waren seltsam berührt und von<br />

sich selber überrascht, wie präsent scheinbar längst Vergessenes<br />

plötzlich wieder auffammte. Die Angst vor Dunkelheit oder Panik<br />

beim Anblick von Spinnen war vielen gemeinsam. Der erste<br />

Liebeskummer natürlich. Und alle waren froh, diese Gefühle<br />

überwunden oder zumindest in den Griff gekriegt zu haben.<br />

Bei mir ist das anders. Das erste, schlimmste Gefühl, an das ich<br />

mich erinnern kann, ist bis heute unvermindert gleich geblieben<br />

und nistet immer noch gnadenlos und glühend direkt hinter<br />

meinen Augen: Heimweh. Wo immer ich auch bin, ich habe<br />

Heimweh nach einem Berg.<br />

Ich war noch keine vier Jahre alt und es muss in den Tagen<br />

gleich nach dem Umzug meiner Familie von Frankfurt hierher<br />

gewesen sein, als ich zum ersten Mal dort oben war. Der Weg<br />

hinauf schien mir endlos und sicher habe ich den größten Teil<br />

des Weges auf den Schultern meines Vaters verbracht.<br />

Dieser hatte im Frühling stets die größte Freude am Suchen und<br />

Finden von seltenen Pflanzen (Silberdistel! Aronstab! Leuchtmoos!),<br />

die hier oben wuchsen und natürlich nicht angerührt,<br />

aber mit einer schon damals uralten Leica umständlich fotogra-

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