5-2018
Fachzeitschrift für Medizintechnik-Produktion, Entwicklung, Distribution und Qualitätsmanagement
Fachzeitschrift für Medizintechnik-Produktion, Entwicklung, Distribution und Qualitätsmanagement
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Dienstleister<br />
Textile Kompetenz mit smarter Elektronik<br />
GigaSysTec eröffnet als EMSPlus Partner zukunftsweisende Technologiefelder<br />
Glasfaser Hochtemperatur-<br />
Heizung<br />
Autor:<br />
Dipl. Ing. Willi Keckstein,<br />
Geschäftsführer<br />
GigaSysTec GmbH<br />
info@gigasystec.de<br />
www.gigasystec.de<br />
3D-Stromkollektor für Lithium-Akkus<br />
Mit dem Begriff der „Smarten<br />
Textilien“ verbindet man gewöhnlich<br />
Kleidungsstücke, die mithilfe<br />
integrierter Elektronik zusätzliche<br />
Aufgaben übernehmen – etwa<br />
T-Shirts, die Vitaldaten, wie z. B.<br />
Puls oder Atemfrequenz, erheben.<br />
Im Bereich der technischen<br />
Textilien ergeben sich jedoch<br />
noch viele weitere Anwendungsgebiete,<br />
die nicht notwendigerweise<br />
am menschlichen Körper<br />
liegen müssen.<br />
Die auf EMSPlus Dienstleistungen<br />
spezialisierte Firma<br />
GigaSysTec GmbH bietet<br />
nun in Kooperation mit der<br />
Texible GmbH, einer aus Textilforschern<br />
und Textilunternehmen<br />
bestehenden Ausgründung der<br />
Universität Innsbruck, „elektronische“<br />
Textilien mit intelligenten<br />
Auswerteeinheiten für Sensoren<br />
an, die bereits in vielfältiger Hinsicht,<br />
u. a. in der Pflege, zur<br />
Anwendung kommen. Dabei werden<br />
Textilien mit piezoresistiven<br />
oder kapazitiven Sensoren eingesetzt,<br />
die in Abhängigkeit der<br />
Kundenapplikation in unterschiedlicher<br />
Anzahl auf einem Fließ platziert<br />
und mit leitfähigen Garnen<br />
verbunden werden.<br />
Die Fertigung<br />
dieses spezifischen Materials<br />
erfolgt hochautomatisiert und<br />
stellt so eine hohe Qualität und<br />
Robustheit sicher. Die Produktionskette<br />
beginnt mit dem Spinnen<br />
von Fasern. Anschließend<br />
wird daraus ein Garn, aus dem<br />
dann wiederum ein Gewebe oder<br />
ein Gestrick hergestellt wird. Je<br />
nach Anwendung wird der Stoff<br />
dann veredelt und zum Teil leitfähig<br />
beschichtet.<br />
Für die Produkte können unterschiedliche<br />
Materialien eingesetzt<br />
werden; von ganz normalen<br />
Textil materialien, wie beispielsweise<br />
Polyester oder Baumwolle,<br />
bis hin zu Beschichtungen<br />
aus Edelstahl, Silber oder Karbonat.<br />
Eine entscheidende Rolle<br />
spielt hierbei z. B. auch, ob das<br />
Produkt ge waschen werden soll<br />
Textiler Bauteilträger<br />
oder generell mit Flüssigkeit in<br />
Berührung kommt. In der Konfektion<br />
werden im nächsten Schritt<br />
Sensoren zugeschnitten, gelasert<br />
und mit Hilfe einer Nähmaschine<br />
zu einem mehrlagigen Aufbau<br />
assembliert, sodass schlussendlich<br />
ein Sensor textil entsteht.<br />
Auswertung<br />
Für die Auswertung dieser Sensoren<br />
stehen unterschiedliche<br />
Plattformkonzepte zur Verfügung.<br />
Letztendlich werden alle Daten<br />
gesammelt, die durch Druck auf<br />
das Textil entstehen. Dabei werden<br />
diese mit einem Multiplexer<br />
abgefragt und somit einzeln ausgewertet,<br />
sodass es durch die<br />
Verschaltung der Sensoren keine<br />
Fehlmessungen gibt. In einem<br />
Mikro-Controller werden diese nun<br />
ausgewertet und als Ergebnis an<br />
einen übergeordneten Host weitergeleitet.<br />
So können z. B. Bewegungsprofile<br />
eingelesen und analysiert<br />
werden. Die Weiterleitung<br />
der Daten kann dann wahlweise<br />
per LAN, WLAN, DECT oder mithilfe<br />
einer LTE- bzw. in Zukunft mit<br />
der neuen Narrow Band-Technologie,<br />
erfolgen.<br />
Alles waschbar<br />
Folgende Sensoren und Funktionen<br />
können bereits waschbar<br />
realisiert werden:<br />
24 meditronic-journal 5/<strong>2018</strong>