Stahlreport 2018.11
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73. Jahrgang | November 2018<br />
STAHLREPORT<br />
Das BDS-Magazin für die Stahldistribution<br />
11|18<br />
Q3 vorbei – den Jahreswechsel im Blick
Q3 vorbei –<br />
den Jahreswechsel im Blick<br />
EDITORIAL<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
das dritte Quartal ist vorüber. Im vergangenen<br />
Monat ist die für Blechverarbeiter wichtigste<br />
Messe dieses Jahres über die Bühne gegangen:<br />
die EuroBLECH 2018. Auch für viele Unternehmen<br />
des Stahlhandels war der Messeplatz<br />
in Hannover vom 23. bis 26. Oktober „the place<br />
to be“. Die Hallen waren gut gefüllt, die Stände<br />
gut besucht. Mein persönlicher Eindruck: Es lag Unternehmungsgeist<br />
in der Luft. Ideen und Strategien für die Zukunft wurden<br />
gezeigt, es gab viele konkrete Neuigkeiten und Innovationen zu<br />
sehen (siehe ab S. 30).<br />
Die gute, umtriebige Stimmung wird von der immer noch guten<br />
Marktlage gestützt. Dies bestätigen die neuesten Zahlen des BDS<br />
Research: In den ersten neuen Monaten dieses Jahres wurden 1,8<br />
% mehr Walzstahlerzeugnisse als im selben Zeitraum des Vorjahres<br />
abgesetzt (siehe S. 32).<br />
Dass Q3 vorbei ist, heißt auch, den Blick auf das Kommende zu<br />
richten. Welche Ideen und Ansätze sollten verfolgt werden? Welche<br />
setzen sich am Ende durch? Wie entwickelt sich der Markt? Derzeit<br />
– es wurde und wird viel beschworen – krempelt ein Technologiewandel<br />
die Branchen um. Jedes Unternehmen macht und muss<br />
sich Gedanken machen, wie damit umzugehen ist. Ein konkretes<br />
Ergebnis hat zum Beispiel Stahlo als 3D-Modell auf der EuroBLECH<br />
gezeigt: das neue, weitgehend automatisierte Stahl-Service-Center<br />
am Standort Gera, das 2019 in Betrieb gehen soll (siehe S. 10).<br />
In den vergangenen ein, zwei Jahren hat der „Mega-Trend“ Digitalisierung<br />
viel von seine Hype-Charakter verloren – und dafür<br />
Bodenhaftung bekommen. Die Unternehmen in und außerhalb<br />
der Branche haben konkrete Projekte realisiert und Erfahrungen<br />
gesammelt. Nichtsdestotrotz sorgt Industrie 4.0 im Stahlhandel<br />
weiter für viel Gesprächsbedarf. Dem kommt auch der BDS nach<br />
– der gemeinsam mit der Edelstahlhandelsvereinigung seine Mitglieder<br />
exklusiv und kostenlos zum „DigiDay“ einlädt, einer eintägigen<br />
Fachveranstaltung mit Fokus auf Digitalsierungsthemen<br />
(siehe S. 41). Eine gute Gelegenheit, sich zu Jahresbeginn auf den<br />
neuesten Stand zu bringen – Sie sind herzlich eingeladen!<br />
Viel Vergnügen und Informationsgewinn beim Lesen wünscht<br />
wie immer,<br />
Markus Huneke<br />
<strong>Stahlreport</strong><br />
INHALT<br />
PERSÖNLICHES<br />
4 Kurznachrichten<br />
STAHLHANDEL<br />
6 astrinas – Zuverlässig aus Asien sourcen<br />
8 300 Jahre Kicherer – Ständig in Bewegung<br />
10 Stahlo – Die Zukunft ist hochfest<br />
STAHLVERARBEITER<br />
12 Rittal – Edge-Rechenzentren für thyssenkrupp Steel<br />
14 sms Group – Neue Geschäftsmodelle im Blick<br />
16 Deutscher Stahlbautag 2018<br />
ANARBEITUNG & LOGISTIK<br />
20 Progress – BEST investiert in Betonstahlbiegerei<br />
22 KASTO – Modernes Lagerkonzept ausgezeichnet<br />
23 SHB Hebezeug – Schwerlast-Spezialist unter neuer Flagge<br />
24 Deutsche Lichtmiete – Jede Kilowattstunde zählt<br />
MESSEN & MÄRKTE<br />
26 Vorschau: Messe Bau in München<br />
28 Vorschau: Learntec lädt nach Karlsruhe<br />
29 So war die Aluminium in Düsseldorf<br />
30 EuroBLECH-Spotlights<br />
BDS<br />
32 Research – spätes Sommerloch<br />
34 EU-Safeguards – Bestandsaufnahme zur Halbzeit<br />
36 Türkei erhebt Zölle auf Eisen- und Stahlimporte<br />
38 Weiterentwicklung des BDS-Fernstudiums<br />
40 Kosten für zentral beschulte Auszubildende<br />
VERBÄNDE & POLITIK<br />
42 Rückschau: 10. Deutscher Maschinenbau-<br />
Gipfel in Berlin<br />
43 Rückschau: BGA-Unternehmertag in Berlin<br />
WISSENSWERTES<br />
44 Der Zollstock für das Runde<br />
LIFESTEEL<br />
46 Fahrzeugfedern – Mit Luft geht es federleichter<br />
47 Der Tod im Maisfeld<br />
48 Metallgewebe – Verhüllt transparent<br />
50 Leichtbau für die Landwirtschaft<br />
Impressum<br />
<strong>Stahlreport</strong> 11|18<br />
3
Persönliches<br />
Kurznachrichten<br />
Foto: DVS/martinmaier.com<br />
Heinrich Flegel<br />
hat im September die DVS-Plakette erhalten.<br />
Die höchste Auszeichnung des DVS – Deutscher<br />
Verband für Schweißen und verwandte<br />
Verfahren e.V. wurde im Rahmen der Jahresversammlung<br />
in Friedrichshafen verliehen. Der<br />
Verband würdigte mit dieser Ehrung im Kollegenteam<br />
seinen langjährigen Präsidenten für<br />
dessen Leistungen auf dem Gebiet der<br />
Schweißtechnik in Praxis und Wissenschaft.<br />
Seit mehr als 20 Jahren ist Professor Dr.-Ing.<br />
Heinrich Flegel Mitglied im DVS. Als promovierter<br />
Diplom-Ingenieur im Maschinenbau unterstützt<br />
er seitdem den Verband mit seinen Fachkenntnissen<br />
und<br />
seinem Engagement:<br />
zunächst als Vorsitzender<br />
des DVS-Landesverbandes<br />
Baden-<br />
Württemberg und<br />
somit auch als Mitglied<br />
des Ausschusses<br />
der Landesverbände<br />
und als Mitglied des<br />
Vorstandsrates des<br />
DVS. Seit 2001 ist er Mitglied des Präsidiums<br />
des DVS, von 2003 bis 2006 als stellvertretender<br />
Präsident und seit 2007 als Präsident.<br />
Ralf Wehrspohn<br />
ist neuer Vorsitzender des Fraunhofer-Verbunds<br />
MATERIALS. In dieser Organisationseinheit bündeln<br />
die 16 materialwissenschaftlich orientierten<br />
Institute der Fraunhofer-Gesellschaft ihre<br />
Kompetenzen. So decken sie die gesamte Wertschöpfungskette<br />
von der Entwicklung neuer und<br />
der Verbesserung bestehender Materialien über<br />
die Fertigungsverfahren im quasi-industriellen<br />
Maßstab und die Charakterisierung der Materialeigenschaften<br />
bis hin zur Bewertung des Einsatzverhaltens<br />
von Bauteilen und Systemen ab.<br />
Partnern aus der Industrie und der öffentlichen<br />
Hand steht der Verbund damit als Netzwerk für<br />
Forschung und Entwicklung zur Seite. Prof. Dr.<br />
Ralf B. Wehrspohn, seit 2006 Leiter des Fraunhofer<br />
IMWS in Halle (Saale), war bisher stellvertretender<br />
Verbund-Vorsitzender. Neuer Stellvertreter<br />
wurde Prof. Bernd Mayer, Institutsleiter<br />
am Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik<br />
und Angewandte Materialforschung IFAM.<br />
Roland Bent<br />
hat die Leitung der Arbeitsgruppe „Standardisierung,<br />
Normung, Zertifizierung und Zulassung“<br />
für die neue Nationale Plattform „Zukunft der<br />
Mobilität“ (NPM) übernommen. Bent ist Vorsitzender<br />
der vom Verband der Elektrotechnik,<br />
Elektronik Informationstechnik<br />
(VDE)<br />
getragenen Normungsorganisation.<br />
Er<br />
war maßgeblich beteiligt<br />
an der nationalen<br />
und internationalen<br />
Ausgestaltung eines<br />
Normen- und Standardisierungsrahmens<br />
für<br />
den Markthochlauf der Elektromobilität. Mit der<br />
nun erfolgten Übernahme werden die ursprünglichen<br />
Aktivitäten weitergeführt. Zudem werden<br />
neue Themen wie „Vernetztes Fahren“, „Automatisiertes<br />
Fahren“ oder „Intermodale Mobilitätskonzepte“<br />
in den Fokus genommen. Die<br />
neue Plattform „Zukunft der Mobilität“ unter der<br />
Federführung des Bundesverkehrsministeriums<br />
hat das Ziel, verkehrsträgerübergreifende<br />
Lösungsansätze für eine nachhaltige, bezahlbare<br />
und klimafreundliche Mobilität zu entwickeln<br />
und ihre Umsetzung zu fördern.<br />
Ewald Eisner<br />
ist neuer Geschäftsführer der Fronius Deutschland<br />
GmbH. Gleichzeitig bleibt der 54-Jährige<br />
Vertriebsleiter der Business Unit Perfect Welding.<br />
Der neue Geschäftsführer ist bereits seit<br />
1991 für das Unternehmen tätig: Seine Karriere<br />
begann der ausgebildete Schweißmeister und<br />
Maschinenbau-Betriebstechniker in der Forschung<br />
und Entwicklung der Fronius International<br />
GmbH. Später war er an dem Ausbau von<br />
Fronius Deutschland beteiligt. Eisner leitete als<br />
Produktmanager u.a. internationale Projekte für<br />
die Automobilindustrie, und ab 2010 hatte er<br />
die Position als regionaler Vertriebsleiter für<br />
Bayern inne. Im April dieses Jahres übernahm er<br />
die Verantwortung für die Vertriebsaktivitäten<br />
der Business Unit Perfect Welding und wurde<br />
Mitglied der<br />
Geschäftsleitung. „Ich<br />
freue mich auf diese<br />
neue, verantwortungsvolle<br />
Aufgabe und auf<br />
eine erfolgreiche<br />
Zusammenarbeit mit<br />
Kollegen, Kunden und<br />
Geschäftspartnern“,<br />
erklärte Eisner.<br />
Foto: VDE<br />
Foto: Fronius<br />
Michael Göbel<br />
ist seit Juli 2018 Leiter des strategischen Vertriebs<br />
bei der Remmert GmbH in Löhne. Der<br />
Fachmann für Materialflussprozesse bringt jahrelange<br />
Erfahrung in diesem Bereich mit. Remmert<br />
will mit der neu geschaffenen Position<br />
seinen Vertrieb stärken und plant, seine internationale<br />
Marktposition für herstellerunabhängige<br />
und modulare Automations- und Lagerlösungen<br />
weiter auszubauen. Der 54-jährige<br />
Michael Göbel, Diplom-Ingenieur mit dem<br />
Fachgebiet Elektrotechnik,<br />
verantwortet<br />
den Ausbau der Vertriebsaktivitäten<br />
für<br />
die Remmert-Automationslösungen<br />
in<br />
Europa, Nordamerika<br />
und Asien. „Wir wollen<br />
in den internationalen<br />
Märkten weiter<br />
wachsen und unseren Auslandsvertrieb mit<br />
ausgewiesenen Branchenexperten verstärken“,<br />
erklärte Stephan Remmert, Geschäftsführender<br />
Gesellschafter von Remmert.<br />
Johannes J. Möller<br />
hat den Nachwuchspreis 2018 der Deutschen<br />
Gesellschaft für Materialkunde e.V. erhalten.<br />
Die DGM zeichnete den Wissenschaftler des<br />
Fraunhofer-Instituts für Werkstoffmechanik<br />
IWM auf ihrer Jahrestagung in Darmstadt für<br />
seine Arbeiten im Bereich atomistischer Simulationen<br />
der Werkstoffeigenschaften von<br />
Metallen aus. Der DGM-Nachwuchspreis wird<br />
an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler<br />
vergeben, deren bisherige Arbeiten auch für<br />
die Zukunft überdurchschnittliche Leistungen<br />
erwarten lassen. Atomistische Simulationen<br />
sind das Spezialgebiet von Dr. Johannes J. Möller<br />
und seine Aktivitäten sind auf diesem<br />
Gebiet breit gefächert. Im Rahmen seiner Doktorarbeit<br />
leistete er beim Thema Materialbruch<br />
Pionierarbeit zum Verständnis darüber, wie<br />
sich Risse durch komplexe Mikrostrukturen<br />
bewegen, wie sich gekrümmte Risse verhalten<br />
und insbesondere darüber, auf welche Weise<br />
sich die Krümmung auf die Verformung im<br />
Bereich der Rissspitze auswirkt.<br />
Hans Georg Leuck<br />
ist jetzt in Berlin von der Deutschen Gesellschaft<br />
für Mauerwerks- und Wohnungsbau<br />
(DGfM) mit dem Walther-Mann-Preis ausgezeichnet<br />
worden. Die Auszeichnung wird alle<br />
zwei Jahre an Branchenvertreter verliehen, die<br />
sich um den Massivbau mit Mauerwerk verdient<br />
gemacht haben. Der Preis ist nach Prof.<br />
Walther Mann (1931 – 2009) benannt, der als<br />
wissenschaftlicher Pionier des Mauerwerksbaus<br />
gilt. „Hans Georg Leuck hat – schon weit<br />
vor der akuten Wohnungskrise – an der DGfM-<br />
Spitze als Netzwerker neue Strukturen in der<br />
Foto: Remmert<br />
4 <strong>Stahlreport</strong><br />
11|18
Foto: DGfM<br />
Foto: Huss-Verlag<br />
Bundeshauptstadt mit geschaffen. Dazu gehören<br />
die starken Stimmen der Aktion ‚Impulse<br />
für den Wohnungsbau‘ und des ‚Verbändebündnisses<br />
Wohnungsbau‘. …“, sagte Dr. Hannes<br />
Zapf (li.) in seiner Laudatio. Leuck (re.)<br />
hatte zuvor den DGfM-Vorsitz an Zapf übergeben;<br />
er ist seitdem Ehrenvorsitzender. Der<br />
Geehrte ist Geschäftsführer der Baustoffwerke<br />
Münster-Osnabrück und der Kalksandsteinwerke<br />
Westfalen-Lippe.<br />
Matthias Pieringer<br />
ist ab Dezember 2018 neuer Chefredakteur<br />
von LOGISTIK HEUTE. Er hatte 2011 als Redakteur<br />
in dieses Medium gewechselt und ab<br />
Anfang 2014 die Position des stellvertretenden<br />
Chefredakteurs übernommen. Zu seinen<br />
Schwerpunktthemen gehören unter anderem<br />
Supply Chain Management, Logistik-IT, Intralogistik,<br />
Logistikdienstleistungen sowie Aus- und<br />
Weiterbildung. Pieringer hat neben seinen journalistischen<br />
Tätigkeiten auch neue Formate<br />
und Veranstaltungen wie beispielsweise die<br />
Young Professional Days entwickelt. Neben<br />
seinen vielfältigen Aufgaben als Chefredakteur<br />
soll er die gleichnamige Marke bei Veranstaltungen,<br />
auf Messen sowie Kongressen repräsentieren<br />
und weiterentwickeln. Nach seinem<br />
Magister-Studium an<br />
der Ludwig-Maximilians-Universität<br />
München<br />
und seinem<br />
Redaktionsvolontariat<br />
war er mehrere Jahre<br />
als Redakteur und<br />
Lektor bei der Springer<br />
Fachmedien München<br />
GmbH tätig.<br />
Marcus Halber<br />
ist im Rahmen des Studienpreises DistancE-<br />
Learning (FDL) online von Fernstudierenden zum<br />
„Tutor des Jahres 2019“ gewählt worden. Prof.<br />
Dr. Marcus Halber arbeitet für die SRH-Fernhochschule.<br />
50 nominierte Kandidaten von 22<br />
unterschiedlichen Instituten /Hochschulen stellten<br />
sich der Abstimmung und wetteiferten um<br />
über 4.200 abgegebene Stimmen. „Sie alle wurden<br />
schon durch die Nominierung von Teilnehmern<br />
für ihre engagierte Arbeit ausgezeichnet“,<br />
so Verbandspräsident Mirco Fretter. „Spannend<br />
blieb es bis zuletzt“, fasste Thomas Tibroni,<br />
Geschäftsführer von FernstudiumCheck, die<br />
Ergebnisse zusammen. Auf die Plätze zwei und<br />
drei wählte das Publikum Marco Messina von<br />
der Hochschule Koblenz und Dr. Barbara Mayerhofer<br />
von der APOLLON Hochschule der<br />
Gesundheitswirtschaft.<br />
Auf einer feierlichen<br />
Studienpreis-<br />
Gala am 12.11.18 in<br />
Berlin erhält Halber<br />
die Studienpreistrophäe.<br />
Studienpreise<br />
werden dann auch in<br />
acht weiteren Kategorien<br />
vergeben.<br />
Foto: FDL<br />
Edwin Eichler<br />
hat sich entschieden, nicht mehr für die nächste<br />
Amtsperiode zu kandidieren und wird den Verwaltungsrat<br />
von SCHMOLZ + BICKENBACH,<br />
eines weltweit tätigen Unternehmens für Speziallangstahl<br />
mit Sitz in Luzern, zur nächsten ordentlichen<br />
Generalversammlung, geplant am<br />
30.4.19, verlassen. Eichler war seit 2013 Verwaltungsratspräsident<br />
der Gesellschaft und<br />
möchte sich nun anderen Projekten zuwenden.<br />
Den Zeitpunkt der Verkündung in diesem September<br />
begründet er damit, dass er der Gesellschaft<br />
Gelegenheit geben möchte, eine geeignete<br />
Persönlichkeit für seine Nachfolge zu<br />
finden. Der Manager zog eine positive persönliche<br />
Bilanz seiner Zeit im Verwaltungsrat und<br />
bezeichnete die anhaltend gute Ergebnisentwicklung<br />
der letzten Jahre sowie die solide, zukunftsgerichtete<br />
strategische Aufstellung der Gesellschaft<br />
als richtigen Moment für den Abschied.<br />
Stephan Kufferath<br />
ist Vorstand der GKD – Gebr. Kufferath AG<br />
(GKD) und hat jetzt von Wolfgang Spelthahn (li.),<br />
Landrat des Kreises Düren, im Namen des deutschen<br />
Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier<br />
das Bundesverdienstkreuz am Bande<br />
erhalten. Diese Auszeichnung würdigt das jahrzehntelange<br />
ehrenamtliche Engagement von<br />
Kufferath für die regionale Wirtschaft und<br />
Gesellschaft. Seit 1989 leitet der promovierte<br />
Wirtschaftswissenschaftler zusammen mit seinem<br />
Bruder Ingo in dritter Generation das<br />
Familienunternehmen GKD. Die weltweit tätige<br />
technische Weberei ist spezialisiert auf<br />
anspruchsvolle Systemlösungen für ein breites<br />
Foto: GKD<br />
Anwendungsspektrum in den Bereichen Wasser,<br />
Ernährung, Gesundheit, Mobilität, Umwelt- und<br />
Ressourcenschonung. Parallel zur Übernahme<br />
der GKD-Geschäftsführung war Stephan Kufferath<br />
zum Mitglied der Vollversammlung der<br />
Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Aachen<br />
gewählt worden.<br />
Jane Hart<br />
gestaltet den Kongress der LEARNTEC mit,<br />
Europas größter Veranstaltung für digitale Bildung.<br />
Die weltweit bekannte Expertin für Corporate<br />
Learning ist dem Kongresskomitee beigetreten<br />
und wird für die nächste Auflage<br />
(29.-31.1.19) einen Teil des Programms konzipieren.<br />
Das wird somit um einen englischsprachigen<br />
Teil erweitert. Der Kongress findet<br />
begleitend zur Fachmesse statt und wird mit<br />
nationalen und internationalen Keynote-Speakern<br />
einen Blick in die Zukunft des digitalen<br />
Bildungsmarktes werfen. Er stellt erfolgreich<br />
umgesetzte Bildungsprojekte vor und verknüpft<br />
diese mit den Angeboten der Aussteller<br />
in der Fachmesse. Jane Hart gehört zu den<br />
bekannten Persönlichkeiten für Corporate<br />
Learning und ist Gründerin des Centre for Learning<br />
& Performance Technologies mit einer<br />
weltweit angesehenen Website. Der Kongress<br />
wird Präsentationen und interaktive Workshops<br />
umfassen, um die sich schnell verändernde<br />
Welt des Lernens am Arbeitsplatz zu<br />
behandeln.<br />
Thomas Lampe<br />
wird zukünftig als weiterer Geschäftsführer<br />
gemeinsam mit Thorsten Wulff die Firmengeschicke<br />
der Pieper GmbH lenken. Pünktlich<br />
zum 50-jährigen Bestehen des Unternehmens<br />
ging es jetzt zurück zu den Ursprüngen: Der<br />
herstellerunabhängige Anbieter für industrielle<br />
Video- und Sicherheitssysteme aus Schwerte<br />
feierte in diesem Jahr ein halbes Jahrhundert<br />
Firmengeschichte und löst sich aus dem Verbund<br />
der MOOG Inc. Zur Kernkompetenz entwickelt<br />
haben sich die Prozessüberwachung in<br />
Feuerräumen sowie Technologien zur Brandfrüherkennung.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 11|18<br />
5
Stahlhandel<br />
Bericht/Nachricht<br />
Edelstahl und Messing in der Schweiz<br />
gegründet. Das Unternehmen bewegt<br />
sich ausschließlich im Händler-Händler-Geschäft.<br />
astrinas besitzt Joint Ventures im<br />
Bereich Aluminiumprofile, Aluminiumzubehör,<br />
Edelstahlrohre, Edelstahl-<br />
Stabstahl und -Winkel, Edelstahl-Coils,<br />
-bleche sowie -zubehör und Edelstahl-<br />
Sonderteile. Auf dem Programm stehen<br />
auch Messingkomponenten. Die Produktionsstandorte<br />
befinden sich größtenteils<br />
in China (unter anderem in<br />
Foshan, Taizhou, Nantong und Wuxi)<br />
sowie in Indien (Messingkomponenten).<br />
Jedes Produkt ist nach den europäischen<br />
und asiatischen Normen zertifiziert<br />
und zugelassen. Kunden in<br />
Deutschland erhalten das Material DDP,<br />
Delivered Duty Paid. astrinas kümmert<br />
sich um die Entladung der Container,<br />
das Umladen auf Lkw, die Verzollung<br />
und Abwicklung und übernimmt Kosten<br />
und Risiken.<br />
Vertragspartner für Kunden sind<br />
jedoch nicht die chinesischen oder indiastrinas<br />
– solider Partner für die Stahlbeschaffung aus China<br />
Zuverlässig aus Asien sourcen<br />
Die Beschaffung ist für Unternehmen eines der wichtigsten Handlungsfelder überhaupt. Neben dem<br />
Preis sind Qualität und Zuverlässigkeit entscheidend. Wer nicht zuverlässig mit qualitativ hochwertigem<br />
Material zu wettbewerbsfähigen Kosten beliefert wird, hat einen schweren Stand in den Märkten.<br />
Wer sich international versorgt, ist gut beraten, dabei mit verlässlichen Partnern zu kooperieren, die<br />
sich mit den Eigenheiten des jeweiligen Marktes auskennen. Wie Dietmar Schaub und astrinas – Asien<br />
Trade and Investment Ltd.<br />
Der gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann<br />
Dietmar Schaub ist<br />
seit über dreißig Jahren im Stahl- und<br />
Metallhandel tätig. In verschiedenen<br />
Führungspositionen hat eine tiefe<br />
Kenntnis der Branche erworben. Mit<br />
seiner Handelsagentur Schaub Metals<br />
und als Verkaufsagent seines Schweizer<br />
Partners astrinas – Asian Trade and<br />
Investment StahlLtd., Inhaber Fabio<br />
Attili, hat er sich auf die Beschaffung<br />
von Stahl und Aluminium aus asiatischen<br />
Quellen spezialisiert.<br />
Das Besondere – und für Einkäufer<br />
interessante: astrinas ist kein reines<br />
Handelsunternehmen, sondern über<br />
Joint-Venture-Beteiligungen direkt an<br />
Stahl- und Aluminiumherstellern in<br />
Asien beteiligt. Das bringt nicht nur<br />
eine hohe Marktkenntnis mit sich.<br />
Durch die eigenen Produktionsstätten<br />
ist astrinas in einer guten Position,<br />
„höchste Qualitätsstandards zu tragfähigen<br />
Preisen“ anzubieten – wirbt das<br />
Unternehmen.<br />
Nur Händler werden beliefert<br />
astrinas wurde im Jahr 2011 als Handels-<br />
und Investmentgesellschaft mit<br />
dem Schwerpunkt Handel und Produktion<br />
von Halbzeugen aus Aluminium,<br />
Kennen die asiatischen Stahlmärkte:<br />
Fabio Attili, Inhaber der astrinas – Asian<br />
trade and Invstement Ltd., und Dietmar<br />
Schaub, Inhaber der Handelsagentur<br />
Schaub Metals und Verkaufsagent von<br />
astrinas.<br />
6 <strong>Stahlreport</strong> 11|18
schen Unternehmen, sondern astrinas<br />
in Glattbrugg in der Schweiz – ein Plus<br />
bei der Rechtssicherheit. Ein weiteres<br />
Plus und ein Alleinstellungsmerkmal<br />
hierzulande ist für Kunden auch die<br />
Produkthaftpflichtversicherung, über<br />
die astrinas verfügt.<br />
Qualität wird jederzeit<br />
kontrolliert<br />
In der Logistik arbeitet das Unternehmen<br />
eng mit „einem renommierten<br />
Logistikspezialisten auf einer langfristigen<br />
Basis“ zusammen. Der Logistikpartner<br />
ist laut astrinas in den<br />
wichtigsten Import- und Exportländern<br />
weltweit ansässig und könne<br />
die bestmögliche Logistikleistung<br />
erbringen.<br />
Strategisch verfolge man grundsätzlich<br />
nur mittel- und langfristige<br />
Geschäfte. Dies erlaube es, die erforderliche<br />
Qualität bei den gelieferten<br />
Produkten zu erreichen. Qualitätstests<br />
der Rohmaterialien und industriellen<br />
Produkte während des Produktionsprozesses<br />
seien jederzeit möglich. Die<br />
verwendeten Rohmaterialien entsprechen<br />
dem Unternehmen zufolge den<br />
ROHS- und REACH-Verordnungen.<br />
astrinas-Kunden profitieren von<br />
dem geringen Zeitaufwand für den<br />
Direktimport vom Hersteller. Sie<br />
schließen dank der DDP-Lieferung<br />
sonst anfallende Risiken weitgehend<br />
aus. Zeit und Kosten werden darüber<br />
hinaus auch in der Buchhaltung<br />
Astrinas in Zahlen<br />
z 12 astrinas-Mitarbeiter<br />
z ca. 550 Mitarbeiter total (in allen Produktionswerkstätten weltweit)<br />
z 100 % Eigenkapital/Inhabergeführt<br />
z Produkt-Programm: Halbzeuge und Zubehörteile aus Aluminium, Edelstahl<br />
und Messing<br />
z Handelsprodukte: verschiedene industrielle Produkte und Lösungen<br />
nach Kundenvorgaben<br />
z Jährliche Produktionskapazitäten (Eigenproduktion): Aluminium<br />
38.000 t, Edelstahlrohre 26.000 t, Edelstahl-Stabstahl und Winkel<br />
15.000 t, Messing-Komponenten 3.000 t,<br />
z Vertriebsgebiete (Eigenproduktion): Europa (inkl. Russland und Türkei),<br />
Weltweit auf Anfrage<br />
eingespart, da nicht wie sonst bei<br />
Importen gleich ein ganzer Stapel an<br />
Rechnungen verschiedene Leistungserbringer,<br />
sondern nur eine Rechnung<br />
verbucht werden muss.<br />
Die Mindestmenge, die Kunden in<br />
der Regel abnehmen müssen, liegt bei<br />
einem Container (25 t). Je nach Kombinationsmöglichkeiten<br />
beim Beladen<br />
sei man hier aber flexibel, so Dietmar<br />
Schaub. Die kleinste Einheit sind 500<br />
kg-Bunde bei Stäben sowie Rohren.<br />
Geliefert werden können die Produkte<br />
je nach Kategorie sowohl als Austenit-,<br />
Ferrit- oder Duplex-Produkt. Stab -<br />
stähle können auch als 1.4571 geliefert<br />
werden, da dieser Werkstoff im entsprechenden<br />
Stabstahlwerk selbst<br />
erschmolzen wird.<br />
„Die Lieferzeiten betragen bei Edelstahl-Rohren<br />
aktuell elf Wochen und<br />
bei Stabstahl etwa bei 16 Wochen. Bei<br />
Aluminium-Profile sprechen wir von<br />
acht bis zehn Wochen Lieferzeiten –<br />
wohlgemerkt eintreffend, wie bei allen<br />
Lieferzeitangaben“, so Schaub. Dabei<br />
sind auch Teillieferungen möglich.<br />
Neben Lagerhaltungen in den Herstellwerken<br />
selbst verfügt astrinas über ein<br />
Lagerhaus nahe des internationalen<br />
Seefrachthafens Hamburg, wo temporär<br />
Material für die Kunden auf Wunsch<br />
eingelagert und zu einem späteren Zeitpunkt<br />
ausgeliefert werden kann.<br />
Für industrielle Produkte die astrinas<br />
nicht selbst in eigenen Herstellerwerken<br />
produziert, arbeitet das Unternehmen<br />
eng mit regionalen und<br />
überregionalen zertifizierten Herstellbetrieben<br />
zusammen. Die Beschaffung<br />
solcher Produkte wird durch astrinas<br />
evaluiert, die Produktion vor Ort überwacht<br />
und die Herstellbetriebe regelmäßig<br />
auditiert. 2<br />
[ Kontakt ]<br />
astrinas – Asian Trade<br />
and Investment Ltd.<br />
Sales Office Germany:<br />
Schaub Metals<br />
91052 Erlangen<br />
Tel.: +49 9131 9265561<br />
E-Mail: kontakt@<br />
schaub-metals.com<br />
www.astrinas.com<br />
Roll- und Stahlformgebung am Standort Nürtingen verkauft<br />
Knauf Interfer konzentriert sich bei Stahl auf Flachstahl und Anarbeitung<br />
KNAUF INTERFER SE hat die<br />
Geschäftsaktivitäten der Roll- und Stahlformgebung<br />
am Standort Nürtingen mit Wirkung<br />
zum 01.10.2018 an die Meform Unternehmensgruppe<br />
verkauft. Damit stärke das<br />
Unternehmen seine Positionierung als Spezialist<br />
für Flachstahl und Anarbeitung, teilte<br />
der Stahl- und Aluminiumdistributeur mit.<br />
Die Meform Components GmbH und die<br />
Meform Profiles GmbH haben dabei alle Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter sowie das<br />
operative Geschäft der Roll- und Stahlformgebung<br />
am Standort Nürtingen im Rahmen<br />
eines Asset Deals übernommen. Bei einem<br />
Asset Deal werden die Wirtschaftsgüter<br />
eines Unternehmens einzeln erworben - im<br />
Gegensatz zu einem Share Deal, bei dem<br />
Anteile an der zum Verkauf stehenden<br />
Gesellschaft erworben werden. Die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter des Werksteils<br />
der Stahl-Service-Center sind nicht betroffen<br />
und werden auch weiterhin für die Knauf<br />
Interfer Stahl Service Center GmbH im Werk<br />
Nürtingen tätig sein.<br />
Mit der Akquisition verstärke Meform seine<br />
Metallverarbeitungskompetenz nachhaltig,<br />
hieß es. Unter der Leitung von Matthias Zaiser,<br />
Geschäftsführender Gesellschafter von<br />
Meform Components und Meform Profiles,<br />
soll künftig in neue Technologien investiert<br />
und das Unternehmen gezielt weiterentwickelt<br />
werden. Knauf Interfer sieht die Desinvestition<br />
als strategische Entscheidung, um<br />
das Unternehmen noch klarer „als Spezialist<br />
für Flachstahl, Aluminium und Anarbeitung“<br />
zu positionieren. „Der Verkauf ist ein wichtiger<br />
Schritt im Zuge unserer Strategie, die<br />
Knauf Interfer noch konsequenter auf<br />
zukunftsweisende Märkte zu konzentrieren,<br />
die vor allem von den Megatrends Leichtbau<br />
und Mobilität getrieben werden“, so Matthias<br />
Kessel-Knauf, Vorsitzender des Vorstands<br />
der Knauf Interfer SE. „Für die Rollund<br />
Stahlformgebung am Standort Nürtingen<br />
bietet ihre Integration in die Meform<br />
ausgezeichnete Perspektiven.“<br />
<strong>Stahlreport</strong> 11|18<br />
7
Stahlhandel<br />
Bericht<br />
Die Kicherer-Geschäftsführer mit den Vorständen von BDS und Nordwest Handel (v.l.n.r.):<br />
Bernhard Dressler (Vorstandsvorsitzender Nordwest Handel AG), Jörg Simon (Vorstand Finanzen Nordwest<br />
Handel AG), Eberhard Frick, Hans-Jörg Frick, Gunter Frick, Oliver Ellermann (Vorstand BDS AG).<br />
Doppelfest: Kicherer feiert 300 Jahre und Händlertag 2018<br />
Beständig in Bewegung<br />
Seit 18 Jahren laden die drei Geschäftsführer Eberhard, Gunter und Hans-Jörg Frick zum Kicherer<br />
Händlertag ein. Der Händlertag im Jubiläumsjahr fand am 21. und 22. September 2018 mit über 300<br />
Kunden aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz statt. Die festliche Auftaktveranstaltung<br />
im neuen Stahlcenter startete bereits Freitagabend mit dem feierlichen Einzug der Bergkapelle der<br />
Schwäbischen Hüttenwerke. Stimmungsvoll inszeniert hallte der Traditionsmarsch „Glück auf“ durch<br />
das neue Stahlcenter.<br />
Mit der sogenannten<br />
„Lemniskate“, einer<br />
liegenden „8“, und<br />
dem Jubiläums-Motto<br />
„Beständig in Bewegung“<br />
hat Kicherer<br />
symbolisch ein Zeichen<br />
für die Verbindung<br />
von Tradition<br />
und aktiver Gestaltung<br />
der Zukunft<br />
gesetzt: Alles Vorher<br />
ist mit dem Nachher<br />
verbunden, alles Früher<br />
mit dem Jetzt. In<br />
ausgeglichener<br />
Balance transportiere<br />
das Motto das Versprechen:<br />
„Es geht<br />
immer weiter.“<br />
Zur Jubiläums-Hausmesse am<br />
Sonntag durfte die Friedrich Kicherer<br />
GmbH & Co. KG über 1.000 regionale<br />
Kunden aus Bau, Handwerk und Industrie<br />
begrüßen. Eine exklusive Mischung<br />
an Ausstellern und ca. 100 Kicherer-<br />
Mitarbeiter waren an den drei Tagen<br />
mit Informationen und Neuheiten für<br />
die interessierten Kunden präsent.<br />
Am Händlertag begrüßte Eberhard<br />
Frick die Gäste im Namen der<br />
Geschäftsleitung und gab Einblick in<br />
die aktuelle Entwicklung des Unternehmens<br />
sowie die Geschichte. Oliver<br />
Ellermann, Vorstand des BDS, sowie<br />
die Vorstände der Nordwest Handel AG<br />
Bernhard Dressler und Jörg Simon richteten<br />
Grußworte an das Unternehmen<br />
und ihre Inhaber. Oliver Ellermann<br />
würdigte die Entwicklung von Kicherer<br />
als Beweis für die Innovationsstärke<br />
und Schaffenskraft des Mittelstandes<br />
in Deutschland. Die jüngste Investition<br />
sei zudem Beleg für das Vertrauen der<br />
Inhaber in das Geschäftsmodell „Stahlhandel“.<br />
Das Jubiläumsmotto, die liegende<br />
8 als Symbol für Unendlichkeit<br />
und das Versprechen, immer in Bewegung<br />
zu bleiben, verleihe dem ganzen<br />
Ausdruck. Er wünschte Kicherer weiterhin<br />
viel Erfolg in der Zukunft und<br />
„Glück auf“.<br />
Bernhard Dressler lobte die Einzigartigkeit<br />
der neuen Stahlhalle, die wie<br />
ein einmaliges Kunstwerk wirke und<br />
in harter Teamarbeit entworfen worden<br />
sei. Kicherer sei der Prototyp eines<br />
herausragenden Familienunternehmens.<br />
Jörg Simon würdigte die enorme<br />
Entwicklung des Unternehmens und<br />
die besondere Tatkraft der drei<br />
Geschäftsführer und ihrer Familien.<br />
Als Geschenk überreichten die beiden<br />
Nordwest-Vorstände ein Bild, auf dem<br />
300 Jahre Kicherer und 25 Jahre Nordwest<br />
künstlerisch vereint sind.<br />
Das neue Kicherer Stahlcenter II<br />
Bei der Betriebsbesichtigung erhielten<br />
die Kunden eine exklusive Vorführung<br />
der neuen Regalanlage und einen ersten<br />
Eindruck von der Kicherer-Vision:<br />
Stahl„Eine möglichst hohe Tonnage mit<br />
spielerischer Leichtigkeit in kürzester<br />
Zeit zuverlässig zum richtigen Ort zu<br />
bringen“. Eine Zielsetzung, die nicht<br />
nur effizientere Abläufe bei Kicherer,<br />
sondern auch ein Leistungsversprechen<br />
an die Kunden beinhalte, so das Unternehmen.<br />
8 <strong>Stahlreport</strong> 11|18
Info<br />
Das Kicherer Stahlcenter II<br />
in Zahlen<br />
z 25.000 m 2 Hallenfläche mit<br />
12,5 m Höhe<br />
z 10.000 Kassetten finden hier<br />
Platz - jede mit 3,4 t Traglast<br />
z 10.000 m 2 Lkw-Parkdeck<br />
z 25 Lkw-Verladestationen<br />
z 24 Krananlagen<br />
Der Manipulator in Aktion: das neue Kicherer-Stahlcenter II<br />
Die wichtigsten Anforderungen für den<br />
Neubau des Stahlcenters II waren,<br />
zukünftig die Kommissionierung und<br />
Beladung effizienter durchzuführen,<br />
aber auch den Bestandsbau im bisherigen<br />
Stahlcenter weiterhin wirtschaftlich<br />
zu nutzen. Gleichzeitig wurde die<br />
Arbeitssicherheit für die Mitarbeiter<br />
im Lager erhöht und die Arbeitsbedingungen<br />
komfortabler gestaltet.<br />
Das Kicherer-Projekt-Team hat<br />
zusammen mit der KASTO Maschinenbau<br />
GmbH & Co. KG sowie der Scheffer<br />
Krantechnik GmbH – auch in zum Teil<br />
kontrovers geführten Diskussionen –<br />
Lösungen für die schnelle Einlagerung,<br />
Kommissionierung und Verladung für<br />
alle Produkte bis zu 6 m Länge gefunden.<br />
modernster Technik wird das Langgut<br />
nach dem „Ware-zum-Mann“-Prinzip<br />
bereitgestellt und mit einer neuartigen<br />
Fördertechnik – einem intelligenten<br />
Verteilsystem mit Manipulatoren – zu<br />
einer der 25 Lkw-Verladestationen<br />
gebracht. Für das schnelle und sichere<br />
Be- und Entladen stehen 24 Krananlagen<br />
zur Verfügung. Die zusätzlichen<br />
Lagerkapazitäten eröffnen Kicherer die<br />
Möglichkeit, das Sortiment weiter zu<br />
vergrößern, vor allem auch im Bereich<br />
Qualitätsstahl, Edelbaustahl sowie nicht<br />
rostende Stähle und NE-Metalle.<br />
Direkt an das System angebunden<br />
sind drei hochmoderne Bandsägema-<br />
schinen und für nicht rostende Stähle<br />
und NE-Metalle steht eine neue Verpackungslinie<br />
zum Umwickeln mit<br />
Stretch-Folie bereit. Um den hohen Qualitätsansprüchen<br />
der Kunden gerecht<br />
zu werden, soll zukünftig auch das<br />
Angebot im Bereich Schleifen und Folieren<br />
erweitert werden.<br />
Momentan noch im Bau befindet<br />
sich ein neues Bürogebäude, das die<br />
bestehende Firmenzentrale um eine<br />
Kantine und eine Kindertagesstätte vervollständigen<br />
wird. Die offizielle Einweihungsfeier<br />
für den kompletten Neubau<br />
soll mit einem Tag der Offenen Tür<br />
im Frühjahr 2019 begangen werden. 2<br />
Regalanlage weltweit einmalig<br />
Die Regalanlage mit etwas mehr als<br />
10.000 Kassetten für Stabstahl, Röhren,<br />
Qualitäts-, Blankstahl, nicht rostende<br />
Stähle und NE-Metalle ist eine Weltneuheit.<br />
Die Anlage besteht aus vier<br />
Regalblöcken mit fünf Regalbediengeräten<br />
– zwei jeweils in den äußeren<br />
Gassen und eines in der Mitte der<br />
Anlage. Damit ist eine Kommissionierung<br />
von bis zu 150 Positionen pro<br />
Stunde möglich.<br />
Mit dem neuen Stahlcenter II revolutioniert<br />
Kicherer die Prozesse und<br />
reduziert die Beladezeiten deutlich. Mit<br />
Der Kicherer-Händlertag im Jubiläumsjahr<br />
<strong>Stahlreport</strong> 11|18<br />
9
Stahlhandel<br />
Bericht<br />
EuroBLECH 2018: Stahlo gab erste Einblicke in neues Werk<br />
Die Zukunft ist ultrahochfest<br />
Exklusiv auf der EuroBLECH 2018 gab Stahlo Stahlservice erste Einblicke in das neue Werk in Gera.<br />
Anhand eines 3D-Modells konnten sich Besucher am Unternehmensstand bereits über das Setup<br />
des neuen Stahlo-Standorts informieren – mit modernster Anlagentechnik, Logistik und IT-<br />
Integration. Im Fokus dabei: die Bearbeitungskompetenz für hochfeste und ultrahochfeste Stähle.<br />
Mit seinem neuen<br />
Werk rüstet sich<br />
Stahlo für die<br />
Herausforderungen<br />
der Zukunft:<br />
22.000 m 2 wird<br />
die Fläche der<br />
neuen Halle in<br />
Gera-Langenberg<br />
Bilder: Stahlo Stahlservice GmbH & Co. KG<br />
Mit der Errichtung seines neuen<br />
Werks in Gera mit einer Produktionshalle<br />
von 22.000 m 2 geht Stahlo Stahlservice<br />
einen Schritt weiter in der Bearbeitung<br />
von ultrahochfesten Stählen.<br />
Künftig können an dem Standort, dessen<br />
Inbetriebnahme für Anfang 2019<br />
geplant ist, auf einer zweiten, neuen<br />
Längsteilanlage Stähle mit bis zu<br />
1.900 MPa zu Spaltband verarbeitet<br />
werden. Bis zu 60 Streifen lassen sich<br />
künftig in einem Arbeitsgang spalten.<br />
Europaweit einmalig<br />
Damit setze Stahlo, eines der größten<br />
werksunabhängigen Stahl-Service-<br />
Center in Deutschland, ein deutliches<br />
Zeichen in Richtung Technologieführerschaft<br />
in diesem Marktsegment.<br />
„Das ist europaweit einmalig“, sagt<br />
Stahlo-Geschäftsführer Guido Spenrath.<br />
„Auf der Eingangsseite können<br />
wir zukünftig Coils bis zu einer Breite<br />
von 1.850 mm aufsetzen und Spaltbänder<br />
bis zu 16 mm Breite in einem<br />
Arbeitsgang produzieren“, so Spenrath<br />
weiter. Insgesamt werde Stahlo am<br />
Standort in Thüringen über eine Produktionskapazität<br />
von rund 400.000 t<br />
verfügen – von der Produktion von<br />
Spaltbändern und Formzuschnitten<br />
über Trapeze bis zu Konturen. Stahlo<br />
investiert am Standort Gera insgesamt<br />
45 Mio. €.<br />
Neben einer zweiten Längsteilanlage<br />
erweitert das Stahlservice-Center<br />
auch die Kapazitäten beim Konturenschneiden.<br />
Zur weiteren Ausrüstung<br />
in Gera gehört daher eine zweite Platinenschneidanlage<br />
der neuesten Generation,<br />
mit der neben Stahl sowie nichtrostendem<br />
Stahl auch Aluminium<br />
verarbeitet werden kann.<br />
Da Stahlo bereits frühzeitig auf<br />
hochfeste und ultrahochfeste Stähle<br />
gesetzt hat, kann das Unternehmen<br />
hierbei vom Wareneingang über die<br />
Verarbeitung bis zur Verpackung auf<br />
eine langjährige Erfahrung und<br />
gewachsene Kompetenz seiner Mitar-<br />
Guido Spenrath, Geschäftsführer von<br />
Stahlo Stahlservice<br />
beiter zurückgreifen – in Zeiten des<br />
Fachkräftemangels ein entscheidender<br />
Aktivposten.<br />
Viel Wert auf eine optimale Konfiguration<br />
hat Stahlo bei dem neuen<br />
Werk auch auf die Logistikprozesse<br />
gelegt. Für einen nahtlosen internen<br />
Materialfluss sorgt ein automatisches<br />
Coil-Lager mit nahezu autonom arbeitender<br />
Krananlage.<br />
Qualitätskontrolle in Echtzeit<br />
Eingebettet in die gesamten Prozesse<br />
ist strengste Qualitätssicherung. Das<br />
Stahlservice-Center ist nach der Automobilnorm<br />
IATF 16949 zertifiziert. Im<br />
eigenen Prüflabor untersucht der Stahlspezialist<br />
Materialien auf deren mechanische<br />
und chemische Eigenschaften.<br />
Berührungsfreie Inline-Messsysteme<br />
kontrollieren die Einhaltung der Toleranzen<br />
in der laufenden Produktion.<br />
Ein entscheidender Baustein für<br />
die Leistungsfähigkeit des neuen<br />
Werks ist auch die IT. Ein Großteil der<br />
Prozesse vor Ort werde künftig automatisiert<br />
ablaufen. Zudem sollen<br />
Betriebs- und Maschinendaten lückenlos<br />
erfasst.<br />
Trends frühzeitig erkannt<br />
Den Trend zur Verarbeitung von Stahl-<br />
Werkstoffen mit hohen bis höchsten<br />
Festigkeiten hat die Stahlo Stahlservice<br />
GmbH & Co. KG bereits früh erkannt.<br />
Seit 2004 verarbeitet das Tochterunternehmen<br />
der Friedhelm Loh Group<br />
in Gera ultrahochfeste Stähle mit Festigkeiten<br />
bis zu 1.400 MPa. Neben<br />
einer Längsteilanlage gehört heute<br />
auch eine Konturenschneidanlage zur<br />
Ausrüstung. Letztere zählt unter den<br />
werksunabhängigen Stahl-Service-Centern<br />
dabei zu den größten und<br />
modernsten in Europa. Wie die Spaltanlagen<br />
ist auch sie für die Verarbeitung<br />
von hochfesten Stählen in Außenhautqualität<br />
ausgelegt. 2<br />
10 <strong>Stahlreport</strong> 11|18
Stahlverarbeiter<br />
Bericht<br />
Produktionsnahe Rechenpower: Mit standardisierten Datacenter-Containern unterstützt Rittal thyssenkrupp Steel<br />
bei der Digitalisierung von produktionsnahen Prozessen: Die Container werden bei thyssenkrupp Steel direkt auf<br />
dem Firmengelände installiert und arbeiten als Edge-Rechenzentren inklusive einer Cloud-Anbindung.<br />
Anbindung – werden bei thyssenkrupp<br />
Steel direkt auf dem Firmengelände<br />
installiert. Denn: Mit der<br />
Digitalisierung steigt die Nachfrage<br />
nach schnell verfügbaren Daten<br />
nahe dem Entstehungsort und dies<br />
erfordert zusätzliche Rechenleistung,<br />
kurze Latenzzeiten bei der<br />
Datenbereitstellung sowie eine<br />
unterbrechungsfreie Datenverfügbarkeit<br />
und systemweite Sicherheit.<br />
Für diese und weitere Anforderungen<br />
entwickelte Rittal die<br />
RDCC-basierenden Edge-Rechenzentren.<br />
„Die Rittal Data Center Container<br />
sind ein wesentlicher Baustein in<br />
unserem ganzheitlichen Sicherheitsthyssenkrupp<br />
Steel baut IT-Infrastruktur mit Rittal Edge-Rechenzentren aus<br />
Die Digitalisierung in der Stahlindustrie<br />
vorantreiben<br />
thyssenkrupp Steel beauftragt Rittal mit der Lieferung modularer Rechenzentren, die bei dem<br />
Stahlhersteller produktionsnah aufgestellt werden. Die Rittal Data Center Container (RDCC)<br />
sind mit vorkonfigurierten Komponenten für Kühlung oder Stromversorgung ausgestattet, die<br />
einen risikofreien und raschen Aufbau der Infrastruktur ermöglichten.<br />
Ziel von thyssenkrupp Steel<br />
sei es, die Digitalisierung zahlreicher<br />
Unternehmensabläufe zu beschleunigen.<br />
Dies sieht der Duisburger<br />
Stahlhersteller als einen wichtigen<br />
Baustein für eine umfassende und<br />
ganzheitliche „Digitalisierungsoffensive“.<br />
Erste Container lieferte Rittal<br />
bereits im Jahr 2017. Die Installation<br />
der neuen Systeme soll bis<br />
Ende 2019 erfolgen.<br />
Bei thyssenkrupp Steel ist die<br />
Digitalisierung ein wesentlicher Teil<br />
der Unternehmensstrategie. Die<br />
anfallenden Daten bilden die Grundlage<br />
für Entscheidungsfindung, Analytik<br />
und Vorhersage. Die Menge<br />
der zu verarbeitenden Daten nimmt<br />
kontinuierlich zu, sodass das Unternehmen<br />
seine IT-Infrastruktur entsprechend<br />
anpassen muss.<br />
Nachfrage nach schnell<br />
verfügbaren Daten steigt<br />
Da immer mehr Abläufe durch Sensoren<br />
und Roboter gesteuert werden sind<br />
nicht nur leistungsfähige IT-Systeme<br />
in unmittelbarer Nähe der Produktionsstandorte<br />
notwendig. Zu den übergeordneten<br />
Zielen gehören auch weitere<br />
Standardisierungsschritte, eine<br />
anforderungsgerechte Sicherheitsarchitektur<br />
und eine neue und innovative<br />
Vernetzung von Informationen.<br />
Die IT-Container von Rittal –<br />
Rechenzentren inklusive Cloud-<br />
12 <strong>Stahlreport</strong> 11|18
Stahl ∙ Edelstahl ∙ Anschlagrohre ∙ Bauelemente<br />
100 % Leistung<br />
bis zum Anschlag!<br />
Bilder: Rittal GmbH & Co. KG<br />
Mit der Digitalisierung steigt die Nachfrage nach schnell verfügbaren Daten nahe dem<br />
Entstehungsort. Dies erfordert zusätzliche Rechenleistung, kurze Latenzzeiten, unterbrechungsfreie<br />
Datenverfügbarkeit und systemweite Sicherheit. Für diese und weitere<br />
Anforderungen entwickelte Rittal die RDCC-basierenden Edge-Rechenzentren.<br />
konzept“, sagte Dr. Michael Kranz,<br />
CIO bei thyssenkrupp Steel.<br />
Daten transformieren<br />
die Stahlindustrie<br />
Daten sind zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor<br />
geworden – diese Aussage<br />
gilt auch für die Stahlindustrie.<br />
Aufbauend auf einer weit fortgeschrittenen<br />
Prozessautomatisierung verschmelzen<br />
IT und Fertigung immer<br />
weiter. Die Kombination modernster<br />
Technologien aus dem Umfeld „IoT“<br />
und „Big Data“ mit den Daten hunderttausender,<br />
bereits in den Anlagen<br />
verbauter Sensoren, erlaubt es heute,<br />
Produktqualität, Prozesseffizienz<br />
sowie Anlagenverfügbarkeit auf Basis<br />
hochauflösender Daten und nahezu<br />
in Echtzeit direkt vor Ort zu überwachen<br />
und zu analysieren.<br />
Auf dieser Basis enstehen viele<br />
neue Möglichkeiten, sich mit Kunden,<br />
Lieferanten und Dienstleistern<br />
entlang der Wertschöpfungskette zu<br />
vernetzen. 2<br />
Bye Bye Baustelle: Das Rittal-Werk Haiger ist fertig<br />
Nach dem Rittal Innovation Center und dem Global Distribution Center ist<br />
im Oktober 2018 auch das neue Werksgebäude offiziell fertiggestellt<br />
worden. Nicht Shanghai, nicht Chicago: Mit der größten Investition der<br />
Unternehmensgeschichte wird Haiger für Rittal zum Standort der<br />
Zukunft. „Wir konnten den Bau innerhalb des geplanten Zeit- und Kostenrahmens<br />
fertigstellen und von Behördenseite gab es keinerlei Beanstandungen“,<br />
so Carsten Röttchen, Geschäftsführer Produktion bei Rittal.<br />
Nun beginnt der Innenausbau des Werks, das einmal das modernste<br />
Werk zur Produktion von Schaltschränken weltweit werden soll. Insgesamt<br />
sollen künftig nahezu 1.000 Mitarbeiter bei Rittal in Haiger beschäftigt<br />
sein. Mehr als 250 Mio €, die größte Investition in der Unternehmensgeschichte,<br />
investiert das Unternehmen in der Region.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 11|18<br />
13<br />
Standard, Systeme, Anschlagrohre<br />
aus Edelstahl und das<br />
volle Zubehörprogramm.<br />
Bundesweit und immer zu<br />
mindestens 90 % auf Lager.<br />
Metallbau<br />
Stahlbau<br />
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Stahlverarbeiter<br />
Bericht<br />
SMS group: stabiler Ausblick mit klarem Wachstumsziel<br />
Neue Geschäftsmodelle im Blick<br />
Kunden des metallurgischen Anlagenbaus brauchen eine höhere Kosteneffizienz und eine verbesserte<br />
Energiebilanz, so Burkhard Dahmen, Vorsitzender der Geschäftsführung der SMS group. Daher setze<br />
man neben dem Kerngeschäft verstärkt auf Digitalisierung, neue Geschäftsmodelle, Service – und eine<br />
Reihe vielversprechender Einzelprojekte.<br />
„Wir liegen voll auf Kurs. Klares<br />
Ziel ist ein operatives Ergebnis<br />
in 2021 in Höhe von 7 %, bei einem<br />
Auftragseingang in Höhe von<br />
3,2 Mrd. €“, sagte Burkhard Dahmen,<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung,<br />
bei einer Präsentation im Oktober.<br />
Um im rasant wandelnden Markt<br />
weiterhin eine führende Marktstellung<br />
zu halten, treibe die SMS group<br />
die Neuausrichtung voran, so Dahmen<br />
weiter. Nicht mehr Neubau-, sondern<br />
vor allem Modernisierungsprojekte<br />
bestimmten heute das Geschäft. Kunden<br />
bräuchten eine höhere Kosteneffizienz<br />
und eine verbesserte Energiebilanz.<br />
Angesichts dieser Entwicklung<br />
setze SMS auf vier zentrale „Offensiven“:<br />
Digitalisierung, neue Geschäftsmodelle,<br />
Service und „New Horizon“<br />
– eine Zusammenfassung „vielversprechender“,<br />
einzelner Projekte.<br />
Stahlwerke, die lernen<br />
Bei der Digitalisierung im metallurgischen<br />
Anlagenbau sei es Ziel, „weltweit<br />
die Führungsposition“ weiter<br />
auszubauen. SMS group habe heute<br />
bereits annähernd 200 verschiedene<br />
digitale Produkte im Einsatz, weitere<br />
seien in der Entwicklung.<br />
So hat SMS das „Lernende Stahlwerk“<br />
entwickelt, mit dem Ziel, das<br />
sich das Stahlwerk selbstständig steuern<br />
und optimieren soll – basierend<br />
auf menschlichem Know-how, physikalischen<br />
Zusammenhängen und<br />
komplexen mathematischen Modellen,<br />
die in Echtzeit ausgewertet werden.<br />
Als bekanntestes Beispiel eines<br />
solchen Konzeptes nannte Dahmen<br />
das Werk von Big River Steel in<br />
Osceola, Arkansas (USA). Eine Übertragung<br />
dieses Konzeptes über die<br />
gesamte Prozesskette sei aber auch<br />
für andere Industriebranchen ge -<br />
plant.<br />
Bild: SMS group<br />
Für die SMS group sind Digitalisierungsprojekte eine der Säulen, auf die das Geschäft<br />
der Zukunft aufbaut.<br />
Unter den Bereich neue Geschäftsmodelle<br />
fasst SMS unter anderem<br />
leistungsabhängige Kontrakte, die<br />
zunehmend von Kunden geschätzt<br />
würden. Über solche Modelle könne<br />
das Unternehmen direkt am Mehrwert<br />
seiner Technologie-Lösungen<br />
partizipieren.<br />
SMS werde mehr und mehr am<br />
gemeinsam festgelegten finanziellen<br />
Erfolg gemessen, und nicht mehr nur<br />
für die gelieferte Hardware oder<br />
Dienstleistung bezahlt. Leasing-ähnliche<br />
Modelle wie „Software as a Service“<br />
und zukünftig auch „Equipment<br />
as a Service“ kämen im Markt hervorragend<br />
an und sollen zunehmend<br />
implementiert werden.<br />
Der Ausbau des Dienstleistungsgeschäfts<br />
soll drittens sicherstellen,<br />
dass zukünftig rund ein Drittel des<br />
Geschäftsvolumens im Servicebereich<br />
erwirtschaftet wird.<br />
Pilotanlage für<br />
hochreines Metallpulver<br />
Unter dem Namen „New Horizon“<br />
läuft schließlich eine Vielzahl „vielversprechender“<br />
Projekte, in denen<br />
SMS group ihre Kompetenzen und<br />
ihr Know-how aus der Metallurgie in<br />
angrenzende Industrien überträgt.<br />
Beispiele sei eine eigene Pilotanlage<br />
für die Herstellung von hochreinem<br />
Metallpulver für 3D-Druck-Anwendungen,<br />
die für jedes industrielle Verfahren<br />
Metallpulver liefern kann,<br />
sowie eine Anlage, die in einem<br />
neuen Verfahren sogenannte „High<br />
Purity Alumina“ (HPA) – einem Kernelement<br />
für Batterien und für kratzfestes<br />
Glas – deutlich kostengünstiger<br />
produziert.<br />
Über diese strategischen Initiativen<br />
hinaus erwäge SMS weiterhin gezielte<br />
Zukäufe von passenden Start-ups oder<br />
etablierten Spezialisten. 2<br />
14 <strong>Stahlreport</strong> 11|18
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Bericht<br />
Gewinner des Preises des Deutschen Stahlbaues 2018: Die Trumpf Smart Factory – Chicago<br />
Aktuelle Trends und Entwicklungen im Stahlbau<br />
39. Deutscher Stahlbautag in Duisburg<br />
Mit 800 Teilnehmern, einer dreizügigen Vortragsreihe und 45 Fachausstellern war der 39. Deutsche<br />
Stahlbautag das Veranstaltungs-Highlight der Branche in diesem Jahr. Der mehrtägige Kongress zog<br />
Architekten, Ingenieurbüros, Stahlbauunternehmen und Experten der Baubehörden aus der gesamten<br />
Bundesrepublik an.<br />
Von der Forschung & Entwicklung<br />
über Wirtschaft und Recht bis<br />
hin zur Prämierung herausragender<br />
Architektur-Projekte: Der 39. Deutsche<br />
Stahlbautag hat den rund 800<br />
Teilnehmern an den zwei Veranstaltungstagen<br />
einen umfassenden Über-<br />
blick über die aktuellen Entwicklungen<br />
im Stahlbau gegeben. Dank der<br />
engen Vernetzung mit den Hochschulen<br />
und den Mitgliedsunternehmen<br />
habe man auch in diesem Jahr Referenten<br />
aus der ersten Reihe gewonnen,<br />
die hautnah aus Praxis und For-<br />
schung berichten konnten, sagte Gregor<br />
Machura, Geschäftsführer des<br />
organisierenden bauforumstahl e.V.<br />
Fachausstellung ausgebucht<br />
Mit 45 Unternehmen war die Fachausstellung<br />
in der Duisburger Mer-<br />
Bild: Dr.-Ing. Thi Mai Hoa Luong<br />
Bild: Simon Menges<br />
Gewinner des DASt-Forschungspreis 2018: Bestimmung des Beanspruchungszustands in fachwerkartigen Eisen- und Stahltragwerken<br />
16 <strong>Stahlreport</strong> 11|18
catorhalle ausgebucht. Neben den<br />
vier Hauptsponsoren – ArcelorMittal,<br />
Haslinger Stahlbau GmbH, Salzgitter<br />
Mannesmann Stahlhandel GmbH und<br />
Unger Stahlbau GmbH – waren alle<br />
Gewerke der Prozesskette vertreten:<br />
von Feuerverzinkern über Beschichter,<br />
Maschinenausrüster und Metallverarbeiter<br />
bis hin zu Fachverlagen<br />
sowie Softwarehersteller.<br />
Einen Rahmen zum Netzwerken<br />
bot die traditionelle Abendveranstaltung<br />
des Deutschen Stahlbautages,<br />
bei dem Reiner Temme, Präsident<br />
des Deutschen Stahlbau-Verbandes<br />
DSTV und stellvertretender Vorsitzender<br />
von bauforumstahl, durch<br />
das Programm führte. Das Grußwort<br />
sprach in diesem Jahr Ina Scharrenbach,<br />
Ministerin für Heimat, Kommunales,<br />
Bau und Gleichstellung<br />
des Landes Nordrhein-Westfalen.<br />
Ex-Google-Chef Christian Baudis gab<br />
Insider-Einblicke zum Thema Digitalisierung.<br />
Highlights der Stahl-Architektur<br />
Der Tag der Stahl.Architektur am<br />
letzten Veranstaltungstag hob<br />
herausragende Architektur-Projekte<br />
in den Vordergrund. Die Gewinner<br />
von Stahlbaupreis und Sonderpreis<br />
des Bundesministeriums des<br />
Innern, für Bau und Heimat wurden<br />
prämiert. StahlZusätzliche Highlights<br />
waren die Vorträge des belgischen<br />
Architekten und Ingenieurs<br />
Philippe Samyn und von Prof. Manfred<br />
Grohmann aus Frankfurt am<br />
Main. Sie stellen ihre Bauten der<br />
vergangenen Jahre vor, darunter<br />
Bahnbrechendes wie das neue EU-<br />
Ratsgebäude in Brüssel oder die<br />
Europäische Zentralbank in Frankfurt<br />
am Main. 2<br />
Gewinner des BMI Sonderpreises: Verkehrskommissariat Kißlegg<br />
Gewinner des Förderpreises des Deutschen Stahlbaues 2018:<br />
Wohnen im Wildpark Stadion – Karlsruhe<br />
Bild: Achim Birnbaum<br />
Bild: Valerio Calavetta<br />
Preise und Auszeichnungen<br />
z Preis des Deutschen Stahlbaues<br />
2018: Architekturbüro Barkow<br />
Leibinger, Berlin/Trumpf Smart<br />
Factory in Chicago<br />
z Sonderpreis des BMI: Brixner<br />
Architekten, Stuttgart / Einreichung<br />
„Erweiterung des Verkehrskommissariats<br />
Kißlegg“<br />
z Förderpreis des Deutschen<br />
Stahlbaues 2018 mit DASt-<br />
Forschungspreis: 1. Preis:<br />
Valerio Calavetta/Entwurf<br />
„Wohnen im Wildpark-Stadion“,<br />
Karlsruhe<br />
z DASt-Forschungspreis: Dr.-Ing.<br />
Mai Luong / für ihre Arbeit, die<br />
Tragfähigkeit bestehender<br />
Stahlkonstruktionen zu untersuchen,<br />
ohne diese zu zerstören<br />
z Auszeichnung des Deutschen<br />
Stahlbaues 2018: Prof. Dr.-Ing.<br />
Ömer Bucak / Begründer des<br />
konstruktiven Glasbaus (die<br />
Ergebnisse seiner Arbeit zeigen<br />
sich unter anderem bei der Elbphilharmonie<br />
in Hamburg)<br />
Weitere Informationen zu den<br />
Auszeichnungen unter<br />
https://bauforumstahl.de<br />
Einer der vier Hauptsponsoren<br />
des 39. Deutschen Stahlbautages:<br />
Salzgitter Mannesmann Stahlhandel.<br />
Das Unternehmen stellte unter<br />
anderem sein komplettes<br />
Sortiment als Systemlieferant für<br />
Sprinkleranlagen vor, auf das<br />
Kunden über den eShop jederzeit<br />
Zugriff haben<br />
(https://shop.virotec.de).<br />
<strong>Stahlreport</strong> 11|18<br />
17
Stahlverarbeiter<br />
Bericht<br />
Stahlhandel hat 2017 Umsatz im Stahlbau gesteigert<br />
Aktuelle Wirtschaftsdaten zum Stahlbau<br />
Anlässlich des 39. Deutschen Stahlbautages hat bauforumstahl aktuelle Zahlen zur Wirtschaftslage<br />
der Branche veröffentlicht.<br />
Umsatz<br />
Die gesamte Branche „Planen & Bauen mit Stahl“ hat<br />
demnach im vergangenen Jahr 12,7 Mrd. € erwirtschaftet.<br />
Der Stahlhandel konnte dabei erneut einen steigenden<br />
Umsatz aufgrund der gestiegenen Stahlpreise generieren.<br />
Den größten Umsatz hat jedoch erneut der<br />
ausführende Stahlbau erzielt. Dieser ist im Vergleich<br />
zum Vorjahr sogar deutlich um 20 % gestiegen, so bauforumstahl.<br />
Ingenieure, Architekten und Verzinker<br />
konnten ihre Umsätze im vergangenen Jahr ebenfalls<br />
leicht steigern, während die Stahlhersteller gleichbleibende<br />
Umsätze verzeichnet haben, so der Wirtschaftsbericht.<br />
Produktion<br />
Die Produktion im deutschen Stahlbau hat sich dem<br />
bauforumstahl zufolge in den vergangenen Jahren bei<br />
rd. 2 Mio. t eingependelt. Im Jahr 2017 wurde mit<br />
2,1 Mio. t eine nahezu gleichebleibende Stahlbautonnage<br />
wie in den vergangenen Jahren erreicht. Der bereits<br />
während der jeweiligen Quartale 2017 festgestellte<br />
Rückgang im Bereich Türme, Gittermaste und ortsfeste<br />
Gerüstkonstruktionen macht im Gesamtjahresvergleich<br />
ein Minus von 11,3 % zu 2016 aus während alle anderen<br />
Segmente leichte Zuwächse verzeichnen konnten.<br />
Das 1. Quartal 2018 hat mit einem Zuwachs von<br />
4,3 % im Vergleich zum 1. Quartal 2017 sehr positiv<br />
begonnen. Vor allem der ein- und mehrgeschossige Hallenbau<br />
konnte einen Anstieg der Produktion um 27,4 %<br />
im Vergleich zum Vorjahreszeitraum vermelden.<br />
Marktanteile<br />
Im Geschossneubau ist der Marktanteil von Baustahl<br />
zum dritten Mal in Folge leicht gestiegen, der von Beton<br />
hingegen etwas gesunken. Aufgrund des gestiegenen<br />
Anteils von eher betonintensiven Handels- und Lagergebäuden<br />
sowie geringeren Preisen je Tonne Stahlkonstruktion<br />
ist der Marktanteil von Baustahl im Hallenneubau<br />
2017 erneut gesunken.<br />
Materialpreise<br />
Den Angaben des BDS-Marktinformationsverfahren für<br />
durchschnittliche Verkaufspreise im kleinlosigen<br />
Bereich zufolge setzte sich der teilweise recht starke<br />
Preisanstieg, der im Jahr 2016 angefangen hatte, im<br />
Jahr 2017 fort. Das Preisniveau lag Ende Juli 2018 ein<br />
gutes Stück über dem des Vorjahresmonats.<br />
Ausblick<br />
Seit Herbst 2013 wird zweimal pro Jahr unter den ordentlichen<br />
Mitgliedern des Deutschen Stahlbau-Verbandes<br />
DSTV ein Stimmungsbild im Deutschen Stahlbau ermittelt.<br />
Die letzte Befragung fand im Frühsommer 2018 statt.<br />
Wichtigste Ergebnisse: Die Stimmung im deutschen<br />
Stahlbau ist weiterhin positiv. 70 % der Unternehmen,<br />
die sich an der Umfrage beteiligt haben, gaben an, eine<br />
gute Geschäftslage zu haben. Die Einschätzung einer<br />
besseren Geschäftslage ist unabhängig von der Unternehmensgröße.<br />
Auch die Geschäftserwartungen der<br />
Unternehmen für die kommenden Monate waren deutlich<br />
positiver als noch ein halbes Jahr zuvor. 2<br />
18 <strong>Stahlreport</strong> 11|18
Planen und bauen mit Stahl<br />
Angaben in Mrd. €<br />
Gesamtumsatz 12,7 Mrd. €<br />
0,2 Architekten<br />
Ingenieure<br />
2,9<br />
2,5<br />
Hersteller<br />
Verzinker<br />
0,4<br />
2,5 Handel<br />
5,2<br />
Stahlbau<br />
Produktion Konstruktiver Stahlbau<br />
Angaben in 1.000 t<br />
Produktgruppe 2013 2014 2015 2016 2017 1. Quartal Veränd. zum<br />
2018 Vorjahr in %<br />
Hallen (ein- und mehrgeschossig) 641 556 582 575 592 183 27,4<br />
Anlagenbau 226 211 210 193 199 37 -18,9<br />
Büro- und Verwaltungsgebäude,<br />
Bahnhöfe, Flughäfen usw. 89 94 92 92 94 22 13,7<br />
Turme u. Gittermaste 724 687 675 728 646 110 -23,9<br />
Ortsfeste Gerüstkonstruktionen<br />
Brücken u. Brückenelemente 66 79 61 66 71 17 13,7<br />
Wasserbau-Konstruktionen 24 24 25 23 26 4 -11 ,8<br />
sonstige Zwecke 383 377 419 411 475 118 20,2<br />
Summe Konstruktiver Stahlbau 2.153 2.028 2.064 2.088 2.103 491 4,3<br />
Preisentwicklung ausgewählter Stahlprodukte in Deutschland<br />
Index der Erzeugerpreise, 2010=100<br />
135<br />
125<br />
115<br />
105<br />
95<br />
85<br />
75<br />
65<br />
2015 2016 2017 2018<br />
Quellen: PK Bauforumstahl,<br />
10.10.2018; Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahl, Bundesverband<br />
Deutscher Stahlhandel<br />
BDS, Deutscher Stahlbau-Verband<br />
DSTV,<br />
Industrieverband Feuerverzinken,<br />
Bundesingenieurkammer<br />
BIngK<br />
<strong>Stahlreport</strong> 11|18<br />
19
Anarbeitung<br />
und Logistik<br />
Bericht<br />
Die neue TWIN-MSR bei BEST produziert Bügel in hohen Stückzahlen und verfügt über ein effizientes Logistiksystem für den vollautomatischen Abtransport<br />
des bearbeiteten Materials mit längs- und querverfahrbaren Sammelwagen.<br />
Progress: Hochautomatisiertes Richten, Schneiden und Biegen ab Coil<br />
BEST investiert in Betonstahlbiegerei<br />
Die BEST-Baueisen und Stahlbearbeitungsgesellschaft in Haid/Ansfelden, Österreich,<br />
modernisiert ihren Betonstahlbiegereibetrieb mit einer neuen Richtschneide- und<br />
Doppelbiegemaschine aus der Serie TWIN-MSR der progress Maschinen & Automation AG,<br />
einem Unternehmen der PROGRESS GROUP.<br />
An den Standorten Haid, in<br />
der Nähe des oberösterreichischen<br />
Linz, und Kaplice, Tschechien, ist<br />
die BEST – Baueisen- und Stahlbearbeitungsgesellschaft<br />
mbH seit über<br />
50 Jahren ein Begriff für Betonstahlverarbeitung<br />
von hoher Qualität so -<br />
wie technischer Innovation. Gestützt<br />
auf moderne Produktionstechnologien<br />
bietet BEST seinen Kunden<br />
genaueste Fertigungsqualität und<br />
termingerechte Abwicklung bei der<br />
Produktion von Stäben und Bügeln<br />
in hohen Stückzahlen: in Haid werden<br />
pro Jahr bis zu 50.000 t und in<br />
Kaplice bis zu 25.000 t produziert,<br />
die dort auch zu fertigen Bauteilen<br />
verschweißt werden.<br />
Mit der neuen Richtschneideund<br />
Doppelbiegemaschine TWIN-<br />
MSR 16 investiert BEST in eine hochmoderne,<br />
vollautomatisierte Ma -<br />
schine mit hoher Flexibilität. Mit<br />
der TWIN-MSR werden Stäbe gerichtet<br />
und geschnitten, auch können<br />
große Bügel mit einer Abmessung<br />
von 2,5 x 2 m gebogen werden.<br />
Durch die Doppelbiegefunktion ist<br />
sowohl einseitiges als auch zweiseitiges<br />
Biegen möglich. So können<br />
schnell hohe Stückzahlen produziert<br />
werden.<br />
Hohes Produktionsvolumen<br />
direkt ab Coil<br />
Die Maschine arbeitet direkt vom<br />
Coil und optimiert so den Produktionsfluss.<br />
Mit einer Vorschubgeschwindigkeit<br />
von 2 x 160 m/min.<br />
erreicht sie ein hohes Produktionsvolumen.<br />
Die TWIN-MSR 16 ist in<br />
der Lage einen Drahtstärkenbereich<br />
von 6 bis 16 mm zu verarbeiten.<br />
Der Drahtdurchmesserwechsel<br />
erfolgt in Sekundenschnelle und<br />
vollautomatisiert. Bei BEST ist die<br />
Maschine mit zehn Haspeln und<br />
acht Rotoren ausgestattet. Zwei<br />
davon haben ein Wechselsystem,<br />
so dass alle Durchmesser doppelt<br />
produziert werden können. Die<br />
TWIN-MSR verfügt über zwei flie-<br />
gende Scheren, für einen besonders<br />
schnellen Schneidvorgang. Durch<br />
ein effizientes Logistiksystem mit<br />
längs und quer verfahrbaren Sammelwagen<br />
erfolgt zudem der<br />
Abtransport des bearbeiteten Materials<br />
automatisch und ohne Produktionsunterbrechung.<br />
Die Maschine<br />
ist darauf ausgelegt, nur von einer<br />
Person bedient zu werden.<br />
Die TWIN MSR ist zudem mit<br />
hochmoderner Software auf Industrie<br />
4.0-Standard ausgerüstet. Die<br />
profit Software aus dem Hause<br />
Progress Software Development,<br />
ebenfalls einem Unternehmen der<br />
Progress Group, ist eine maßgeschneiderte<br />
Softwarelösung zur Verwaltung<br />
und Organisation in der<br />
Betonstahlbearbeitung. Mit profit<br />
lassen sich Produktionsabläufe, Auftragspositionen<br />
und Maschinen<br />
selbst kontrollieren und steuern.<br />
Bewehrungsdaten können sowohl<br />
direkt eingegeben, als auch aus CAD-<br />
Systemen übernommen werden.<br />
20 <strong>Stahlreport</strong> 11|18
Die bei BEST installierte TWIN-MSR<br />
16 von progress Maschinen & Automation<br />
verfügt über zehn Haspeln,<br />
acht Rotoren und zwei fliegende<br />
Scheren für die Bearbeitung ab Coil.<br />
Durch die zwei fliegenden Scheren der TWIN-MSR erfolgt der Schneidvorgang<br />
schnell und effizient.<br />
Zudem fungiert profit als Schnittstelle<br />
zu ERP-Systemen wie erpbos ®<br />
oder SAP.<br />
Die neue TWIN MSR verwandele<br />
damit die Produktion bei BEST in ein<br />
leistungsstarkes, multifunktionelles<br />
Coilverarbeitungszentrum, so das<br />
Unternehmen. Die neue Anlage sorge<br />
für eine enorme Kapazitätssteigerung<br />
im Vergleich zur bisher genutzten<br />
MSR 16 Maschine, die nun nach über<br />
20 Jahren Einsatz ausgetauscht wird.<br />
Für Ingenieur Harald Wernsdorfer,<br />
einen der Geschäftsführer bei BEST,<br />
ein wichtiges Kriterium: „BEST plant<br />
sich zukünftig stärker in die Bearbeitung<br />
ab Coil auszurichten. Durch<br />
die neue TWIN-MSR Maschine<br />
können wir unsere Produktivität<br />
erhöhen. Das Ziel ist, mit weniger<br />
Stundenaufwand die gleiche Produktionsmenge<br />
zu erreichen, und Spitzen<br />
in der Auslastung auszugleichen.<br />
Dies war für uns ein entscheidendes<br />
Investitionskriterium.“<br />
Kompakte Bauweise spart Platz<br />
Entscheidend für BEST war zudem<br />
die sehr kompakte Bauweise der<br />
progress Maschine. Mit ihrer individuell<br />
angepassten Länge sei es<br />
möglich gewesen, sie ideal in der<br />
Halle zu platzieren, denn trotz des<br />
niedrigen Platzbedarfs lässt sich die<br />
Produktion noch ausbauen.<br />
Mit der progress Maschinen &<br />
Automation verbindet BEST eine<br />
langjährige gute Partnerschaft. So<br />
sind neben den Richtschneide- und<br />
Biegemaschinen auch zwei Bügelbiegeautomaten<br />
vom Typ EBA S am<br />
Standort Kaplice, Tschechien, im<br />
Einsatz.<br />
Harald Wernsdorfer zieht ein positives<br />
Fazit: „Die Zusammenarbeit mit<br />
der progress Maschinen & Automation<br />
verläuft sehr vertrauensvoll. Die Qualität<br />
der Maschinen sowie gute Beratung<br />
und Service sind für uns ein<br />
wichtiges Kriterium bei der Auswahl<br />
unserer Geschäftspartner.“ 2<br />
Die TWIN MSR von progress Maschinen & Automation verfügt über<br />
eine Doppelbiegefunktion. Große Bügel mit Maßen von 2,5 x 2 m<br />
können somit produziert werden.<br />
Am Standort Haid produziert BEST Stäbe und Bügel in hohen Stückzahlen.<br />
Bis zu 50.000 t Material werden hier pro Jahr bearbeitet.<br />
[ Kontakt ]<br />
BEST- Baueisen- und<br />
Stahlbearbeitungsgesellschaft mbH<br />
Industriestraße 25<br />
4053 Haid, Österreich<br />
Tel.: +43 7229 88701-0<br />
Fax: +43 7229 88701-65<br />
office@best-baueisen.at<br />
Progress Maschinen & Automation AG<br />
Julius-Durst-Straße 100<br />
39042 Brixen, Italien<br />
Tel.: +39 0472 979100<br />
Fax: + 39 0472 979200<br />
info@progress-m.com<br />
www.progress-m.com<br />
PROGRESS SOFTWARE<br />
DEVELOPMENT GMBH<br />
Julius-Durst-Straße 100<br />
39042 Brixen, Italien<br />
Tel.: +39 0472 979900<br />
info@progress-psd.com<br />
www.progress-psd.com/de<br />
Progress Group GmbH<br />
The Squaire 15, Am Flughafen<br />
60549 Frankfurt am Main<br />
Tel.: +49 6977 044044<br />
Fax: +49 6977 044045<br />
info@progress-group.info<br />
www.progress-group.info<br />
<strong>Stahlreport</strong> 11|18<br />
21
Anarbeitung<br />
und Logistik<br />
Berichte<br />
KASTO: zweiter Sieger beim handling award 2018<br />
Modernes Lagerkonzept ausgezeichnet<br />
KASTO ist mit dem handling award 2018 ausgezeichnet worden. In der Kategorie Lagerung,<br />
Kommissionierung, Umschlag und Transport belegte der Säge- und Lagerspezialist den zweiten<br />
Platz. Mit einem Hochleistungs-Distributionszentrum für Stabmaterialien, das KASTO bei einem<br />
mittelständischen Stahlhändler realisiert hatte, konnte das Unternehmen die Jury überzeugen.<br />
Armin Stolzer, geschäftsführender Gesellschafter der KASTO-Gruppe, nahm den Preis im Rahmen<br />
einer feierlichen Verleihung im Oktober entgegen.<br />
Die Lösung, die KASTO beim<br />
diesjährigen handling award präsentierte,<br />
beschleunigt die Kommissionierung,<br />
den Warenfluss und die<br />
Lkw-Beladung. Herzstück ist ein<br />
Lagersystem des Typs UNICOM-<br />
PACT, das mit einer Höhe von 15<br />
und einer Länge von 115 m Platz für<br />
rund 10.000 Kassetten bietet. Jede<br />
Kassette kann Materialien mit bis<br />
zu 6 m Länge und Traglasten bis 3,4<br />
t aufnehmen.<br />
Das schnelle Ein- und Auslagern<br />
ermöglichen die fünf Regalbediengeräte<br />
(RBG), die auf drei Regalgassen<br />
verteilt sind. Dabei übernimmt<br />
das zweite RBG in einer Regalgasse<br />
als sogenannter „Slave“ überwiegend<br />
Einlager- und Austauschaufträge<br />
zwischen den KASTO-Wabenlagern<br />
sowie für Säge- und sekundäre Kommissionieraufträge.<br />
Die geringen<br />
Anfahrmaße des Regalbediengerätes<br />
sorgen dafür, dass möglichst viel<br />
Raum für Lagerzwecke genutzt wird.<br />
Direkt an das System angebunden<br />
sind drei Bandsägemaschinen<br />
vom Typ KASTOwin F. Um die kommissionierten<br />
Materialien automatisch<br />
an den Verladeplatz zu bringen,<br />
installierte KASTO zwei Manipulatoren<br />
auf getrennten Fahrschienen.<br />
Von diesen aus gelangt das Langgut<br />
über eine Fördertechnik zu einer<br />
von 25 Verladestationen. Zum Umwickeln<br />
mit Stretchfolie steht ebenfalls<br />
eine Station mit einer Verpackungsmaschine<br />
bereit.<br />
Für einen transparenten Gesamtprozess<br />
ist auch das neue Logistik-<br />
System in der mobilen Variante des<br />
Warehouse Management Systems<br />
KASTOlogic abgebildet. Es erfasst<br />
nicht nur das Einlagern und Kommissionieren<br />
der Artikel, sondern<br />
optimiert und steuert auch die Sägeaufträge.<br />
Zudem ist der Versand<br />
angebunden, inklusive einer Versandkontrolle.<br />
Der durchgängige<br />
Informationsfluss sowie die papierlose<br />
Abwicklung entsprechen dem<br />
Industrie-4.0-Gedanken.<br />
Während der Feierstunde im<br />
Atrium der Messe Stuttgart übergab<br />
Prof. Dr.-Ing. Kirsten Tracht, Leiterin<br />
des Bremer Instituts für Strukturmechanik<br />
und Produktionsanlagen,<br />
als Laudatorin den Preis gemeinsam<br />
mit Peter Eberhard, Verlagsleiter<br />
der Weka Business Medien GmbH<br />
sowie Herausgeber der Fachzeitschrift<br />
handling. Der handling award<br />
gilt als bedeutende Branchenauszeichnung<br />
und Anerkennung für die<br />
Preisträger. Prämiert wurden herausragende<br />
Produkte und Systemlösungen<br />
in der Fertigungs- und Montageautomatisierung<br />
sowie<br />
Neuerungen in den Fachgebieten<br />
Handhabungstechnik, Robotik, Materialfluss-<br />
und Fördertechnik. 2<br />
Bild: Manuel Hauptmannl<br />
Armin Stolzer, geschäftsführender<br />
Gesellschafter der KASTO-Gruppe, nahm<br />
die Auszeichnung entgegen und präsentierte<br />
sie stolz im Kreis der Gratulanten.<br />
(v.l.) Peter Eberhard (Verlagsleiter WEKA<br />
BUSINESS MEDIEN), Armin Stolzer, Juror<br />
Michael Stark (SEW-Eurodrive) und Laudatorin<br />
Prof. Dr. Kirsten Tracht (Institutsleiterin<br />
bime und Vorstand der Wissenschaftlichen<br />
Gesellschaft für Montage,<br />
Handhabung und Industrierobotik).<br />
22 <strong>Stahlreport</strong> 11|18
Bild: SHB<br />
Rückbesinnung auf<br />
besondere Kompetenzen:<br />
Im thüringischen<br />
Saalfeld<br />
entsteht auf über<br />
10.000 m² Produktionsfläche<br />
Hebe- und<br />
Krantechnik mit<br />
einer Vielfalt an<br />
Sonderlösungen.<br />
Scheffer bringt Bewegung in den Markt der Krantechnik<br />
Schwerlast-Spezialist unter neuer Flagge<br />
Hoch hinaus unter neuer Flagge: Die thüringische SHB Hebezeugbau ist im März durch die Thomas Scheffer Holding<br />
GmbH übernommen worden. Die Auftragseingänge seitdem zeigten, dass das Unternehmen weiterhin als zuverlässiger<br />
Partner im Kranbau wahrgenommen werde, sagte Jörg Koglin, einer der beiden Geschäftsführer der SHB Hebezeug.<br />
„Wir freuen uns, die Erfolgsgeschichte weiter zu schreiben.“<br />
Unter neuer Flagge konnte die<br />
SHB Hebezeug GmbH in diesem Jahr<br />
bereits anspruchsvolle Projekte angehen.<br />
So wurden seit März beispielsweise<br />
ein Kran für die Automobilindustrie,<br />
ein Greiferkran für ein Brennstofflager,<br />
ein Gießkran sowie ein Automatikkran<br />
mit Bestimmungsland Irland gefertigt.<br />
Die SHB bringt mit 70 Jahren Erfahrung<br />
in der Konstruktion und Herstellung<br />
von Schwerlastkranen weiteres<br />
Kranbau-Knowhow in die Scheffer-<br />
Unternehmensgruppe ein. Künftig sollen<br />
in Saalfeld auf über 10.000 m 2 Produktionsfläche<br />
wieder verstärkt Hebeund<br />
Krantechnik entstehen. Nach dem<br />
Motto „zurück zu den Wurzeln“ werde<br />
die SHB Hebezeugbau GmbH konsequent<br />
auf die Produktbereiche Sonderkranbau,<br />
Kranservice und Komponenten<br />
ausgerichtet.<br />
SHB ist zurück<br />
Als neue Geschäftsführung der SHB<br />
Hebezeug übernehmen Thomas Scheffer<br />
und Jörg Koglin Verantwortung.<br />
Beide können auf mehr als 20 Jahre<br />
Erfahrung und Kompetenz im Kranbau<br />
verweisen. „Gemeinsam mit dem neuen<br />
Werkleiter und Prokuristen Uwe Dünkel,<br />
der ebenfalls langjährige Erfahrung<br />
im Kranbau mitbringt, werden wir das<br />
Traditionsunternehmen von innen<br />
heraus verändern und wechselseitig<br />
von Erfahrung und weltweiten Exper-<br />
tisen im Kranbau profitieren“, erläutert<br />
der neue Gesellschafter Thomas Scheffer.<br />
Stark im Sonderkranbau<br />
Für den Standort Saalfeld spricht man<br />
ein klares Bekenntnis aus. Mit der dort<br />
in über 70 Jahren gesammelten Kranbauerfahrung<br />
könne man den Kunden<br />
höchstmögliche Kompetenz zur Verfügung<br />
stellen.<br />
Zum Leistungsumfang der SHB<br />
Hebezeugbau GmbH zählen Schwerlastkrane,<br />
Kranservice und Komponenten<br />
für die Kran- und Fördertechnik<br />
sowie für die Bahnindustrie. Geplant,<br />
konstruiert und gefertigt werden in<br />
Thüringen an der Saale von rund 100<br />
Mitarbeitern unterschiedliche Prozessund<br />
Sonderkrane mit einer Tragfähigkeit<br />
von bis zu 250 t.<br />
Die Stärken des Kranbauers liegen<br />
in maßgeschneiderten Lösungen gemäß<br />
den jeweiligen Anforderungen mit einer<br />
sorgfältigen Auslegung aller Komponenten<br />
und einem hohen Qualitätsversprechen.<br />
Wie die Scheffer Krantechnik<br />
bietet auch die SHB Full-Service-Leistungen,<br />
sodass auch Automatisierungen<br />
und Serviceeinsätze vom eigenen Personal<br />
realisiert werden.<br />
Neben den Prozess- und Sonderkranen<br />
ist das Thüringer Unternehmen<br />
auch mit der Entwicklung und Produktion<br />
von Komponenten für die Kran-<br />
Geschichte der SHB Hebezeug<br />
1948: Eröffnungsbilanz als VEB Saalfelder Hebezeugbau.<br />
Der Bau eines neuen Werkes am heutigen Standort<br />
wird beschlossen.<br />
1950: Bau des neuen Werkes<br />
1993: Privatisierung zu einem Unternehmen der<br />
GRESSE-Gruppe.<br />
1997: Übernahme der Geschäftsanteile durch drei<br />
Mitarbeiter des Unternehmens<br />
2008 bis 02.2018: SHB ist Teil der Georgsmarienhütte<br />
Unternehmensgruppe<br />
03.2018: die SHB Hebezeugbau GmbH geht unter<br />
dem Dach der Thomas Scheffer Holding GmbH als<br />
Schwesterunternehmen der Scheffer Krantechnik<br />
GmbH an den Start<br />
und Bahnindustrie erfolgreich. Im Produktprogramm<br />
der Komponentenabteilung<br />
finden sich Hydraulikkranpuffer,<br />
Trommel- und Scheibenbremsen,<br />
Laufräder und Seiltrommeln. Für die<br />
Bahnindustrie liefert SHB Hydraulik-<br />
Kombi-Stoßdämpfer und Lokomotivzugeinrichtungen.<br />
Zu den Kunden gehören<br />
internationale Hersteller in der<br />
Fördermittel- und Bahntechnik.<br />
Im Service sorgen Wartungsverträge<br />
für eine hohe Verfügbarkeit der<br />
Anlagen. Mit den Servicestandorten<br />
der Scheffer Gruppe in Sassenberg<br />
(NRW) und Ellwangen (Baden-Württemberg)<br />
werden Kunden in kürzester<br />
Zeit von einem Serviceteam in der Nähe<br />
betreut. 2<br />
<strong>Stahlreport</strong> 11|18<br />
23
Anarbeitung<br />
und Logistik<br />
Bericht/Nachricht<br />
Edelstahlproduzent auf LED<br />
Jede Kilowatt-Stunde zählt<br />
Neben den riesigen Elektrostahl-Aggregaten fällt die Beleuchtung in der Energiebilanz vermutlich<br />
nicht sofort auf. Doch natürlich ist auch sie beim Edelstahlproduzeten Outokumpu in das<br />
Gesamtkonzept für eine möglichst nachhaltige und effiziente Produktion einbezogen – es zählt<br />
schließlich jede Kilowattstunde. Den Lager- und Logistikbereich des größten deutschen Standortes<br />
in Krefeld erleuchten seit Kurzem hocheffiziente, langlebige LED-Leuchten der Deutschen Lichtmiete.<br />
Bild: Deutsche Lichtmiete/Steffen Löffler<br />
Outokumpu setzt<br />
auf das Mietkonzept<br />
der Deutschen<br />
Lichtmiete<br />
[ Kontakt ]<br />
Deutsche Lichtmiete<br />
Vermietgesellschaft<br />
mbH<br />
26135 Oldenburg<br />
Peter Göttelmann<br />
Leiter Marketing<br />
+49 441 9232 9908<br />
info@lichtmiete.de<br />
„Es gibt zwei Bereiche, die bei<br />
uns höchste Priorität haben. Das sind<br />
die Arbeitssicherheit und der Schutz<br />
der Umwelt“, sagt Randolf Pillat, Technischer<br />
Experte im Bereich Produktion<br />
der Outokumpu Nirosta GmbH in Krefeld.<br />
„Als Unternehmen der Stahlindustrie<br />
stehen wir unter einem enormen<br />
gesellschaftlichen Druck, unsere<br />
Treibhausgasemissionen zu senken“,<br />
ergänzt Frieder Kleinermeilert, Technischer<br />
Experte im Bereich Adjustierung.<br />
Mit dem Kauf der Edelstahlsparte<br />
von thyssenkrupp 2012 stieg das finnische<br />
Unternehmen zum größten<br />
Edelstahlproduzenten in Europa auf.<br />
Am Standort Krefeld sorgt seit<br />
Kurzem eine neue LED-Beleuchtung<br />
im Lager- und Logistikbereich auf<br />
50.000 m 2 für Lichtblicke in Sachen<br />
Umweltschutz. Hier herrscht permanenter<br />
Hochbetrieb, rund um die Uhr<br />
an sieben Tagen pro Woche. Dafür<br />
wird durchgängig künstliches Licht<br />
benötigt, trotz einer Teilverglasung<br />
des Hallendachs.<br />
In der Vergangenheit dienten Halogen-Metalldampflampen<br />
zur Beleuchtung<br />
der zwei Hallenschiffe – echte<br />
Stromfresser. „Hinzu kam, dass die<br />
Lichtqualität in den vergangenen Jahren<br />
altersbedingt immer mehr nachließ“,<br />
so Pillat. Dadurch erhöhte sich<br />
der Wartungs- und Instandhaltungsaufwand<br />
erheblich. „Zumal wir bei<br />
Outokumpu keinerlei Risiken im Hinblick<br />
auf die Sicherheit unserer Mitarbeiter<br />
eingehen.“<br />
Deutliche Reduktion des<br />
Energieverbrauchs<br />
Mit der neuen LED-Beleuchtung<br />
konnte der Energieverbrauch erheblich<br />
gesenkt werden, so das Unternehmen.<br />
„LED-Leuchten benötigen rund<br />
70 % weniger Energie als Halogen-<br />
Metalldampflampen“, verdeutlicht<br />
Markus Frank, Vertriebsleiter bei der<br />
Deutschen Lichtmiete.<br />
Für zusätzliche Einsparungen<br />
sorgt eine weitere Neuerung: Durch<br />
die Einbindung einer sensorgestützten<br />
Lichtsteuerung kann auch das natürliche<br />
Licht, das stundenweise durch<br />
die Dachluken einfällt, gezielt genutzt<br />
werden. Das heißt, je nach Lichteinfall<br />
von außen wird nur so viel künstliches<br />
Licht beigesteuert, wie für die<br />
gewünschte Beleuchtungsstärke benötigt<br />
wird. „Zusätzliche Energieeinsparungen<br />
von rund 15 % sind auf diese<br />
Weise möglich“, so Frank.<br />
Er verweist in diesem Zusammenhang<br />
auf die ideale Positionierung von<br />
Sensoren und LED-Leuchten, welche<br />
entscheidenden Einfluss auf die Maximierung<br />
des Einsparpotenzials hat.<br />
Diese Planungsleistung sei bei der<br />
Deutschen Lichtmiete grundsätzlich<br />
inklusive.<br />
Outokumpu erreicht nun durchgängig<br />
200 Lux Beleuchtungsstärke – und<br />
damit den von Arbeitsschutzrichtlinien<br />
geforderten Wert. Wie zuvor<br />
auch, allerdings laut Kleinermeilert<br />
mit einem deutlichen Unterschied:<br />
„Im Gegensatz zu vorher ist das Licht<br />
Tag und Nacht absolut gleichmäßig<br />
und wesentlich angenehmer. Das<br />
kommt bei unseren Mitarbeitern sehr<br />
gut an.“<br />
Umweltschutz, der sich rechnet<br />
Mit der neuen Beleuchtung gehen bei<br />
dem Edelstahlproduzenten neben<br />
einer deutlichen Reduktion des Energieverbrauchs<br />
auch geringere Gesamtbeleuchtungskosten<br />
einher. Dabei<br />
spielt eine wichtige Rolle, dass Outokumpu<br />
die neuen LED-Leuchten nicht<br />
gekauft, sondern gemietet hat. Es<br />
musste keine Investition getätigt werden.<br />
Stattdessen zahlt das Unternehmen<br />
eine monatliche Mietpauschale<br />
an die Deutsche Lichtmiete, in der<br />
auch Wartung und Service enthalten<br />
sind. Markus Frank verweist darauf,<br />
dass die Kunden der Deutschen Lichtmiete<br />
auf diese Weise in der Regel<br />
nennenswerte Einsparungen bei ihren<br />
Gesamtbeleuchtungskosten erzielen.<br />
Und nicht zuletzt habe auch die<br />
Umwelt etwas von dem reduzierten<br />
Energieverbrauch. 2<br />
24 <strong>Stahlreport</strong> 11|18
Bild: Fraunhofer IPA<br />
Stuttgarter Säge-Tagung 2018<br />
Sägetechnologie innovativ<br />
Am 5. Dezember 2018 findet die diesjährige Stuttgarter-<br />
Sägetagung statt. Zu der eintägigen Fachveranstaltung laden das<br />
Fraunhofer Institut für Produktionstechnik und Automatisierung<br />
IPA sowie das Institut für Werkzeugmaschinen der Universität<br />
Stuttgart ein. Fachbesucher erhalten auf der Säge-Tagung sowohl<br />
von Praktikern als auch aus Forschersicht einen umfassenden<br />
Überblick über innovative Trends der Sägeverfahren, den eingesetzten<br />
Werkzeugen, Maschinen und dem Fertigungs- und Automatisierungsprozess.<br />
Es werden aktuelle Forschungsprojekte vorgestellt,<br />
Branchen- und Technologieführer zeigen innovative<br />
Lösungskonzepte und Entwicklungsergebnisse.<br />
Zielgruppe der Säge-Tagung sind Entwickler, Konstrukteure und<br />
Produktmanager von Sägewerkzeugen, -maschinen und -prozessen,<br />
Anwender der Sägetechnologie sowie Fach- und Führungskräfte<br />
produzierender Unternehmen, die bereits die Sägetechnologie<br />
einsetzen oder deren Einsatz erwägen. Die Teilnahmegebühr<br />
beträgt 590 €.<br />
[ Info ]<br />
Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung unter<br />
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Kennzeichnungssysteme –<br />
so intuitiv wie ein Smartphone<br />
Der Hersteller von Druckern für die Produktkennzeichnung<br />
Paul Leibinger GmbH & Co. KG stattet Drucker mit intuitiv<br />
verständlichen Touch-Displays aus. Ihre Einfachheit soll<br />
blechverarbeitende Betriebe dabei unterstützen, häufige Produktwechsel<br />
sicher und schnell zu gestalten. Modelle wie<br />
der JET3up verfügen über ein 10,4-Zoll-großes Touch-Screen-<br />
Farbdisplay mit einer windowsbasierten Oberfläche – eine<br />
Oberfläche, die Mitarbeitern vom PC vertraut ist. In Kombination<br />
mit leicht verständlichen Piktogrammen lasse sich<br />
das Gerät so instinktiv bedienen wie ein Smartphone, so der<br />
Hersteller. Für eine weitere Vereinfachung der Bedienung<br />
folgt die Darstellung im integrierten Font- und Grafikeditor<br />
dem sogenannten What-you-see-is-what-you-get (WYSIWG)<br />
Prinzip. Das Druckbild auf dem Produkt entspricht 1:1 der<br />
digitalen Darstellung.<br />
AUS EDELSTAHL<br />
NAHTLOSE<br />
ROHRE<br />
ab Lager verfügbar<br />
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umfangreichen Lieferprogramm<br />
für Langprodukte aus Edelstahl,<br />
Aluminium und Buntmetallen, führen<br />
wir nun auch nahtlose Edelstahlrohre!<br />
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– in allen gängigen Abmessungen und<br />
Ausführungen direkt ab Lager.<br />
Effizient und herrlich einfach – die Online Tool Box!<br />
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<strong>Stahlreport</strong> 11|18<br />
25<br />
NUR FÜR DEN FACHHANDEL
Messen<br />
und Märkte<br />
Bericht<br />
Ein Beispiel für integriertes<br />
Bauen ist das<br />
Schwarzwald-Baar-<br />
Klinikum, eines der<br />
größten nicht-universitären<br />
Krankenhäuser<br />
Baden-Württembergs:<br />
Hier ist von der Gebäudekommunikation<br />
über die Telefonie bis<br />
zum Fernsehen für<br />
Patienten alles in ein<br />
Netzwerk integriert.<br />
Auch das Licht wird<br />
zunehmend ins „Smart<br />
Grid“ eingebunden.<br />
So lassen sich mittels<br />
Smartphone Jalousien<br />
betätigen, aber auch<br />
künstliche Lichtquellen<br />
steuern oder in Form<br />
von Lichtkonzepten<br />
kombinieren und<br />
speichern.<br />
Breites Spektrum<br />
Messe Bau in München<br />
Die Messe BAU 2019 (14.–19.01.) ist so groß wie nie. Auf 200.000 m 2 Hallenfläche präsentiert sie<br />
Architektur, Materialien und Systeme für den Wirtschafts-, Wohnungs- und Innenausbau im Neubau<br />
und im Bestand. In der folgenden Vorschau geht es um die inhaltlichen Schwerpunkte in einzelnen<br />
Ausstellungsbereichen, die ein breites Spektrum abdecken.<br />
Dabei stehen mit der Veranstaltung<br />
Leitthemen im Fokus wie:<br />
z „Digital: Prozesse und Architektur“,<br />
z „Vernetzt: Wohnen und Arbeiten“,<br />
z „Integral: Systeme und Konstruktionen“<br />
sowie<br />
z „Smart: Licht und Gebäude“.<br />
Aber es geht auch um Einzelaspekte<br />
zu Baustoffen (Stahl, Aluminium,<br />
Glas, Keramik …), um technische<br />
Gesichtspunkte sowie um die BAU<br />
IT, die auch sicherheitsrelevant ist.<br />
Stahl und seine Wettbewerber<br />
Das Baumaterial Stahl kommt nicht<br />
nur in Hochhäusern und Brücken<br />
zum Einsatz, sondern ist auch aus<br />
dem Hochwasser- und Erdbebenschutz,<br />
aus dem Wohn-, Industrieund<br />
Gewerbebau sowie aus intelligenten<br />
Fassaden nicht mehr weg-<br />
zudenken. Messebesucher können<br />
sich etwa über vielfältige Edelstahlanwendungen,<br />
über Profile, Bauund<br />
Fassadensysteme, aber auch<br />
über Zink- und Kupferoberflächen<br />
sowie -systeme informieren.<br />
Standfestigkeit und Belastbarkeit<br />
spielen beim Einsatz von Stahl –<br />
etwa bei Infrastrukturbauten – eine<br />
herausragende Rolle. Im Rahmen<br />
eines europäischen Gemeinschaftsprojekts<br />
von Verbänden, Universitäten<br />
und Unternehmen wurde der<br />
Bemessungsleitfaden LOCAFI auf<br />
Basis der Eurocodes entwickelt: Er<br />
berechnet die Temperatur in einer<br />
Stahlstütze bei lokalen Bränden und<br />
ermittelt die Beanspruchbarkeit bei<br />
erhöhten Temperaturen. Sein Ansatz<br />
einer leistungsabhängigen Festlegung<br />
führt zur Reduzierung der<br />
Brandschutzkosten. Es ist geplant,<br />
die Berechnungen mit LOCAFI in<br />
bestehende Bausoftware mit der neu<br />
entwickelten Schnittstelle Ozone<br />
einzubinden.<br />
Auch der Ausbau des digitalen<br />
Bauwerksmodells (BIM) ist für die<br />
Stahlbaubranche relevant. Der offene<br />
Austauschstandard bei Schnittstellen<br />
(IFC) etwa geht auf die DSTV-<br />
Schnittstelle des Deutschen Stahlbauverbandes<br />
zurück: Sie ermöglicht<br />
den softwareunabhängigen Datenaustausch,<br />
das „Open BIM“. Die<br />
Zusammenarbeit bei building -<br />
SMART ermöglicht es, die Vorteile<br />
von BIM und IFC im deutschen Bauwesen<br />
mit Hilfe einer gemeinsamen<br />
Strategie umzusetzen.<br />
Der Ausstellungsbereich zu<br />
Steine/Erden, Kalksandstein, Putze,<br />
Estriche, Bims- und Faserzementbaustoffe,<br />
Dämm- und Isolierstoffe<br />
hält Informationen zu einer breiten<br />
Palette an Materialien bereit. Zudem<br />
26 <strong>Stahlreport</strong> 11|18
können sich Besucher über vielfältige<br />
Lösungen für Fertigbau, trockenen<br />
Innenausbau und Fassadensysteme<br />
informieren. Im Fokus stehen<br />
dabei aktuelle Entwicklungen rund<br />
um die Themen Nachhaltigkeit, Energieeffizienz,<br />
Gestaltung und Innovation.<br />
Das gilt auch für den Baustoff<br />
Beton, der auf der kommenden<br />
Messe abermals einen eigenen Themenschwerpunkt<br />
bildet: Auf über<br />
1.000 m 2 will das InformationsZentrum<br />
Beton gemeinsam mit 13 Partnerunternehmen<br />
die ganze Vielfalt<br />
des Materials und seiner Einsatzmöglichkeiten<br />
zeigen.<br />
Keramik begleitet – unter anderem<br />
in Form von Fliesen – die<br />
Menschheit seit Jahrtausenden.<br />
Zugleich überrascht das Material<br />
regelmäßig durch nahezu unerschöpfliches<br />
Potenzial hinsichtlich<br />
Design und Anwendungstechnik. So<br />
wird auf der Bau eine innovative<br />
Methode zur Trocken-Verlegung<br />
keramischer Bodenbeläge vorgestellt:<br />
Sie kommt ohne Fliesenkleber<br />
aus und ermöglicht eine bis zu acht<br />
Mal schnellere Verlegung.<br />
Technik<br />
In Sachen Gebäudebetrieb erhält die<br />
Solartechnik immer größere Bedeutung.<br />
Ein Schlüsselwort ist die<br />
„Heimautomation“. Sie bezieht sich<br />
nicht nur auf die zunehmende Digitalisierung<br />
im Sinne des „Smart<br />
Home“, sondern bezeichnet auch die<br />
intelligente Verwaltung des Stromverbrauchs:<br />
Mittels entsprechender<br />
Steuereinheiten wird der Betrieb von<br />
Heizung und Hausgeräten automatisch<br />
so geregelt, dass Eigenstromproduktion<br />
und Stromverbrauch<br />
möglichst effizient aufeinander abgestimmt<br />
sind. Der Zeitpunkt der Inbetriebnahme<br />
von Geräten wird dabei<br />
durch Energieangebot und -preise<br />
bestimmt.<br />
Neben den Themen solares<br />
Bauen und Solarthermie hält die<br />
Messe zudem Neuheiten aus dem<br />
Bereich Klima- und Lüftungstechnik<br />
bereit. Auch im Hinblick auf etwaige<br />
Fördermöglichkeiten für energieeffizientes<br />
Bauen können die aktuellen<br />
Produktinnovationen für Bauherren<br />
relevant sein.<br />
BAU-IT<br />
Im kommenden Jahr belegt die BAU-<br />
IT, die größte Softwareschau dieser<br />
Art in Europa, erstmalig eine komplette<br />
Halle (Halle C5) mit 10.000 m 2<br />
Ausstellungsfläche. Besucher finden<br />
hier IT-Lösungen aller Art aus den<br />
Bereichen Projektplanung, Messtechnik,<br />
Projektmanagement und<br />
Controlling. Der Bundesverband Bausoftware<br />
ist mit einem Gemeinschaftsstand<br />
vertreten.<br />
Zahlreiche Aussteller stellen<br />
Neuheiten zum Thema Building<br />
Information Modeling (BIM) vor.<br />
Prozesse des Planens und Bauens<br />
müssen künftig planungs- und ausführungssicherer,<br />
aber auch transparenter<br />
gestaltet werden: Das setzt<br />
unter anderem voraus, dass zeit- und<br />
kostenintensive Planungs- und<br />
Abstimmungsfehler im Vorfeld vermieden<br />
werden. Der Einsatz der BIM-<br />
Methodik bietet dafür nach Meinung<br />
der Fachleute entscheidende Vorteile.<br />
Sicherheit<br />
Die Digitalisierung erfasst Arbeitswelt<br />
und private Räume in zunehmendem<br />
Maße. Smarte Bauelemente<br />
wie automatisch betriebene Garagentore,<br />
Haustüren, Fenster sowie<br />
Rollladen- und Sonnenschutzsysteme<br />
ermöglichen dabei ein Mehr<br />
an Energieeffizienz, Komfort und<br />
auch Sicherheit: Lösungen für Zentralverriegelung,<br />
Einbruchalarm<br />
oder die Statusmeldung für geöffnete/geschlossene<br />
Fenster werden<br />
zunehmend nachgefragt. Die erforderliche<br />
Antriebs-, Sensor- und<br />
Steuerungstechnik wird stetig einfacher<br />
und kostengünstiger, die<br />
Steuerung über Funk ermöglicht<br />
auch die problemlose Nachrüstung<br />
im Bestand.<br />
Auch Fragen zu Einbruchhemmung,<br />
Brand- und Rauchfällen, Verhalten<br />
bei Stromausfall, Fehlanwendungen<br />
oder Fluchtwegsicherung<br />
werden thematisiert: Hierzu werden<br />
normative und gesetzliche Grundlagen<br />
sowie neue Richtlinien und Prüfverfahren<br />
aufgezeigt. Neben aktuellen<br />
Lösungen finden Besucher Informationen<br />
zu Klassikern in Sachen Türantriebstechnik,<br />
Beschläge, Schlösser,<br />
Zylinder und Zubehör. 2<br />
EIN JAHR<br />
STAHLVERBUND<br />
PHOENIX<br />
ERFOLGE IN ZAHLEN<br />
• 10 neue Fachhandelspartner<br />
(erster Fachhandelspartner in NL)<br />
• 12 neue Lieferpartner<br />
• 5 neue Bonusvereinbarungen<br />
• Erarbeitung eines neuen Bonusmodells<br />
mit ersten Umsetzungen<br />
bereits in 2018<br />
DAS MACHT DIE<br />
ERFOLGE MÖGLICH<br />
• Ausbau des Teams in Dortmund<br />
• Außendienst zur aktiven Betreuung<br />
unserer Fachhandelspartner<br />
• Gründung eines Stahlbeirates -<br />
Wahlen im Herbst 2018<br />
• Neuwahlen aller Produktkreise<br />
ebenfalls im Herbst 2018<br />
• regelmäßige Produktkreissitzungen<br />
• erstes Treffen der Silbergruppe am<br />
30.11.18<br />
DAS IST DIE<br />
ZUKUNFT<br />
• funktionsfähiger eSHOP-Stahl<br />
(inkl. Anarbeitung)<br />
• gemeinsame Werksbesuche mit<br />
unseren Fachhandelspartnern<br />
• eigene Homepage:<br />
www.stahlverbund-phoenix.com<br />
STAHLVERBUND<br />
PHOENIX<br />
Robert-Schuman-Straße 17<br />
44263 Dortmund<br />
Telefon +49 231 2222-3001<br />
info@stahlverbund-phoenix.com<br />
www.stahlverbund-phoenix.com<br />
<strong>Stahlreport</strong> 11|18<br />
27
Messen<br />
und Märkte<br />
Berichte/Nachricht<br />
Auch ein Wettbewerb der Werkstoffe<br />
Valve World Expo 2016<br />
in Düsseldorf<br />
Es muss nicht immer Stahl sein, wenn es<br />
vom 27.-29.11.18 in Düsseldorf um die diesjährige<br />
Messe Valve World Expo geht. Das zeigen angekündigte<br />
Exponate von Armaturen aus Kunststoff.<br />
Sie sind somit Teil des Wettbewerbs der Werkstoffe,<br />
der auch diese Messe mitprägt.<br />
Foto: KMK<br />
Auf die Messe nach Karlsruhe lädt die Learntec vom 29. bis 31.1.19.<br />
Digitale Bildung<br />
Learntec lädt nach Karlsruhe<br />
Auch zu Beginn des kommenden Jahres informiert die Learntec über<br />
die aktuellen Trends und zukünftigen Entwicklungen des digitalen<br />
Lernens, das gerade in der Berufsbildung eine immer wichtigere<br />
Rolle spielt. Europas größte Veranstaltung für digitale Bildung<br />
startet am 29.1. in der Messe Karlsruhe und dauert bis zum 31.1.19.<br />
Jährlich lockt die LEARNTEC<br />
mehr als 10.000 Entscheider aus der<br />
Industrie, der Beratungsbranche, dem<br />
Handel und Vertrieb sowie aus Bildungseinrichtungen<br />
nach Karlsruhe,<br />
die sich bei über 300 Ausstellern zu<br />
den Möglichkeiten digitalen Lernens<br />
informieren und konkret für ihre Problemstellungen<br />
bei Wissensvermittlung<br />
und -management Lösungen<br />
suchen.<br />
Der Kongress zu dieser Messe bietet<br />
einen Blick in die Zukunft des digitalen<br />
Bildungsmarktes. Er stellt erfolgreich<br />
umgesetzte Bildungsprojekte<br />
vor und verknüpft diese mit den Angeboten<br />
der Aussteller in der Fachmesse.<br />
Der kommende Kongress widmet sich<br />
dem Thema „Future Learning: social,<br />
global, digital“ und wird mit hochkarätigen<br />
und international bekannten<br />
Referenten aus Wirtschaft und Wissenschaft<br />
besetzt sein, haben die Veranstalter<br />
angekündigt.<br />
Insgesamt werden an den drei<br />
Kongresstagen mehr als 120 Referen-<br />
ten und Moderatoren vor das Fachpublikum<br />
treten. Das Kongressprogramm<br />
ist unter www.learntec.de<br />
verfügbar. Als Highlights der Tagung<br />
gelten die Keynotes von<br />
z Dr. Andreas Schleicher, Generaldirektor<br />
Bildung der OECD,<br />
z Johannes Heinlein, Vice President<br />
Strategic Partnerships bei edX, zu<br />
„Reimagining Education“,<br />
z Dr. Frithjof Netzer, Chief Digital<br />
Officer bei BASF zu „Bildung für<br />
die Digitalisierung“,<br />
z Dirk Röhrborn, Präsidiumsmitglied<br />
BITKOM e.V. zu „Digitale Bildung<br />
im Mittelstand – es gibt noch viel<br />
zu tun.“<br />
Tages- und Dauerkarten für die<br />
Messe und den Kongress können<br />
im Online-Ticketshop unter<br />
www.learntec.de erworben werden.<br />
Veranstalterin ist nicht die Kultusministerkonferenz<br />
(KMK), sondern<br />
die Karlsruher Messe und Kongress<br />
GmbH (KMK). 2<br />
Armaturen aus Kunststoff gehören mittlerweile<br />
ganz selbstverständlich zur entsprechenden<br />
Produktfamilie. Sie sind leicht und benötigen<br />
wenig Platz. Es müssen nämlich nicht immer<br />
Armaturen aus beispielsweise<br />
Grauguss<br />
und Edelstahl sei.<br />
Kunststoffarmaturen<br />
werden bereits in vielen<br />
Bereichen beim Fördern<br />
von Fluiden durch Rohrleitungen<br />
angewendet,<br />
wobei sie offenbar den<br />
Kontakt zu unbequemen<br />
Umgebungen nicht<br />
scheuen müssen. Im<br />
Mit diesem Messelogo<br />
tritt die Valve World<br />
Expo 2018 an.<br />
Rahmen der Ausstellung wird sich zeigen, was<br />
die Stahlexperten dazu zu sagen haben.<br />
In den Hallen des Düsseldorfer Messegeländes<br />
werden zu dieser Messe wieder aktuelle Technologien,<br />
Komponenten und Systeme aus den<br />
unterschiedlichsten Bereichen der Industrie-<br />
Armaturen gezeigt. Zeitlich parallel findet wieder<br />
die Valve World Expo Conference statt.<br />
Die ausstellenden Unternehmen der Valve<br />
World Expo präsentieren neueste Armaturen,<br />
Armaturenkomponenten und -teile, Stellantriebe<br />
und Stellungsregler, Kompressoren,<br />
Mess- und Steuerungstechnologien, Zulieferer,<br />
Service-, Support- und Beratungs- bzw. Ingenieurdienstleistungen.<br />
Software sowie fachbezogene<br />
Verbände und Verlage ergänzten das<br />
Angebot.<br />
12.350 Fachbesucher aus 88 Ländern waren<br />
zur Valve World Expo 2016 zu den insgesamt<br />
725 Ausstellern gekommen. Rund 70 % der<br />
Messegäste reisten aus dem Ausland an. Die<br />
Besucher kamen vor allem aus den Bereichen<br />
der Öl- und Gasindustrie, der Petrochemie, der<br />
Chemieindustrie, der Lebensmittelindustrie,<br />
der Marine- und Offshore-Industrie, dem Wasser-<br />
und Abwassermanagement, dem Bereich<br />
Automotive und dem Maschinenbau, der Pharmazie-<br />
und Medizintechnik sowie der Kraftwerkstechnik.<br />
Quelle: Messe Düsseldorf<br />
28 <strong>Stahlreport</strong> 11|18
Foto: BDS/Wt<br />
Viel Beachtung fand auf der Aluminiummesse das WGM-Konjunkturgespräch.<br />
Wirtschaft und Politik<br />
Aluminiummesse<br />
und -kongress in Düsseldorf<br />
Ganz im Zeichen von Aluminium stand Düsseldorf vom 9.-11.10.18 bei der gleichnamigen Messe,<br />
die von zahlreichen Kongresselementen begleitet wurde. Wirtschaft und Politik waren die am<br />
meisten diskutierten Themen, gleichzeitig wurde die aktuelle technische Entwicklung in der<br />
Branche aufgezeigt. Mit dabei war auch der WGM.<br />
Die globale Produktion von<br />
Aluminium hat ein neues Rekordhoch<br />
auch deshalb erreicht, weil Veränderungen<br />
wie der Energiewandel<br />
mit dem Trend zum Leichtbau sowie<br />
der steigende Bedarf in besonders<br />
boomenden Märkten die Nachfrage<br />
antreiben. Diese Entwicklungen<br />
dürften anhalten, wenn es der Politik<br />
gelingt, die zunehmenden Risiken<br />
in ihrem Bereich einzudämmen.<br />
Das wurde auf dem größten<br />
Branchentreffen deutlich, zu dem<br />
in diesem Jahr 971 Aussteller aus<br />
54 Nationen zusammengekommen<br />
waren. In sechs Messehallen präsentierten<br />
auf rund 80.000 m 2 Global<br />
Player, Spezialisten und junginnovative<br />
Unternehmen das<br />
komplette Sortiment der Branche<br />
– von der Aluminiumproduktion<br />
über Maschinen und Anlagen für<br />
die Verarbeitung bis hin zu Halbzeugen,<br />
Endprodukten und zum<br />
Recycling.<br />
Besonders in den Blick genommen<br />
wurden auch die entsprechenden<br />
Prozesse. Sie sind insbesondere für<br />
die Branchen Automobil- und<br />
Maschinenbau, das Bauwesen, die<br />
Luft- und Raumfahrt, für die Elektronik<br />
sowie das Verpackungswesen<br />
und den Schienenverkehr von<br />
Bedeutung. Vor diesem Hintergrund<br />
spielten auf der Kongressmesse etwa<br />
die traditionellen Themenpavillons<br />
zur Primärproduktion, zur Gießereitechnik,<br />
zur Oberflächenbearbeitung<br />
sowie zum Fügen und Schweißen<br />
eine wichtige Rolle. Die konnten die<br />
Besucher auch auf entsprechend<br />
geführten Touren erkennen.<br />
Sonderflächen<br />
Das galt auch für die neue Ausstellungsfläche<br />
„Environmental Engineering“,<br />
die sich den Themen Wasseraufbereitung,<br />
Luftfilter- sowie Ölbzw.<br />
Ölnebelabsauganlagen widmete<br />
und so aufzeigte, welchen Beitrag<br />
die Aluminiumindustrie bei den<br />
Zukunftsthemen Energie- und Ressourcenschonung<br />
spielt. Auch für<br />
weitere Innovation-Areas gab es Sonderflächen.<br />
Der aluminiumrelevante Zusammenhang<br />
zwischen konjunktureller<br />
und politischer Lage wurde im Rahmen<br />
der Messe besonders beim<br />
WGM-Konjunkturgespräch deutlich,<br />
zu dem der Wirtschaftsverband Großhandel<br />
Metallhalbzeug auf seinem<br />
Gemeinschaftsstand viel Beachtung<br />
erhielt. In dieser Diskussionsrunde<br />
machten Thomas Reuter (TRIMET<br />
Aluminium SE), Rob van Gils (Hammer<br />
Aluminium Industries GmbH)<br />
und Andreas Nickelsen (alpha metall<br />
GmnbH) insbesondere anhand der<br />
aktuellen Sanktionspolitiken und<br />
den zunehmenden Handelsbeschräkungen<br />
klar, dass und warum diese<br />
Risiken für eine weiterhin gute wirtschaftliche<br />
Entwicklung der Branche<br />
eingedämmt werden müssen. 2<br />
<strong>Stahlreport</strong> 11|18<br />
29
Messen<br />
und Märkte<br />
Bericht/Nachricht<br />
Bilder: SIC Marking<br />
Beispiel einer Markierung mit dem i103 HD-Lasermarkiersystem<br />
Die Innovation steckt im Kopf: Lasermarkiersystem<br />
i103 HD von SIC Marking<br />
SIC Marking auf der EuroBLECH 2018<br />
Präziser markieren<br />
mit Kurzpuls-Laser<br />
i103 HD-Laser, so nennt sich das technische Highlight das die SIC<br />
Marking GmbH auf der diesjährigen Messe EuroBLECH gezeigt hat.<br />
Hinter dieser Typenbezeichnung steht ein neuer Lasermarkierer,<br />
mit dem sich dank Kurzpuls-Faserlaser direkte Markierungen auf<br />
Metall- und Kunststoffteilen noch präziser erzeugen lassen, so das<br />
Unternehmen.<br />
Die technischen Eigenschaften<br />
des neuen Lasermarkierers sorgen<br />
laut Hersteller für eine noch kontrastreichere<br />
und besser lesbare Beschriftung.<br />
Dies funktioniere auch dann,<br />
wenn die Oberflächenbedingungen<br />
nicht optimal sind. Stahl<br />
Der technische Clou des Kurzpulsfaserlasers<br />
ist seine verbesserte<br />
Effizienz gegenüber herkömmlichen<br />
Systemen. Konkret: Bei gleicher<br />
Nennleistung bringt er mehr und<br />
gezielter Energie ins Material. Das<br />
zu markierende Teil wird deshalb nur<br />
noch punktuell und insgesamt weniger<br />
erwärmt, der Bereich der von entstehender<br />
Wärme betroffenen Zone<br />
verringert sich.<br />
Das Ergebnis ist deutlich sichtbar,<br />
so SIC: Da das Material nicht verbrannt<br />
oder versenkt wird, sind die<br />
Konturen schärfer und somit bestens<br />
lesbar. Außerdem kann nun Aluminium<br />
schwarz markiert, oder es können<br />
auf Stahl reproduzierbare Farben<br />
erzeugt werden.<br />
Der kompakte i103 HD-Laser von<br />
SIC Marking ist luftgekühlt und bringt<br />
20 W Leistung. Er sei voll in den Produktionsprozess<br />
integrierbar und so<br />
flexibel nutzbar, dass das Gerät in<br />
einer Vielzahl von Applikationen eingesetzt<br />
werden kann, verspricht der<br />
Hersteller.<br />
Das gelte nicht nur für die Markierung<br />
an sich, die beim i103 HD-Laser<br />
alphanumerische Zeichen, 1D- und 2D-<br />
Data-Matrix-Codes, Grafiken und Logos<br />
mit einem hohen Maß an Präzision<br />
und Kontrast umfasst. Darüber hinaus<br />
könne das Gerät einfach in übergeordnete<br />
Industrienetzwerke integriert werden<br />
– und zwar ohne zusätzliche Gerätschaften.<br />
Alle Lasermarkiersysteme<br />
von SIC Marking und somit auch der<br />
neue i103 HD-Laser können sehr einfach<br />
mit Profinet, Profibus und Ethernet/IP<br />
in Produktionsumgebungen eingebunden<br />
werden. 2<br />
Remmert auf der EuroBLECH 2018<br />
Automation in der Blechbearbeitung<br />
Unter dem Leitsatz „we make material flow“ präsentierte<br />
sich der Automations- und Lager-Systeme-Hersteller<br />
Remmert dieses Jahr auf der EuroBLECH 2018. Neben<br />
bewährten Lösungen zeigte Remmert neue Konzepte zur<br />
Materialflussoptimierung und Produktivitätssteigerung. „Auf<br />
der diesjährigen EuroBLECH sind wir einen Schritt weiter<br />
gegangen als bisher: Wir haben den Fachbesuchern nicht nur<br />
das Bewährte präsentiert, sondern auch auch neue Wege des<br />
Materialflusses zur Produktivitätssteigerung in der Blechbearbeitung<br />
aufgezeigt“, erläuterte Dr. Thomas Peitz, technischer<br />
Leiter bei Remmert. „Dabei standen die Themen intelligenter<br />
Materialfluss, Prozessgeschwindigkeit, Qualität und Modularität<br />
– auch in der Software – für unsere Kunden ganz klar im<br />
Vordergrund.“<br />
Optimierte Fertigungsprozesse waren ein Thema der EuroBLECH 2018. Mit seinem<br />
neuen „we make material flow“-Ansatz präsentierte Remmert auf der Weltleitmesse<br />
neue Konzepte zur Materialflussoptimierung.<br />
30 <strong>Stahlreport</strong> 11|18
talen Transfluid t cut-Maschinen zum spanlosen<br />
Trennen. Damit das Bauteil im<br />
gesamten Prozess durchgehend identifizierbar<br />
bleibt, wird eine eindeutige Markierung<br />
mit allen wichtigen Daten aufgebracht, z. B.<br />
zu Biegeabläufen oder zu Verbindungssystemen.<br />
Der erforderliche Datentransfer<br />
kann über Schnittstellen aus dem CAD, ERP<br />
oder auch aus anderen Programmen erfolgen,<br />
die prozessrelevante Daten liefern.<br />
Bild: transfluid<br />
Die Transfluid-Software t project ermittelt<br />
beispielsweise Biegezeiten, präzise<br />
Trennlängen und dokumentiert Rohrdaten.<br />
transfluid auf der EuroBLECH: Software sichert die wirtschaftlichere Fertigung<br />
Vernetzt für verbesserte Prozesse in der Rohrbearbeitung<br />
Eine vernetzte Software-Lösung für<br />
das reibungslose Biegen von Rohren präsentierte<br />
Hightech-Maschinenbauer Transfluid<br />
auf der EuroBLECH 2018. Die Lösung<br />
kann in Produktionsabläufe eingepflegt<br />
werden und ist auch für die Verarbeitung<br />
von Prozessdaten einsetzbar. Fertigungsdaten<br />
und Prozessschritte können darin einfach<br />
online aus einem vorhandenen ERP-<br />
System abgerufen werden.<br />
Für eine wirtschaftlichere Rohrbearbeitung<br />
unterstützen die Software-Lösungen von<br />
Transfluid schon bei der Ermittlung von<br />
Zuschnittslängen für unterschiedliche<br />
Trennanlagen – insbesondere bei den orbi-<br />
Beim Rohrbiegen schließt die Software vor<br />
dem Biegevorgang Kollisionen mit der<br />
Maschine, dem Werkzeug oder der Umgebung<br />
aus. Das CAD-Programm liefert online<br />
die notwendigen Maschinen- oder Werkzeugparameter.<br />
Für den Fall, dass ein<br />
Roboter Biegeaufgaben übernimmt, können<br />
die notwendigen Daten für den Prozess<br />
ohne die Programmierung des Roboters<br />
verarbeitet werden.<br />
Damit sich insbesondere lange Rohre mit<br />
kleinem Durchmesser schwingungsfrei und<br />
sicher bearbeiten lassen, kann die Software<br />
bei allen Transfluid-Maschinen die<br />
Biegegeschwindigkeit produktspezifisch<br />
anpassen.<br />
Speziell für Schrott- und Edelstahlanalysen<br />
Neues Einstiegsmodell aus der Hand-Analysegeräteserie<br />
Die Hitachi High-Tech Analytical<br />
Science Corporation hat mit dem Modell<br />
X-MET8000 Smart ein neues Einstiegsmodell<br />
für Röntgenfluoreszenz-Handgeräte auf den<br />
Markt gebracht. Dieses Modell kommt<br />
Anwendern entgegen, die sich eine preisgünstigere<br />
Option aus der bewährten X-MET-Serie<br />
wünschen. Als leistungsstärkstes Modell seiner<br />
Klasse kann das neue Gerät dank des<br />
großflächigen Siliziumdriftdetektors (SDD) bis<br />
zu drei Kalibrierungen mittels Fundamentalparameter-Methode<br />
erfassen: Metalllegierungen,<br />
Aluminium und Edelmetalle.<br />
Standardmäßig ist das Gerät mit einem<br />
Schutzgitter gegen Beschädigung durch<br />
scharfe Gegenstände, einer Batterie die<br />
einen ganztägigen Betrieb (10-12 h) ermöglicht,<br />
und einem Stromanschluss ausgestattet.<br />
Weiteres Zubehör kann bei Bedarf<br />
zusätzlich erworben werden.<br />
X-MET8000 Smart ist darauf ausgelegt,<br />
schnelle und zuverlässige Analysen und<br />
Identifizierungen zu liefern. Über 1.600<br />
Werkstoffsorten sind in der integrierten<br />
Datenbank hinterlegt. Zusätzlich kann auch<br />
eine noch umfassendere Werkstoffdatenbank<br />
erworben werden.<br />
Wie alle anderen Analysegeräte der<br />
X-MET8000-Serie, die weltweit tausendfach<br />
im Einsatz sind, sei auch das neue Modell<br />
extrem robust, so der Hersteller. Es erfüllt,<br />
wie die anderen Modelle der Serie, die<br />
Anforderungen der Schutzklasse IP54 und<br />
des Militärstandards MIL-STD-810G. Über<br />
ExTOPE Connect stehen den Anwendern<br />
moderne Datenmanagementfunktionen wie<br />
eine Smartphone-App und ein Cloud-Service<br />
für den direkten Datenaustausch und eine<br />
sichere Datenspeicherung zur Verfügung.<br />
„Unser neuestes Modell ,Smart‘ aus der<br />
X-MET8000-Serie ist ein preislich sehr<br />
attraktives Einstiegsgerät, das speziell für<br />
die Schrottsortierung und für Edelmetallanwendungen<br />
ausgelegt ist“, sagt Mikko<br />
JÄRVIKIVI, Product Business Development<br />
Manager bei Hitachi.<br />
Bild: Hitachi<br />
Speziell für die Schrottsortierung und für Edelstahl-Anwendungen:<br />
Das neue Einstiegsmodell<br />
in der Analysegeräte-Serie von Hitachi XMET-<br />
8000 Smart.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 11|18<br />
31
BDS<br />
Research<br />
Neueste Zahlen aus dem Bereich Research<br />
Spätes Sommerloch<br />
Als man kaum mehr damit gerechnet hatte, tat es sich doch noch auf, das Sommerloch im<br />
Stahlhandel. Es brachte im September, passend zu dem noch hochsommerlichen Wetter,<br />
ein spürbares Abflauen der Kundenbestellungen mit sich. Nach wie vor sind jedoch die<br />
meisten stahlverarbeitenden Branchen in Europa gut oder sehr gut beschäftigt.<br />
Foto: privat<br />
Jörg Feger, Bereichsleiter<br />
Research im<br />
Bundesverband<br />
Deutscher Stahlhandel<br />
(BDS), berichtet<br />
zusammenfassend<br />
angesichts der ihm<br />
bis einschließlich<br />
September 2018<br />
vorliegenden Zahlen.<br />
Lagerabsatz<br />
Das Jahr 2018 ist gut gestartet. Im<br />
Januar konnten knapp 997.000 t<br />
Walzstahlfertigerzeugnisse abgesetzt<br />
werden. Dies ist der beste Januarwert<br />
seit sechs Jahren. Im Februar<br />
wurde ein Lagerabsatz von 931.000 t<br />
verzeichnet. Die Tonnage im März<br />
war mit 986.000 t im Vergleich zum<br />
starken Vorjahresmonat rückläufig.<br />
Hier spielten aber auch die wenigen<br />
Arbeitstage und die Osterferien eine<br />
nicht zu verachtende Rolle. Der entsprechende<br />
Ausgleicheffekt konnte<br />
im April mit einem Lagerabsatz von<br />
954.000 t festgestellt werden.<br />
Der Mai war zwar mit einem<br />
Absatz von 948.000 t im Vergleich<br />
zum Vorjahresmonat rückläufig, auf<br />
die wenigen Arbeitstage heruntergerechnet,<br />
ist die erzielte Tonnage<br />
aber sehr ordentlich. Außerordentlich<br />
gut liefen dann die Geschäfte in<br />
den Monaten Juni und Juli. In beiden<br />
Monaten wurden knapp über 1 Mio. t<br />
Walzstahlfertigerzeugnisse abgesetzt.<br />
Der August lag dann zwar leicht<br />
unter Vorjahresniveau, wies aber<br />
mit etwas über 950.000 t Lagerabsatz<br />
ebenfalls einen ordentlichen<br />
Wert aus. Im September war der<br />
Lagerabsatz recht verhalten. Es wurden<br />
an 20 Werktagen nur knapp<br />
902.000 t Walzstahlfertigerzeug-<br />
nisse ausgeliefert. Insgesamt wurde<br />
in den ersten neun Monaten des<br />
Jahres 2018 bei Walzstahlfertigerzeugnissen<br />
1,8 % mehr Tonnage im<br />
Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />
ab gesetzt. Bei Rohren wurden noch<br />
deutlichere Zuwächse verzeichnet.<br />
Lagerbestand<br />
Am Ende des vergangenen Jahres<br />
wurden von der deutschen Stahldistribution<br />
2,12 Mio. t Walzstahlfertigerzeugnisse<br />
bevorratet. Dies ist<br />
der niedrigste Bestand seit Dezember<br />
2015. Zum Jahresastart 2018 setzte<br />
der übliche Lageraufbau ein. Dieser<br />
gestaltete sich bis März recht dynamisch.<br />
Im April setzte ein Bestandsabbau<br />
ein. Im Mai und Juni wurde<br />
das Niveau nahezu fortgeschrieben.<br />
Im Juli wurde dann sehr deutlich<br />
um fast 130.000 t aufgestockt. Ende<br />
Juli wurden 2,56 Mio. t Bestand<br />
gemeldet. Im Oktober wurden die<br />
Bestände auf 2,51 Mio. t reduziert.<br />
Im September legte der Bestand, vor<br />
allem getrieben durch oberflächenveredelte<br />
Flacherzeugnisse, leicht<br />
auf 2,53 Mio. t zu. Im Vergleich zum<br />
Vorjahresmonat lag der branchenweite<br />
Lagerbestand um 14 % höher.<br />
Lagerreichweite<br />
Bei relativ schwachen Absätzen und<br />
recht hohen Beständen lag die durchschnittliche<br />
Lagerreichweite im<br />
August bei 2,8 Monaten bzw. 84<br />
Tagen (vgl. Abbildung 1).<br />
Lagerverkaufspreise<br />
Den Angaben des BDS-Marktinformationsverfahrens<br />
für durchschnittliche<br />
Verkaufspreise im kleinlosigen<br />
Bereich zufolge setzte sich der teilweise<br />
recht starke Preisanstieg, der<br />
im Jahr 2016 angefangen hatte, im<br />
Jahr 2017 fort. Auch in den ersten<br />
beiden Monaten des Jahres 2018<br />
konnten bei fast allen Produkten<br />
Preissteigerungen festgestellt werden.<br />
Zwischen März und Mai gestaltete<br />
sich das Bild uneinheitlicher.<br />
Große Veränderungen wurden dabei<br />
jedoch nicht festgestellt. In den<br />
Monaten Juni bis September zeigten<br />
sich die die Preise bei fast allen Produkten<br />
wieder im Aufwärtstrend.<br />
Das Preisniveau lag Ende September<br />
2018 ein gutes Stück über dem des<br />
Vorjahresmonats. Bei Langprodukten<br />
und Rohren ist der Unterschied<br />
deutlicher als bei Flachprodukten<br />
(vgl. Abbildung 2 und 3).<br />
[ Info ]<br />
Fragen zu den genannten statistischen<br />
Größen beantwortet im Bundesverband<br />
Deutscher Stahlhandel (BDS) Jörg Feger,<br />
Bereichsleiter Research:<br />
Feger-BDS@stahlhandel.com<br />
32 <strong>Stahlreport</strong> 11|18
Quelle Bild 2 u. 3: BDS Quelle: Statistisches Bundesamt/BDS<br />
lagerAbsatz und Lagerreichweite der Stahldistribution Abb. 1<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Preisentwicklung bei Langprodukten Abb. 2<br />
160<br />
150<br />
140<br />
130<br />
120<br />
110<br />
100<br />
90<br />
Index (Januar 2010 = 100)<br />
Formstahl Breitflanschträger Stabstahl Betonstahl in Stäben Betonstahlmatten<br />
Preisentwicklung bei Flachprodukten und Rohren Abb. 3<br />
Index (Januar 2010 = 100)<br />
150<br />
140<br />
130<br />
120<br />
110<br />
100<br />
90<br />
80<br />
n Absatzindex (2007 = 100)<br />
n Lagerreichweite in Tagen<br />
92<br />
100 100<br />
97 97<br />
89 90 91 91<br />
93<br />
99 96 95 101 100<br />
62<br />
96<br />
90<br />
200<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
84 78 78 75 75 72 72 66 102 72 78 78 75 75 72 78 78 84<br />
20<br />
0<br />
Ø<br />
2014<br />
Ø<br />
2015<br />
Ø<br />
2016<br />
Ø<br />
2017<br />
Ø<br />
2018<br />
Sep.<br />
2017<br />
Okt.<br />
2017<br />
Nov.<br />
2017<br />
Dez.<br />
2017<br />
Jan.<br />
2018<br />
Feb.<br />
2018<br />
Mär.<br />
2018<br />
Apr.<br />
2018<br />
Mai<br />
2018<br />
Juni<br />
2018<br />
Juli<br />
2018<br />
Aug.<br />
2018<br />
Sep.<br />
2018<br />
1. Q. 2010<br />
2. Q. 2010<br />
3. Q. 2010<br />
4. Q. 2010<br />
1. Q. 2011<br />
2. Q. 2011<br />
3. Q. 2011<br />
4. Q. 2011<br />
1. Q. 2012<br />
2. Q. 2012<br />
3. Q. 2012<br />
4. Q. 2012<br />
1. Q. 2013<br />
2. Q. 2013<br />
3. Q. 2013<br />
4. Q. 2013<br />
1. Q. 2014<br />
2. Q. 2014<br />
3. Q. 2014<br />
4. Q. 2014<br />
1. Q. 2015<br />
2. Q. 2015<br />
3. Q. 2015<br />
4. Q. 2015<br />
1. Q. 2016<br />
2. Q. 2016<br />
3. Q. 2016<br />
4. Q. 2016<br />
1. Q. 2017<br />
2. Q. 2017<br />
3. Q. 2017<br />
4. Q. 2017<br />
1. Q. 2018<br />
2. Q. 2018<br />
3. Q. 2018<br />
1. Q. 2010<br />
2. Q. 2010<br />
3. Q. 2010<br />
4. Q. 2010<br />
1. Q. 2011<br />
2. Q. 2011<br />
3. Q. 2011<br />
4. Q. 2011<br />
1. Q. 2012<br />
2. Q. 2012<br />
3. Q. 2012<br />
4. Q. 2012<br />
1. Q. 2013<br />
2. Q. 2013<br />
3. Q. 2013<br />
4. Q. 2013<br />
1. Q. 2014<br />
2. Q. 2014<br />
3. Q. 2014<br />
4. Q. 2014<br />
1. Q. 2015<br />
2. Q. 2015<br />
3. Q. 2015<br />
4. Q. 2015<br />
1. Q. 2016<br />
2. Q. 2016<br />
3. Q. 2016<br />
4. Q. 2016<br />
1. Q. 2017<br />
2. Q. 2017<br />
3. Q. 2017<br />
4. Q. 2017<br />
1. Q. 2018<br />
2. Q. 2018<br />
3. Q. 2018<br />
Quartoblech Bandblech Kaltgewalztes Blech OV Blech Quad. & RE-Rohr Nahtloses Rohr<br />
Absatz und Lagerreichweite<br />
der<br />
Stahldistribution<br />
Preisentwicklung<br />
bei Langprodukten<br />
Preisentwicklung bei<br />
Flachprodukten und<br />
Rohren<br />
<strong>Stahlreport</strong> 11|18<br />
33
BDS<br />
Recht<br />
Bestandsaufnahme zur Halbzeit<br />
EU-Safeguards -<br />
Aktueller Stand der freien Zollkontingente<br />
Am 18.Juli 2018 veröffentlichte die EU-Kommission im Amtsblatt L 181 eine Durchführungsverordnung,<br />
mit der vorläufige Schutzmaßnahmen für Einfuhren von Stahlprodukten verkündet wurden. Nach den<br />
ersten 100 Tagen ist Zeit für eine Zwischenbilanz.<br />
Im Großen und Ganzen um -<br />
fasst die beschlossene Regelung folgende<br />
Hauptpunkte:<br />
z Als vorläufige Schutzmaßnahmen<br />
wurden Einfuhrquoten beschlossen<br />
sowie, bei Ausschöpfung der Quoten,<br />
zusätzliche Zölle in Höhe von<br />
25 %. Die vorläufigen Schutzmaßnahmen<br />
gelten für einen Zeitraum<br />
von 200 Tagen, beginnend ab dem<br />
19.Juli 2018.<br />
z Von den vorläufigen Schutzmaßnahmen<br />
sind 23 Warenkategorien<br />
betroffen. Für weitere 5 Kategorien<br />
wurden keine vorläufigen Schutzmaßnahmen<br />
verhängt.<br />
z Die Höhe der Quoten ergibt sich<br />
aus Anhang V der Verordnung.<br />
Dort ist die Tonnage aufgeführt,<br />
die innerhalb von 200 Tagen ohne<br />
zusätzliche Zölle eingeführt werden<br />
kann. Der Stand der freien Quote<br />
ist tagesaktuell einsehbar.<br />
z Die Quoten berechnen sich chronologisch<br />
nach Datum in der Reihenfolge,<br />
in der die Anmeldungen<br />
zur Überführung in den zollrechtlich<br />
freien Verkehr angenommen<br />
werden. Es kommt also auf den Tag<br />
der Verzollung an, ob die Einfuhr<br />
noch innerhalb oder bereits außerhalb<br />
der Quote liegt.<br />
z Von den Schutzmaßnahmen ausgenommen<br />
sind sogenannte „Entwicklungsländer“,<br />
deren Importe<br />
(der jeweiligen Warenkategorien)<br />
in die EU jeweils unter 3 % liegen<br />
und die kumuliert (alle Entwicklungsländer)<br />
weniger als 9 % betragen.<br />
Die für 200 Tage beschlossenen vorläufigen<br />
Schutzmaßnahmen laufen<br />
am 3. Februar 2019 aus. Ende Oktober<br />
2018 sind die ersten 100 Tage<br />
vergangen. Zur Halbzeit bietet es<br />
sich an, einen Blick darauf zu werfen,<br />
wie viele Mengen von dem zur<br />
Verfügung stehenden Kontingent<br />
bisher schon importiert wurden und<br />
welche Mengen bis Anfang Februar<br />
2019 noch zollfrei zur Verfügung<br />
stehen. 2<br />
34 <strong>Stahlreport</strong> 11|18
Warennummer Laufende Nr. Warenkategorie Menge der Zollkontingente<br />
(Nettotonnen)<br />
Freie Zollkontingente<br />
(in %)<br />
1 09.8501 Bleche und Bänder aus<br />
nicht legiertem Stahl<br />
oder anderem legiertem<br />
Stahl, warmgewalzt<br />
2 09.8502 Bleche aus nicht legiertem<br />
Stahl oder anderem<br />
legiertem Stahl, kaltgewalzt<br />
3 09.8503 Elektrobleche<br />
(andere als GOES)<br />
4 09.8504 Bleche mit metallischem<br />
Überzug<br />
5 09.8505 Bleche mit organischem<br />
Überzug<br />
4 269 009 71<br />
1 318 865 76<br />
178 704 62<br />
2 115 054 67<br />
414 324 70<br />
6 09.8506 Weißblecherzeugnisse 367 470 74<br />
7 09.8507 Quartobleche aus nicht<br />
legiertem Stahl oder<br />
anderem legiertem Stahl<br />
8 09.8508 Bleche und Bänder aus<br />
nicht rostendem Stahl,<br />
warmgewalzt<br />
9 09.8509 Bleche und Bänder aus<br />
nicht rostendem Stahl,<br />
kaltgewalzt<br />
1 442 988 65<br />
193 049 71<br />
476 161 69<br />
12 09.8512 Stäbe und Leichtprofile<br />
aus nicht legiertem Stahl<br />
oder anderem legiertem<br />
Stahl<br />
728 270 58<br />
13 09.8513 Betonstabstahl 714 964 48<br />
14 09.8514 Stäbe und Leichtprofile<br />
aus nicht rostendem<br />
Stahl<br />
15 09.8515 Nicht rostender Walzdraht<br />
16 09.8516 Walzdraht aus nicht<br />
legiertem Stahl oder<br />
anderem legiertem Stahl<br />
17 09.8517 Profile aus Eisen oder<br />
nicht legiertem Stahl<br />
82 156 54<br />
32 744 56<br />
058 110 44<br />
167 817 69<br />
18 09.8518 Spundwanderzeugnisse 24 854 43<br />
20 09.8520 Gasleitungen 185 280 52<br />
21 09.8521 Hohlprofile 387 343 49<br />
22 09.8522 Nahtlose Rohre aus nicht<br />
rostendem Stahl<br />
22 818 58<br />
23 09.8523 Tragrohre 5 549 82<br />
25 09.8525 Große geschweißte<br />
Rohre<br />
26 09.8526 Andere geschweißte<br />
Rohre<br />
28 09.8528 Draht aus nicht legiertem<br />
Stahl<br />
258 133 85<br />
296 274 58<br />
393 031 56<br />
Stand 23.10.2018<br />
<strong>Stahlreport</strong> 11|18<br />
35
BDS<br />
Recht<br />
Türkei – Maßnahmen zur Sicherung des nationalen Stahlmarkts<br />
Schutzzölle auf Eisen- und Stahlprodukte<br />
Die Türkei erhebt seit dem<br />
20.9.2018 Schutzzölle in Höhe von<br />
25 % auf die Einfuhr von bestimmten<br />
Eisen- und Stahlwaren der HS-Kapitel<br />
72 und 73 (HS = Harmonisiertes<br />
System zur Bezeichnung und Codierung<br />
der Waren).<br />
Die Schutzzölle sind auf 200 Tage<br />
befristet und gelten auch für Einfuhren<br />
aus der EU. Die Zölle werden<br />
allerdings nur auf Einfuhren erhoben,<br />
die bestimmte Kontingentsmengen<br />
überschreiten. Der genaue<br />
Warenkreis und die Kontingentsmengen<br />
ergeben sich dem Beschluss<br />
des türkischen Handelsministeriums<br />
von Juli 2018 (siehe Info). Ob und<br />
wie weit die Kontingente bereits<br />
erschöpft sind, kann auf der Internetseite<br />
des türkischen Handelsministeriums<br />
abgefragt werden (siehe<br />
Link unten). Die Website bietet<br />
jedoch nur Informationen in türkischer<br />
Sprache an. 2<br />
[ Info ]<br />
Quelle: GTAI und Beschluss Nr. 2018/7<br />
des türkischen Handelsministeriums,<br />
verkündet im Staatsanzeiger Nr. 30541<br />
vom 20.09.2018<br />
Infos zu Kontingentsmengen bei Einfuhren<br />
in die Türkei unter www.ticaret.gov.tr<br />
(in türkischer Sprache).<br />
Von den vorläufigen Schutzmaßnahmen betroffene Produktgruppen<br />
Position Produktgruppe<br />
Produktbezeichnung<br />
(Nur Informatorische Angabe der Warenbezeichnungen aus der Kombinierten Nomenklatur)<br />
1 Flachprodukte 72.08 Flachgewalzte Erzeugnisse aus Eisen oder nicht legiertem Stahl, mit einer Breite von 600 mm<br />
oder mehr, warmgewalzt, weder plattiert noch überzogen<br />
2 Langprodukte<br />
(Stäbe, Drähte<br />
und Profile)<br />
3 Rohre und<br />
Hohlprofile<br />
72.09 Flachgewalzte Erzeugnisse aus Eisen oder nicht legiertem Stahl, mit einer Breite von 600 mm<br />
oder mehr, kaltgewalzt, weder plattiert noch überzogen<br />
72.10 Flachgewalzte Erzeugnisse aus Eisen oder nicht legiertem Stahl, mit einer Breite von 600 mm<br />
oder mehr, plattiert oder überzogen<br />
72.11 Flachgewalzte Erzeugnisse aus Eisen oder nicht legiertem Stahl, mit einer Breite von weniger<br />
als 600 mm, weder plattiert noch überzogen<br />
72.12 Flachgewalzte Erzeugnisse aus Eisen oder nicht legiertem Stahl, mit einer Breite von weniger<br />
als 600 mm, plattiert oder überzogen<br />
72.25 Flachgewalzte Erzeugnisse aus anderem legierten Stahl, mit einer Breite von 600 mm oder mehr<br />
72.26 Flachgewalzte Erzeugnisse aus anderem legierten Stahl, mit einer Breite von weniger als<br />
600 mm<br />
Zolltarifnummer<br />
Zollkontingent<br />
(Tonnen)<br />
3.117.670<br />
72.13 Walzdraht aus Eisen oder nicht legiertem Stahl 558.534<br />
72.14 Stabstahl aus Eisen oder nicht legiertem Stahl, nur geschmiedet, nur warmgewalzt, nur<br />
warmgezogen oder nur warmstranggepresst, auch nach dem Walzen verwunden<br />
72.15 Anderer Stabstahl aus Eisen oder nicht legiertem Stahl<br />
72.16 Profile aus Eisen oder nicht legiertem Stahl<br />
72.17 Draht aus Eisen oder nicht legiertem Stahl<br />
72.27 Walzdraht aus anderem legierten Stahl<br />
72.28 Stabstahl und Profile, aus anderem legierten Stahl; Hohlbohrerstäbe aus legiertem oder<br />
nicht legiertem Stahl<br />
73.03 Rohre und Hohlprofile, aus Gusseisen 273.901<br />
73.04 Rohre und Hohlprofile, nahtlos, aus Eisen (ausgenommen Gusseisen) oder Stahl<br />
73.05 Andere Rohre (z. B. geschweißt oder genietet) mit kreisförmigem Querschnitt und einem<br />
äußeren Durchmesser von mehr als 406,4 mm, aus Eisen oder Stahl<br />
73.06 Andere Rohre und Hohlprofile (z. B. geschweißt, genietet, gefalzt oder mit einfach aneinander<br />
gelegten Rändern), aus Eisen oder Stahl<br />
4 Rostfreier Stahl 72.19 Flachgewalzte Erzeugnisse aus nicht rostendem Stahl, mit einer Breite von 600 mm oder mehr 139.934<br />
72.20 Flachgewalzte Erzeugnisse aus nicht rostendem Stahl, mit einer Breite von weniger als 600 mm<br />
5 Oberbaumaterial 73.02 Oberbaumaterial für Bahnen, aus Eisen oder Stahl, wie Schienen, Leitschienen und Zahnstangen,<br />
Weichenzungen, Herzstücke, Zungenverbindungsstangen und anderes Material für Kreuzungen<br />
oder Weichen, Bahnschwellen, Laschen, Schienenstühle, Winkel, Unterlagsplatten,<br />
Klemmplatten, Spurplatten und Spurstangen und anderes für das Verlegen, Zusammenfügen<br />
oder Befestigen von Schienen besonders hergerichtetes Material<br />
27.044<br />
Zusätzlicher<br />
Zoll<br />
25 %<br />
36 <strong>Stahlreport</strong> 11|18
Bereit für größere Aufgaben?<br />
Fernstudium – in drei Jahren berufsbegleitend zum „Betriebswirt Stahlhandel (BDS)“<br />
Der neue Jahrgang (23.) beginnt am 29.6.2019 in Soltau.<br />
Argumente<br />
z Staatlich zugelassener Studiengang<br />
z Markenrechtlich geschützter Abschluss<br />
z Orientiert am Europäischen und<br />
Deutschen Qualifikationsrahmen<br />
z Zertifizierter Anbieter<br />
Inhalte<br />
z Technik (Werkstoffe, Produkte,<br />
Anarbeitung)<br />
z Wirtschaft (Kaufmännische Kompetenz,<br />
Führungskompetenz)<br />
z Methoden (Selbst- und Sozialkompetenz)<br />
Formen<br />
z 60 Module<br />
z 6 Präsenzphasen<br />
z 3 Prüfungen<br />
z 1 Studienarbeit<br />
Für Auskünfte und Anmeldungen:<br />
Bundesverband Deutscher Stahlhandel (BDS AG)<br />
Max-Planck-Straße 1 · 40237 Düsseldorf<br />
Telefon: 02 11/8 64 97-0 · Telefax: 02 11/8 64 97-22<br />
www.stahlhandel.com<br />
fernstudium<br />
Betriebswirt<br />
Stahlhandel (BDS)
BDS<br />
Berufsbildung<br />
ZFU-Zulassung als Basis<br />
Weiterentwicklung des BDS-Fernstudiums<br />
BDS, VDM und WGM haben Ende September von der ZFU eine Zulassung für das<br />
berufsbegleitende Fernstudium erhalten, das die drei Verbände des Groß- und<br />
Außenhandels in den vergangenen Jahren in digitalisierter Form entwickelt und<br />
zunächst nur vorläufig genehmigt bekommen hatten. Auf dieser Basis peilen<br />
die beteiligten Akteure nun gemeinsam mit anderen Partnern an, den branchenbezogen<br />
qualifizierten Betriebswirtinnen und Betriebswirten ab dem<br />
kommenden Jahr auf unterschiedlichen Wegen zusätzlich auch Abschlüsse im<br />
akademischen Bereich zu ermöglichen. Dafür sollen bis dahin erbrachte oder<br />
noch zu erbringende Leistungen in den neuen Systemen anerkannt werden.<br />
Quelle: BDS Quelle: BDS<br />
Mit diesem Siegel<br />
hat die ZFU die<br />
Zulassungsurkunde<br />
für das Fernstudium<br />
von angehenden<br />
Betriebswirten in<br />
BDS, VDM und<br />
WGM versehen.<br />
Die Stahlhandels-<br />
Akademie ist ein<br />
geschütztes Veranstaltungsmuster<br />
des<br />
Bundesverbands<br />
Deutscher Stahlhandel.<br />
Der BDS führt das gemeinsam<br />
entwickelte Angebot mit dem<br />
Abschluss „Betriebswirt/in Stahlhandel<br />
BDS“ in den Fachbereichen Technik,<br />
Wirtschaft und Methoden auf der<br />
Basis der erteilten Zulassung ab<br />
29.6.19 unverändert als dreijähriges<br />
und berufsbegleitendes Fernstudium<br />
fort. Den erfolgreichen Absolventinnen<br />
und Absolventen bietet der BDS über<br />
die Stiftung Stahlhandel bzw. die Stahlhandels-Akademie<br />
ab 2019 regelmäßig<br />
(erstmals vom 18.-20.1.19 in Gengenbach,<br />
vgl. Kasten) Orientierungswochenenden<br />
mit vier Zielen an:<br />
z Informationen über aktuelle Branchentrends<br />
sowie Möglichkeiten,<br />
StahlhandelsAkademie: Orientierungswochenenden<br />
Um für erfolgreiche Absolventinnen/Absolventen des<br />
BDS-Fernstudiums auch künftig berufsbegleitend und<br />
weiterführend branchenbezogene Bildungsangebote<br />
machen zu können, wird zum neuen Jahr im Rahmen<br />
der Stiftung des Deutschen Stahlhandels die StahlhandelsAkademie<br />
etabliert. Sie hat u.a. die Aufgabe, mit<br />
Orientierungswochenenden den Betriebswirten der<br />
Branche weitere Karrieremöglichkeiten aufzuzeigen.<br />
Die erste Veranstaltung dieser Art findet vom 18.-<br />
20.1.19 in Gengenbach statt.<br />
Auf dem Programm stehen „Impulse“ zu aktuellen Entwicklungen<br />
im Stahlhandel. Zum Auftakt geht es auf<br />
der technischen Seite um 3D-Druck sowie im Fachbereich<br />
der Wirtschaft um neue Geschäftsmodelle für<br />
den Werkstoffhandel, die sich durch E-Commerce<br />
ergeben.<br />
z für Unternehmen des Stahlhandels<br />
berufsbildend<br />
z und/oder als Prüfer*innen tätig zu<br />
werden.<br />
z Viertens zeigen Hochschulen mit<br />
Gastreferenten die Möglichkeiten<br />
der Anerkennung im BDS-Fernstudium<br />
erworbener Kompetenzen im<br />
Rahmen akademischer Bachelorund<br />
Masterabschlüsse auf.<br />
An privater Hochschule zum<br />
Bachelor-Abschluss<br />
Der Verband Deutscher Metallhändler<br />
(VDM) und der Wirtschaftsverband<br />
Großhandel Metallhalbzeug<br />
(WGM) werden den nächsten Jahr-<br />
Zweites Veranstaltungselement ist das Aufzeigen von<br />
„Chancen“, Ausbildung in der Branche überbetrieblich<br />
in Arbeitskreisen als Referent oder Autor zu begleiten<br />
und/oder sich als Prüferin/Prüfer zu qualifizieren.<br />
Schließlich gehört es zu diesen Chancen auch, jenseits<br />
der beruflichen Bildung, aber auf dieser Basis, auch<br />
akademische Abschlüsse erlangen zu können. Dazu<br />
sollen interessierte Fernhochschulen entsprechende<br />
Informationen geben.<br />
[ Info ]<br />
gang gemeinsam mit einer privaten<br />
Hochschule anbieten, um den Teilnehmern,<br />
falls gewünscht, einen<br />
Bachelor-Abschluss zu ermöglichen.<br />
Gleichzeitig wird definiert, welche<br />
im Zusammenhang mit dem bisherigen<br />
Fernstudium erbrachten Leistungen<br />
dafür anerkannt werden können.<br />
Zeitlich parallel zu diesen Neuerungen<br />
studieren die derzeit 26 Teilnehmerinnen<br />
des BDS, VDM, WGM<br />
(Jahrgang 2017) bis Sommer 2020<br />
gemeinsam nach der gültigen Studienordnung<br />
weiter und erhalten im<br />
Erfolgsfall einen der zugelassenen<br />
Titel verliehen. 2<br />
Die Orientierungswochenenden sind nur auf Einladung und<br />
nur für Mitglieder der StahlhandelsAkademie buchbar. Weitere<br />
Auskünfte erteilt der Bereich Berufsbildung im Bundesverband<br />
Deutscher Stahlhandel (BDS): Wolfgart-BDS@stahlhandel.com<br />
/ Wynands-BDS@stahlhandel.com.<br />
38 <strong>Stahlreport</strong> 11|18
Validierung als neuer Weg in der Berufsbildung<br />
Talente sichtbar machen<br />
Das Projekt VALIKOM hat vor allem drei Ergebnisse: Es gibt ein<br />
politisch und wissenschaftlich anerkanntes Verfahren zur Validierung<br />
non-formal und informell erworbener beruflicher Kompetenzen,<br />
dieses Werkzeug könnte auch in anderen Bildungsbereichen<br />
genutzt werden und es kommt vor allem öffentlichen Institutionen<br />
zu Gute. Das zeigte sich Anfang Oktober in Berlin auf der<br />
Abschlusstagung zu dem Verbundvorhaben mit Ministerien und<br />
Kammern. Ziel war und ist es, Talente sichtbar zu machen. Das<br />
berichtet Dr. Ludger Wolfgart aus der Hauptstadt.<br />
Nach einer Studie der Bertelsmann-Stiftung<br />
gibt es im von Fachkräftemangel<br />
geplagten Deutschland<br />
derzeit rund 6 Mio. Personen ohne<br />
beruflichen Abschluss, von denen aber<br />
etwa die Hälfte über entsprechende<br />
Arbeitserfahrungen verfügt. Dieses<br />
Potenzial könnte mit den Erfahrungen<br />
aus dem Projekt „Abschlussbezogene<br />
Validierung non-formal und informell<br />
erworbener Kompetenzen“ von Industrie-<br />
und Handels- sowie Handwerkskammern<br />
künftig besser gehoben werden,<br />
wissenschaftlich begleitet vom<br />
Forschungsinstitut für Berufsbildung<br />
im Handwerk an der Universität zu<br />
Köln.<br />
Die im Verbund mit politischen<br />
Akteuren zwischen April 2017 und<br />
August 2018 durchgeführte Forschung<br />
zur Validierung berufsbegleitend<br />
erworbener Kompetenzen bezieht sich<br />
auf ein vierstufiges Verfahren:<br />
z Information und Beratung Interessierter<br />
durch die Kammern,<br />
z Selbsteinschätzung der Betroffenen<br />
auf der Basis von Lebensläufen,<br />
z mehrteilige Fremdeinschätzung<br />
durch Experten sowie<br />
z Zertifizierung der vollen, teilweisen<br />
(oder nicht) vorhandenen Gleichwertigkeit<br />
mit einem Referenzberuf.<br />
Zu diesen gehörten im Rahmen des<br />
Forschungsvorhaben rund zwei Dutzend<br />
Ausbildungsberufe, unter ihnen<br />
in je 15 Fällen Fachlageristen und Kaufleute<br />
für Büromanagement sowie zehn<br />
Verkäufer*innen. Sie erreichten in<br />
zwölf, neun bzw. fünf Beispielen eine<br />
volle Gleichwertigkeit sowie drei-,<br />
sechs- bzw. fünfmal eine teilweise<br />
Anerkennung. Diese Ergebnisse<br />
basierten in der Fremdbewertung auf<br />
so unterschiedlichen Verfahren wie<br />
Fachgesprächen, Rollenspielen bzw.<br />
Arbeitsproben, Fallstudien und/oder<br />
Probearbeiten im Betrieb und bezogen<br />
sich jeweils auf typische Kennzeichen<br />
der relevanten Ausbildungsberufe.<br />
Zwar ist es das Ziel, individuelle<br />
Berufsleistungen im Non-formalen und<br />
Informellen wertzuschätzen, in nicht<br />
wenigen Fällen sind diese Validierungsverfahren<br />
allerdings inzwischen<br />
in externe Kammerprüfungen gemündet.<br />
Das gesamt Vorhaben geht auf<br />
eine EU-Ratsempfehlung vom Dezember<br />
2012 zurück, die bis spätestens<br />
2018 national umgesetzt werden sollte.<br />
Entsprechend wird das Validierungsangebot<br />
ab Ende dieses Jahres auf rund<br />
30 Kammern und 30 Berufe ausgeweitet,<br />
was in den Kammerbereichen<br />
einen erheblichen Schulungsbedarf<br />
auslöst.<br />
Eine solche Ausweitung z.B. auch<br />
auf den akademischen Bereich zu<br />
beziehen, wollte Kornelia Haugg auf<br />
der Tagung nicht ausschließen, ordnete<br />
diese Idee allerdings ausdrücklich<br />
ihrer Phantasie zu. Sie leitet im Bundesministerium<br />
für Bildung und Forschung<br />
(BMFT) die Abteilung für allgemeine<br />
und berufliche Bildung sowie<br />
lebenslanges Lernen. Eine gesetzliche<br />
Verankerung einer solchen Validierung<br />
rückte sie allerdings in eine nicht<br />
ganz so weite Ferne.<br />
Diese Zukunft nahm am Ende der<br />
Tagung Peter Thiele, im BMFT für<br />
Grundsatzfragen zuständig, ganz konkret<br />
in den Blick und kündigte an,<br />
dass sein Haus in den nächsten drei<br />
Jahren rund 11 Mio. € Fördergelder<br />
in die Hand nehmen wird, um den<br />
Transfer der Erkenntnisse auf weitere<br />
Kammern mit zu finanzieren.2<br />
Fachgruppensitzung<br />
der Fernunterrichtsanbieter<br />
Wichtige Zukunftsthemen<br />
Welche Themen für die Anbieter von<br />
Fernunterricht und dessen Vertrieb wichtig<br />
sind, war Anfang Oktober in Würzburg<br />
Gegenstand der entsprechenden Fachgruppensitzung<br />
des FDL. Künftige Schwerpunkte<br />
der Arbeit werden demnach das<br />
Marketing sowie rechtliche und politische<br />
Aspekte sein. Das gilt in 2019 sowohl für<br />
die Gremiensitzungen der Anbieter, unter<br />
ihnen der BDS, als auch für das Bildungsprogramm<br />
des Fernlernverbandes.<br />
Die rund 40 Einrichtungen umfassende<br />
Gruppe der Anbieter im Forum DistancE-<br />
Learning (FDL) ist – neben den Hochschulen<br />
und dem pädagogischen Arbeitskreis –<br />
eine der drei Organisationseinheiten des<br />
Verbandes, der derzeit seinen Umzug von<br />
Hamburg nach Berlin vorbereitet und dort<br />
am 27. Mai 2019 auch sein 50-jähriges<br />
Bestehen feiern will. In der Hauptstadt thematisiert<br />
noch in diesem Jahr das traditionelle<br />
Fachforum die aktuellen Digitalisierungs-Aspekte<br />
des Fernlernens (12.11.18).<br />
Für den Tag danach ist zur diesjährigen Mitgliederversammlung<br />
eingeladen.<br />
Zumindest drei weitere konkrete Themen,<br />
das wurde auf der Sitzung in Würzburg<br />
deutlich, werden die künftige FDL-Arbeit<br />
prägen: die Zuordnung von Fernlernangeboten<br />
zum Deutschen Qualifikationsrahmen<br />
(DQR), der unterschiedliche Bildungsabschlüsse<br />
vergleichbar macht, die umsatzsteuerliche<br />
Behandlung von Autorenleistungen<br />
für Lehrbriefe sowie die Umsetzung der<br />
neuen Datenschutz-Grundverordnung. Zu<br />
diesen Projekten tauschten die Teilnehmer<br />
des Oktobertreffens den aktuellen Stand<br />
der Diskussionen aus.<br />
Insbesondere die besonderen Herausforderungen<br />
des DQR, nach dem auch der Bundesverband<br />
Deutscher Stahlhandel (BDS)<br />
sein Fernstudium einordnet, hatten vor einigen<br />
Jahren zur Mitgliedschaft im FDL<br />
geführt. Seit Anfang dieses Jahres ist Dr.<br />
Ludger Wolfgart, BDS-Bereichsleiter Berufsbildung,<br />
gewählter Sprecher der Anbietergruppe,<br />
leitet deren Sitzungen und kümmert<br />
sich um externe inhaltliche Impulse für die<br />
Arbeit – zuletzt bei der Tagung zur Validierung<br />
informell oder non-formal erworbener<br />
Kompetenzen (vgl. ges. Bericht in diesem<br />
Heft).<br />
<strong>Stahlreport</strong> 11|18<br />
39
BDS<br />
Berufsbildung/Kommunikation<br />
Kosten für zentral beschulte Auszubildende<br />
Verbandsrecherchen<br />
Im Rahmen seiner Mitarbeit im BGA-Berufsbildungsausschuss ist Dr. Ludger Wolfgart, BDS-Bereichsleiter<br />
Berufsbildung, mit der Frage konfrontiert worden, ob bzw. inwieweit Fahrt- und Unterbringungskosten<br />
für zentral beschulte Auszubildende auch im Stahlhandel ein Problem darstellen. Dazu recherchiert<br />
der Verband derzeit vor dem folgenden Hintergrund und mit dem anschließend genannten Ziel:<br />
Auszubildenden, die einen<br />
Beruf mit wenigen Ausbildungsverträgen<br />
pro Jahr gewählt haben, entstehen<br />
durch den Besuch von in der<br />
Regel weiter entfernten Landes- oder<br />
Bundesfachklassen Kosten für die<br />
Fahrt und ggf. Unterbringung während<br />
des Berufsschulbesuchs. Empirische<br />
Daten darüber, ob die Anzahl<br />
der davon betroffenen Auszubildenden<br />
tatsächlich steigt, liegen nicht<br />
vor. Die Kultusministerkonferenz<br />
(KMK) bestätigt jedoch eine steigende<br />
Anzahl länderübergreifender Fachklassen.<br />
Auch wenn die Hauptausbildungsberufe<br />
im Groß- und Außenhandel<br />
(Kaufleute und Lagerberufe)<br />
aufgrund ihrer Größe in der Regel<br />
wohnortnah beschult werden können,<br />
kann es jedoch bei der Vielzahl der<br />
Ausbildungsberufe auch in dieser<br />
Branche Auszubildende geben, die<br />
in Landesfachklassen beschult werden.<br />
Deshalb könnte auch der Großund<br />
Außenhandel von der Problematik<br />
betroffen sein.<br />
Zur Frage der Übernahme dieser<br />
Kosten durch das jeweilige Bundesland<br />
gab es 2016 ein Urteil des Verwaltungsgerichtshofs<br />
Baden-Württemberg.<br />
Es ging um die Kosten,<br />
welche einem Auszubildenden während<br />
seines auswärtigen Berufsschulbesuches<br />
durch die Unterbringung<br />
und Betreuung in einem Jugendwohnheim<br />
entstanden waren. Diese beliefen<br />
sich auf 20 bis 29 € pro Tag. Der<br />
Kläger erhielt einen Zuschuss in Höhe<br />
von 6 € pro Tag vom Land Baden-<br />
Württemberg. Insgesamt musste der<br />
Kläger für seine Unterbringung über<br />
mehrere Jahre knapp 4.000 € aufbringen.<br />
Das Gericht entschied<br />
zugunsten des Klägers auf Grundlage<br />
des Gleichheitssatzes des Art. 3 Abs.<br />
1 GG.<br />
Konkret sei dieser dann verletzt,<br />
„wenn eine Gruppe von Normadressaten<br />
oder Normbetroffenen im Vergleich<br />
zu einer anderen anders behandelt<br />
wird, obwohl zwischen beiden<br />
Gruppen keine Unterschiede von solcher<br />
Art und solchem Gewicht bestehen,<br />
dass sie die unterschiedliche<br />
Behandlung rechtfertigen können.“<br />
Das beklagte Land sei daher dem<br />
Grunde nach verpflichtet, die dem<br />
Kläger entstandenen Mehrkosten zu<br />
erstatten.<br />
Bundesländer<br />
handhaben unterschiedlich<br />
In diesen Zusammenhängen gibt es<br />
in den verschiedenen Bundesländern<br />
offenbar unterschiedliche Regelungen<br />
und Handhabungen in der Praxis.<br />
Baden-Württemberg zum Beispiel<br />
übernimmt seit dem Gerichtsurteil<br />
die Kosten und zahlt neu 37 statt 6 €<br />
pro Tag, wenn der Anfahrtsweg (hin<br />
und zurück) mehr als zwei Stunden<br />
dauert. Bayern übernimmt ebenfalls<br />
die Kosten für Unterkunft und Verpflegung,<br />
abzüglich eines Eigenanteils<br />
für die Verpflegung, wenn die<br />
Abwesenheit vom gewöhnlichen Aufenthaltsort<br />
mehr als 12 Stunden<br />
beträgt oder der Weg hin und zurück<br />
mehr als 3 Stunden dauert. Mehrere<br />
Bundesländer übernehmen durch<br />
Unterkunftspauschalen (z. B. Hessen<br />
mit 10 € pro Tag oder Mecklenburg-<br />
Vorpommern mit 175 € pro Halbjahr)<br />
und/oder durch Fahrtkostenzuschüsse<br />
(z. B. Nordrhein-Westfalen<br />
mit bis zu 50 € im Monat) einen Teil<br />
der Kosten. Diese Kostenübernahmen<br />
sind meist an gewisse Bedingungen<br />
wie die Fahrtzeit oder die Gesamtkosten<br />
eines Aufenthalts geknüpft.<br />
Für andere Bundesländer wie z.B.<br />
Bremen oder Niedersachsen sind<br />
keine Regelungen bekannt. Die KMK<br />
hat darauf hingewiesen, dass momentan<br />
verschiedene Länder dabei seien,<br />
ihre Regelungen zu überarbeiten, verfügt<br />
jedoch nach eigener Aussage<br />
nicht über eine weitergabefähige<br />
Gesamtdarstellung.<br />
Die zu erstellen, könnte durch<br />
entsprechende Informationen aus<br />
betroffenen Unternehmen möglich<br />
werden. Für Angaben dazu interessiert<br />
sich beim Bundesverband Deutscher<br />
Stahlhandel (BDS) Dr. Ludger<br />
Wolfgart (Wolfgart-BDS@stahlhandel.com,<br />
0211/86497-0). Er kann<br />
diese Rechercheergebnisse dann in<br />
die Beratungen beim Bundesverband<br />
Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen<br />
(BGA) einbringen. 2<br />
40 <strong>Stahlreport</strong> 11|18
FDL-Vorstand tagte in der Hauptstadt<br />
Berlin und die Bildung<br />
Der Vorstand des Fernlernverbands FDL hat Mitte Oktober in Berlin<br />
getagt. Vielfach war dabei auch die Hauptstadt ein Thema. Mit<br />
dabei war Dr. Ludger Wolfgart, BDS-Bereichsleiter Berufsbildung,<br />
der im FDL als Sprecher die Gruppe der Anbieter von Fernunterricht<br />
vertritt. Der Bundesverband Deutscher Stahlhandel (BDS) hatte in<br />
den vergangenen Jahren vor allem im Zusammenhang mit dem<br />
Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) sein FDL-Engagement<br />
intensiviert<br />
Berlin und die Bildung, vor<br />
allem in ihrer berufsbezogenen Ausprägung,<br />
stellen einen wichtigen<br />
Zusammenhang dar, weil viele Rahmenbedingungen<br />
dazu bundesweit<br />
festgelegt werden. Der Koalitionsvertrag<br />
vom März dieses Jahres legt<br />
beredt Zeugnis davon ab. Und die<br />
persönliche Karriere von Anja Karliczek,<br />
die sich über Berufsausbildungen<br />
und Fernstudium für ihren<br />
Job als Bundesministerin für Bildung<br />
und Forschung qualifiziert hat, verstärkt<br />
diese Tendenz noch. Um<br />
näher an den politischen Entscheidern<br />
zu sein, hatte das Forum DistancE<br />
Learning (FDL) vor einem Jahr<br />
beschlossen, seine Geschäftsstelle<br />
von Hamburg nach Berlin zu verlegen.<br />
Diesen Schritt, der ab 1.1.19<br />
sukzessive wirksam wird, galt es<br />
auf der Vorstandssitzung zu konkretisieren.<br />
Genau festzulegen waren zudem<br />
die beiden nächsten Großveranstaltungen,<br />
die das FDL durchführt –<br />
konsequenterweise auch in der<br />
Hauptstadt:<br />
z Das diesjährige Fachforum zur<br />
„Zukunft der Bildung“ findet am<br />
12.11.18 ganztägig in Berlin statt.<br />
(Vgl. 10/18, S. 48). Für den Tag<br />
danach ist am Tagungsort zur FDL-<br />
Mitgliederversammlung eingeladen.<br />
z Das FDL ist aus dem traditionellen<br />
Fernlernverband entstanden und<br />
kann deshalb 2019 seinen 50sten<br />
Geburtstag feiern. Auch diese Festveranstaltung<br />
ist für Berlin geplant<br />
und findet Ende Mai in der Hauptstadt<br />
statt.<br />
So besteht die Chance, dass die Bundespolitik<br />
die Anliegen der Fernunterrichts-<br />
bzw. Fernstudienbranche<br />
künftig intensiver wahrnimmt. Das<br />
könnte helfen, die Interessen der entsprechenden<br />
Anbieter und Nachfragen<br />
erfolgreicher zu definieren. Beispiel<br />
dafür ist der Deutsche<br />
Qualifikationsrahmen (DQR), der Bildungsabschlüsse<br />
im schulischen,<br />
akademischen und berufsbildenden<br />
Bereich vergleichbar macht und nach<br />
Überzeugung auch des BDS das wichtigste<br />
Instrument zur Anerkennung<br />
der berufsbegleitend erbrachten Leistungen<br />
darstellt. Damit einhergehen<br />
sollte beispielsweise eine gerechte<br />
steuerliche Behandlung der für das<br />
Fernlernen erforderlichen Vorleistungen.<br />
Auch für dieses Thema setzt<br />
sich das FDL seit langem ein. 2<br />
DigiDay 2019 – kostenlos für Mitglieder<br />
Up-to-date:<br />
Digitalisierung im Stahlhandel<br />
Industrie 4.0, Big Data, Machine Learning:<br />
Der DigiDay am 7.2.2019 rückt erstmals<br />
die Digitalisierung im Stahlhandel als<br />
eigenständiges Thema in den Fokus. Die<br />
gemeinsam vom BDS und der Edelstahlhandelsvereingung<br />
ausgerichtete Fachveranstaltung<br />
richtet sich exklusiv an die Mitglieder<br />
der beiden Verbände und ist für die Teilnehmer<br />
kostenlos.<br />
Schwerpunktmäßig geht es dabei um „Intelligente<br />
Warenwirtschaft mit maßgeschneiderten<br />
ERP-Systemen“, die „Digitalisierung aus<br />
der Sicht der Stahlhändler“ und „Online-<br />
Marktplätze für Stahlprodukte“. Anmeldung<br />
und weitere Informationen sind siehe Info-<br />
Hinweis.<br />
[ Info ]<br />
Anmeldung und weitere Informationen unter:<br />
ww.stahlhandel.com/DigiDay2019<br />
<strong>Stahlreport</strong> 11|18<br />
41
Verbände<br />
und Politik<br />
Bericht<br />
Mühen der Produktion<br />
Maschinenbaugipfel in Berlin<br />
Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau muss sich sehr mühen, die Produktion der Branche<br />
in diesem Jahr um die bisher prognostizierten 5 % zu steigern. Per Ende August habe das<br />
Produktionsplus bei 3,2 % gelegen Das hat VDMA-Präsident Carl Martin Welcker Mitte Oktober<br />
beim 10. Deutschen Maschinenbaugipfel in Berlin deutlich gemacht.<br />
Als Gründe dafür verwies der<br />
Verband Deutscher Maschinen- und<br />
Anlagenbau (VDMA) aus Anlass des<br />
Treffens auf die Störungen im internationalen<br />
Handel sowie auf Innovationsprobleme.<br />
Für 2019 gehen die<br />
VDMA-Volkswirte auch vor diesen<br />
Hintergründen von einer nachlassenden<br />
Dynamik aus und erwarten ein<br />
Produktionswachstum von ebenfalls<br />
real 2 %.<br />
Vor diesem Hintergrund trat Carl<br />
Martin Welcker in der deutschen<br />
Hauptstadt zwar mit erkältungsbedingt<br />
belegter Stimme vor die Versammlung,<br />
gestaltete seine Eröffnungsrede<br />
zu dem zweitägigen<br />
Treffen aber selbstbewusst und<br />
zukunftsorientiert. Er sprach in diesem<br />
Zusammenhang von einem großen<br />
Handlungsdruck auf die Unternehmen<br />
und forderte die<br />
Unterstützung durch die Politik ein.<br />
Dazu gab es in Berlin reichlich Gelegenheit,<br />
denn ein großer Teil des Programms<br />
des Gipfeltreffens bestand<br />
aus entsprechenden Dialogformen.<br />
Handelsstreit<br />
Auswirkungen des Handelsstreits der<br />
USA mit China bekommen demnach<br />
auch die Maschinenbauer in Deutschland<br />
zunehmend zu spüren. Insbesondere<br />
Firmen, die in China für den<br />
amerikanischen Markt produzieren,<br />
seien von den Strafzöllen auf breiter<br />
Front betroffen. „Der Handelsstreit<br />
sorgt aber auch insgesamt für eine<br />
wachsende Verunsicherung im Welthandel“,<br />
sagte Welcker.<br />
China und die Vereinigten Staaten<br />
sind die wichtigsten Einzelmärkte für<br />
die Maschinenbauer in Deutschland.<br />
Nach sieben Monaten des laufenden<br />
Jahres hat die Volksrepublik ihren<br />
Spitzenplatz in der Exportrangliste<br />
wieder mit knappem Vorsprung vor<br />
den USA zurückerobert. Zwischen<br />
Januar und Juli wurden aus Deutschland<br />
Maschinen und Anlagen im Wert<br />
von 10,94 Mrd. € exportiert, in die<br />
USA waren es 10,92 Mrd. €. Zusammen<br />
stehen beide Länder für 21,5 %<br />
aller Maschinenexporte aus Deutschland.<br />
Umso wichtiger ist es für die<br />
mittelständische Maschinenbauindustrie,<br />
dass der Marktzugang in<br />
beide Länder offen bleibt.<br />
„Leider geht die Entwicklung<br />
sowohl in China, als auch in den USA<br />
in die falsche Richtung“, urteilte der<br />
VDMA-Präsident. Während die USA<br />
mit Strafzöllen und der Drohung von<br />
extraterritorialer Rechtsanwendung<br />
den freien Handel beeinträchtigten,<br />
bleibe China unverändert eine von<br />
Staatseingriffen geprägte Wirtschaft,<br />
die sich der für eine Marktwirtschaft<br />
nötigen Öffnung verweigere. Der<br />
VDMA sieht daher die EU am Zug.<br />
Sowohl die Verhandlungen mit<br />
China über ein Investitionsabkommen<br />
als auch mit den USA über ein Freihandelsabkommen<br />
müssen mit aller<br />
Kraft vorangebracht werden, fordert<br />
der Verband.<br />
Innovationsprobleme<br />
Der digitale Transformationsprozess<br />
stellt Führungskräfte und Mitarbeiter<br />
im Maschinen- und- Anlagenbau vor<br />
Herausforderungen, die weit über rein<br />
technologische Fragestellungen<br />
hinausgehen. Die neue VDMA-Studie<br />
„Führung und Innovation in Zeiten<br />
der Digitalisierung“, sie basiert auf<br />
einer Umfrage unter 157 VDMA-Mitgliedsunternehmen,<br />
hat die grundlegenden<br />
Anforderungen an erfolgreiche<br />
Unternehmens- und<br />
Mitarbeiterführung untersucht.<br />
Daraus ergeben sich konkrete Handlungsempfehlungen<br />
für mittelständische<br />
Maschinenbauer. Diese lauten<br />
u.a.:<br />
Unternehmen müssten ihre Fähigkeit<br />
zu radikaler Innovation stärken.<br />
Kooperationen mit Universitäten,<br />
Quelle: BDS<br />
Nicht nur positive Botschaften:<br />
VDMA-Präsident Carl Martin Welcker.<br />
Startups oder Firmen aus anderen<br />
Branchen könnten Zugang zu neuen<br />
Perspektiven, Ideen und Arbeitsweisen<br />
geben.<br />
Insbesondere das mittlere<br />
Management wirke in manchen<br />
Unternehmen als Bremser der Digitalisierung.<br />
Deshalb sei das Top-<br />
Management besonders gefragt,<br />
voranzugehen. Visionäre Führung<br />
und klare Vermittlung der Notwendigkeit<br />
zu digitalen Innovationen würden<br />
entscheidend. Zudem könne Mitarbeitern<br />
mehr Verantwortung in<br />
Digitalisierungsprojekten gegeben<br />
werden.<br />
In vielen Unternehmen brauche<br />
es einen Wandel von einer Nullfehlerkultur<br />
zu einer Fehler- oder Explorationskultur.<br />
Für viele Fragen der Digitalisierung<br />
würden flexiblere, iterative Problemlösungsprozesse<br />
(z.B. Design<br />
Thinking, Scrum) benötigt. Insbesondere<br />
für die Entwicklung neuer<br />
Geschäftsmodelle müssten die Verantwortlichen<br />
sich von den zuweilen<br />
unflexiblen Strukturen lösen. 2<br />
42 <strong>Stahlreport</strong> 11|18
Zukunftsmesse Hypermotion in Frankfurt mit BME<br />
Die Digitalisierung der Geschäftsreise<br />
„Digital 4.0 meets Business Traveler 2.0” ist das Motto einer Konferenz, die am 21.11.18 im Rahmen<br />
der Frankfurter Zukunftsmesse „Hypermotion“ stattfindet. Bei dieser u.a. vom BME organisierten<br />
Fachtagung diskutieren Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft mit ihren Teilnehmern in mehreren<br />
Sessions, wie sich geschäftliche Mobilität mit künstlicher Intelligenz sinnvoll verbinden lässt.<br />
Gleichzeitig erläutern in- und ausländische Vertreter<br />
namhafter Industrieunternehmen, Start-ups und<br />
Beratungsgesellschaften, wie Geschäftsreisen durch die<br />
vorausschauende Analyse und das Nutzen von Echtzeitinformationen<br />
effizienter durchgeführt werden können.<br />
Konkret geht es beispielsweise um die Klärung der Frage,<br />
wie sich unternehmerische Wettbewerbsvorteile durch<br />
die gesamtheitliche Betrachtung der Mobilität schaffen<br />
lassen.<br />
Ein weiteres Thema der Tagung, die gemeinsam vom<br />
Verband Deutsches Reisemanagement e.V. (VDR) und dem<br />
Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik<br />
e.V. (BME) organisiert wird, ist die erfolgreiche Umsetzung<br />
neuer Geschäftsmodelle und Quantensprünge im Geschäftsreiseverkehr.<br />
Ebenfalls zur Sprache kommt die Fragestellung,<br />
wie man die Customer Journey mit neuer Technologie<br />
revolutioniert.<br />
„Durch die Digitalisierung können Geschäftsreisen<br />
schneller, individueller und mit weniger Aufwand gebucht<br />
werden. Die Reise wird zukünftig Door-to-Door in einem<br />
Rutsch durchbuchbar sein“, betont Carsten Knauer, BME-<br />
Leiter Sektion Logistik/SCM. Hinterlegte automatisierte<br />
End-to-End-Prozesse erledigten die Verwaltung und entlasteten<br />
den Reisenden. Knauer: „Er kann sich voll und<br />
ganz auf das Ziel seiner Reise konzentrieren.“<br />
„Eine innovative Mobilitätsstrategie muss künftig mehr<br />
denn je die Bedürfnisse der Reisenden einbeziehen. Wir<br />
zeigen in unseren Workshops, wie sich die einzelnen Prozessschritte<br />
einer Geschäftsreise durch neue disruptive<br />
Geschäftsmodelle und Technologien effizienter und einfacher<br />
gestalten lassen“, ergänzt VDR-Präsidiumsmitglied<br />
Inge Pirner.<br />
Die „hypermotion“ versteht sich als Plattform für Verkehrs-,<br />
Logistik- und Mobilitätssysteme. Auf der zum zweiten<br />
Mal stattfindenden Zukunftsmesse begleiten BME und<br />
VDR erstmals mit der Konferenz „Digital 4.0 meets Business<br />
Traveler 2.0“ das Business Travel Management in die Digitalisierung<br />
der Mobilität. 2<br />
[ Info ]<br />
Link zu Anmeldung<br />
und Programm:<br />
www.hypermotionfrankfurt.messefrankfurt.<br />
com/frankfurt/de/<br />
konferenzen/<br />
business-traveler.html<br />
Prominente und Argumente<br />
BGA-Unternehmertag in Berlin<br />
Welche Möglichkeiten der Groß- und Außenhandel hat, nicht nur politische Persönlichkeiten für die<br />
Vertretung seiner Interessen zu mobilisieren, hat der BGA Mitte Oktober in Berlin beim diesjährigen<br />
Unternehmertag vor mehreren hundert Gästen deutlich gemacht. Denn die Prominenz, angeführt von der<br />
Bundeskanzlerin, lieferte gleichzeitig wichtige Argumente für die inhaltlichen Auseinandersetzungen mit.<br />
„frei.handeln – Wohlstand und<br />
Sicherheit für alle“ war die mehrstündige<br />
Veranstaltung am 15.10.18 im<br />
Verbändehaus Am Weidendamm überschrieben.<br />
Um dieses Ziel erreichen zu<br />
können, brauchen die Mitglieder im<br />
Bundesverband Großhandel Außenhandel<br />
Dienstleistungen (BGA) Klarheit<br />
über die aktuellen Rahmenbedingungen<br />
und deren Verbesserung. Die Möglichkeit<br />
eines solchen Vertrauens forderte<br />
in seiner Eröffnungsrede<br />
BGA-Präsident Dr. Holger Bingmann<br />
und erinnerte an die weltweiten politisch-wirtschaftlichen<br />
Krisenherde.<br />
Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel<br />
griff in ihrer knapp halbstündigen Rede<br />
diesen Ansatz auf, unterstützte ihn und<br />
schlug dazu beispielsweise vor, die<br />
Welthandelsorganisation entsprechend<br />
weiterzuentwickeln. Für die Unterstützung<br />
des afrikanischen Kontinents<br />
komme es nicht allein auf Entwicklungshilfe<br />
sondern zudem auf privatwirtschaftliches<br />
Engagement an. Gleichzeitig<br />
erweiterte sie den Kreis der<br />
Herausforderungen zusätzlich, indem<br />
sie die Veränderungen in Politik, Wirtschaft<br />
sowie Gesellschaft durch die<br />
Digitalisierung ansprach und gerade<br />
dazu konkrete Unterstützung von<br />
Unternehmen durch die Bundesregierung<br />
ankündigte. Vertrauen schließlich<br />
forderte sie am Tag nach der Landtagswahl<br />
in Bayern auch für die Arbeit der<br />
Politiker – so wie es dem legendären<br />
ehrbaren Kaufmann traditionell entgegengebracht<br />
werde.<br />
Die Themen, die dazu von der Politik<br />
aktiv angegangen werden müssten,<br />
nannte dann in seiner, den Unternehmertag<br />
abschließenden Rede (nach<br />
einer Diskussionsrunde) der Bundesvorsitzende<br />
der FDP, Christian Lindner<br />
MdB: Steuer- und Energiepolitik, Entbürokratisierung,<br />
Infrastrukturausbau<br />
und Anerkennung der Leistungen der<br />
Wirtschaft. Dem Titel seines Vortrags<br />
gemäß sprach er aber fragend auch an:<br />
„Brexit, Seidenstraße, Trump – Muss<br />
Europa erwachsen werden? 2<br />
<strong>Stahlreport</strong> 11|18<br />
43
XXXXXXXXXX<br />
Wisssenswertes<br />
XXXXX Berichte Bericht/Nachrichten<br />
Bezeichnung A XXXXX | XXXXX Bezeichnung B XXXXX<br />
Quelle: Neue Technologie Neugärtner und Partner GmbH<br />
Die Notwendigkeit, den Durchmesser eines Treppengeländers zu messen, brachte Mario<br />
Neugärtner auf die Idee, einen klassischen Zollstock mit einer weiteren Funktion auszustatten:<br />
Auf der Rückseite befindet sich eine Skala, die den Durchmesser eines runden<br />
Gegenstandes angibt. Mathematische Grundlage dafür bildet die Formel zur Berechnung<br />
von Inkreisen in Dreiecken.<br />
Knakke<br />
Der Zollstock für das Runde<br />
Zollstöcke gehören zu den meistgebrauchten Messmitteln. Häufig<br />
reicht ein normales Werkzeug jedoch nicht aus: Wenn etwa der<br />
Durchmesser von runden Gegenständen bestimmt werden soll,<br />
stößt ein gewöhnlicher Meterstab häufig an seine Grenzen. Neugärtner<br />
hat deshalb den Zollstock Knakke entwickelt, der zusätzlich zur<br />
Längenmessfunktion in wenigen Schritten den Durchmesser von<br />
zylinderförmigen Objekten von bis zu 33 cm bestimmen kann.<br />
Als der Unternehmenssitz vor<br />
einigen Jahren saniert werden sollte,<br />
stand Firmengründer Mario Neugärtner<br />
vor dem Treppengeländer und damit<br />
vor einem Problem: „Der Handlauf sollte<br />
erneuert werden. Dazu mussten wir<br />
allerdings erst einmal feststellen, welchen<br />
Durchmesser das Geländer überhaupt<br />
hat.“<br />
Neugärtner, dessen Unternehmen,<br />
die Neue Technologie Neugärtner und<br />
Partner GmbH eigentlich Software für<br />
die Baubranche entwickelt, kam schließlich<br />
auf die Idee, einen Zollstock mit<br />
verschiedenen Skalen zu entwickeln.<br />
Dabei griff der Geschäftsführer auf ein<br />
bereits seit über 2.000 Jahren bekanntes<br />
mathematisches Prinzip zurück: Sind<br />
die Längen aller drei Seiten eines Dreiecks<br />
bekannt, kann auch der Durchmesser<br />
des Inkreises berechnet werden.<br />
Die Seiten des Dreiecks fungieren dabei<br />
als Tangenten und berühren den einbeschriebenen<br />
Kreis an jeweils einem<br />
Punkt. Der Softwareexperte entwarf<br />
daraufhin ein Programm zur Berechnung<br />
des Durchmessers und übertrug<br />
diese Werte anschließend auf die Skala<br />
eines gewöhnlichen Zollstocks. Während<br />
sich auf der Vorderseite des<br />
Knakke nun nach wie vor die<br />
bekannte Meterskala befindet, ist auf<br />
der Rückseite die von Neugärtner<br />
berechnete Diameterskala zu finden.<br />
„Soll der Durchmesser eines<br />
Objektes bestimmt werden – das kann<br />
ein Leitungsrohr sein oder jeder<br />
andere zylinderförmige Gegenstand<br />
– müssen lediglich mindestens drei<br />
Teile des Zollstocks aufgeklappt und<br />
dieser wie ein Dreieck um den Gegenstand<br />
gelegt werden, sodass das Rohr<br />
von allen drei Seiten berührt wird“,<br />
erläutert Neugärtner die Vorgehensweise.<br />
„Ein Pfeil deutet millimetergenau<br />
auf den Durchmesser hin. Besteht<br />
Bedarf, kann der Durchmesser auch<br />
in Zoll bestimmt werden.“ Für Objekte<br />
mit größerem Durchmesser werden<br />
mehr Glieder des Meterstabs ausgeklappt.<br />
Das ermöglicht es, Durchmesser<br />
von bis zu 33 cm mit hoher Präzision<br />
zu bestimmen. 2<br />
[ Info ]<br />
www.knakke.de.<br />
Fraunhofer-Forschung:<br />
Neues Verfahren für harte<br />
Werkzeuge<br />
In der Umformtechnik, der spanenden<br />
Formgebung und Verfahrenstechnik<br />
werden extrem harte Werkzeuge benötigt,<br />
die konventionell über Pulverpressen hergestellt<br />
werden. Damit wird zwar eine<br />
hohe Härte erzielt, es ist jedoch eine aufwendige<br />
und somit teure Nachbearbeitung<br />
erforderlich. Additive Verfahren ermöglichen<br />
komplexe Geometrien von Hartmetallwerkzeugen,<br />
sind bislang jedoch hinsichtlich<br />
Härte und Bauteilgröße<br />
eingeschränkt. Fraunhofer-Forscher haben<br />
nun eine Alternative entwickelt: FFF.<br />
Am Fraunhofer IKTS in Dresden haben sie<br />
das 3D-Druckverfahren Fused Filament<br />
Fabrication auf Hartmetalle adaptiert. Die<br />
Entwicklung erfüllt erstmals alle Anforderungen<br />
für den Einsatz in Bearbeitungswerkzeugen.<br />
Hartmetalle bestehen aus den Metallbindern<br />
Nickel oder Cobalt und dem Hartstoff<br />
Wolframcarbid. Aus ihnen wurden bislang<br />
bereits zuverlässige Schneid-, Bohr-, Pressund<br />
Stanzwerkzeuge extrudiert, spritzgegossen<br />
oder über uniaxiales beziehungsweise<br />
kaltisostatisches Pulverpressen<br />
gefertigt. Komplexe oder spezifische Geometrien<br />
waren mit diesen Verfahren trotz<br />
teurer Nachbearbeitung jedoch nur sehr<br />
aufwendig oder gar nicht zu realisieren.<br />
Abhilfe schaffen additive Verfahren. Der<br />
3D-Pulverdruck (Binder Jetting) und der<br />
thermoplastische 3D-Druck (3DTP) wurden<br />
am IKTS bereits erfolgreich mit ausgewählten<br />
Hartmetallen eingesetzt. Allerdings ist<br />
bei diesen Verfahren neben der Einstellung<br />
des Bindergehalts und der resultierenden<br />
Härte auch die Bauteilgröße limitiert.<br />
Das aus der kunststoffverarbeitenden<br />
Industrie stammende additive Fertigungsverfahren<br />
Fused Filament Fabrication (FFF)<br />
wurde am IKTS zunächst auf Keramiken<br />
und Verbundwerkstoffe adaptiert. „Durch<br />
die materialeffiziente FFF eröffnen sich<br />
aber auch für Hartmetalle interessante<br />
Möglichkeiten zur Herstellung von großen,<br />
komplexen Prototypen oder Sonderwerkzeugen“,<br />
berichtete nun IKTS-Formgebungsexperte<br />
Dr. Tassilo Moritz. Bei der<br />
FFF werden 3D-Körper aus einem flexiblen,<br />
schmelzfähigen Filament aufgebaut.<br />
44 <strong>Stahlreport</strong> 11|18
Chemikalien aus Hüttengasen<br />
Cross-industrielles Netzwerk<br />
lädt zur Tagung<br />
Es geht um die Vision von einem<br />
cross-industriellen Netzwerk zur Produktion<br />
von Chemikalien aus den Hüttengasen der<br />
Stahlproduktion. Am 12./13.11.18 in Berlin<br />
sollen Fortschritte in diesem Projekt vorgestellt<br />
werden.<br />
Seit Juni 2016 arbeitet ein Team von Partnern<br />
aus Wirtschaft und Forschung im Projekt<br />
Carbon2Chem ® . Aufgaben und Ziele<br />
waren bereits im letzten Jahr während einer<br />
Auftaktkonferenz zur nachhaltigen chemischen<br />
Konversion in der Industrie präsentiert<br />
worden. Inzwischen ist klar: Die Übertragbarkeit<br />
der modularen Lösung ist ein wesentlicher<br />
Ansatz zur Reduktion der CO 2<br />
-Emissionen<br />
und des Einsatzes fossiler Rohstoffe an<br />
großen Industriestandorten weltweit.<br />
Die zweite Konferenz im November will vor<br />
diesem Hintergrund einen Ausblick auf die<br />
verbleibenden zwei Projektjahre werfen und<br />
über die Zukunft des flexiblen Carbon Capture<br />
and Utilization (CCU) Konzepts diskutieren.<br />
[ Info ]<br />
Hohe Herausforderungen<br />
Tagung fokussiert Entgraten und Oberflächen<br />
Informationen zur Veranstaltung und<br />
Anmeldung: www.umsicht.fraunhofer.de/de/<br />
messen-veranstaltungen/2018/<br />
carbon2chem-konferenz.html<br />
Genaueres zum Geburtstag<br />
Der Fotokopierer ist 80 Jahre<br />
alt geworden<br />
Der Fotokopierer ist im Oktober 80<br />
Jahre alt geworden. An dieses historische<br />
Datum hat auch der Digitalverband Bitkom<br />
erinnert – und die Historie mit aktuellen<br />
Zahlen bereichert, Genaueres geliefert.<br />
Am 22. Oktober 1938 hatte Chester F.<br />
Carlson in New York die erste Fotokopie<br />
angefertigt – und bis heute ist seine Erfindung<br />
aus dem Alltag nicht wegzudenken.<br />
Trotz Digitalisierung, Internet, USB-Sticks<br />
und Cloud braucht es weiterhin oft eine<br />
Papierkopie – sei es für Behörden, die<br />
Bachelor-Arbeit an der Uni oder im Büro.<br />
So schätzen beispielsweise sieben von<br />
zehn Unternehmen (68 %), dass mindestens<br />
die Hälfte ihrer Büro- und Verwaltungsprozesse<br />
weiterhin papierbasiert<br />
ablaufen. 6 % davon setzen sogar noch vollständig<br />
auf Papier. So gut wie kein Unternehmen<br />
(1 %) verzichtet vollständig auf<br />
Papier. Das zeigt der Digital Office Index<br />
2018 – eine repräsentative Befragung von<br />
1.106 Unternehmen ab 20 Mitarbeitern<br />
des Digitalverbands BITKOM (Bundesverband<br />
Informationswirtschaft,Telekommunikation<br />
und neue Medien e.V.).<br />
Zunehmend anspruchsvollere Spezifikationen<br />
rücken bei der Teileherstellung<br />
Fertigungsschritte wie das Entgraten und<br />
Verrunden von Kanten sowie die Herstellung<br />
von Präzisionsoberflächen immer stärker<br />
in den Fokus. Diese Prozesse erfordern<br />
optimale Verfahren. Informationen dazu bietet<br />
eine Fachtagung am 22./23.11.18 in<br />
Lüdenscheid.<br />
Die Anforderungen an die Oberflächen von<br />
Präzisionsteilen variieren zwar je nach Produkt,<br />
Einsatz und Branche. Dennoch stellen<br />
zunehmend komplexere Bauteilgeometrien,<br />
schwer bearbeitbare Werkstoffe, neue<br />
Materialien und Materialkombinationen Fertigungsunternehmen<br />
vor generell große<br />
Herausforderungen.<br />
Dazu will die 7. Fachtagung „Entgrattechnologien<br />
und Präzisionsoberflächen“, die erstmals<br />
in Lüdenscheid durchgeführt wird,<br />
Grundlagen, Expertenwissen vermitteln. Es<br />
werden innovative Lösungen sowie Praxisbeispiele<br />
präsentiert. Der Auftaktvortrag<br />
beispielsweise informiert über verschiedene<br />
Entgratverfahren sowie deren Potenziale<br />
und Grenzen. Eine innovative Lösung zur<br />
Bearbeitung von Schneidkanten nach der<br />
Zerspanung, dem Stanzen und Feinschneiden<br />
wird ebenso vorgestellt wie der Weg in<br />
die industrielle Entgratung mit Ultraschall.<br />
Die Fachtagung richtet sich an Fach- und<br />
Führungskräfte aus Fertigung, Arbeitsvorbereitung,<br />
Technologie, Verfahrenstechnik,<br />
Qualitätswesen sowie Entwicklung und Konstruktion<br />
der verschiedenen Industriebereiche.<br />
Das vielschichtige Programm will das<br />
Wissen vermitteln, Prozesse zur Entgratung<br />
und der Herstellung von Präzisionsoberflächen<br />
zu gestalten und zu beherrschen. Die<br />
begleitende Ausstellung will Unternehmen<br />
die Möglichkeit bieten, Lösungen und neue<br />
Entwicklungen zielgerichtet zu präsentieren<br />
und sich mit Teilnehmern direkt auszutauschen.<br />
[ Info ]<br />
Weitere Informationen über das komplette Programm<br />
und die Referenten sowie Anmeldeunterlagen<br />
stehen unter www.wissenstransfer-entgraten.de<br />
bereit.<br />
„Im 15. Jahrhundert war die Erfindung des<br />
Buchdrucks ein Meilenstein. Bis man aber<br />
einfach auf Knopfdruck eine Kopie machen<br />
konnte, vergingen nochmals fast 500<br />
Jahre“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer<br />
Dr. Bernhard Rohleder. „Durch die Digitalisierung<br />
sind die beiden Technologien Drucken<br />
und Kopieren heute miteinander verschmolzen:<br />
So gut wie jeder Kopierer kann<br />
heute auch drucken – und umgekehrt. Der<br />
Fotokopierer ist 80 Jahre nach seiner Erfindung<br />
ein digitales Multifunktionsgerät. Ob<br />
drucken, scannen und direkt per Mail versenden<br />
oder auch kopieren – die All-in-<br />
One-Geräte kitten heute viele Medienbrüche.“<br />
Bis Chester F. Carlsons Prinzip der Elektrofotografie,<br />
später nach dem griechischen<br />
Wort für „trocken schreiben“ Xerografie<br />
genannt, seinen Weg in den ersten Büro-<br />
Kopierer fand, vergingen übrigens nochmal<br />
rund zwei Jahrzehnte. Die US-Firma Haloid,<br />
ab 1961 Xerox, brachte schließlich 1959<br />
den ersten automatischen Trockenkopierer<br />
auf den Markt.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 11|18<br />
45
Lifesteel<br />
Berichte<br />
Fotos, 3: Goldhofer<br />
200 t wiegt der<br />
Schaufelradbagger,<br />
der in Kolumbien auf<br />
zwei parallel geführten<br />
Schwerlastkombinationen<br />
verlegt<br />
wurde (links).<br />
Eine 18-achsige<br />
Schwerlastkombination<br />
mit drei Modulen<br />
brachte 700 t<br />
schwere Brückenpfeiler<br />
auf La<br />
Réunion ans Ziel<br />
(rechts oben).<br />
Für den Transport<br />
von Windrädern<br />
durch die Berge<br />
Westkanadas kamen<br />
Pritschenaufleger<br />
mit Luftfedern zum<br />
Einsatz (rechts<br />
unten).<br />
Standards für weltweite Schwertransporte<br />
Mit Luft geht es federleichter<br />
Fahrzeugfedern gelten als klassische Beispiele für technisch anspruchsvolle Stahlverwendung.<br />
Warum sich dazu inzwischen einiges ändert, federleichter geworden ist, haben Continental und<br />
Goldhofer anhand schwerwiegender Beispiele gezeigt: Kolosse nämlich lassen sich besser mit Luftals<br />
mit Blattfedern transportieren.<br />
Noch ist die lange Ladefläche leer, doch die Konzentration<br />
steht dem Lkw-Fahrer ins Gesicht geschrieben.<br />
1.100 km geht es vom kanadischen Küstenort Stewart quer<br />
durch die grünen Berge Westkanadas. Die Fahrt über enge<br />
Bergstraßen und Pässe mit extremen Steigungen ist Teil<br />
einer mehr als einjährigen minutiösen Vorbereitung eines<br />
der spektakulärsten Transportprojekte der Region: Noch nie<br />
zuvor sind Turbinen und Rotorblätter in dieser Größenordnung<br />
durch Britisch-Kolumbien bewegt worden, weshalb das Verkehrsministerium<br />
der Provinz eine Leerfahrt verlangt.<br />
Entsprechend gut vorbereitet findet wenig später der<br />
eigentliche Transport statt, für den das lokale Logistikunternehmen<br />
mehrere luftgefederte Pritschenauflieger der Goldhofer<br />
AG einsetzt. Das Unternehmen aus dem bayerischen Memmingen<br />
ist weltweit einer der großen Anbieter für Sattelanhänger<br />
und Schwerlastmodule, die oft passgenau für die jeweiligen<br />
Sondertransporte gefertigt werden. Um die 60 m langen<br />
Rotorblätter aufnehmen zu können, wurde der Pritschenauflieger<br />
um drei ausziehbare Teleskopstufen verlängert.<br />
Windräder durch die Wildnis<br />
„Man kann sich leicht vorstellen, wie groß die Kräfte sind,<br />
die auf die Luftfedern wirken, zumal bei Transporten mit<br />
großen Lasten“, sagt Hans-Jörg Reinecke, der als Key Accounter<br />
den Bereich Nfz-Luftfeder-Erstausrüstung bei der Conti-<br />
Tech AG betreut. Immerhin kommt der Pritschenauflieger<br />
in seiner europäischen Ausführung bei maximal 56 t Zuladung<br />
auf 12 t Last pro Achse.<br />
Entsprechend statteten Achshersteller ihre Produkte<br />
lange Zeit mit Blattfedern aus, die bei Sattelanhängern und<br />
Aufliegern heute jedoch nur noch selten eingesetzt werden.<br />
Hersteller wie Continental haben längst Alternativen entwickelt.<br />
„Blattfedern benötigen zudem mehr Bauraum, vergrößern<br />
also die Achsabstände. Bei einem Schwerlastkonvoi<br />
über enge Straßen kann das zum Problem werden“, sagt<br />
Reinecke.<br />
Ein weiterer Vorteil von Luftfedern ist die Möglichkeit,<br />
einzelne Achsen des Sattelaufliegers – die sogenannten Liftachsen<br />
– heben oder absenken zu können: eine übliche<br />
Praxis, um Reifenverschleiß, Achsdruck und damit Straßenhaftung<br />
und Kraftstoffverbrauch variieren zu können. „Hebt<br />
man die Liftachse an, wird der Reifenverschleiß reduziert<br />
und man schont Umwelt und Geldbeutel“, nennt Reinecke<br />
ein Beispiel.<br />
Noch schwergewichtigere Beispiele<br />
Dabei sind Windturbinen und Rotoren noch vergleichsweise<br />
leichte Güter. Geht es um den Transport von großen Transformatoren,<br />
Baggern oder kompletten Brückenteilen, braucht<br />
es Schwerlastmodule, die Goldhofer in allen erdenklichen<br />
Varianten entwickelt und produziert. Je nach Verbindung der<br />
Module in sogenannten Schwerlastkombinationen lassen sich<br />
Lasten von 50 bis über 15.000 t bewegen, wie Beispiele zeigen:<br />
z So kamen in Kolumbien zwei parallel geführte Schwerlastkombinationen<br />
mit jeweils drei Modulen und insgesamt<br />
32 Achsen zum Einsatz, um einen 1.200 t schweren Schaufelradbagger<br />
zu verlegen. Vier Tage dauerte der Transport<br />
über die 32 km lange bergige Strecke, die bis zu 5 % Gefälle<br />
aufwies.<br />
z Eine 18-achsige Schwerlastkombination desselben Typs<br />
kam auf die Straße, als es darum ging, 36 jeweils 700 t<br />
schwere Brückenpfeiler für die neue Küstenstraße auf der<br />
Insel La Réunion an ihren Bestimmungsort zu bringen.<br />
Die Kombination aus drei Schwerlastmodulen kam in der<br />
Ausführung 1+1/2 zum Einsatz: Dabei wird an jeweils<br />
einem Schwerlastmodul ein halbes Modul befestigt, um<br />
die Auflagefläche breit genug auszuführen. 2<br />
46 <strong>Stahlreport</strong> 11|18
Wie der Kampf um Eisen das Leben vor ein Dilemma stellt<br />
Der Tod im Maisfeld<br />
Bisher weitgehend unerkannt spielt sich in den Maisfeldern der<br />
Welt ein Kampf um das Leben ab: Die Kontrahenten streiten<br />
unter der Erde um Eisen, das sie beide zum Leben brauchen: die<br />
Maispflanze ebenso wie ihr Schädling, der Maiswurzelbohrer. Der<br />
Streit ist aber nicht so ganz einfach zu beeinflussen, offenbarte<br />
eine jetzt eine im Journal Science veröffentlichte Studie aus der<br />
Schweiz, vom Max Planck-Institut für Chemische Ökologie sowie<br />
von der Universität Bern: das Eisen und das Dilemma.<br />
Der Maiswurzelbohrer verursacht<br />
im Maisanbau jährliche Kosten<br />
von über 2 Mrd. US Dollar und ist<br />
damit ein ökonomisch wichtiger<br />
Schädling in der Landwirtschaft. Er<br />
stammt ursprünglich aus Amerika,<br />
wird aber zunehmend auch in Europa<br />
beobachtet. Er ist gegen viele gängige<br />
Bekämpfungsstrategien immun und<br />
lässt sich auch mit natürlichen Resistenzmechanismen<br />
von Maispflanzen<br />
kaum unter Kontrolle halten.<br />
Christelle Robert und Matthias<br />
Erb vom Institut für Pflanzenwissenschaften<br />
der Universität Bern hatten<br />
in der Vergangenheit gezeigt, dass<br />
der Maiswurzelbohrer resistent gegen<br />
die wichtigste Klasse von Abwehrstoffen<br />
von Maispflanzen ist, den sogenannten<br />
Benzoxazinoiden. Die Larven<br />
des Maiswurzelbohrers werden von<br />
ihnen sogar angelockt und können<br />
sie zur Selbstverteidigung gegen Nützlinge<br />
verwenden. Welche Moleküle<br />
dieser Stoffklasse den Wurzelbohrer<br />
aber genau anlocken, war bisher unbekannt.<br />
Durch eine Kombination von<br />
Genetik, Chemie und Verhaltensökologie<br />
konnten die Forschenden das<br />
Rätsel nun lösen: Die Larven des Maiswurzelbohrers<br />
erkennen spezifische<br />
Eisenkomplexe, welche an der Wurzeloberfläche<br />
durch die Verbindung<br />
von Benzoxazinoiden und Eisen entstehen.<br />
Die Wurzeln von jungen Maispflanzen<br />
scheiden Benzoxazinoide<br />
aus, welche mit Eisen aus dem Boden<br />
Komplexe bilden. Die Forschenden<br />
fanden heraus, dass diese Komplexe<br />
die Eisenverfügbarkeit für die Maispflanzen<br />
erhöhen und damit das<br />
pflanzliche Wachstum verbessern.<br />
Genau diese Komplexe verwendet nun<br />
aber auch der Maiswurzelbohrer: Er<br />
folgt diesen Stoffen zu den Kronwurzeln<br />
von Maispflanzen, welche reich<br />
an Nährstoffen sind, und ernährt sich<br />
anschließend von diesen Wurzeln.<br />
Gleichzeitig kann der Maiswurzelbohrer<br />
mit Hilfe dieser Komplexe und<br />
eines eigenen Eisentransport-Enzyms<br />
auch seinen Eisenbedarf decken.<br />
Clevere Strategie<br />
„Der Maiswurzelbohrer hat damit eine<br />
clevere Strategie gefunden, um die<br />
Fähigkeit seiner Wirtspflanze, Eisen<br />
biologisch verfügbar zu machen, auszunutzen.<br />
Das Tragische dabei ist,<br />
dass er damit die Maispflanzen empfindlich<br />
schädigt und so große Ernteausfälle<br />
verursacht“, erklärte Christelle<br />
Robert die neuen Erkenntnisse.<br />
Dieses Verhalten stellt auch Pflanzenzüchterinnen<br />
und -züchter vor ein<br />
Dilemma: Um den Maiswurzelbohrer<br />
loszuwerden, müssten sie die Ausscheidung<br />
von Benzoxazinoiden durch<br />
die Wurzeln verringern, aber damit<br />
würden sie gleichzeitig die Fähigkeit,<br />
der Maispflanzen untergraben, Eisen<br />
aufzunehmen. Aber immerhin: „Nun,<br />
da wir verstehen, wie sich der Maiswurzelbohrer<br />
im Boden orientiert,<br />
können wir uns auf die Suche nach<br />
Auswegen machen, um seinen Schaden<br />
zu verringern. Wir denken etwa<br />
darüber nach, ob wir die Eisenkomplexe<br />
als Lockstoffe benutzen könnten,<br />
um den Wurzelbohrer von den Maispflanzen<br />
abzubringen,» so Christelle<br />
Robert.<br />
Die Forschungsergebnisse verdeutlichen,<br />
wie schwierig es für Pflanzen<br />
wird, wenn ein Schädling erst einmal<br />
ihren Abwehrmechanismus<br />
durchbrochen hat. „Benzoxazinoide<br />
haben vielfältige Funktionen in der<br />
Abwehr von Fraßfeinden und zur Verbesserung<br />
der Nährstoffaufnahme,<br />
daher kann die Pflanze nicht einfach<br />
ihre Produktion einstellen. Die Herausforderung<br />
wird es sein, mit unserem<br />
neuen Wissen Maispflanzen zu züchten,<br />
die sich gegen ihren schlimmsten<br />
Feind verteidigen können, ohne ihre<br />
Eisenversorgung zu gefährden“, bilanzierte<br />
Jonathan Gershenzon vom Max-<br />
Planck-Institut für chemische Ökologie.<br />
Zusammen mit Tobias Köllner<br />
und seinem Team war er an der Entwicklung<br />
der Maislinien beteiligt, in<br />
denen die verschiedenen Stufen der<br />
Benzoxazinoid-Biosynthese stillgelegt<br />
worden waren. So konnten die Benzoxazinoide<br />
identifiziert werden, die<br />
mit Eisen im Boden den Stoff bilden,<br />
der den Schädling zu den Maiswurzeln<br />
lockt.<br />
Die Tatsache, dass der Maiswurzelbohrer<br />
Eisenkomplexe wahrnehmen<br />
und sein Ernährungsverhalten<br />
darauf ausrichten kann, ist auch für<br />
das Verständnis von Nahrungsketten<br />
relevant. „Viele wichtige Spurenelemente<br />
sind in der Natur an organische<br />
Moleküle gebunden. Wir erwarten<br />
deshalb, dass andere höhere Organismen<br />
ebenfalls die Fähigkeit besitzen,<br />
biologisch verfügbare Formen von<br />
Spurenelementen wahrzunehmen und<br />
damit gezielt ihren Nährstoffhaushalt<br />
aufbessern“, sagte Matthias Erb. „Der<br />
Maiswurzelbohrer ist ein frustrierender,<br />
aber gleichzeitig hochfaszinierender<br />
Schädling, der uns gerade wieder<br />
einen neuen Trick der Natur<br />
beigebracht hat.“ 2<br />
Eine Larve des Maiswurzelbohrers<br />
nagt<br />
an der nährstoffreichen<br />
Kronwurzel<br />
einer Maispflanze. In<br />
Wirklichkeit geht es<br />
um Eisen.<br />
Foto: Cyril Hertz<br />
<strong>Stahlreport</strong> 11|18<br />
47
Lifesteel<br />
Bericht/Naxhricht<br />
210 m in sanftem<br />
Goldton schimmernde<br />
Gewebe -<br />
elemente von GKD<br />
bilden über den von<br />
großen Palmen flankierten<br />
Fahrsteigen<br />
semintransparente,<br />
moderne Baldachine.<br />
Metallgewebe von Kufferath für den Flughafen von Oman<br />
Verhüllt transparent<br />
Verhüllt und doch transparent zu sein – ist ein interessantes Muster für Architektur in der arabischen<br />
Welt. Die angesprochenen Gegensätze harmonisch aufgelöst zu haben, dafür ist der neue Flughafen<br />
von Oman ein interessantes Beispiel. Beigetragen zu dieser Lösung hat Metallgewebe von Kufferath.<br />
Um mit dem schnellen Wachstum<br />
Schritt zu halten, investiert der<br />
Golfstaat Oman Milliarden in die Erweiterung<br />
seiner Flughafeninfrastruktur.<br />
Größtes und wichtigstes Projekt ist der<br />
vom dänischen Architekturbüro<br />
COWI/LARSEN entworfene Neubau des<br />
Muscat International Airport. Seit 1972<br />
in Betrieb, verzeichnete er nach Angaben<br />
der Internationalen Luftverkehrs-<br />
Vereinigung IATA im Zeitraum 2012<br />
bis 2016 weltweit die drittstärkste Steigerung<br />
an Passagierzahlen. Der jetzige<br />
Neubau erfolgte nach dem neuesten<br />
Stand der Technik und hat den<br />
Anspruch, hohen Komfort mit edler<br />
Ästhetik zu verbinden.<br />
Einen maßgeblichen Beitrag zur<br />
dezenten Eleganz des Passagierterminals<br />
leistet Metallgewebe der GKD –<br />
Gebr. Kufferath AG (GKD): In zwölf verschiedenen<br />
Anwendungen be spielt es<br />
virtuos die gesamte Klaviatur seiner<br />
Gestaltungsmöglichkeiten. So setzen<br />
neben faszinierenden Decken- und<br />
Wandlösungen, Raumteiler sowie großformatige<br />
transparente Medienfassaden<br />
aus der MEDIAMESH ® -Familie Maß -<br />
stäbe für eine zeitgemäße Flughafengestaltung.<br />
Knapp 30 km westlich von der<br />
Hauptstadt Muscat liegt der größte und<br />
am stärksten frequentierte Flughafen<br />
des Sultanats. Als Hauptdrehscheibe<br />
des Flugverkehrs in Oman bedient er<br />
55 internationale Destinationen am Golf,<br />
im Nahen Osten, in Europa und Fernost.<br />
Seine 1,8 Mrd. US-Dollar teure<br />
Erweiterung ist das größte Infrastrukturprojekt<br />
in der Geschichte des Sultanats.<br />
Eine Schlüsselrolle bei seiner<br />
Gestaltung hatte GKD-Metallgewebe.<br />
Diverse Deckenlösungen, freigehängt<br />
oder als Rasterkonstruktionen, Wandbehänge<br />
und Raumteiler aus dem Gewebetyp<br />
Lamelle sowie drei große, transparente<br />
Medienfassaden prägen in allen<br />
Gebäudeteilen die Raumwirkung. Insgesamt<br />
kamen dabei rund 5.865 m 2<br />
Edelstahlgewebe zum Einsatz.<br />
Abgehängte Decke<br />
Einen ersten Eindruck des außergewöhnlich<br />
variantenreichen Gestaltungspotenzials<br />
der gewebten Textur<br />
vermittelt bereits auf der Ankunftsebene<br />
des Muscat International Airports<br />
eine abgehängte Decke über der<br />
Mietwagen-Area. 60 Paneele, jeweils<br />
etwa 1 m breit und 2 m lang, formen<br />
eine Rasterdecke, deren schimmernde<br />
Eleganz durch in das Gewebe integrierte<br />
Downlights unterstrichen wird.<br />
Aluminiumrahmen halten die vorgespannten<br />
Bahnen, die zusätzlich an<br />
ein mittiges Rohr vernietet wurden,<br />
um die Spannung dauerhaft zu sichern.<br />
Für das gleiche System entschieden<br />
sich die Bauherren auch im dritten<br />
Gebäuderiegel, wo jeweils 200 m 2 dieser<br />
Rasterdecke die Übergänge zum<br />
nördlichen und südlichen Pier markieren.<br />
Immigration-Counter<br />
Zum optischen Highlight wurde auch<br />
die Immigration-Counter im mittleren<br />
Gebäuderiegel durch auskragende<br />
Dächer aus Edelstahlgewebe. 52<br />
Paneele überdachen dort – dicht an<br />
dicht nebeneinander in Rahmen<br />
48 <strong>Stahlreport</strong> 11|18
The Coatinc Company veredelt<br />
BMW-Autohaus in Brüssel<br />
Freude am Bewahren<br />
Der deutsche Automobilbauer BMW<br />
repräsentiert weltweit das Qualitätssiegel „Made<br />
in Germany“. Nicht nur auf hochwertige Fahrzeuge<br />
ästhetischer Spitzenklasse legt das Unternehmen<br />
den Fokus, es geht auch um eine gelungene<br />
Außendarstellung, die sich in jeder einzelnen<br />
Niederlassung widerspiegelt – wie ein aktuelles<br />
Beispiel aus Belgien zeigt, bei dem beschichteter<br />
Stahl mit von der Partie ist.<br />
Die Immigration-Counter im mittleren Gebäuderiegel werden durch auskragende<br />
Dächer aus Edelstahlgewebe von GKD zu einem optischen Highlight.<br />
gespannt – auf über 465 m 2 die Schalter<br />
und schaffen so ein repräsentatives<br />
Willkommensareal. Lichtbänder in den<br />
Fugen rhythmisieren die Überdachung<br />
und lassen gemeinsam mit diffusen<br />
Reflektionen der indirekten Beleuchtung<br />
das Gewebe aus jedem Blickwinkel<br />
anders wirken.<br />
Moderne Baldachine<br />
Die größte und spektakulärste Gewebeanwendung<br />
in dem neuen Flughafen<br />
dürfte die Passagiere in den drei Piers<br />
erwarten. Über 3.210 m 2 eines eigens<br />
für Muscat entwickelten Sondergewebes<br />
sorgen dort für ein ganz besonderes<br />
Raumerlebnis. 210 in sanftem Goldton<br />
schimmernde Gewebeelemente bilden<br />
über den von großen Palmen flankierten<br />
Fahrsteigen semitransparente,<br />
moderne Baldachine. Bogenförmig an<br />
die formgebende, mit Downlights<br />
bestückte Stahlkonstruktion angeschlossen,<br />
spannen sie sich wie ein<br />
schützendes Dach über die Reisenden<br />
auf ihrer langen Fahrt durch den Pier.<br />
Ursprünglich hatten die Bauherren<br />
für diese Konstruktion das filigrane<br />
GKD-Bronzegewebe Mandarin angedacht.<br />
Da dieses jedoch weder von der<br />
Stabilität noch von der Farbtreue her<br />
für diese Anwendung geeignet war –<br />
Bronze bildet im Zusammenspiel mit<br />
Luftfeuchtigkeit eine Patina – entwickelte<br />
GKD ein neues Lamelle-Gewebe<br />
mit vergleichbarer Anmutung. Im<br />
Durchlaufverfahren bronzefarbig<br />
beschichtete Aluminium-Schussdrähte<br />
und naturbelassene Edelstahl-Kettseile<br />
verbinden eine feine Optik mit geringem<br />
Gewicht und erforderlicher<br />
Robustheit. So schimmert die Stahlkonstruktion<br />
oberhalb der Paneele<br />
durch die filigrane Membran hindurch<br />
und verleiht dem Gewebe die Anmutung<br />
eines von Adern durchzogenen<br />
Blätterdachs. Unterstrichen wird diese<br />
Wirkung durch ein mittig verlaufendes<br />
Leuchtband, dessen Sprossen ihr mildes<br />
Licht diffus verteilen. In jedem Pier<br />
reflektieren 70 dieser bronzefarbenen<br />
Paneele dezent Licht und Bewegungen<br />
und gestalten so den Weg zum oder<br />
vom Flugzeug als faszinierendes Erlebnis.<br />
Technische Weberei<br />
Die GKD – Gebr. Kufferath AG sieht<br />
sich als inhabergeführte technische<br />
Weberei als Weltmarktführer für<br />
Lösungen aus Metallgewebe, Kunststoffgewebe<br />
und Spiralgeflecht.<br />
Drei eigenständige Geschäftsbereiche<br />
bündeln ihre Kompetenzen<br />
unter einem Dach: Industriegewebe<br />
(technische Gewebe und Filterlösungen),<br />
Prozessbänder (Bänder aus<br />
Gewebe oder Spiralen) und Architekturgewebe/<br />
Transparente Medienfassaden<br />
(Fassaden, Innenausbau und<br />
Sicherheitssysteme aus Metallgewebe).<br />
2<br />
Fotos, 2: GKD<br />
Im Brüsseler Stadtteil Groot-Bijgaarden wurde<br />
kürzlich ein neuer BMW-Standort erschlossen.<br />
Künftig soll dem Kunden bereits beim Betreten<br />
des Grundstücks deutlich werden, dass man nicht<br />
nur bei Fahrzeugen, sondern grundsätzlich auf<br />
Langlebigkeit und Qualität baut. Deshalb beauftragte<br />
BMW für den Bau der neuen Niederlassung<br />
ein Unternehmen, das sich schon durch viele Projekte<br />
dieser Art auszeichnen konnte: Vulsteke<br />
Industriebouw aus Kortemark. Der Auftrag: ein<br />
Premium-Gebäude für einen Premium-Autobauer.<br />
Das Ergebnis gilt als harmonische Mischung aus<br />
großzügigen Glasfassaden sowie ästhetischen<br />
Stahlstreben, unterstreicht den Sinn für Modernität,<br />
für den BMW stehen will. Damit dies auch für<br />
viele Jahrzehnte und unabhängig von der Witterung<br />
so bleibt, wandte sich Vulsteke für den Korrosionsschutz<br />
an The Coatinc Company (TCC).<br />
Aufgrund der zusätzlichen optischen Anforderung<br />
war eine Duplex-Beschichtung gefragt, die aus<br />
einer Feuerverzinkung (NTV) und einer Pulverbeschichtung<br />
besteht.<br />
Die von Vulsteke konstruierten Bauteile wurden<br />
dafür zunächst zum TCC-Standort Ninove (B)<br />
gebracht, von wo aus sie nach einer ausgeführten<br />
Feuerverzinkung zur Pulverbeschichtung ins<br />
Schwesterwerk nach De Meern geliefert wurden.<br />
Von dort aus transportierte die TCC die Werkstücke<br />
zur Baustelle nach Groot-Bijgaarden. Insgesamt<br />
handelt es sich um 25 t Material.<br />
Die Glas-Metall-Fassade des neuen Brüsseler<br />
BMW-Autohauses, deren Stahlteile verzinkt und<br />
pulverbeschichtet wurden.<br />
Vulsteke Industriebouw, Kortemark<br />
<strong>Stahlreport</strong> 11|18<br />
49
Lifesteel<br />
Bericht<br />
Stahl-Innovationspreis für Mähbalken<br />
Leichtbau für die<br />
Landwirtschaft<br />
Grasmähen ist ein zentrales Thema für die landwirtschaftliche<br />
Futterernte. Das Mähwerk legt dabei den Grundstein für qualitativ<br />
hochwertige Tierernährung. Wichtigstes Bauteil ist in diesem<br />
Zusammenhang der Mähbalken. Dieser ist jetzt aus besonderem<br />
Stahl. Und der wurde mit dem Stahl-Innovationspreis 2018<br />
aus gezeichnet.<br />
Der MAX CUT Mähbalken, eine<br />
Entwicklung von Claas, erreichte<br />
beim Stahl-Innovationspreis 2018<br />
den 2. Platz in der Kategorie der<br />
Produkte aus Stahl.<br />
Der Mähbalken beinhaltet innenliegend<br />
den Antriebsstrang, darauf aufgesetzt<br />
die Mähscheiben, die mit ihren<br />
Klingen das Erntegut abschneiden.<br />
Durch den Gutfluss, Verschmutzungsanteile<br />
und hohe Drehzahlen ist der Mähbalken<br />
einer starken Beanspruchung<br />
ausgesetzt.<br />
Die Idee, den Mähbalken weiter zu<br />
verbessern und in idealer Form aus<br />
einem Stück zu prägen, hatte Martin<br />
Ober, Mähwerkskonstrukteur beim<br />
Landmaschinenhersteller Claas Saulgau<br />
GmbH, schon länger. Im Zuge eines Neuprojektes<br />
konnte er diese Vision in die<br />
Realität umsetzen. Dafür benötigte er<br />
aber noch das passende Material. „Der<br />
Stahl sollte sehr fest und dennoch gut<br />
formbar sein“, sagt Ober. Über eine<br />
Anzeige wurde er auf die Stahlsorte HSM<br />
700 HD von thyssenkrupp Hohenlimburg<br />
aufmerksam. „Ich dachte mir sofort,<br />
dass das passen könnte“, sagt Ober –<br />
und schritt zur Tat. Nun erhielt der neue<br />
Werkstoff des Hohenlimburger Unternehmens<br />
für den Mähbalken namens<br />
MAX CUT den Stahl-Innovationspreis.<br />
Die besondere Stahlgüte HSM 700<br />
HD weist aufgrund des genau definierten,<br />
geringen Kohlenstoffanteils ein quasi<br />
einphasiges, ferritisches Gefüge auf.<br />
Dadurch sind auch komplexere Umformungen<br />
des innovativen Werkstoffs problemlos<br />
darstellbar. „Die Anforderungen<br />
an das Material im späteren Einsatz<br />
in der Landwirtschaft sind extrem<br />
hoch“, sagt Udo Houben, technischer<br />
Kundenberater bei thyssenkrupp<br />
Hohenlimburg, dem Mittelband-Spezialisten<br />
des Stahlherstellers. „Der<br />
Stahl wird über einen langen Zeitraum<br />
stark beansprucht.“<br />
Die Balkenwanne des Max Cut gibt<br />
es je nach Arbeitsbreite der Maschine<br />
in verschiedenen Längenvarianten in<br />
4 und 5 mm Dicke. Der Stahl wird dafür<br />
mit einer 3.000-t-Hydraulikpresse aus<br />
einem Stück gepresst und somit in die<br />
Form des Mähbalkens gebracht. „Der<br />
HSM 700 HD hat sich für diese Anwendung<br />
sehr bewährt“, sagt Houben. Aufgrund<br />
der hohen Festigkeit des Stahls<br />
kann das Material dünner eingesetzt<br />
werden als dies sonst bei landwirtschaftlichen<br />
Maschinen üblich ist. „In<br />
der Automobilbranche wird Leichtbau<br />
mit Stahl bereits sehr geschätzt, durch<br />
die steigenden Arbeitsbreiten in der<br />
Landwirtschaft wird der Leichtbau auch<br />
in dieser Branche immer wichtiger. So<br />
kann ökologisch sinnvoll Treibstoff<br />
eingespart werden.“<br />
Der Max Cut wurde beim Innovationspreis<br />
mit dem 2. Platz in der Kategorie<br />
„Produkte aus Stahl“ ausgezeichnet.<br />
2<br />
Foto: Claas Saulgau GmbH<br />
Impressum<br />
STAHLREPORT<br />
Das BDS-Magazin für die Stahldistribution<br />
Stahlhandel | Stahlproduktion |<br />
Stahlverarbeitung<br />
Offizielles Organ des BDS-Fernstudiums<br />
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Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />
Max-Planck-Straße 1<br />
40237 Düsseldorf<br />
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im Mitgliedsbeitrag bzw. in der Studien gebühr<br />
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International Standard Serial Number:<br />
ISSN 0942-9336<br />
Diese Zeitschrift wurde aus umwelt schonendem<br />
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Beilagenhinweis:<br />
Dieser Ausgabe liegt eine Beilage vom Bundesverband<br />
Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik<br />
e. V. (BME) bei.<br />
50 <strong>Stahlreport</strong> 11|18
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Dipl.-Ing. Jochen Adams<br />
Dr. rer. nat. Peter Drodten<br />
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Stahlkunde (Seminar) 05.-07.12. Gengenbach<br />
2019<br />
Seminarthema Termin Tagungsort<br />
Stahlkunde (Seminar) 06.-08.03. Dortmund<br />
Rohre (Seminar) 11.-13.03. Paderborn<br />
Blankstahl (Seminar) 28.-29.03. Ludwigsburg<br />
Qualitäts- und Edelstahl (Seminar) 04.-05.06. Baunatal<br />
Stahlkunde (Seminar) 20.-22.08. Gröditz<br />
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Diese Übersicht gibt den Stand der Planungen für Lernteam- und Seminarveranstaltungen<br />
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