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Stahlreport 2018.11

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73. Jahrgang | November 2018<br />

STAHLREPORT<br />

Das BDS-Magazin für die Stahldistribution<br />

11|18<br />

Q3 vorbei – den Jahreswechsel im Blick


Q3 vorbei –<br />

den Jahreswechsel im Blick<br />

EDITORIAL<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

das dritte Quartal ist vorüber. Im vergangenen<br />

Monat ist die für Blechverarbeiter wichtigste<br />

Messe dieses Jahres über die Bühne gegangen:<br />

die EuroBLECH 2018. Auch für viele Unternehmen<br />

des Stahlhandels war der Messeplatz<br />

in Hannover vom 23. bis 26. Oktober „the place<br />

to be“. Die Hallen waren gut gefüllt, die Stände<br />

gut besucht. Mein persönlicher Eindruck: Es lag Unternehmungsgeist<br />

in der Luft. Ideen und Strategien für die Zukunft wurden<br />

gezeigt, es gab viele konkrete Neuigkeiten und Innovationen zu<br />

sehen (siehe ab S. 30).<br />

Die gute, umtriebige Stimmung wird von der immer noch guten<br />

Marktlage gestützt. Dies bestätigen die neuesten Zahlen des BDS<br />

Research: In den ersten neuen Monaten dieses Jahres wurden 1,8<br />

% mehr Walzstahlerzeugnisse als im selben Zeitraum des Vorjahres<br />

abgesetzt (siehe S. 32).<br />

Dass Q3 vorbei ist, heißt auch, den Blick auf das Kommende zu<br />

richten. Welche Ideen und Ansätze sollten verfolgt werden? Welche<br />

setzen sich am Ende durch? Wie entwickelt sich der Markt? Derzeit<br />

– es wurde und wird viel beschworen – krempelt ein Technologiewandel<br />

die Branchen um. Jedes Unternehmen macht und muss<br />

sich Gedanken machen, wie damit umzugehen ist. Ein konkretes<br />

Ergebnis hat zum Beispiel Stahlo als 3D-Modell auf der EuroBLECH<br />

gezeigt: das neue, weitgehend automatisierte Stahl-Service-Center<br />

am Standort Gera, das 2019 in Betrieb gehen soll (siehe S. 10).<br />

In den vergangenen ein, zwei Jahren hat der „Mega-Trend“ Digitalisierung<br />

viel von seine Hype-Charakter verloren – und dafür<br />

Bodenhaftung bekommen. Die Unternehmen in und außerhalb<br />

der Branche haben konkrete Projekte realisiert und Erfahrungen<br />

gesammelt. Nichtsdestotrotz sorgt Industrie 4.0 im Stahlhandel<br />

weiter für viel Gesprächsbedarf. Dem kommt auch der BDS nach<br />

– der gemeinsam mit der Edelstahlhandelsvereinigung seine Mitglieder<br />

exklusiv und kostenlos zum „DigiDay“ einlädt, einer eintägigen<br />

Fachveranstaltung mit Fokus auf Digitalsierungsthemen<br />

(siehe S. 41). Eine gute Gelegenheit, sich zu Jahresbeginn auf den<br />

neuesten Stand zu bringen – Sie sind herzlich eingeladen!<br />

Viel Vergnügen und Informationsgewinn beim Lesen wünscht<br />

wie immer,<br />

Markus Huneke<br />

<strong>Stahlreport</strong><br />

INHALT<br />

PERSÖNLICHES<br />

4 Kurznachrichten<br />

STAHLHANDEL<br />

6 astrinas – Zuverlässig aus Asien sourcen<br />

8 300 Jahre Kicherer – Ständig in Bewegung<br />

10 Stahlo – Die Zukunft ist hochfest<br />

STAHLVERARBEITER<br />

12 Rittal – Edge-Rechenzentren für thyssenkrupp Steel<br />

14 sms Group – Neue Geschäftsmodelle im Blick<br />

16 Deutscher Stahlbautag 2018<br />

ANARBEITUNG & LOGISTIK<br />

20 Progress – BEST investiert in Betonstahlbiegerei<br />

22 KASTO – Modernes Lagerkonzept ausgezeichnet<br />

23 SHB Hebezeug – Schwerlast-Spezialist unter neuer Flagge<br />

24 Deutsche Lichtmiete – Jede Kilowattstunde zählt<br />

MESSEN & MÄRKTE<br />

26 Vorschau: Messe Bau in München<br />

28 Vorschau: Learntec lädt nach Karlsruhe<br />

29 So war die Aluminium in Düsseldorf<br />

30 EuroBLECH-Spotlights<br />

BDS<br />

32 Research – spätes Sommerloch<br />

34 EU-Safeguards – Bestandsaufnahme zur Halbzeit<br />

36 Türkei erhebt Zölle auf Eisen- und Stahlimporte<br />

38 Weiterentwicklung des BDS-Fernstudiums<br />

40 Kosten für zentral beschulte Auszubildende<br />

VERBÄNDE & POLITIK<br />

42 Rückschau: 10. Deutscher Maschinenbau-<br />

Gipfel in Berlin<br />

43 Rückschau: BGA-Unternehmertag in Berlin<br />

WISSENSWERTES<br />

44 Der Zollstock für das Runde<br />

LIFESTEEL<br />

46 Fahrzeugfedern – Mit Luft geht es federleichter<br />

47 Der Tod im Maisfeld<br />

48 Metallgewebe – Verhüllt transparent<br />

50 Leichtbau für die Landwirtschaft<br />

Impressum<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|18<br />

3


Persönliches<br />

Kurznachrichten<br />

Foto: DVS/martinmaier.com<br />

Heinrich Flegel<br />

hat im September die DVS-Plakette erhalten.<br />

Die höchste Auszeichnung des DVS – Deutscher<br />

Verband für Schweißen und verwandte<br />

Verfahren e.V. wurde im Rahmen der Jahresversammlung<br />

in Friedrichshafen verliehen. Der<br />

Verband würdigte mit dieser Ehrung im Kollegenteam<br />

seinen langjährigen Präsidenten für<br />

dessen Leistungen auf dem Gebiet der<br />

Schweißtechnik in Praxis und Wissenschaft.<br />

Seit mehr als 20 Jahren ist Professor Dr.-Ing.<br />

Heinrich Flegel Mitglied im DVS. Als promovierter<br />

Diplom-Ingenieur im Maschinenbau unterstützt<br />

er seitdem den Verband mit seinen Fachkenntnissen<br />

und<br />

seinem Engagement:<br />

zunächst als Vorsitzender<br />

des DVS-Landesverbandes<br />

Baden-<br />

Württemberg und<br />

somit auch als Mitglied<br />

des Ausschusses<br />

der Landesverbände<br />

und als Mitglied des<br />

Vorstandsrates des<br />

DVS. Seit 2001 ist er Mitglied des Präsidiums<br />

des DVS, von 2003 bis 2006 als stellvertretender<br />

Präsident und seit 2007 als Präsident.<br />

Ralf Wehrspohn<br />

ist neuer Vorsitzender des Fraunhofer-Verbunds<br />

MATERIALS. In dieser Organisationseinheit bündeln<br />

die 16 materialwissenschaftlich orientierten<br />

Institute der Fraunhofer-Gesellschaft ihre<br />

Kompetenzen. So decken sie die gesamte Wertschöpfungskette<br />

von der Entwicklung neuer und<br />

der Verbesserung bestehender Materialien über<br />

die Fertigungsverfahren im quasi-industriellen<br />

Maßstab und die Charakterisierung der Materialeigenschaften<br />

bis hin zur Bewertung des Einsatzverhaltens<br />

von Bauteilen und Systemen ab.<br />

Partnern aus der Industrie und der öffentlichen<br />

Hand steht der Verbund damit als Netzwerk für<br />

Forschung und Entwicklung zur Seite. Prof. Dr.<br />

Ralf B. Wehrspohn, seit 2006 Leiter des Fraunhofer<br />

IMWS in Halle (Saale), war bisher stellvertretender<br />

Verbund-Vorsitzender. Neuer Stellvertreter<br />

wurde Prof. Bernd Mayer, Institutsleiter<br />

am Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik<br />

und Angewandte Materialforschung IFAM.<br />

Roland Bent<br />

hat die Leitung der Arbeitsgruppe „Standardisierung,<br />

Normung, Zertifizierung und Zulassung“<br />

für die neue Nationale Plattform „Zukunft der<br />

Mobilität“ (NPM) übernommen. Bent ist Vorsitzender<br />

der vom Verband der Elektrotechnik,<br />

Elektronik Informationstechnik<br />

(VDE)<br />

getragenen Normungsorganisation.<br />

Er<br />

war maßgeblich beteiligt<br />

an der nationalen<br />

und internationalen<br />

Ausgestaltung eines<br />

Normen- und Standardisierungsrahmens<br />

für<br />

den Markthochlauf der Elektromobilität. Mit der<br />

nun erfolgten Übernahme werden die ursprünglichen<br />

Aktivitäten weitergeführt. Zudem werden<br />

neue Themen wie „Vernetztes Fahren“, „Automatisiertes<br />

Fahren“ oder „Intermodale Mobilitätskonzepte“<br />

in den Fokus genommen. Die<br />

neue Plattform „Zukunft der Mobilität“ unter der<br />

Federführung des Bundesverkehrsministeriums<br />

hat das Ziel, verkehrsträgerübergreifende<br />

Lösungsansätze für eine nachhaltige, bezahlbare<br />

und klimafreundliche Mobilität zu entwickeln<br />

und ihre Umsetzung zu fördern.<br />

Ewald Eisner<br />

ist neuer Geschäftsführer der Fronius Deutschland<br />

GmbH. Gleichzeitig bleibt der 54-Jährige<br />

Vertriebsleiter der Business Unit Perfect Welding.<br />

Der neue Geschäftsführer ist bereits seit<br />

1991 für das Unternehmen tätig: Seine Karriere<br />

begann der ausgebildete Schweißmeister und<br />

Maschinenbau-Betriebstechniker in der Forschung<br />

und Entwicklung der Fronius International<br />

GmbH. Später war er an dem Ausbau von<br />

Fronius Deutschland beteiligt. Eisner leitete als<br />

Produktmanager u.a. internationale Projekte für<br />

die Automobilindustrie, und ab 2010 hatte er<br />

die Position als regionaler Vertriebsleiter für<br />

Bayern inne. Im April dieses Jahres übernahm er<br />

die Verantwortung für die Vertriebsaktivitäten<br />

der Business Unit Perfect Welding und wurde<br />

Mitglied der<br />

Geschäftsleitung. „Ich<br />

freue mich auf diese<br />

neue, verantwortungsvolle<br />

Aufgabe und auf<br />

eine erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit mit<br />

Kollegen, Kunden und<br />

Geschäftspartnern“,<br />

erklärte Eisner.<br />

Foto: VDE<br />

Foto: Fronius<br />

Michael Göbel<br />

ist seit Juli 2018 Leiter des strategischen Vertriebs<br />

bei der Remmert GmbH in Löhne. Der<br />

Fachmann für Materialflussprozesse bringt jahrelange<br />

Erfahrung in diesem Bereich mit. Remmert<br />

will mit der neu geschaffenen Position<br />

seinen Vertrieb stärken und plant, seine internationale<br />

Marktposition für herstellerunabhängige<br />

und modulare Automations- und Lagerlösungen<br />

weiter auszubauen. Der 54-jährige<br />

Michael Göbel, Diplom-Ingenieur mit dem<br />

Fachgebiet Elektrotechnik,<br />

verantwortet<br />

den Ausbau der Vertriebsaktivitäten<br />

für<br />

die Remmert-Automationslösungen<br />

in<br />

Europa, Nordamerika<br />

und Asien. „Wir wollen<br />

in den internationalen<br />

Märkten weiter<br />

wachsen und unseren Auslandsvertrieb mit<br />

ausgewiesenen Branchenexperten verstärken“,<br />

erklärte Stephan Remmert, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter von Remmert.<br />

Johannes J. Möller<br />

hat den Nachwuchspreis 2018 der Deutschen<br />

Gesellschaft für Materialkunde e.V. erhalten.<br />

Die DGM zeichnete den Wissenschaftler des<br />

Fraunhofer-Instituts für Werkstoffmechanik<br />

IWM auf ihrer Jahrestagung in Darmstadt für<br />

seine Arbeiten im Bereich atomistischer Simulationen<br />

der Werkstoffeigenschaften von<br />

Metallen aus. Der DGM-Nachwuchspreis wird<br />

an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler<br />

vergeben, deren bisherige Arbeiten auch für<br />

die Zukunft überdurchschnittliche Leistungen<br />

erwarten lassen. Atomistische Simulationen<br />

sind das Spezialgebiet von Dr. Johannes J. Möller<br />

und seine Aktivitäten sind auf diesem<br />

Gebiet breit gefächert. Im Rahmen seiner Doktorarbeit<br />

leistete er beim Thema Materialbruch<br />

Pionierarbeit zum Verständnis darüber, wie<br />

sich Risse durch komplexe Mikrostrukturen<br />

bewegen, wie sich gekrümmte Risse verhalten<br />

und insbesondere darüber, auf welche Weise<br />

sich die Krümmung auf die Verformung im<br />

Bereich der Rissspitze auswirkt.<br />

Hans Georg Leuck<br />

ist jetzt in Berlin von der Deutschen Gesellschaft<br />

für Mauerwerks- und Wohnungsbau<br />

(DGfM) mit dem Walther-Mann-Preis ausgezeichnet<br />

worden. Die Auszeichnung wird alle<br />

zwei Jahre an Branchenvertreter verliehen, die<br />

sich um den Massivbau mit Mauerwerk verdient<br />

gemacht haben. Der Preis ist nach Prof.<br />

Walther Mann (1931 – 2009) benannt, der als<br />

wissenschaftlicher Pionier des Mauerwerksbaus<br />

gilt. „Hans Georg Leuck hat – schon weit<br />

vor der akuten Wohnungskrise – an der DGfM-<br />

Spitze als Netzwerker neue Strukturen in der<br />

Foto: Remmert<br />

4 <strong>Stahlreport</strong><br />

11|18


Foto: DGfM<br />

Foto: Huss-Verlag<br />

Bundeshauptstadt mit geschaffen. Dazu gehören<br />

die starken Stimmen der Aktion ‚Impulse<br />

für den Wohnungsbau‘ und des ‚Verbändebündnisses<br />

Wohnungsbau‘. …“, sagte Dr. Hannes<br />

Zapf (li.) in seiner Laudatio. Leuck (re.)<br />

hatte zuvor den DGfM-Vorsitz an Zapf übergeben;<br />

er ist seitdem Ehrenvorsitzender. Der<br />

Geehrte ist Geschäftsführer der Baustoffwerke<br />

Münster-Osnabrück und der Kalksandsteinwerke<br />

Westfalen-Lippe.<br />

Matthias Pieringer<br />

ist ab Dezember 2018 neuer Chefredakteur<br />

von LOGISTIK HEUTE. Er hatte 2011 als Redakteur<br />

in dieses Medium gewechselt und ab<br />

Anfang 2014 die Position des stellvertretenden<br />

Chefredakteurs übernommen. Zu seinen<br />

Schwerpunktthemen gehören unter anderem<br />

Supply Chain Management, Logistik-IT, Intralogistik,<br />

Logistikdienstleistungen sowie Aus- und<br />

Weiterbildung. Pieringer hat neben seinen journalistischen<br />

Tätigkeiten auch neue Formate<br />

und Veranstaltungen wie beispielsweise die<br />

Young Professional Days entwickelt. Neben<br />

seinen vielfältigen Aufgaben als Chefredakteur<br />

soll er die gleichnamige Marke bei Veranstaltungen,<br />

auf Messen sowie Kongressen repräsentieren<br />

und weiterentwickeln. Nach seinem<br />

Magister-Studium an<br />

der Ludwig-Maximilians-Universität<br />

München<br />

und seinem<br />

Redaktionsvolontariat<br />

war er mehrere Jahre<br />

als Redakteur und<br />

Lektor bei der Springer<br />

Fachmedien München<br />

GmbH tätig.<br />

Marcus Halber<br />

ist im Rahmen des Studienpreises DistancE-<br />

Learning (FDL) online von Fernstudierenden zum<br />

„Tutor des Jahres 2019“ gewählt worden. Prof.<br />

Dr. Marcus Halber arbeitet für die SRH-Fernhochschule.<br />

50 nominierte Kandidaten von 22<br />

unterschiedlichen Instituten /Hochschulen stellten<br />

sich der Abstimmung und wetteiferten um<br />

über 4.200 abgegebene Stimmen. „Sie alle wurden<br />

schon durch die Nominierung von Teilnehmern<br />

für ihre engagierte Arbeit ausgezeichnet“,<br />

so Verbandspräsident Mirco Fretter. „Spannend<br />

blieb es bis zuletzt“, fasste Thomas Tibroni,<br />

Geschäftsführer von FernstudiumCheck, die<br />

Ergebnisse zusammen. Auf die Plätze zwei und<br />

drei wählte das Publikum Marco Messina von<br />

der Hochschule Koblenz und Dr. Barbara Mayerhofer<br />

von der APOLLON Hochschule der<br />

Gesundheitswirtschaft.<br />

Auf einer feierlichen<br />

Studienpreis-<br />

Gala am 12.11.18 in<br />

Berlin erhält Halber<br />

die Studienpreistrophäe.<br />

Studienpreise<br />

werden dann auch in<br />

acht weiteren Kategorien<br />

vergeben.<br />

Foto: FDL<br />

Edwin Eichler<br />

hat sich entschieden, nicht mehr für die nächste<br />

Amtsperiode zu kandidieren und wird den Verwaltungsrat<br />

von SCHMOLZ + BICKENBACH,<br />

eines weltweit tätigen Unternehmens für Speziallangstahl<br />

mit Sitz in Luzern, zur nächsten ordentlichen<br />

Generalversammlung, geplant am<br />

30.4.19, verlassen. Eichler war seit 2013 Verwaltungsratspräsident<br />

der Gesellschaft und<br />

möchte sich nun anderen Projekten zuwenden.<br />

Den Zeitpunkt der Verkündung in diesem September<br />

begründet er damit, dass er der Gesellschaft<br />

Gelegenheit geben möchte, eine geeignete<br />

Persönlichkeit für seine Nachfolge zu<br />

finden. Der Manager zog eine positive persönliche<br />

Bilanz seiner Zeit im Verwaltungsrat und<br />

bezeichnete die anhaltend gute Ergebnisentwicklung<br />

der letzten Jahre sowie die solide, zukunftsgerichtete<br />

strategische Aufstellung der Gesellschaft<br />

als richtigen Moment für den Abschied.<br />

Stephan Kufferath<br />

ist Vorstand der GKD – Gebr. Kufferath AG<br />

(GKD) und hat jetzt von Wolfgang Spelthahn (li.),<br />

Landrat des Kreises Düren, im Namen des deutschen<br />

Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier<br />

das Bundesverdienstkreuz am Bande<br />

erhalten. Diese Auszeichnung würdigt das jahrzehntelange<br />

ehrenamtliche Engagement von<br />

Kufferath für die regionale Wirtschaft und<br />

Gesellschaft. Seit 1989 leitet der promovierte<br />

Wirtschaftswissenschaftler zusammen mit seinem<br />

Bruder Ingo in dritter Generation das<br />

Familienunternehmen GKD. Die weltweit tätige<br />

technische Weberei ist spezialisiert auf<br />

anspruchsvolle Systemlösungen für ein breites<br />

Foto: GKD<br />

Anwendungsspektrum in den Bereichen Wasser,<br />

Ernährung, Gesundheit, Mobilität, Umwelt- und<br />

Ressourcenschonung. Parallel zur Übernahme<br />

der GKD-Geschäftsführung war Stephan Kufferath<br />

zum Mitglied der Vollversammlung der<br />

Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Aachen<br />

gewählt worden.<br />

Jane Hart<br />

gestaltet den Kongress der LEARNTEC mit,<br />

Europas größter Veranstaltung für digitale Bildung.<br />

Die weltweit bekannte Expertin für Corporate<br />

Learning ist dem Kongresskomitee beigetreten<br />

und wird für die nächste Auflage<br />

(29.-31.1.19) einen Teil des Programms konzipieren.<br />

Das wird somit um einen englischsprachigen<br />

Teil erweitert. Der Kongress findet<br />

begleitend zur Fachmesse statt und wird mit<br />

nationalen und internationalen Keynote-Speakern<br />

einen Blick in die Zukunft des digitalen<br />

Bildungsmarktes werfen. Er stellt erfolgreich<br />

umgesetzte Bildungsprojekte vor und verknüpft<br />

diese mit den Angeboten der Aussteller<br />

in der Fachmesse. Jane Hart gehört zu den<br />

bekannten Persönlichkeiten für Corporate<br />

Learning und ist Gründerin des Centre for Learning<br />

& Performance Technologies mit einer<br />

weltweit angesehenen Website. Der Kongress<br />

wird Präsentationen und interaktive Workshops<br />

umfassen, um die sich schnell verändernde<br />

Welt des Lernens am Arbeitsplatz zu<br />

behandeln.<br />

Thomas Lampe<br />

wird zukünftig als weiterer Geschäftsführer<br />

gemeinsam mit Thorsten Wulff die Firmengeschicke<br />

der Pieper GmbH lenken. Pünktlich<br />

zum 50-jährigen Bestehen des Unternehmens<br />

ging es jetzt zurück zu den Ursprüngen: Der<br />

herstellerunabhängige Anbieter für industrielle<br />

Video- und Sicherheitssysteme aus Schwerte<br />

feierte in diesem Jahr ein halbes Jahrhundert<br />

Firmengeschichte und löst sich aus dem Verbund<br />

der MOOG Inc. Zur Kernkompetenz entwickelt<br />

haben sich die Prozessüberwachung in<br />

Feuerräumen sowie Technologien zur Brandfrüherkennung.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|18<br />

5


Stahlhandel<br />

Bericht/Nachricht<br />

Edelstahl und Messing in der Schweiz<br />

gegründet. Das Unternehmen bewegt<br />

sich ausschließlich im Händler-Händler-Geschäft.<br />

astrinas besitzt Joint Ventures im<br />

Bereich Aluminiumprofile, Aluminiumzubehör,<br />

Edelstahlrohre, Edelstahl-<br />

Stabstahl und -Winkel, Edelstahl-Coils,<br />

-bleche sowie -zubehör und Edelstahl-<br />

Sonderteile. Auf dem Programm stehen<br />

auch Messingkomponenten. Die Produktionsstandorte<br />

befinden sich größtenteils<br />

in China (unter anderem in<br />

Foshan, Taizhou, Nantong und Wuxi)<br />

sowie in Indien (Messingkomponenten).<br />

Jedes Produkt ist nach den europäischen<br />

und asiatischen Normen zertifiziert<br />

und zugelassen. Kunden in<br />

Deutschland erhalten das Material DDP,<br />

Delivered Duty Paid. astrinas kümmert<br />

sich um die Entladung der Container,<br />

das Umladen auf Lkw, die Verzollung<br />

und Abwicklung und übernimmt Kosten<br />

und Risiken.<br />

Vertragspartner für Kunden sind<br />

jedoch nicht die chinesischen oder indiastrinas<br />

– solider Partner für die Stahlbeschaffung aus China<br />

Zuverlässig aus Asien sourcen<br />

Die Beschaffung ist für Unternehmen eines der wichtigsten Handlungsfelder überhaupt. Neben dem<br />

Preis sind Qualität und Zuverlässigkeit entscheidend. Wer nicht zuverlässig mit qualitativ hochwertigem<br />

Material zu wettbewerbsfähigen Kosten beliefert wird, hat einen schweren Stand in den Märkten.<br />

Wer sich international versorgt, ist gut beraten, dabei mit verlässlichen Partnern zu kooperieren, die<br />

sich mit den Eigenheiten des jeweiligen Marktes auskennen. Wie Dietmar Schaub und astrinas – Asien<br />

Trade and Investment Ltd.<br />

Der gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann<br />

Dietmar Schaub ist<br />

seit über dreißig Jahren im Stahl- und<br />

Metallhandel tätig. In verschiedenen<br />

Führungspositionen hat eine tiefe<br />

Kenntnis der Branche erworben. Mit<br />

seiner Handelsagentur Schaub Metals<br />

und als Verkaufsagent seines Schweizer<br />

Partners astrinas – Asian Trade and<br />

Investment StahlLtd., Inhaber Fabio<br />

Attili, hat er sich auf die Beschaffung<br />

von Stahl und Aluminium aus asiatischen<br />

Quellen spezialisiert.<br />

Das Besondere – und für Einkäufer<br />

interessante: astrinas ist kein reines<br />

Handelsunternehmen, sondern über<br />

Joint-Venture-Beteiligungen direkt an<br />

Stahl- und Aluminiumherstellern in<br />

Asien beteiligt. Das bringt nicht nur<br />

eine hohe Marktkenntnis mit sich.<br />

Durch die eigenen Produktionsstätten<br />

ist astrinas in einer guten Position,<br />

„höchste Qualitätsstandards zu tragfähigen<br />

Preisen“ anzubieten – wirbt das<br />

Unternehmen.<br />

Nur Händler werden beliefert<br />

astrinas wurde im Jahr 2011 als Handels-<br />

und Investmentgesellschaft mit<br />

dem Schwerpunkt Handel und Produktion<br />

von Halbzeugen aus Aluminium,<br />

Kennen die asiatischen Stahlmärkte:<br />

Fabio Attili, Inhaber der astrinas – Asian<br />

trade and Invstement Ltd., und Dietmar<br />

Schaub, Inhaber der Handelsagentur<br />

Schaub Metals und Verkaufsagent von<br />

astrinas.<br />

6 <strong>Stahlreport</strong> 11|18


schen Unternehmen, sondern astrinas<br />

in Glattbrugg in der Schweiz – ein Plus<br />

bei der Rechtssicherheit. Ein weiteres<br />

Plus und ein Alleinstellungsmerkmal<br />

hierzulande ist für Kunden auch die<br />

Produkthaftpflichtversicherung, über<br />

die astrinas verfügt.<br />

Qualität wird jederzeit<br />

kontrolliert<br />

In der Logistik arbeitet das Unternehmen<br />

eng mit „einem renommierten<br />

Logistikspezialisten auf einer langfristigen<br />

Basis“ zusammen. Der Logistikpartner<br />

ist laut astrinas in den<br />

wichtigsten Import- und Exportländern<br />

weltweit ansässig und könne<br />

die bestmögliche Logistikleistung<br />

erbringen.<br />

Strategisch verfolge man grundsätzlich<br />

nur mittel- und langfristige<br />

Geschäfte. Dies erlaube es, die erforderliche<br />

Qualität bei den gelieferten<br />

Produkten zu erreichen. Qualitätstests<br />

der Rohmaterialien und industriellen<br />

Produkte während des Produktionsprozesses<br />

seien jederzeit möglich. Die<br />

verwendeten Rohmaterialien entsprechen<br />

dem Unternehmen zufolge den<br />

ROHS- und REACH-Verordnungen.<br />

astrinas-Kunden profitieren von<br />

dem geringen Zeitaufwand für den<br />

Direktimport vom Hersteller. Sie<br />

schließen dank der DDP-Lieferung<br />

sonst anfallende Risiken weitgehend<br />

aus. Zeit und Kosten werden darüber<br />

hinaus auch in der Buchhaltung<br />

Astrinas in Zahlen<br />

z 12 astrinas-Mitarbeiter<br />

z ca. 550 Mitarbeiter total (in allen Produktionswerkstätten weltweit)<br />

z 100 % Eigenkapital/Inhabergeführt<br />

z Produkt-Programm: Halbzeuge und Zubehörteile aus Aluminium, Edelstahl<br />

und Messing<br />

z Handelsprodukte: verschiedene industrielle Produkte und Lösungen<br />

nach Kundenvorgaben<br />

z Jährliche Produktionskapazitäten (Eigenproduktion): Aluminium<br />

38.000 t, Edelstahlrohre 26.000 t, Edelstahl-Stabstahl und Winkel<br />

15.000 t, Messing-Komponenten 3.000 t,<br />

z Vertriebsgebiete (Eigenproduktion): Europa (inkl. Russland und Türkei),<br />

Weltweit auf Anfrage<br />

eingespart, da nicht wie sonst bei<br />

Importen gleich ein ganzer Stapel an<br />

Rechnungen verschiedene Leistungserbringer,<br />

sondern nur eine Rechnung<br />

verbucht werden muss.<br />

Die Mindestmenge, die Kunden in<br />

der Regel abnehmen müssen, liegt bei<br />

einem Container (25 t). Je nach Kombinationsmöglichkeiten<br />

beim Beladen<br />

sei man hier aber flexibel, so Dietmar<br />

Schaub. Die kleinste Einheit sind 500<br />

kg-Bunde bei Stäben sowie Rohren.<br />

Geliefert werden können die Produkte<br />

je nach Kategorie sowohl als Austenit-,<br />

Ferrit- oder Duplex-Produkt. Stab -<br />

stähle können auch als 1.4571 geliefert<br />

werden, da dieser Werkstoff im entsprechenden<br />

Stabstahlwerk selbst<br />

erschmolzen wird.<br />

„Die Lieferzeiten betragen bei Edelstahl-Rohren<br />

aktuell elf Wochen und<br />

bei Stabstahl etwa bei 16 Wochen. Bei<br />

Aluminium-Profile sprechen wir von<br />

acht bis zehn Wochen Lieferzeiten –<br />

wohlgemerkt eintreffend, wie bei allen<br />

Lieferzeitangaben“, so Schaub. Dabei<br />

sind auch Teillieferungen möglich.<br />

Neben Lagerhaltungen in den Herstellwerken<br />

selbst verfügt astrinas über ein<br />

Lagerhaus nahe des internationalen<br />

Seefrachthafens Hamburg, wo temporär<br />

Material für die Kunden auf Wunsch<br />

eingelagert und zu einem späteren Zeitpunkt<br />

ausgeliefert werden kann.<br />

Für industrielle Produkte die astrinas<br />

nicht selbst in eigenen Herstellerwerken<br />

produziert, arbeitet das Unternehmen<br />

eng mit regionalen und<br />

überregionalen zertifizierten Herstellbetrieben<br />

zusammen. Die Beschaffung<br />

solcher Produkte wird durch astrinas<br />

evaluiert, die Produktion vor Ort überwacht<br />

und die Herstellbetriebe regelmäßig<br />

auditiert. 2<br />

[ Kontakt ]<br />

astrinas – Asian Trade<br />

and Investment Ltd.<br />

Sales Office Germany:<br />

Schaub Metals<br />

91052 Erlangen<br />

Tel.: +49 9131 9265561<br />

E-Mail: kontakt@<br />

schaub-metals.com<br />

www.astrinas.com<br />

Roll- und Stahlformgebung am Standort Nürtingen verkauft<br />

Knauf Interfer konzentriert sich bei Stahl auf Flachstahl und Anarbeitung<br />

KNAUF INTERFER SE hat die<br />

Geschäftsaktivitäten der Roll- und Stahlformgebung<br />

am Standort Nürtingen mit Wirkung<br />

zum 01.10.2018 an die Meform Unternehmensgruppe<br />

verkauft. Damit stärke das<br />

Unternehmen seine Positionierung als Spezialist<br />

für Flachstahl und Anarbeitung, teilte<br />

der Stahl- und Aluminiumdistributeur mit.<br />

Die Meform Components GmbH und die<br />

Meform Profiles GmbH haben dabei alle Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter sowie das<br />

operative Geschäft der Roll- und Stahlformgebung<br />

am Standort Nürtingen im Rahmen<br />

eines Asset Deals übernommen. Bei einem<br />

Asset Deal werden die Wirtschaftsgüter<br />

eines Unternehmens einzeln erworben - im<br />

Gegensatz zu einem Share Deal, bei dem<br />

Anteile an der zum Verkauf stehenden<br />

Gesellschaft erworben werden. Die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter des Werksteils<br />

der Stahl-Service-Center sind nicht betroffen<br />

und werden auch weiterhin für die Knauf<br />

Interfer Stahl Service Center GmbH im Werk<br />

Nürtingen tätig sein.<br />

Mit der Akquisition verstärke Meform seine<br />

Metallverarbeitungskompetenz nachhaltig,<br />

hieß es. Unter der Leitung von Matthias Zaiser,<br />

Geschäftsführender Gesellschafter von<br />

Meform Components und Meform Profiles,<br />

soll künftig in neue Technologien investiert<br />

und das Unternehmen gezielt weiterentwickelt<br />

werden. Knauf Interfer sieht die Desinvestition<br />

als strategische Entscheidung, um<br />

das Unternehmen noch klarer „als Spezialist<br />

für Flachstahl, Aluminium und Anarbeitung“<br />

zu positionieren. „Der Verkauf ist ein wichtiger<br />

Schritt im Zuge unserer Strategie, die<br />

Knauf Interfer noch konsequenter auf<br />

zukunftsweisende Märkte zu konzentrieren,<br />

die vor allem von den Megatrends Leichtbau<br />

und Mobilität getrieben werden“, so Matthias<br />

Kessel-Knauf, Vorsitzender des Vorstands<br />

der Knauf Interfer SE. „Für die Rollund<br />

Stahlformgebung am Standort Nürtingen<br />

bietet ihre Integration in die Meform<br />

ausgezeichnete Perspektiven.“<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|18<br />

7


Stahlhandel<br />

Bericht<br />

Die Kicherer-Geschäftsführer mit den Vorständen von BDS und Nordwest Handel (v.l.n.r.):<br />

Bernhard Dressler (Vorstandsvorsitzender Nordwest Handel AG), Jörg Simon (Vorstand Finanzen Nordwest<br />

Handel AG), Eberhard Frick, Hans-Jörg Frick, Gunter Frick, Oliver Ellermann (Vorstand BDS AG).<br />

Doppelfest: Kicherer feiert 300 Jahre und Händlertag 2018<br />

Beständig in Bewegung<br />

Seit 18 Jahren laden die drei Geschäftsführer Eberhard, Gunter und Hans-Jörg Frick zum Kicherer<br />

Händlertag ein. Der Händlertag im Jubiläumsjahr fand am 21. und 22. September 2018 mit über 300<br />

Kunden aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz statt. Die festliche Auftaktveranstaltung<br />

im neuen Stahlcenter startete bereits Freitagabend mit dem feierlichen Einzug der Bergkapelle der<br />

Schwäbischen Hüttenwerke. Stimmungsvoll inszeniert hallte der Traditionsmarsch „Glück auf“ durch<br />

das neue Stahlcenter.<br />

Mit der sogenannten<br />

„Lemniskate“, einer<br />

liegenden „8“, und<br />

dem Jubiläums-Motto<br />

„Beständig in Bewegung“<br />

hat Kicherer<br />

symbolisch ein Zeichen<br />

für die Verbindung<br />

von Tradition<br />

und aktiver Gestaltung<br />

der Zukunft<br />

gesetzt: Alles Vorher<br />

ist mit dem Nachher<br />

verbunden, alles Früher<br />

mit dem Jetzt. In<br />

ausgeglichener<br />

Balance transportiere<br />

das Motto das Versprechen:<br />

„Es geht<br />

immer weiter.“<br />

Zur Jubiläums-Hausmesse am<br />

Sonntag durfte die Friedrich Kicherer<br />

GmbH & Co. KG über 1.000 regionale<br />

Kunden aus Bau, Handwerk und Industrie<br />

begrüßen. Eine exklusive Mischung<br />

an Ausstellern und ca. 100 Kicherer-<br />

Mitarbeiter waren an den drei Tagen<br />

mit Informationen und Neuheiten für<br />

die interessierten Kunden präsent.<br />

Am Händlertag begrüßte Eberhard<br />

Frick die Gäste im Namen der<br />

Geschäftsleitung und gab Einblick in<br />

die aktuelle Entwicklung des Unternehmens<br />

sowie die Geschichte. Oliver<br />

Ellermann, Vorstand des BDS, sowie<br />

die Vorstände der Nordwest Handel AG<br />

Bernhard Dressler und Jörg Simon richteten<br />

Grußworte an das Unternehmen<br />

und ihre Inhaber. Oliver Ellermann<br />

würdigte die Entwicklung von Kicherer<br />

als Beweis für die Innovationsstärke<br />

und Schaffenskraft des Mittelstandes<br />

in Deutschland. Die jüngste Investition<br />

sei zudem Beleg für das Vertrauen der<br />

Inhaber in das Geschäftsmodell „Stahlhandel“.<br />

Das Jubiläumsmotto, die liegende<br />

8 als Symbol für Unendlichkeit<br />

und das Versprechen, immer in Bewegung<br />

zu bleiben, verleihe dem ganzen<br />

Ausdruck. Er wünschte Kicherer weiterhin<br />

viel Erfolg in der Zukunft und<br />

„Glück auf“.<br />

Bernhard Dressler lobte die Einzigartigkeit<br />

der neuen Stahlhalle, die wie<br />

ein einmaliges Kunstwerk wirke und<br />

in harter Teamarbeit entworfen worden<br />

sei. Kicherer sei der Prototyp eines<br />

herausragenden Familienunternehmens.<br />

Jörg Simon würdigte die enorme<br />

Entwicklung des Unternehmens und<br />

die besondere Tatkraft der drei<br />

Geschäftsführer und ihrer Familien.<br />

Als Geschenk überreichten die beiden<br />

Nordwest-Vorstände ein Bild, auf dem<br />

300 Jahre Kicherer und 25 Jahre Nordwest<br />

künstlerisch vereint sind.<br />

Das neue Kicherer Stahlcenter II<br />

Bei der Betriebsbesichtigung erhielten<br />

die Kunden eine exklusive Vorführung<br />

der neuen Regalanlage und einen ersten<br />

Eindruck von der Kicherer-Vision:<br />

Stahl„Eine möglichst hohe Tonnage mit<br />

spielerischer Leichtigkeit in kürzester<br />

Zeit zuverlässig zum richtigen Ort zu<br />

bringen“. Eine Zielsetzung, die nicht<br />

nur effizientere Abläufe bei Kicherer,<br />

sondern auch ein Leistungsversprechen<br />

an die Kunden beinhalte, so das Unternehmen.<br />

8 <strong>Stahlreport</strong> 11|18


Info<br />

Das Kicherer Stahlcenter II<br />

in Zahlen<br />

z 25.000 m 2 Hallenfläche mit<br />

12,5 m Höhe<br />

z 10.000 Kassetten finden hier<br />

Platz - jede mit 3,4 t Traglast<br />

z 10.000 m 2 Lkw-Parkdeck<br />

z 25 Lkw-Verladestationen<br />

z 24 Krananlagen<br />

Der Manipulator in Aktion: das neue Kicherer-Stahlcenter II<br />

Die wichtigsten Anforderungen für den<br />

Neubau des Stahlcenters II waren,<br />

zukünftig die Kommissionierung und<br />

Beladung effizienter durchzuführen,<br />

aber auch den Bestandsbau im bisherigen<br />

Stahlcenter weiterhin wirtschaftlich<br />

zu nutzen. Gleichzeitig wurde die<br />

Arbeitssicherheit für die Mitarbeiter<br />

im Lager erhöht und die Arbeitsbedingungen<br />

komfortabler gestaltet.<br />

Das Kicherer-Projekt-Team hat<br />

zusammen mit der KASTO Maschinenbau<br />

GmbH & Co. KG sowie der Scheffer<br />

Krantechnik GmbH – auch in zum Teil<br />

kontrovers geführten Diskussionen –<br />

Lösungen für die schnelle Einlagerung,<br />

Kommissionierung und Verladung für<br />

alle Produkte bis zu 6 m Länge gefunden.<br />

modernster Technik wird das Langgut<br />

nach dem „Ware-zum-Mann“-Prinzip<br />

bereitgestellt und mit einer neuartigen<br />

Fördertechnik – einem intelligenten<br />

Verteilsystem mit Manipulatoren – zu<br />

einer der 25 Lkw-Verladestationen<br />

gebracht. Für das schnelle und sichere<br />

Be- und Entladen stehen 24 Krananlagen<br />

zur Verfügung. Die zusätzlichen<br />

Lagerkapazitäten eröffnen Kicherer die<br />

Möglichkeit, das Sortiment weiter zu<br />

vergrößern, vor allem auch im Bereich<br />

Qualitätsstahl, Edelbaustahl sowie nicht<br />

rostende Stähle und NE-Metalle.<br />

Direkt an das System angebunden<br />

sind drei hochmoderne Bandsägema-<br />

schinen und für nicht rostende Stähle<br />

und NE-Metalle steht eine neue Verpackungslinie<br />

zum Umwickeln mit<br />

Stretch-Folie bereit. Um den hohen Qualitätsansprüchen<br />

der Kunden gerecht<br />

zu werden, soll zukünftig auch das<br />

Angebot im Bereich Schleifen und Folieren<br />

erweitert werden.<br />

Momentan noch im Bau befindet<br />

sich ein neues Bürogebäude, das die<br />

bestehende Firmenzentrale um eine<br />

Kantine und eine Kindertagesstätte vervollständigen<br />

wird. Die offizielle Einweihungsfeier<br />

für den kompletten Neubau<br />

soll mit einem Tag der Offenen Tür<br />

im Frühjahr 2019 begangen werden. 2<br />

Regalanlage weltweit einmalig<br />

Die Regalanlage mit etwas mehr als<br />

10.000 Kassetten für Stabstahl, Röhren,<br />

Qualitäts-, Blankstahl, nicht rostende<br />

Stähle und NE-Metalle ist eine Weltneuheit.<br />

Die Anlage besteht aus vier<br />

Regalblöcken mit fünf Regalbediengeräten<br />

– zwei jeweils in den äußeren<br />

Gassen und eines in der Mitte der<br />

Anlage. Damit ist eine Kommissionierung<br />

von bis zu 150 Positionen pro<br />

Stunde möglich.<br />

Mit dem neuen Stahlcenter II revolutioniert<br />

Kicherer die Prozesse und<br />

reduziert die Beladezeiten deutlich. Mit<br />

Der Kicherer-Händlertag im Jubiläumsjahr<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|18<br />

9


Stahlhandel<br />

Bericht<br />

EuroBLECH 2018: Stahlo gab erste Einblicke in neues Werk<br />

Die Zukunft ist ultrahochfest<br />

Exklusiv auf der EuroBLECH 2018 gab Stahlo Stahlservice erste Einblicke in das neue Werk in Gera.<br />

Anhand eines 3D-Modells konnten sich Besucher am Unternehmensstand bereits über das Setup<br />

des neuen Stahlo-Standorts informieren – mit modernster Anlagentechnik, Logistik und IT-<br />

Integration. Im Fokus dabei: die Bearbeitungskompetenz für hochfeste und ultrahochfeste Stähle.<br />

Mit seinem neuen<br />

Werk rüstet sich<br />

Stahlo für die<br />

Herausforderungen<br />

der Zukunft:<br />

22.000 m 2 wird<br />

die Fläche der<br />

neuen Halle in<br />

Gera-Langenberg<br />

Bilder: Stahlo Stahlservice GmbH & Co. KG<br />

Mit der Errichtung seines neuen<br />

Werks in Gera mit einer Produktionshalle<br />

von 22.000 m 2 geht Stahlo Stahlservice<br />

einen Schritt weiter in der Bearbeitung<br />

von ultrahochfesten Stählen.<br />

Künftig können an dem Standort, dessen<br />

Inbetriebnahme für Anfang 2019<br />

geplant ist, auf einer zweiten, neuen<br />

Längsteilanlage Stähle mit bis zu<br />

1.900 MPa zu Spaltband verarbeitet<br />

werden. Bis zu 60 Streifen lassen sich<br />

künftig in einem Arbeitsgang spalten.<br />

Europaweit einmalig<br />

Damit setze Stahlo, eines der größten<br />

werksunabhängigen Stahl-Service-<br />

Center in Deutschland, ein deutliches<br />

Zeichen in Richtung Technologieführerschaft<br />

in diesem Marktsegment.<br />

„Das ist europaweit einmalig“, sagt<br />

Stahlo-Geschäftsführer Guido Spenrath.<br />

„Auf der Eingangsseite können<br />

wir zukünftig Coils bis zu einer Breite<br />

von 1.850 mm aufsetzen und Spaltbänder<br />

bis zu 16 mm Breite in einem<br />

Arbeitsgang produzieren“, so Spenrath<br />

weiter. Insgesamt werde Stahlo am<br />

Standort in Thüringen über eine Produktionskapazität<br />

von rund 400.000 t<br />

verfügen – von der Produktion von<br />

Spaltbändern und Formzuschnitten<br />

über Trapeze bis zu Konturen. Stahlo<br />

investiert am Standort Gera insgesamt<br />

45 Mio. €.<br />

Neben einer zweiten Längsteilanlage<br />

erweitert das Stahlservice-Center<br />

auch die Kapazitäten beim Konturenschneiden.<br />

Zur weiteren Ausrüstung<br />

in Gera gehört daher eine zweite Platinenschneidanlage<br />

der neuesten Generation,<br />

mit der neben Stahl sowie nichtrostendem<br />

Stahl auch Aluminium<br />

verarbeitet werden kann.<br />

Da Stahlo bereits frühzeitig auf<br />

hochfeste und ultrahochfeste Stähle<br />

gesetzt hat, kann das Unternehmen<br />

hierbei vom Wareneingang über die<br />

Verarbeitung bis zur Verpackung auf<br />

eine langjährige Erfahrung und<br />

gewachsene Kompetenz seiner Mitar-<br />

Guido Spenrath, Geschäftsführer von<br />

Stahlo Stahlservice<br />

beiter zurückgreifen – in Zeiten des<br />

Fachkräftemangels ein entscheidender<br />

Aktivposten.<br />

Viel Wert auf eine optimale Konfiguration<br />

hat Stahlo bei dem neuen<br />

Werk auch auf die Logistikprozesse<br />

gelegt. Für einen nahtlosen internen<br />

Materialfluss sorgt ein automatisches<br />

Coil-Lager mit nahezu autonom arbeitender<br />

Krananlage.<br />

Qualitätskontrolle in Echtzeit<br />

Eingebettet in die gesamten Prozesse<br />

ist strengste Qualitätssicherung. Das<br />

Stahlservice-Center ist nach der Automobilnorm<br />

IATF 16949 zertifiziert. Im<br />

eigenen Prüflabor untersucht der Stahlspezialist<br />

Materialien auf deren mechanische<br />

und chemische Eigenschaften.<br />

Berührungsfreie Inline-Messsysteme<br />

kontrollieren die Einhaltung der Toleranzen<br />

in der laufenden Produktion.<br />

Ein entscheidender Baustein für<br />

die Leistungsfähigkeit des neuen<br />

Werks ist auch die IT. Ein Großteil der<br />

Prozesse vor Ort werde künftig automatisiert<br />

ablaufen. Zudem sollen<br />

Betriebs- und Maschinendaten lückenlos<br />

erfasst.<br />

Trends frühzeitig erkannt<br />

Den Trend zur Verarbeitung von Stahl-<br />

Werkstoffen mit hohen bis höchsten<br />

Festigkeiten hat die Stahlo Stahlservice<br />

GmbH & Co. KG bereits früh erkannt.<br />

Seit 2004 verarbeitet das Tochterunternehmen<br />

der Friedhelm Loh Group<br />

in Gera ultrahochfeste Stähle mit Festigkeiten<br />

bis zu 1.400 MPa. Neben<br />

einer Längsteilanlage gehört heute<br />

auch eine Konturenschneidanlage zur<br />

Ausrüstung. Letztere zählt unter den<br />

werksunabhängigen Stahl-Service-Centern<br />

dabei zu den größten und<br />

modernsten in Europa. Wie die Spaltanlagen<br />

ist auch sie für die Verarbeitung<br />

von hochfesten Stählen in Außenhautqualität<br />

ausgelegt. 2<br />

10 <strong>Stahlreport</strong> 11|18


Stahlverarbeiter<br />

Bericht<br />

Produktionsnahe Rechenpower: Mit standardisierten Datacenter-Containern unterstützt Rittal thyssenkrupp Steel<br />

bei der Digitalisierung von produktionsnahen Prozessen: Die Container werden bei thyssenkrupp Steel direkt auf<br />

dem Firmengelände installiert und arbeiten als Edge-Rechenzentren inklusive einer Cloud-Anbindung.<br />

Anbindung – werden bei thyssenkrupp<br />

Steel direkt auf dem Firmengelände<br />

installiert. Denn: Mit der<br />

Digitalisierung steigt die Nachfrage<br />

nach schnell verfügbaren Daten<br />

nahe dem Entstehungsort und dies<br />

erfordert zusätzliche Rechenleistung,<br />

kurze Latenzzeiten bei der<br />

Datenbereitstellung sowie eine<br />

unterbrechungsfreie Datenverfügbarkeit<br />

und systemweite Sicherheit.<br />

Für diese und weitere Anforderungen<br />

entwickelte Rittal die<br />

RDCC-basierenden Edge-Rechenzentren.<br />

„Die Rittal Data Center Container<br />

sind ein wesentlicher Baustein in<br />

unserem ganzheitlichen Sicherheitsthyssenkrupp<br />

Steel baut IT-Infrastruktur mit Rittal Edge-Rechenzentren aus<br />

Die Digitalisierung in der Stahlindustrie<br />

vorantreiben<br />

thyssenkrupp Steel beauftragt Rittal mit der Lieferung modularer Rechenzentren, die bei dem<br />

Stahlhersteller produktionsnah aufgestellt werden. Die Rittal Data Center Container (RDCC)<br />

sind mit vorkonfigurierten Komponenten für Kühlung oder Stromversorgung ausgestattet, die<br />

einen risikofreien und raschen Aufbau der Infrastruktur ermöglichten.<br />

Ziel von thyssenkrupp Steel<br />

sei es, die Digitalisierung zahlreicher<br />

Unternehmensabläufe zu beschleunigen.<br />

Dies sieht der Duisburger<br />

Stahlhersteller als einen wichtigen<br />

Baustein für eine umfassende und<br />

ganzheitliche „Digitalisierungsoffensive“.<br />

Erste Container lieferte Rittal<br />

bereits im Jahr 2017. Die Installation<br />

der neuen Systeme soll bis<br />

Ende 2019 erfolgen.<br />

Bei thyssenkrupp Steel ist die<br />

Digitalisierung ein wesentlicher Teil<br />

der Unternehmensstrategie. Die<br />

anfallenden Daten bilden die Grundlage<br />

für Entscheidungsfindung, Analytik<br />

und Vorhersage. Die Menge<br />

der zu verarbeitenden Daten nimmt<br />

kontinuierlich zu, sodass das Unternehmen<br />

seine IT-Infrastruktur entsprechend<br />

anpassen muss.<br />

Nachfrage nach schnell<br />

verfügbaren Daten steigt<br />

Da immer mehr Abläufe durch Sensoren<br />

und Roboter gesteuert werden sind<br />

nicht nur leistungsfähige IT-Systeme<br />

in unmittelbarer Nähe der Produktionsstandorte<br />

notwendig. Zu den übergeordneten<br />

Zielen gehören auch weitere<br />

Standardisierungsschritte, eine<br />

anforderungsgerechte Sicherheitsarchitektur<br />

und eine neue und innovative<br />

Vernetzung von Informationen.<br />

Die IT-Container von Rittal –<br />

Rechenzentren inklusive Cloud-<br />

12 <strong>Stahlreport</strong> 11|18


Stahl ∙ Edelstahl ∙ Anschlagrohre ∙ Bauelemente<br />

100 % Leistung<br />

bis zum Anschlag!<br />

Bilder: Rittal GmbH & Co. KG<br />

Mit der Digitalisierung steigt die Nachfrage nach schnell verfügbaren Daten nahe dem<br />

Entstehungsort. Dies erfordert zusätzliche Rechenleistung, kurze Latenzzeiten, unterbrechungsfreie<br />

Datenverfügbarkeit und systemweite Sicherheit. Für diese und weitere<br />

Anforderungen entwickelte Rittal die RDCC-basierenden Edge-Rechenzentren.<br />

konzept“, sagte Dr. Michael Kranz,<br />

CIO bei thyssenkrupp Steel.<br />

Daten transformieren<br />

die Stahlindustrie<br />

Daten sind zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor<br />

geworden – diese Aussage<br />

gilt auch für die Stahlindustrie.<br />

Aufbauend auf einer weit fortgeschrittenen<br />

Prozessautomatisierung verschmelzen<br />

IT und Fertigung immer<br />

weiter. Die Kombination modernster<br />

Technologien aus dem Umfeld „IoT“<br />

und „Big Data“ mit den Daten hunderttausender,<br />

bereits in den Anlagen<br />

verbauter Sensoren, erlaubt es heute,<br />

Produktqualität, Prozesseffizienz<br />

sowie Anlagenverfügbarkeit auf Basis<br />

hochauflösender Daten und nahezu<br />

in Echtzeit direkt vor Ort zu überwachen<br />

und zu analysieren.<br />

Auf dieser Basis enstehen viele<br />

neue Möglichkeiten, sich mit Kunden,<br />

Lieferanten und Dienstleistern<br />

entlang der Wertschöpfungskette zu<br />

vernetzen. 2<br />

Bye Bye Baustelle: Das Rittal-Werk Haiger ist fertig<br />

Nach dem Rittal Innovation Center und dem Global Distribution Center ist<br />

im Oktober 2018 auch das neue Werksgebäude offiziell fertiggestellt<br />

worden. Nicht Shanghai, nicht Chicago: Mit der größten Investition der<br />

Unternehmensgeschichte wird Haiger für Rittal zum Standort der<br />

Zukunft. „Wir konnten den Bau innerhalb des geplanten Zeit- und Kostenrahmens<br />

fertigstellen und von Behördenseite gab es keinerlei Beanstandungen“,<br />

so Carsten Röttchen, Geschäftsführer Produktion bei Rittal.<br />

Nun beginnt der Innenausbau des Werks, das einmal das modernste<br />

Werk zur Produktion von Schaltschränken weltweit werden soll. Insgesamt<br />

sollen künftig nahezu 1.000 Mitarbeiter bei Rittal in Haiger beschäftigt<br />

sein. Mehr als 250 Mio €, die größte Investition in der Unternehmensgeschichte,<br />

investiert das Unternehmen in der Region.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|18<br />

13<br />

Standard, Systeme, Anschlagrohre<br />

aus Edelstahl und das<br />

volle Zubehörprogramm.<br />

Bundesweit und immer zu<br />

mindestens 90 % auf Lager.<br />

Metallbau<br />

Stahlbau<br />

Fahrzeug- / Landmaschinen- /<br />

<br />

Maschinenschutzeinrichtung<br />

Maschinenbau und Anlagenbau<br />

Regalbau und Lagersysteme<br />

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Stahlverarbeiter<br />

Bericht<br />

SMS group: stabiler Ausblick mit klarem Wachstumsziel<br />

Neue Geschäftsmodelle im Blick<br />

Kunden des metallurgischen Anlagenbaus brauchen eine höhere Kosteneffizienz und eine verbesserte<br />

Energiebilanz, so Burkhard Dahmen, Vorsitzender der Geschäftsführung der SMS group. Daher setze<br />

man neben dem Kerngeschäft verstärkt auf Digitalisierung, neue Geschäftsmodelle, Service – und eine<br />

Reihe vielversprechender Einzelprojekte.<br />

„Wir liegen voll auf Kurs. Klares<br />

Ziel ist ein operatives Ergebnis<br />

in 2021 in Höhe von 7 %, bei einem<br />

Auftragseingang in Höhe von<br />

3,2 Mrd. €“, sagte Burkhard Dahmen,<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung,<br />

bei einer Präsentation im Oktober.<br />

Um im rasant wandelnden Markt<br />

weiterhin eine führende Marktstellung<br />

zu halten, treibe die SMS group<br />

die Neuausrichtung voran, so Dahmen<br />

weiter. Nicht mehr Neubau-, sondern<br />

vor allem Modernisierungsprojekte<br />

bestimmten heute das Geschäft. Kunden<br />

bräuchten eine höhere Kosteneffizienz<br />

und eine verbesserte Energiebilanz.<br />

Angesichts dieser Entwicklung<br />

setze SMS auf vier zentrale „Offensiven“:<br />

Digitalisierung, neue Geschäftsmodelle,<br />

Service und „New Horizon“<br />

– eine Zusammenfassung „vielversprechender“,<br />

einzelner Projekte.<br />

Stahlwerke, die lernen<br />

Bei der Digitalisierung im metallurgischen<br />

Anlagenbau sei es Ziel, „weltweit<br />

die Führungsposition“ weiter<br />

auszubauen. SMS group habe heute<br />

bereits annähernd 200 verschiedene<br />

digitale Produkte im Einsatz, weitere<br />

seien in der Entwicklung.<br />

So hat SMS das „Lernende Stahlwerk“<br />

entwickelt, mit dem Ziel, das<br />

sich das Stahlwerk selbstständig steuern<br />

und optimieren soll – basierend<br />

auf menschlichem Know-how, physikalischen<br />

Zusammenhängen und<br />

komplexen mathematischen Modellen,<br />

die in Echtzeit ausgewertet werden.<br />

Als bekanntestes Beispiel eines<br />

solchen Konzeptes nannte Dahmen<br />

das Werk von Big River Steel in<br />

Osceola, Arkansas (USA). Eine Übertragung<br />

dieses Konzeptes über die<br />

gesamte Prozesskette sei aber auch<br />

für andere Industriebranchen ge -<br />

plant.<br />

Bild: SMS group<br />

Für die SMS group sind Digitalisierungsprojekte eine der Säulen, auf die das Geschäft<br />

der Zukunft aufbaut.<br />

Unter den Bereich neue Geschäftsmodelle<br />

fasst SMS unter anderem<br />

leistungsabhängige Kontrakte, die<br />

zunehmend von Kunden geschätzt<br />

würden. Über solche Modelle könne<br />

das Unternehmen direkt am Mehrwert<br />

seiner Technologie-Lösungen<br />

partizipieren.<br />

SMS werde mehr und mehr am<br />

gemeinsam festgelegten finanziellen<br />

Erfolg gemessen, und nicht mehr nur<br />

für die gelieferte Hardware oder<br />

Dienstleistung bezahlt. Leasing-ähnliche<br />

Modelle wie „Software as a Service“<br />

und zukünftig auch „Equipment<br />

as a Service“ kämen im Markt hervorragend<br />

an und sollen zunehmend<br />

implementiert werden.<br />

Der Ausbau des Dienstleistungsgeschäfts<br />

soll drittens sicherstellen,<br />

dass zukünftig rund ein Drittel des<br />

Geschäftsvolumens im Servicebereich<br />

erwirtschaftet wird.<br />

Pilotanlage für<br />

hochreines Metallpulver<br />

Unter dem Namen „New Horizon“<br />

läuft schließlich eine Vielzahl „vielversprechender“<br />

Projekte, in denen<br />

SMS group ihre Kompetenzen und<br />

ihr Know-how aus der Metallurgie in<br />

angrenzende Industrien überträgt.<br />

Beispiele sei eine eigene Pilotanlage<br />

für die Herstellung von hochreinem<br />

Metallpulver für 3D-Druck-Anwendungen,<br />

die für jedes industrielle Verfahren<br />

Metallpulver liefern kann,<br />

sowie eine Anlage, die in einem<br />

neuen Verfahren sogenannte „High<br />

Purity Alumina“ (HPA) – einem Kernelement<br />

für Batterien und für kratzfestes<br />

Glas – deutlich kostengünstiger<br />

produziert.<br />

Über diese strategischen Initiativen<br />

hinaus erwäge SMS weiterhin gezielte<br />

Zukäufe von passenden Start-ups oder<br />

etablierten Spezialisten. 2<br />

14 <strong>Stahlreport</strong> 11|18


Mattenschweißanlagen<br />

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Stahlverarbeiter<br />

Bericht<br />

Gewinner des Preises des Deutschen Stahlbaues 2018: Die Trumpf Smart Factory – Chicago<br />

Aktuelle Trends und Entwicklungen im Stahlbau<br />

39. Deutscher Stahlbautag in Duisburg<br />

Mit 800 Teilnehmern, einer dreizügigen Vortragsreihe und 45 Fachausstellern war der 39. Deutsche<br />

Stahlbautag das Veranstaltungs-Highlight der Branche in diesem Jahr. Der mehrtägige Kongress zog<br />

Architekten, Ingenieurbüros, Stahlbauunternehmen und Experten der Baubehörden aus der gesamten<br />

Bundesrepublik an.<br />

Von der Forschung & Entwicklung<br />

über Wirtschaft und Recht bis<br />

hin zur Prämierung herausragender<br />

Architektur-Projekte: Der 39. Deutsche<br />

Stahlbautag hat den rund 800<br />

Teilnehmern an den zwei Veranstaltungstagen<br />

einen umfassenden Über-<br />

blick über die aktuellen Entwicklungen<br />

im Stahlbau gegeben. Dank der<br />

engen Vernetzung mit den Hochschulen<br />

und den Mitgliedsunternehmen<br />

habe man auch in diesem Jahr Referenten<br />

aus der ersten Reihe gewonnen,<br />

die hautnah aus Praxis und For-<br />

schung berichten konnten, sagte Gregor<br />

Machura, Geschäftsführer des<br />

organisierenden bauforumstahl e.V.<br />

Fachausstellung ausgebucht<br />

Mit 45 Unternehmen war die Fachausstellung<br />

in der Duisburger Mer-<br />

Bild: Dr.-Ing. Thi Mai Hoa Luong<br />

Bild: Simon Menges<br />

Gewinner des DASt-Forschungspreis 2018: Bestimmung des Beanspruchungszustands in fachwerkartigen Eisen- und Stahltragwerken<br />

16 <strong>Stahlreport</strong> 11|18


catorhalle ausgebucht. Neben den<br />

vier Hauptsponsoren – ArcelorMittal,<br />

Haslinger Stahlbau GmbH, Salzgitter<br />

Mannesmann Stahlhandel GmbH und<br />

Unger Stahlbau GmbH – waren alle<br />

Gewerke der Prozesskette vertreten:<br />

von Feuerverzinkern über Beschichter,<br />

Maschinenausrüster und Metallverarbeiter<br />

bis hin zu Fachverlagen<br />

sowie Softwarehersteller.<br />

Einen Rahmen zum Netzwerken<br />

bot die traditionelle Abendveranstaltung<br />

des Deutschen Stahlbautages,<br />

bei dem Reiner Temme, Präsident<br />

des Deutschen Stahlbau-Verbandes<br />

DSTV und stellvertretender Vorsitzender<br />

von bauforumstahl, durch<br />

das Programm führte. Das Grußwort<br />

sprach in diesem Jahr Ina Scharrenbach,<br />

Ministerin für Heimat, Kommunales,<br />

Bau und Gleichstellung<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen.<br />

Ex-Google-Chef Christian Baudis gab<br />

Insider-Einblicke zum Thema Digitalisierung.<br />

Highlights der Stahl-Architektur<br />

Der Tag der Stahl.Architektur am<br />

letzten Veranstaltungstag hob<br />

herausragende Architektur-Projekte<br />

in den Vordergrund. Die Gewinner<br />

von Stahlbaupreis und Sonderpreis<br />

des Bundesministeriums des<br />

Innern, für Bau und Heimat wurden<br />

prämiert. StahlZusätzliche Highlights<br />

waren die Vorträge des belgischen<br />

Architekten und Ingenieurs<br />

Philippe Samyn und von Prof. Manfred<br />

Grohmann aus Frankfurt am<br />

Main. Sie stellen ihre Bauten der<br />

vergangenen Jahre vor, darunter<br />

Bahnbrechendes wie das neue EU-<br />

Ratsgebäude in Brüssel oder die<br />

Europäische Zentralbank in Frankfurt<br />

am Main. 2<br />

Gewinner des BMI Sonderpreises: Verkehrskommissariat Kißlegg<br />

Gewinner des Förderpreises des Deutschen Stahlbaues 2018:<br />

Wohnen im Wildpark Stadion – Karlsruhe<br />

Bild: Achim Birnbaum<br />

Bild: Valerio Calavetta<br />

Preise und Auszeichnungen<br />

z Preis des Deutschen Stahlbaues<br />

2018: Architekturbüro Barkow<br />

Leibinger, Berlin/Trumpf Smart<br />

Factory in Chicago<br />

z Sonderpreis des BMI: Brixner<br />

Architekten, Stuttgart / Einreichung<br />

„Erweiterung des Verkehrskommissariats<br />

Kißlegg“<br />

z Förderpreis des Deutschen<br />

Stahlbaues 2018 mit DASt-<br />

Forschungspreis: 1. Preis:<br />

Valerio Calavetta/Entwurf<br />

„Wohnen im Wildpark-Stadion“,<br />

Karlsruhe<br />

z DASt-Forschungspreis: Dr.-Ing.<br />

Mai Luong / für ihre Arbeit, die<br />

Tragfähigkeit bestehender<br />

Stahlkonstruktionen zu untersuchen,<br />

ohne diese zu zerstören<br />

z Auszeichnung des Deutschen<br />

Stahlbaues 2018: Prof. Dr.-Ing.<br />

Ömer Bucak / Begründer des<br />

konstruktiven Glasbaus (die<br />

Ergebnisse seiner Arbeit zeigen<br />

sich unter anderem bei der Elbphilharmonie<br />

in Hamburg)<br />

Weitere Informationen zu den<br />

Auszeichnungen unter<br />

https://bauforumstahl.de<br />

Einer der vier Hauptsponsoren<br />

des 39. Deutschen Stahlbautages:<br />

Salzgitter Mannesmann Stahlhandel.<br />

Das Unternehmen stellte unter<br />

anderem sein komplettes<br />

Sortiment als Systemlieferant für<br />

Sprinkleranlagen vor, auf das<br />

Kunden über den eShop jederzeit<br />

Zugriff haben<br />

(https://shop.virotec.de).<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|18<br />

17


Stahlverarbeiter<br />

Bericht<br />

Stahlhandel hat 2017 Umsatz im Stahlbau gesteigert<br />

Aktuelle Wirtschaftsdaten zum Stahlbau<br />

Anlässlich des 39. Deutschen Stahlbautages hat bauforumstahl aktuelle Zahlen zur Wirtschaftslage<br />

der Branche veröffentlicht.<br />

Umsatz<br />

Die gesamte Branche „Planen & Bauen mit Stahl“ hat<br />

demnach im vergangenen Jahr 12,7 Mrd. € erwirtschaftet.<br />

Der Stahlhandel konnte dabei erneut einen steigenden<br />

Umsatz aufgrund der gestiegenen Stahlpreise generieren.<br />

Den größten Umsatz hat jedoch erneut der<br />

ausführende Stahlbau erzielt. Dieser ist im Vergleich<br />

zum Vorjahr sogar deutlich um 20 % gestiegen, so bauforumstahl.<br />

Ingenieure, Architekten und Verzinker<br />

konnten ihre Umsätze im vergangenen Jahr ebenfalls<br />

leicht steigern, während die Stahlhersteller gleichbleibende<br />

Umsätze verzeichnet haben, so der Wirtschaftsbericht.<br />

Produktion<br />

Die Produktion im deutschen Stahlbau hat sich dem<br />

bauforumstahl zufolge in den vergangenen Jahren bei<br />

rd. 2 Mio. t eingependelt. Im Jahr 2017 wurde mit<br />

2,1 Mio. t eine nahezu gleichebleibende Stahlbautonnage<br />

wie in den vergangenen Jahren erreicht. Der bereits<br />

während der jeweiligen Quartale 2017 festgestellte<br />

Rückgang im Bereich Türme, Gittermaste und ortsfeste<br />

Gerüstkonstruktionen macht im Gesamtjahresvergleich<br />

ein Minus von 11,3 % zu 2016 aus während alle anderen<br />

Segmente leichte Zuwächse verzeichnen konnten.<br />

Das 1. Quartal 2018 hat mit einem Zuwachs von<br />

4,3 % im Vergleich zum 1. Quartal 2017 sehr positiv<br />

begonnen. Vor allem der ein- und mehrgeschossige Hallenbau<br />

konnte einen Anstieg der Produktion um 27,4 %<br />

im Vergleich zum Vorjahreszeitraum vermelden.<br />

Marktanteile<br />

Im Geschossneubau ist der Marktanteil von Baustahl<br />

zum dritten Mal in Folge leicht gestiegen, der von Beton<br />

hingegen etwas gesunken. Aufgrund des gestiegenen<br />

Anteils von eher betonintensiven Handels- und Lagergebäuden<br />

sowie geringeren Preisen je Tonne Stahlkonstruktion<br />

ist der Marktanteil von Baustahl im Hallenneubau<br />

2017 erneut gesunken.<br />

Materialpreise<br />

Den Angaben des BDS-Marktinformationsverfahren für<br />

durchschnittliche Verkaufspreise im kleinlosigen<br />

Bereich zufolge setzte sich der teilweise recht starke<br />

Preisanstieg, der im Jahr 2016 angefangen hatte, im<br />

Jahr 2017 fort. Das Preisniveau lag Ende Juli 2018 ein<br />

gutes Stück über dem des Vorjahresmonats.<br />

Ausblick<br />

Seit Herbst 2013 wird zweimal pro Jahr unter den ordentlichen<br />

Mitgliedern des Deutschen Stahlbau-Verbandes<br />

DSTV ein Stimmungsbild im Deutschen Stahlbau ermittelt.<br />

Die letzte Befragung fand im Frühsommer 2018 statt.<br />

Wichtigste Ergebnisse: Die Stimmung im deutschen<br />

Stahlbau ist weiterhin positiv. 70 % der Unternehmen,<br />

die sich an der Umfrage beteiligt haben, gaben an, eine<br />

gute Geschäftslage zu haben. Die Einschätzung einer<br />

besseren Geschäftslage ist unabhängig von der Unternehmensgröße.<br />

Auch die Geschäftserwartungen der<br />

Unternehmen für die kommenden Monate waren deutlich<br />

positiver als noch ein halbes Jahr zuvor. 2<br />

18 <strong>Stahlreport</strong> 11|18


Planen und bauen mit Stahl<br />

Angaben in Mrd. €<br />

Gesamtumsatz 12,7 Mrd. €<br />

0,2 Architekten<br />

Ingenieure<br />

2,9<br />

2,5<br />

Hersteller<br />

Verzinker<br />

0,4<br />

2,5 Handel<br />

5,2<br />

Stahlbau<br />

Produktion Konstruktiver Stahlbau<br />

Angaben in 1.000 t<br />

Produktgruppe 2013 2014 2015 2016 2017 1. Quartal Veränd. zum<br />

2018 Vorjahr in %<br />

Hallen (ein- und mehrgeschossig) 641 556 582 575 592 183 27,4<br />

Anlagenbau 226 211 210 193 199 37 -18,9<br />

Büro- und Verwaltungsgebäude,<br />

Bahnhöfe, Flughäfen usw. 89 94 92 92 94 22 13,7<br />

Turme u. Gittermaste 724 687 675 728 646 110 -23,9<br />

Ortsfeste Gerüstkonstruktionen<br />

Brücken u. Brückenelemente 66 79 61 66 71 17 13,7<br />

Wasserbau-Konstruktionen 24 24 25 23 26 4 -11 ,8<br />

sonstige Zwecke 383 377 419 411 475 118 20,2<br />

Summe Konstruktiver Stahlbau 2.153 2.028 2.064 2.088 2.103 491 4,3<br />

Preisentwicklung ausgewählter Stahlprodukte in Deutschland<br />

Index der Erzeugerpreise, 2010=100<br />

135<br />

125<br />

115<br />

105<br />

95<br />

85<br />

75<br />

65<br />

2015 2016 2017 2018<br />

Quellen: PK Bauforumstahl,<br />

10.10.2018; Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl, Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel<br />

BDS, Deutscher Stahlbau-Verband<br />

DSTV,<br />

Industrieverband Feuerverzinken,<br />

Bundesingenieurkammer<br />

BIngK<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|18<br />

19


Anarbeitung<br />

und Logistik<br />

Bericht<br />

Die neue TWIN-MSR bei BEST produziert Bügel in hohen Stückzahlen und verfügt über ein effizientes Logistiksystem für den vollautomatischen Abtransport<br />

des bearbeiteten Materials mit längs- und querverfahrbaren Sammelwagen.<br />

Progress: Hochautomatisiertes Richten, Schneiden und Biegen ab Coil<br />

BEST investiert in Betonstahlbiegerei<br />

Die BEST-Baueisen und Stahlbearbeitungsgesellschaft in Haid/Ansfelden, Österreich,<br />

modernisiert ihren Betonstahlbiegereibetrieb mit einer neuen Richtschneide- und<br />

Doppelbiegemaschine aus der Serie TWIN-MSR der progress Maschinen & Automation AG,<br />

einem Unternehmen der PROGRESS GROUP.<br />

An den Standorten Haid, in<br />

der Nähe des oberösterreichischen<br />

Linz, und Kaplice, Tschechien, ist<br />

die BEST – Baueisen- und Stahlbearbeitungsgesellschaft<br />

mbH seit über<br />

50 Jahren ein Begriff für Betonstahlverarbeitung<br />

von hoher Qualität so -<br />

wie technischer Innovation. Gestützt<br />

auf moderne Produktionstechnologien<br />

bietet BEST seinen Kunden<br />

genaueste Fertigungsqualität und<br />

termingerechte Abwicklung bei der<br />

Produktion von Stäben und Bügeln<br />

in hohen Stückzahlen: in Haid werden<br />

pro Jahr bis zu 50.000 t und in<br />

Kaplice bis zu 25.000 t produziert,<br />

die dort auch zu fertigen Bauteilen<br />

verschweißt werden.<br />

Mit der neuen Richtschneideund<br />

Doppelbiegemaschine TWIN-<br />

MSR 16 investiert BEST in eine hochmoderne,<br />

vollautomatisierte Ma -<br />

schine mit hoher Flexibilität. Mit<br />

der TWIN-MSR werden Stäbe gerichtet<br />

und geschnitten, auch können<br />

große Bügel mit einer Abmessung<br />

von 2,5 x 2 m gebogen werden.<br />

Durch die Doppelbiegefunktion ist<br />

sowohl einseitiges als auch zweiseitiges<br />

Biegen möglich. So können<br />

schnell hohe Stückzahlen produziert<br />

werden.<br />

Hohes Produktionsvolumen<br />

direkt ab Coil<br />

Die Maschine arbeitet direkt vom<br />

Coil und optimiert so den Produktionsfluss.<br />

Mit einer Vorschubgeschwindigkeit<br />

von 2 x 160 m/min.<br />

erreicht sie ein hohes Produktionsvolumen.<br />

Die TWIN-MSR 16 ist in<br />

der Lage einen Drahtstärkenbereich<br />

von 6 bis 16 mm zu verarbeiten.<br />

Der Drahtdurchmesserwechsel<br />

erfolgt in Sekundenschnelle und<br />

vollautomatisiert. Bei BEST ist die<br />

Maschine mit zehn Haspeln und<br />

acht Rotoren ausgestattet. Zwei<br />

davon haben ein Wechselsystem,<br />

so dass alle Durchmesser doppelt<br />

produziert werden können. Die<br />

TWIN-MSR verfügt über zwei flie-<br />

gende Scheren, für einen besonders<br />

schnellen Schneidvorgang. Durch<br />

ein effizientes Logistiksystem mit<br />

längs und quer verfahrbaren Sammelwagen<br />

erfolgt zudem der<br />

Abtransport des bearbeiteten Materials<br />

automatisch und ohne Produktionsunterbrechung.<br />

Die Maschine<br />

ist darauf ausgelegt, nur von einer<br />

Person bedient zu werden.<br />

Die TWIN MSR ist zudem mit<br />

hochmoderner Software auf Industrie<br />

4.0-Standard ausgerüstet. Die<br />

profit Software aus dem Hause<br />

Progress Software Development,<br />

ebenfalls einem Unternehmen der<br />

Progress Group, ist eine maßgeschneiderte<br />

Softwarelösung zur Verwaltung<br />

und Organisation in der<br />

Betonstahlbearbeitung. Mit profit<br />

lassen sich Produktionsabläufe, Auftragspositionen<br />

und Maschinen<br />

selbst kontrollieren und steuern.<br />

Bewehrungsdaten können sowohl<br />

direkt eingegeben, als auch aus CAD-<br />

Systemen übernommen werden.<br />

20 <strong>Stahlreport</strong> 11|18


Die bei BEST installierte TWIN-MSR<br />

16 von progress Maschinen & Automation<br />

verfügt über zehn Haspeln,<br />

acht Rotoren und zwei fliegende<br />

Scheren für die Bearbeitung ab Coil.<br />

Durch die zwei fliegenden Scheren der TWIN-MSR erfolgt der Schneidvorgang<br />

schnell und effizient.<br />

Zudem fungiert profit als Schnittstelle<br />

zu ERP-Systemen wie erpbos ®<br />

oder SAP.<br />

Die neue TWIN MSR verwandele<br />

damit die Produktion bei BEST in ein<br />

leistungsstarkes, multifunktionelles<br />

Coilverarbeitungszentrum, so das<br />

Unternehmen. Die neue Anlage sorge<br />

für eine enorme Kapazitätssteigerung<br />

im Vergleich zur bisher genutzten<br />

MSR 16 Maschine, die nun nach über<br />

20 Jahren Einsatz ausgetauscht wird.<br />

Für Ingenieur Harald Wernsdorfer,<br />

einen der Geschäftsführer bei BEST,<br />

ein wichtiges Kriterium: „BEST plant<br />

sich zukünftig stärker in die Bearbeitung<br />

ab Coil auszurichten. Durch<br />

die neue TWIN-MSR Maschine<br />

können wir unsere Produktivität<br />

erhöhen. Das Ziel ist, mit weniger<br />

Stundenaufwand die gleiche Produktionsmenge<br />

zu erreichen, und Spitzen<br />

in der Auslastung auszugleichen.<br />

Dies war für uns ein entscheidendes<br />

Investitionskriterium.“<br />

Kompakte Bauweise spart Platz<br />

Entscheidend für BEST war zudem<br />

die sehr kompakte Bauweise der<br />

progress Maschine. Mit ihrer individuell<br />

angepassten Länge sei es<br />

möglich gewesen, sie ideal in der<br />

Halle zu platzieren, denn trotz des<br />

niedrigen Platzbedarfs lässt sich die<br />

Produktion noch ausbauen.<br />

Mit der progress Maschinen &<br />

Automation verbindet BEST eine<br />

langjährige gute Partnerschaft. So<br />

sind neben den Richtschneide- und<br />

Biegemaschinen auch zwei Bügelbiegeautomaten<br />

vom Typ EBA S am<br />

Standort Kaplice, Tschechien, im<br />

Einsatz.<br />

Harald Wernsdorfer zieht ein positives<br />

Fazit: „Die Zusammenarbeit mit<br />

der progress Maschinen & Automation<br />

verläuft sehr vertrauensvoll. Die Qualität<br />

der Maschinen sowie gute Beratung<br />

und Service sind für uns ein<br />

wichtiges Kriterium bei der Auswahl<br />

unserer Geschäftspartner.“ 2<br />

Die TWIN MSR von progress Maschinen & Automation verfügt über<br />

eine Doppelbiegefunktion. Große Bügel mit Maßen von 2,5 x 2 m<br />

können somit produziert werden.<br />

Am Standort Haid produziert BEST Stäbe und Bügel in hohen Stückzahlen.<br />

Bis zu 50.000 t Material werden hier pro Jahr bearbeitet.<br />

[ Kontakt ]<br />

BEST- Baueisen- und<br />

Stahlbearbeitungsgesellschaft mbH<br />

Industriestraße 25<br />

4053 Haid, Österreich<br />

Tel.: +43 7229 88701-0<br />

Fax: +43 7229 88701-65<br />

office@best-baueisen.at<br />

Progress Maschinen & Automation AG<br />

Julius-Durst-Straße 100<br />

39042 Brixen, Italien<br />

Tel.: +39 0472 979100<br />

Fax: + 39 0472 979200<br />

info@progress-m.com<br />

www.progress-m.com<br />

PROGRESS SOFTWARE<br />

DEVELOPMENT GMBH<br />

Julius-Durst-Straße 100<br />

39042 Brixen, Italien<br />

Tel.: +39 0472 979900<br />

info@progress-psd.com<br />

www.progress-psd.com/de<br />

Progress Group GmbH<br />

The Squaire 15, Am Flughafen<br />

60549 Frankfurt am Main<br />

Tel.: +49 6977 044044<br />

Fax: +49 6977 044045<br />

info@progress-group.info<br />

www.progress-group.info<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|18<br />

21


Anarbeitung<br />

und Logistik<br />

Berichte<br />

KASTO: zweiter Sieger beim handling award 2018<br />

Modernes Lagerkonzept ausgezeichnet<br />

KASTO ist mit dem handling award 2018 ausgezeichnet worden. In der Kategorie Lagerung,<br />

Kommissionierung, Umschlag und Transport belegte der Säge- und Lagerspezialist den zweiten<br />

Platz. Mit einem Hochleistungs-Distributionszentrum für Stabmaterialien, das KASTO bei einem<br />

mittelständischen Stahlhändler realisiert hatte, konnte das Unternehmen die Jury überzeugen.<br />

Armin Stolzer, geschäftsführender Gesellschafter der KASTO-Gruppe, nahm den Preis im Rahmen<br />

einer feierlichen Verleihung im Oktober entgegen.<br />

Die Lösung, die KASTO beim<br />

diesjährigen handling award präsentierte,<br />

beschleunigt die Kommissionierung,<br />

den Warenfluss und die<br />

Lkw-Beladung. Herzstück ist ein<br />

Lagersystem des Typs UNICOM-<br />

PACT, das mit einer Höhe von 15<br />

und einer Länge von 115 m Platz für<br />

rund 10.000 Kassetten bietet. Jede<br />

Kassette kann Materialien mit bis<br />

zu 6 m Länge und Traglasten bis 3,4<br />

t aufnehmen.<br />

Das schnelle Ein- und Auslagern<br />

ermöglichen die fünf Regalbediengeräte<br />

(RBG), die auf drei Regalgassen<br />

verteilt sind. Dabei übernimmt<br />

das zweite RBG in einer Regalgasse<br />

als sogenannter „Slave“ überwiegend<br />

Einlager- und Austauschaufträge<br />

zwischen den KASTO-Wabenlagern<br />

sowie für Säge- und sekundäre Kommissionieraufträge.<br />

Die geringen<br />

Anfahrmaße des Regalbediengerätes<br />

sorgen dafür, dass möglichst viel<br />

Raum für Lagerzwecke genutzt wird.<br />

Direkt an das System angebunden<br />

sind drei Bandsägemaschinen<br />

vom Typ KASTOwin F. Um die kommissionierten<br />

Materialien automatisch<br />

an den Verladeplatz zu bringen,<br />

installierte KASTO zwei Manipulatoren<br />

auf getrennten Fahrschienen.<br />

Von diesen aus gelangt das Langgut<br />

über eine Fördertechnik zu einer<br />

von 25 Verladestationen. Zum Umwickeln<br />

mit Stretchfolie steht ebenfalls<br />

eine Station mit einer Verpackungsmaschine<br />

bereit.<br />

Für einen transparenten Gesamtprozess<br />

ist auch das neue Logistik-<br />

System in der mobilen Variante des<br />

Warehouse Management Systems<br />

KASTOlogic abgebildet. Es erfasst<br />

nicht nur das Einlagern und Kommissionieren<br />

der Artikel, sondern<br />

optimiert und steuert auch die Sägeaufträge.<br />

Zudem ist der Versand<br />

angebunden, inklusive einer Versandkontrolle.<br />

Der durchgängige<br />

Informationsfluss sowie die papierlose<br />

Abwicklung entsprechen dem<br />

Industrie-4.0-Gedanken.<br />

Während der Feierstunde im<br />

Atrium der Messe Stuttgart übergab<br />

Prof. Dr.-Ing. Kirsten Tracht, Leiterin<br />

des Bremer Instituts für Strukturmechanik<br />

und Produktionsanlagen,<br />

als Laudatorin den Preis gemeinsam<br />

mit Peter Eberhard, Verlagsleiter<br />

der Weka Business Medien GmbH<br />

sowie Herausgeber der Fachzeitschrift<br />

handling. Der handling award<br />

gilt als bedeutende Branchenauszeichnung<br />

und Anerkennung für die<br />

Preisträger. Prämiert wurden herausragende<br />

Produkte und Systemlösungen<br />

in der Fertigungs- und Montageautomatisierung<br />

sowie<br />

Neuerungen in den Fachgebieten<br />

Handhabungstechnik, Robotik, Materialfluss-<br />

und Fördertechnik. 2<br />

Bild: Manuel Hauptmannl<br />

Armin Stolzer, geschäftsführender<br />

Gesellschafter der KASTO-Gruppe, nahm<br />

die Auszeichnung entgegen und präsentierte<br />

sie stolz im Kreis der Gratulanten.<br />

(v.l.) Peter Eberhard (Verlagsleiter WEKA<br />

BUSINESS MEDIEN), Armin Stolzer, Juror<br />

Michael Stark (SEW-Eurodrive) und Laudatorin<br />

Prof. Dr. Kirsten Tracht (Institutsleiterin<br />

bime und Vorstand der Wissenschaftlichen<br />

Gesellschaft für Montage,<br />

Handhabung und Industrierobotik).<br />

22 <strong>Stahlreport</strong> 11|18


Bild: SHB<br />

Rückbesinnung auf<br />

besondere Kompetenzen:<br />

Im thüringischen<br />

Saalfeld<br />

entsteht auf über<br />

10.000 m² Produktionsfläche<br />

Hebe- und<br />

Krantechnik mit<br />

einer Vielfalt an<br />

Sonderlösungen.<br />

Scheffer bringt Bewegung in den Markt der Krantechnik<br />

Schwerlast-Spezialist unter neuer Flagge<br />

Hoch hinaus unter neuer Flagge: Die thüringische SHB Hebezeugbau ist im März durch die Thomas Scheffer Holding<br />

GmbH übernommen worden. Die Auftragseingänge seitdem zeigten, dass das Unternehmen weiterhin als zuverlässiger<br />

Partner im Kranbau wahrgenommen werde, sagte Jörg Koglin, einer der beiden Geschäftsführer der SHB Hebezeug.<br />

„Wir freuen uns, die Erfolgsgeschichte weiter zu schreiben.“<br />

Unter neuer Flagge konnte die<br />

SHB Hebezeug GmbH in diesem Jahr<br />

bereits anspruchsvolle Projekte angehen.<br />

So wurden seit März beispielsweise<br />

ein Kran für die Automobilindustrie,<br />

ein Greiferkran für ein Brennstofflager,<br />

ein Gießkran sowie ein Automatikkran<br />

mit Bestimmungsland Irland gefertigt.<br />

Die SHB bringt mit 70 Jahren Erfahrung<br />

in der Konstruktion und Herstellung<br />

von Schwerlastkranen weiteres<br />

Kranbau-Knowhow in die Scheffer-<br />

Unternehmensgruppe ein. Künftig sollen<br />

in Saalfeld auf über 10.000 m 2 Produktionsfläche<br />

wieder verstärkt Hebeund<br />

Krantechnik entstehen. Nach dem<br />

Motto „zurück zu den Wurzeln“ werde<br />

die SHB Hebezeugbau GmbH konsequent<br />

auf die Produktbereiche Sonderkranbau,<br />

Kranservice und Komponenten<br />

ausgerichtet.<br />

SHB ist zurück<br />

Als neue Geschäftsführung der SHB<br />

Hebezeug übernehmen Thomas Scheffer<br />

und Jörg Koglin Verantwortung.<br />

Beide können auf mehr als 20 Jahre<br />

Erfahrung und Kompetenz im Kranbau<br />

verweisen. „Gemeinsam mit dem neuen<br />

Werkleiter und Prokuristen Uwe Dünkel,<br />

der ebenfalls langjährige Erfahrung<br />

im Kranbau mitbringt, werden wir das<br />

Traditionsunternehmen von innen<br />

heraus verändern und wechselseitig<br />

von Erfahrung und weltweiten Exper-<br />

tisen im Kranbau profitieren“, erläutert<br />

der neue Gesellschafter Thomas Scheffer.<br />

Stark im Sonderkranbau<br />

Für den Standort Saalfeld spricht man<br />

ein klares Bekenntnis aus. Mit der dort<br />

in über 70 Jahren gesammelten Kranbauerfahrung<br />

könne man den Kunden<br />

höchstmögliche Kompetenz zur Verfügung<br />

stellen.<br />

Zum Leistungsumfang der SHB<br />

Hebezeugbau GmbH zählen Schwerlastkrane,<br />

Kranservice und Komponenten<br />

für die Kran- und Fördertechnik<br />

sowie für die Bahnindustrie. Geplant,<br />

konstruiert und gefertigt werden in<br />

Thüringen an der Saale von rund 100<br />

Mitarbeitern unterschiedliche Prozessund<br />

Sonderkrane mit einer Tragfähigkeit<br />

von bis zu 250 t.<br />

Die Stärken des Kranbauers liegen<br />

in maßgeschneiderten Lösungen gemäß<br />

den jeweiligen Anforderungen mit einer<br />

sorgfältigen Auslegung aller Komponenten<br />

und einem hohen Qualitätsversprechen.<br />

Wie die Scheffer Krantechnik<br />

bietet auch die SHB Full-Service-Leistungen,<br />

sodass auch Automatisierungen<br />

und Serviceeinsätze vom eigenen Personal<br />

realisiert werden.<br />

Neben den Prozess- und Sonderkranen<br />

ist das Thüringer Unternehmen<br />

auch mit der Entwicklung und Produktion<br />

von Komponenten für die Kran-<br />

Geschichte der SHB Hebezeug<br />

1948: Eröffnungsbilanz als VEB Saalfelder Hebezeugbau.<br />

Der Bau eines neuen Werkes am heutigen Standort<br />

wird beschlossen.<br />

1950: Bau des neuen Werkes<br />

1993: Privatisierung zu einem Unternehmen der<br />

GRESSE-Gruppe.<br />

1997: Übernahme der Geschäftsanteile durch drei<br />

Mitarbeiter des Unternehmens<br />

2008 bis 02.2018: SHB ist Teil der Georgsmarienhütte<br />

Unternehmensgruppe<br />

03.2018: die SHB Hebezeugbau GmbH geht unter<br />

dem Dach der Thomas Scheffer Holding GmbH als<br />

Schwesterunternehmen der Scheffer Krantechnik<br />

GmbH an den Start<br />

und Bahnindustrie erfolgreich. Im Produktprogramm<br />

der Komponentenabteilung<br />

finden sich Hydraulikkranpuffer,<br />

Trommel- und Scheibenbremsen,<br />

Laufräder und Seiltrommeln. Für die<br />

Bahnindustrie liefert SHB Hydraulik-<br />

Kombi-Stoßdämpfer und Lokomotivzugeinrichtungen.<br />

Zu den Kunden gehören<br />

internationale Hersteller in der<br />

Fördermittel- und Bahntechnik.<br />

Im Service sorgen Wartungsverträge<br />

für eine hohe Verfügbarkeit der<br />

Anlagen. Mit den Servicestandorten<br />

der Scheffer Gruppe in Sassenberg<br />

(NRW) und Ellwangen (Baden-Württemberg)<br />

werden Kunden in kürzester<br />

Zeit von einem Serviceteam in der Nähe<br />

betreut. 2<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|18<br />

23


Anarbeitung<br />

und Logistik<br />

Bericht/Nachricht<br />

Edelstahlproduzent auf LED<br />

Jede Kilowatt-Stunde zählt<br />

Neben den riesigen Elektrostahl-Aggregaten fällt die Beleuchtung in der Energiebilanz vermutlich<br />

nicht sofort auf. Doch natürlich ist auch sie beim Edelstahlproduzeten Outokumpu in das<br />

Gesamtkonzept für eine möglichst nachhaltige und effiziente Produktion einbezogen – es zählt<br />

schließlich jede Kilowattstunde. Den Lager- und Logistikbereich des größten deutschen Standortes<br />

in Krefeld erleuchten seit Kurzem hocheffiziente, langlebige LED-Leuchten der Deutschen Lichtmiete.<br />

Bild: Deutsche Lichtmiete/Steffen Löffler<br />

Outokumpu setzt<br />

auf das Mietkonzept<br />

der Deutschen<br />

Lichtmiete<br />

[ Kontakt ]<br />

Deutsche Lichtmiete<br />

Vermietgesellschaft<br />

mbH<br />

26135 Oldenburg<br />

Peter Göttelmann<br />

Leiter Marketing<br />

+49 441 9232 9908<br />

info@lichtmiete.de<br />

„Es gibt zwei Bereiche, die bei<br />

uns höchste Priorität haben. Das sind<br />

die Arbeitssicherheit und der Schutz<br />

der Umwelt“, sagt Randolf Pillat, Technischer<br />

Experte im Bereich Produktion<br />

der Outokumpu Nirosta GmbH in Krefeld.<br />

„Als Unternehmen der Stahlindustrie<br />

stehen wir unter einem enormen<br />

gesellschaftlichen Druck, unsere<br />

Treibhausgasemissionen zu senken“,<br />

ergänzt Frieder Kleinermeilert, Technischer<br />

Experte im Bereich Adjustierung.<br />

Mit dem Kauf der Edelstahlsparte<br />

von thyssenkrupp 2012 stieg das finnische<br />

Unternehmen zum größten<br />

Edelstahlproduzenten in Europa auf.<br />

Am Standort Krefeld sorgt seit<br />

Kurzem eine neue LED-Beleuchtung<br />

im Lager- und Logistikbereich auf<br />

50.000 m 2 für Lichtblicke in Sachen<br />

Umweltschutz. Hier herrscht permanenter<br />

Hochbetrieb, rund um die Uhr<br />

an sieben Tagen pro Woche. Dafür<br />

wird durchgängig künstliches Licht<br />

benötigt, trotz einer Teilverglasung<br />

des Hallendachs.<br />

In der Vergangenheit dienten Halogen-Metalldampflampen<br />

zur Beleuchtung<br />

der zwei Hallenschiffe – echte<br />

Stromfresser. „Hinzu kam, dass die<br />

Lichtqualität in den vergangenen Jahren<br />

altersbedingt immer mehr nachließ“,<br />

so Pillat. Dadurch erhöhte sich<br />

der Wartungs- und Instandhaltungsaufwand<br />

erheblich. „Zumal wir bei<br />

Outokumpu keinerlei Risiken im Hinblick<br />

auf die Sicherheit unserer Mitarbeiter<br />

eingehen.“<br />

Deutliche Reduktion des<br />

Energieverbrauchs<br />

Mit der neuen LED-Beleuchtung<br />

konnte der Energieverbrauch erheblich<br />

gesenkt werden, so das Unternehmen.<br />

„LED-Leuchten benötigen rund<br />

70 % weniger Energie als Halogen-<br />

Metalldampflampen“, verdeutlicht<br />

Markus Frank, Vertriebsleiter bei der<br />

Deutschen Lichtmiete.<br />

Für zusätzliche Einsparungen<br />

sorgt eine weitere Neuerung: Durch<br />

die Einbindung einer sensorgestützten<br />

Lichtsteuerung kann auch das natürliche<br />

Licht, das stundenweise durch<br />

die Dachluken einfällt, gezielt genutzt<br />

werden. Das heißt, je nach Lichteinfall<br />

von außen wird nur so viel künstliches<br />

Licht beigesteuert, wie für die<br />

gewünschte Beleuchtungsstärke benötigt<br />

wird. „Zusätzliche Energieeinsparungen<br />

von rund 15 % sind auf diese<br />

Weise möglich“, so Frank.<br />

Er verweist in diesem Zusammenhang<br />

auf die ideale Positionierung von<br />

Sensoren und LED-Leuchten, welche<br />

entscheidenden Einfluss auf die Maximierung<br />

des Einsparpotenzials hat.<br />

Diese Planungsleistung sei bei der<br />

Deutschen Lichtmiete grundsätzlich<br />

inklusive.<br />

Outokumpu erreicht nun durchgängig<br />

200 Lux Beleuchtungsstärke – und<br />

damit den von Arbeitsschutzrichtlinien<br />

geforderten Wert. Wie zuvor<br />

auch, allerdings laut Kleinermeilert<br />

mit einem deutlichen Unterschied:<br />

„Im Gegensatz zu vorher ist das Licht<br />

Tag und Nacht absolut gleichmäßig<br />

und wesentlich angenehmer. Das<br />

kommt bei unseren Mitarbeitern sehr<br />

gut an.“<br />

Umweltschutz, der sich rechnet<br />

Mit der neuen Beleuchtung gehen bei<br />

dem Edelstahlproduzenten neben<br />

einer deutlichen Reduktion des Energieverbrauchs<br />

auch geringere Gesamtbeleuchtungskosten<br />

einher. Dabei<br />

spielt eine wichtige Rolle, dass Outokumpu<br />

die neuen LED-Leuchten nicht<br />

gekauft, sondern gemietet hat. Es<br />

musste keine Investition getätigt werden.<br />

Stattdessen zahlt das Unternehmen<br />

eine monatliche Mietpauschale<br />

an die Deutsche Lichtmiete, in der<br />

auch Wartung und Service enthalten<br />

sind. Markus Frank verweist darauf,<br />

dass die Kunden der Deutschen Lichtmiete<br />

auf diese Weise in der Regel<br />

nennenswerte Einsparungen bei ihren<br />

Gesamtbeleuchtungskosten erzielen.<br />

Und nicht zuletzt habe auch die<br />

Umwelt etwas von dem reduzierten<br />

Energieverbrauch. 2<br />

24 <strong>Stahlreport</strong> 11|18


Bild: Fraunhofer IPA<br />

Stuttgarter Säge-Tagung 2018<br />

Sägetechnologie innovativ<br />

Am 5. Dezember 2018 findet die diesjährige Stuttgarter-<br />

Sägetagung statt. Zu der eintägigen Fachveranstaltung laden das<br />

Fraunhofer Institut für Produktionstechnik und Automatisierung<br />

IPA sowie das Institut für Werkzeugmaschinen der Universität<br />

Stuttgart ein. Fachbesucher erhalten auf der Säge-Tagung sowohl<br />

von Praktikern als auch aus Forschersicht einen umfassenden<br />

Überblick über innovative Trends der Sägeverfahren, den eingesetzten<br />

Werkzeugen, Maschinen und dem Fertigungs- und Automatisierungsprozess.<br />

Es werden aktuelle Forschungsprojekte vorgestellt,<br />

Branchen- und Technologieführer zeigen innovative<br />

Lösungskonzepte und Entwicklungsergebnisse.<br />

Zielgruppe der Säge-Tagung sind Entwickler, Konstrukteure und<br />

Produktmanager von Sägewerkzeugen, -maschinen und -prozessen,<br />

Anwender der Sägetechnologie sowie Fach- und Führungskräfte<br />

produzierender Unternehmen, die bereits die Sägetechnologie<br />

einsetzen oder deren Einsatz erwägen. Die Teilnahmegebühr<br />

beträgt 590 €.<br />

[ Info ]<br />

Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung unter<br />

www.saegen-stuttgart.de<br />

Kennzeichnungssysteme –<br />

so intuitiv wie ein Smartphone<br />

Der Hersteller von Druckern für die Produktkennzeichnung<br />

Paul Leibinger GmbH & Co. KG stattet Drucker mit intuitiv<br />

verständlichen Touch-Displays aus. Ihre Einfachheit soll<br />

blechverarbeitende Betriebe dabei unterstützen, häufige Produktwechsel<br />

sicher und schnell zu gestalten. Modelle wie<br />

der JET3up verfügen über ein 10,4-Zoll-großes Touch-Screen-<br />

Farbdisplay mit einer windowsbasierten Oberfläche – eine<br />

Oberfläche, die Mitarbeitern vom PC vertraut ist. In Kombination<br />

mit leicht verständlichen Piktogrammen lasse sich<br />

das Gerät so instinktiv bedienen wie ein Smartphone, so der<br />

Hersteller. Für eine weitere Vereinfachung der Bedienung<br />

folgt die Darstellung im integrierten Font- und Grafikeditor<br />

dem sogenannten What-you-see-is-what-you-get (WYSIWG)<br />

Prinzip. Das Druckbild auf dem Produkt entspricht 1:1 der<br />

digitalen Darstellung.<br />

AUS EDELSTAHL<br />

NAHTLOSE<br />

ROHRE<br />

ab Lager verfügbar<br />

Neben einem<br />

umfangreichen Lieferprogramm<br />

für Langprodukte aus Edelstahl,<br />

Aluminium und Buntmetallen, führen<br />

wir nun auch nahtlose Edelstahlrohre!<br />

Wir haben, was Sie brauchen<br />

– in allen gängigen Abmessungen und<br />

Ausführungen direkt ab Lager.<br />

Effizient und herrlich einfach – die Online Tool Box!<br />

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Telefon: +49 0 40 700165-0<br />

www.voss-edelstahl.com<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|18<br />

25<br />

NUR FÜR DEN FACHHANDEL


Messen<br />

und Märkte<br />

Bericht<br />

Ein Beispiel für integriertes<br />

Bauen ist das<br />

Schwarzwald-Baar-<br />

Klinikum, eines der<br />

größten nicht-universitären<br />

Krankenhäuser<br />

Baden-Württembergs:<br />

Hier ist von der Gebäudekommunikation<br />

über die Telefonie bis<br />

zum Fernsehen für<br />

Patienten alles in ein<br />

Netzwerk integriert.<br />

Auch das Licht wird<br />

zunehmend ins „Smart<br />

Grid“ eingebunden.<br />

So lassen sich mittels<br />

Smartphone Jalousien<br />

betätigen, aber auch<br />

künstliche Lichtquellen<br />

steuern oder in Form<br />

von Lichtkonzepten<br />

kombinieren und<br />

speichern.<br />

Breites Spektrum<br />

Messe Bau in München<br />

Die Messe BAU 2019 (14.–19.01.) ist so groß wie nie. Auf 200.000 m 2 Hallenfläche präsentiert sie<br />

Architektur, Materialien und Systeme für den Wirtschafts-, Wohnungs- und Innenausbau im Neubau<br />

und im Bestand. In der folgenden Vorschau geht es um die inhaltlichen Schwerpunkte in einzelnen<br />

Ausstellungsbereichen, die ein breites Spektrum abdecken.<br />

Dabei stehen mit der Veranstaltung<br />

Leitthemen im Fokus wie:<br />

z „Digital: Prozesse und Architektur“,<br />

z „Vernetzt: Wohnen und Arbeiten“,<br />

z „Integral: Systeme und Konstruktionen“<br />

sowie<br />

z „Smart: Licht und Gebäude“.<br />

Aber es geht auch um Einzelaspekte<br />

zu Baustoffen (Stahl, Aluminium,<br />

Glas, Keramik …), um technische<br />

Gesichtspunkte sowie um die BAU<br />

IT, die auch sicherheitsrelevant ist.<br />

Stahl und seine Wettbewerber<br />

Das Baumaterial Stahl kommt nicht<br />

nur in Hochhäusern und Brücken<br />

zum Einsatz, sondern ist auch aus<br />

dem Hochwasser- und Erdbebenschutz,<br />

aus dem Wohn-, Industrieund<br />

Gewerbebau sowie aus intelligenten<br />

Fassaden nicht mehr weg-<br />

zudenken. Messebesucher können<br />

sich etwa über vielfältige Edelstahlanwendungen,<br />

über Profile, Bauund<br />

Fassadensysteme, aber auch<br />

über Zink- und Kupferoberflächen<br />

sowie -systeme informieren.<br />

Standfestigkeit und Belastbarkeit<br />

spielen beim Einsatz von Stahl –<br />

etwa bei Infrastrukturbauten – eine<br />

herausragende Rolle. Im Rahmen<br />

eines europäischen Gemeinschaftsprojekts<br />

von Verbänden, Universitäten<br />

und Unternehmen wurde der<br />

Bemessungsleitfaden LOCAFI auf<br />

Basis der Eurocodes entwickelt: Er<br />

berechnet die Temperatur in einer<br />

Stahlstütze bei lokalen Bränden und<br />

ermittelt die Beanspruchbarkeit bei<br />

erhöhten Temperaturen. Sein Ansatz<br />

einer leistungsabhängigen Festlegung<br />

führt zur Reduzierung der<br />

Brandschutzkosten. Es ist geplant,<br />

die Berechnungen mit LOCAFI in<br />

bestehende Bausoftware mit der neu<br />

entwickelten Schnittstelle Ozone<br />

einzubinden.<br />

Auch der Ausbau des digitalen<br />

Bauwerksmodells (BIM) ist für die<br />

Stahlbaubranche relevant. Der offene<br />

Austauschstandard bei Schnittstellen<br />

(IFC) etwa geht auf die DSTV-<br />

Schnittstelle des Deutschen Stahlbauverbandes<br />

zurück: Sie ermöglicht<br />

den softwareunabhängigen Datenaustausch,<br />

das „Open BIM“. Die<br />

Zusammenarbeit bei building -<br />

SMART ermöglicht es, die Vorteile<br />

von BIM und IFC im deutschen Bauwesen<br />

mit Hilfe einer gemeinsamen<br />

Strategie umzusetzen.<br />

Der Ausstellungsbereich zu<br />

Steine/Erden, Kalksandstein, Putze,<br />

Estriche, Bims- und Faserzementbaustoffe,<br />

Dämm- und Isolierstoffe<br />

hält Informationen zu einer breiten<br />

Palette an Materialien bereit. Zudem<br />

26 <strong>Stahlreport</strong> 11|18


können sich Besucher über vielfältige<br />

Lösungen für Fertigbau, trockenen<br />

Innenausbau und Fassadensysteme<br />

informieren. Im Fokus stehen<br />

dabei aktuelle Entwicklungen rund<br />

um die Themen Nachhaltigkeit, Energieeffizienz,<br />

Gestaltung und Innovation.<br />

Das gilt auch für den Baustoff<br />

Beton, der auf der kommenden<br />

Messe abermals einen eigenen Themenschwerpunkt<br />

bildet: Auf über<br />

1.000 m 2 will das InformationsZentrum<br />

Beton gemeinsam mit 13 Partnerunternehmen<br />

die ganze Vielfalt<br />

des Materials und seiner Einsatzmöglichkeiten<br />

zeigen.<br />

Keramik begleitet – unter anderem<br />

in Form von Fliesen – die<br />

Menschheit seit Jahrtausenden.<br />

Zugleich überrascht das Material<br />

regelmäßig durch nahezu unerschöpfliches<br />

Potenzial hinsichtlich<br />

Design und Anwendungstechnik. So<br />

wird auf der Bau eine innovative<br />

Methode zur Trocken-Verlegung<br />

keramischer Bodenbeläge vorgestellt:<br />

Sie kommt ohne Fliesenkleber<br />

aus und ermöglicht eine bis zu acht<br />

Mal schnellere Verlegung.<br />

Technik<br />

In Sachen Gebäudebetrieb erhält die<br />

Solartechnik immer größere Bedeutung.<br />

Ein Schlüsselwort ist die<br />

„Heimautomation“. Sie bezieht sich<br />

nicht nur auf die zunehmende Digitalisierung<br />

im Sinne des „Smart<br />

Home“, sondern bezeichnet auch die<br />

intelligente Verwaltung des Stromverbrauchs:<br />

Mittels entsprechender<br />

Steuereinheiten wird der Betrieb von<br />

Heizung und Hausgeräten automatisch<br />

so geregelt, dass Eigenstromproduktion<br />

und Stromverbrauch<br />

möglichst effizient aufeinander abgestimmt<br />

sind. Der Zeitpunkt der Inbetriebnahme<br />

von Geräten wird dabei<br />

durch Energieangebot und -preise<br />

bestimmt.<br />

Neben den Themen solares<br />

Bauen und Solarthermie hält die<br />

Messe zudem Neuheiten aus dem<br />

Bereich Klima- und Lüftungstechnik<br />

bereit. Auch im Hinblick auf etwaige<br />

Fördermöglichkeiten für energieeffizientes<br />

Bauen können die aktuellen<br />

Produktinnovationen für Bauherren<br />

relevant sein.<br />

BAU-IT<br />

Im kommenden Jahr belegt die BAU-<br />

IT, die größte Softwareschau dieser<br />

Art in Europa, erstmalig eine komplette<br />

Halle (Halle C5) mit 10.000 m 2<br />

Ausstellungsfläche. Besucher finden<br />

hier IT-Lösungen aller Art aus den<br />

Bereichen Projektplanung, Messtechnik,<br />

Projektmanagement und<br />

Controlling. Der Bundesverband Bausoftware<br />

ist mit einem Gemeinschaftsstand<br />

vertreten.<br />

Zahlreiche Aussteller stellen<br />

Neuheiten zum Thema Building<br />

Information Modeling (BIM) vor.<br />

Prozesse des Planens und Bauens<br />

müssen künftig planungs- und ausführungssicherer,<br />

aber auch transparenter<br />

gestaltet werden: Das setzt<br />

unter anderem voraus, dass zeit- und<br />

kostenintensive Planungs- und<br />

Abstimmungsfehler im Vorfeld vermieden<br />

werden. Der Einsatz der BIM-<br />

Methodik bietet dafür nach Meinung<br />

der Fachleute entscheidende Vorteile.<br />

Sicherheit<br />

Die Digitalisierung erfasst Arbeitswelt<br />

und private Räume in zunehmendem<br />

Maße. Smarte Bauelemente<br />

wie automatisch betriebene Garagentore,<br />

Haustüren, Fenster sowie<br />

Rollladen- und Sonnenschutzsysteme<br />

ermöglichen dabei ein Mehr<br />

an Energieeffizienz, Komfort und<br />

auch Sicherheit: Lösungen für Zentralverriegelung,<br />

Einbruchalarm<br />

oder die Statusmeldung für geöffnete/geschlossene<br />

Fenster werden<br />

zunehmend nachgefragt. Die erforderliche<br />

Antriebs-, Sensor- und<br />

Steuerungstechnik wird stetig einfacher<br />

und kostengünstiger, die<br />

Steuerung über Funk ermöglicht<br />

auch die problemlose Nachrüstung<br />

im Bestand.<br />

Auch Fragen zu Einbruchhemmung,<br />

Brand- und Rauchfällen, Verhalten<br />

bei Stromausfall, Fehlanwendungen<br />

oder Fluchtwegsicherung<br />

werden thematisiert: Hierzu werden<br />

normative und gesetzliche Grundlagen<br />

sowie neue Richtlinien und Prüfverfahren<br />

aufgezeigt. Neben aktuellen<br />

Lösungen finden Besucher Informationen<br />

zu Klassikern in Sachen Türantriebstechnik,<br />

Beschläge, Schlösser,<br />

Zylinder und Zubehör. 2<br />

EIN JAHR<br />

STAHLVERBUND<br />

PHOENIX<br />

ERFOLGE IN ZAHLEN<br />

• 10 neue Fachhandelspartner<br />

(erster Fachhandelspartner in NL)<br />

• 12 neue Lieferpartner<br />

• 5 neue Bonusvereinbarungen<br />

• Erarbeitung eines neuen Bonusmodells<br />

mit ersten Umsetzungen<br />

bereits in 2018<br />

DAS MACHT DIE<br />

ERFOLGE MÖGLICH<br />

• Ausbau des Teams in Dortmund<br />

• Außendienst zur aktiven Betreuung<br />

unserer Fachhandelspartner<br />

• Gründung eines Stahlbeirates -<br />

Wahlen im Herbst 2018<br />

• Neuwahlen aller Produktkreise<br />

ebenfalls im Herbst 2018<br />

• regelmäßige Produktkreissitzungen<br />

• erstes Treffen der Silbergruppe am<br />

30.11.18<br />

DAS IST DIE<br />

ZUKUNFT<br />

• funktionsfähiger eSHOP-Stahl<br />

(inkl. Anarbeitung)<br />

• gemeinsame Werksbesuche mit<br />

unseren Fachhandelspartnern<br />

• eigene Homepage:<br />

www.stahlverbund-phoenix.com<br />

STAHLVERBUND<br />

PHOENIX<br />

Robert-Schuman-Straße 17<br />

44263 Dortmund<br />

Telefon +49 231 2222-3001<br />

info@stahlverbund-phoenix.com<br />

www.stahlverbund-phoenix.com<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|18<br />

27


Messen<br />

und Märkte<br />

Berichte/Nachricht<br />

Auch ein Wettbewerb der Werkstoffe<br />

Valve World Expo 2016<br />

in Düsseldorf<br />

Es muss nicht immer Stahl sein, wenn es<br />

vom 27.-29.11.18 in Düsseldorf um die diesjährige<br />

Messe Valve World Expo geht. Das zeigen angekündigte<br />

Exponate von Armaturen aus Kunststoff.<br />

Sie sind somit Teil des Wettbewerbs der Werkstoffe,<br />

der auch diese Messe mitprägt.<br />

Foto: KMK<br />

Auf die Messe nach Karlsruhe lädt die Learntec vom 29. bis 31.1.19.<br />

Digitale Bildung<br />

Learntec lädt nach Karlsruhe<br />

Auch zu Beginn des kommenden Jahres informiert die Learntec über<br />

die aktuellen Trends und zukünftigen Entwicklungen des digitalen<br />

Lernens, das gerade in der Berufsbildung eine immer wichtigere<br />

Rolle spielt. Europas größte Veranstaltung für digitale Bildung<br />

startet am 29.1. in der Messe Karlsruhe und dauert bis zum 31.1.19.<br />

Jährlich lockt die LEARNTEC<br />

mehr als 10.000 Entscheider aus der<br />

Industrie, der Beratungsbranche, dem<br />

Handel und Vertrieb sowie aus Bildungseinrichtungen<br />

nach Karlsruhe,<br />

die sich bei über 300 Ausstellern zu<br />

den Möglichkeiten digitalen Lernens<br />

informieren und konkret für ihre Problemstellungen<br />

bei Wissensvermittlung<br />

und -management Lösungen<br />

suchen.<br />

Der Kongress zu dieser Messe bietet<br />

einen Blick in die Zukunft des digitalen<br />

Bildungsmarktes. Er stellt erfolgreich<br />

umgesetzte Bildungsprojekte<br />

vor und verknüpft diese mit den Angeboten<br />

der Aussteller in der Fachmesse.<br />

Der kommende Kongress widmet sich<br />

dem Thema „Future Learning: social,<br />

global, digital“ und wird mit hochkarätigen<br />

und international bekannten<br />

Referenten aus Wirtschaft und Wissenschaft<br />

besetzt sein, haben die Veranstalter<br />

angekündigt.<br />

Insgesamt werden an den drei<br />

Kongresstagen mehr als 120 Referen-<br />

ten und Moderatoren vor das Fachpublikum<br />

treten. Das Kongressprogramm<br />

ist unter www.learntec.de<br />

verfügbar. Als Highlights der Tagung<br />

gelten die Keynotes von<br />

z Dr. Andreas Schleicher, Generaldirektor<br />

Bildung der OECD,<br />

z Johannes Heinlein, Vice President<br />

Strategic Partnerships bei edX, zu<br />

„Reimagining Education“,<br />

z Dr. Frithjof Netzer, Chief Digital<br />

Officer bei BASF zu „Bildung für<br />

die Digitalisierung“,<br />

z Dirk Röhrborn, Präsidiumsmitglied<br />

BITKOM e.V. zu „Digitale Bildung<br />

im Mittelstand – es gibt noch viel<br />

zu tun.“<br />

Tages- und Dauerkarten für die<br />

Messe und den Kongress können<br />

im Online-Ticketshop unter<br />

www.learntec.de erworben werden.<br />

Veranstalterin ist nicht die Kultusministerkonferenz<br />

(KMK), sondern<br />

die Karlsruher Messe und Kongress<br />

GmbH (KMK). 2<br />

Armaturen aus Kunststoff gehören mittlerweile<br />

ganz selbstverständlich zur entsprechenden<br />

Produktfamilie. Sie sind leicht und benötigen<br />

wenig Platz. Es müssen nämlich nicht immer<br />

Armaturen aus beispielsweise<br />

Grauguss<br />

und Edelstahl sei.<br />

Kunststoffarmaturen<br />

werden bereits in vielen<br />

Bereichen beim Fördern<br />

von Fluiden durch Rohrleitungen<br />

angewendet,<br />

wobei sie offenbar den<br />

Kontakt zu unbequemen<br />

Umgebungen nicht<br />

scheuen müssen. Im<br />

Mit diesem Messelogo<br />

tritt die Valve World<br />

Expo 2018 an.<br />

Rahmen der Ausstellung wird sich zeigen, was<br />

die Stahlexperten dazu zu sagen haben.<br />

In den Hallen des Düsseldorfer Messegeländes<br />

werden zu dieser Messe wieder aktuelle Technologien,<br />

Komponenten und Systeme aus den<br />

unterschiedlichsten Bereichen der Industrie-<br />

Armaturen gezeigt. Zeitlich parallel findet wieder<br />

die Valve World Expo Conference statt.<br />

Die ausstellenden Unternehmen der Valve<br />

World Expo präsentieren neueste Armaturen,<br />

Armaturenkomponenten und -teile, Stellantriebe<br />

und Stellungsregler, Kompressoren,<br />

Mess- und Steuerungstechnologien, Zulieferer,<br />

Service-, Support- und Beratungs- bzw. Ingenieurdienstleistungen.<br />

Software sowie fachbezogene<br />

Verbände und Verlage ergänzten das<br />

Angebot.<br />

12.350 Fachbesucher aus 88 Ländern waren<br />

zur Valve World Expo 2016 zu den insgesamt<br />

725 Ausstellern gekommen. Rund 70 % der<br />

Messegäste reisten aus dem Ausland an. Die<br />

Besucher kamen vor allem aus den Bereichen<br />

der Öl- und Gasindustrie, der Petrochemie, der<br />

Chemieindustrie, der Lebensmittelindustrie,<br />

der Marine- und Offshore-Industrie, dem Wasser-<br />

und Abwassermanagement, dem Bereich<br />

Automotive und dem Maschinenbau, der Pharmazie-<br />

und Medizintechnik sowie der Kraftwerkstechnik.<br />

Quelle: Messe Düsseldorf<br />

28 <strong>Stahlreport</strong> 11|18


Foto: BDS/Wt<br />

Viel Beachtung fand auf der Aluminiummesse das WGM-Konjunkturgespräch.<br />

Wirtschaft und Politik<br />

Aluminiummesse<br />

und -kongress in Düsseldorf<br />

Ganz im Zeichen von Aluminium stand Düsseldorf vom 9.-11.10.18 bei der gleichnamigen Messe,<br />

die von zahlreichen Kongresselementen begleitet wurde. Wirtschaft und Politik waren die am<br />

meisten diskutierten Themen, gleichzeitig wurde die aktuelle technische Entwicklung in der<br />

Branche aufgezeigt. Mit dabei war auch der WGM.<br />

Die globale Produktion von<br />

Aluminium hat ein neues Rekordhoch<br />

auch deshalb erreicht, weil Veränderungen<br />

wie der Energiewandel<br />

mit dem Trend zum Leichtbau sowie<br />

der steigende Bedarf in besonders<br />

boomenden Märkten die Nachfrage<br />

antreiben. Diese Entwicklungen<br />

dürften anhalten, wenn es der Politik<br />

gelingt, die zunehmenden Risiken<br />

in ihrem Bereich einzudämmen.<br />

Das wurde auf dem größten<br />

Branchentreffen deutlich, zu dem<br />

in diesem Jahr 971 Aussteller aus<br />

54 Nationen zusammengekommen<br />

waren. In sechs Messehallen präsentierten<br />

auf rund 80.000 m 2 Global<br />

Player, Spezialisten und junginnovative<br />

Unternehmen das<br />

komplette Sortiment der Branche<br />

– von der Aluminiumproduktion<br />

über Maschinen und Anlagen für<br />

die Verarbeitung bis hin zu Halbzeugen,<br />

Endprodukten und zum<br />

Recycling.<br />

Besonders in den Blick genommen<br />

wurden auch die entsprechenden<br />

Prozesse. Sie sind insbesondere für<br />

die Branchen Automobil- und<br />

Maschinenbau, das Bauwesen, die<br />

Luft- und Raumfahrt, für die Elektronik<br />

sowie das Verpackungswesen<br />

und den Schienenverkehr von<br />

Bedeutung. Vor diesem Hintergrund<br />

spielten auf der Kongressmesse etwa<br />

die traditionellen Themenpavillons<br />

zur Primärproduktion, zur Gießereitechnik,<br />

zur Oberflächenbearbeitung<br />

sowie zum Fügen und Schweißen<br />

eine wichtige Rolle. Die konnten die<br />

Besucher auch auf entsprechend<br />

geführten Touren erkennen.<br />

Sonderflächen<br />

Das galt auch für die neue Ausstellungsfläche<br />

„Environmental Engineering“,<br />

die sich den Themen Wasseraufbereitung,<br />

Luftfilter- sowie Ölbzw.<br />

Ölnebelabsauganlagen widmete<br />

und so aufzeigte, welchen Beitrag<br />

die Aluminiumindustrie bei den<br />

Zukunftsthemen Energie- und Ressourcenschonung<br />

spielt. Auch für<br />

weitere Innovation-Areas gab es Sonderflächen.<br />

Der aluminiumrelevante Zusammenhang<br />

zwischen konjunktureller<br />

und politischer Lage wurde im Rahmen<br />

der Messe besonders beim<br />

WGM-Konjunkturgespräch deutlich,<br />

zu dem der Wirtschaftsverband Großhandel<br />

Metallhalbzeug auf seinem<br />

Gemeinschaftsstand viel Beachtung<br />

erhielt. In dieser Diskussionsrunde<br />

machten Thomas Reuter (TRIMET<br />

Aluminium SE), Rob van Gils (Hammer<br />

Aluminium Industries GmbH)<br />

und Andreas Nickelsen (alpha metall<br />

GmnbH) insbesondere anhand der<br />

aktuellen Sanktionspolitiken und<br />

den zunehmenden Handelsbeschräkungen<br />

klar, dass und warum diese<br />

Risiken für eine weiterhin gute wirtschaftliche<br />

Entwicklung der Branche<br />

eingedämmt werden müssen. 2<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|18<br />

29


Messen<br />

und Märkte<br />

Bericht/Nachricht<br />

Bilder: SIC Marking<br />

Beispiel einer Markierung mit dem i103 HD-Lasermarkiersystem<br />

Die Innovation steckt im Kopf: Lasermarkiersystem<br />

i103 HD von SIC Marking<br />

SIC Marking auf der EuroBLECH 2018<br />

Präziser markieren<br />

mit Kurzpuls-Laser<br />

i103 HD-Laser, so nennt sich das technische Highlight das die SIC<br />

Marking GmbH auf der diesjährigen Messe EuroBLECH gezeigt hat.<br />

Hinter dieser Typenbezeichnung steht ein neuer Lasermarkierer,<br />

mit dem sich dank Kurzpuls-Faserlaser direkte Markierungen auf<br />

Metall- und Kunststoffteilen noch präziser erzeugen lassen, so das<br />

Unternehmen.<br />

Die technischen Eigenschaften<br />

des neuen Lasermarkierers sorgen<br />

laut Hersteller für eine noch kontrastreichere<br />

und besser lesbare Beschriftung.<br />

Dies funktioniere auch dann,<br />

wenn die Oberflächenbedingungen<br />

nicht optimal sind. Stahl<br />

Der technische Clou des Kurzpulsfaserlasers<br />

ist seine verbesserte<br />

Effizienz gegenüber herkömmlichen<br />

Systemen. Konkret: Bei gleicher<br />

Nennleistung bringt er mehr und<br />

gezielter Energie ins Material. Das<br />

zu markierende Teil wird deshalb nur<br />

noch punktuell und insgesamt weniger<br />

erwärmt, der Bereich der von entstehender<br />

Wärme betroffenen Zone<br />

verringert sich.<br />

Das Ergebnis ist deutlich sichtbar,<br />

so SIC: Da das Material nicht verbrannt<br />

oder versenkt wird, sind die<br />

Konturen schärfer und somit bestens<br />

lesbar. Außerdem kann nun Aluminium<br />

schwarz markiert, oder es können<br />

auf Stahl reproduzierbare Farben<br />

erzeugt werden.<br />

Der kompakte i103 HD-Laser von<br />

SIC Marking ist luftgekühlt und bringt<br />

20 W Leistung. Er sei voll in den Produktionsprozess<br />

integrierbar und so<br />

flexibel nutzbar, dass das Gerät in<br />

einer Vielzahl von Applikationen eingesetzt<br />

werden kann, verspricht der<br />

Hersteller.<br />

Das gelte nicht nur für die Markierung<br />

an sich, die beim i103 HD-Laser<br />

alphanumerische Zeichen, 1D- und 2D-<br />

Data-Matrix-Codes, Grafiken und Logos<br />

mit einem hohen Maß an Präzision<br />

und Kontrast umfasst. Darüber hinaus<br />

könne das Gerät einfach in übergeordnete<br />

Industrienetzwerke integriert werden<br />

– und zwar ohne zusätzliche Gerätschaften.<br />

Alle Lasermarkiersysteme<br />

von SIC Marking und somit auch der<br />

neue i103 HD-Laser können sehr einfach<br />

mit Profinet, Profibus und Ethernet/IP<br />

in Produktionsumgebungen eingebunden<br />

werden. 2<br />

Remmert auf der EuroBLECH 2018<br />

Automation in der Blechbearbeitung<br />

Unter dem Leitsatz „we make material flow“ präsentierte<br />

sich der Automations- und Lager-Systeme-Hersteller<br />

Remmert dieses Jahr auf der EuroBLECH 2018. Neben<br />

bewährten Lösungen zeigte Remmert neue Konzepte zur<br />

Materialflussoptimierung und Produktivitätssteigerung. „Auf<br />

der diesjährigen EuroBLECH sind wir einen Schritt weiter<br />

gegangen als bisher: Wir haben den Fachbesuchern nicht nur<br />

das Bewährte präsentiert, sondern auch auch neue Wege des<br />

Materialflusses zur Produktivitätssteigerung in der Blechbearbeitung<br />

aufgezeigt“, erläuterte Dr. Thomas Peitz, technischer<br />

Leiter bei Remmert. „Dabei standen die Themen intelligenter<br />

Materialfluss, Prozessgeschwindigkeit, Qualität und Modularität<br />

– auch in der Software – für unsere Kunden ganz klar im<br />

Vordergrund.“<br />

Optimierte Fertigungsprozesse waren ein Thema der EuroBLECH 2018. Mit seinem<br />

neuen „we make material flow“-Ansatz präsentierte Remmert auf der Weltleitmesse<br />

neue Konzepte zur Materialflussoptimierung.<br />

30 <strong>Stahlreport</strong> 11|18


talen Transfluid t cut-Maschinen zum spanlosen<br />

Trennen. Damit das Bauteil im<br />

gesamten Prozess durchgehend identifizierbar<br />

bleibt, wird eine eindeutige Markierung<br />

mit allen wichtigen Daten aufgebracht, z. B.<br />

zu Biegeabläufen oder zu Verbindungssystemen.<br />

Der erforderliche Datentransfer<br />

kann über Schnittstellen aus dem CAD, ERP<br />

oder auch aus anderen Programmen erfolgen,<br />

die prozessrelevante Daten liefern.<br />

Bild: transfluid<br />

Die Transfluid-Software t project ermittelt<br />

beispielsweise Biegezeiten, präzise<br />

Trennlängen und dokumentiert Rohrdaten.<br />

transfluid auf der EuroBLECH: Software sichert die wirtschaftlichere Fertigung<br />

Vernetzt für verbesserte Prozesse in der Rohrbearbeitung<br />

Eine vernetzte Software-Lösung für<br />

das reibungslose Biegen von Rohren präsentierte<br />

Hightech-Maschinenbauer Transfluid<br />

auf der EuroBLECH 2018. Die Lösung<br />

kann in Produktionsabläufe eingepflegt<br />

werden und ist auch für die Verarbeitung<br />

von Prozessdaten einsetzbar. Fertigungsdaten<br />

und Prozessschritte können darin einfach<br />

online aus einem vorhandenen ERP-<br />

System abgerufen werden.<br />

Für eine wirtschaftlichere Rohrbearbeitung<br />

unterstützen die Software-Lösungen von<br />

Transfluid schon bei der Ermittlung von<br />

Zuschnittslängen für unterschiedliche<br />

Trennanlagen – insbesondere bei den orbi-<br />

Beim Rohrbiegen schließt die Software vor<br />

dem Biegevorgang Kollisionen mit der<br />

Maschine, dem Werkzeug oder der Umgebung<br />

aus. Das CAD-Programm liefert online<br />

die notwendigen Maschinen- oder Werkzeugparameter.<br />

Für den Fall, dass ein<br />

Roboter Biegeaufgaben übernimmt, können<br />

die notwendigen Daten für den Prozess<br />

ohne die Programmierung des Roboters<br />

verarbeitet werden.<br />

Damit sich insbesondere lange Rohre mit<br />

kleinem Durchmesser schwingungsfrei und<br />

sicher bearbeiten lassen, kann die Software<br />

bei allen Transfluid-Maschinen die<br />

Biegegeschwindigkeit produktspezifisch<br />

anpassen.<br />

Speziell für Schrott- und Edelstahlanalysen<br />

Neues Einstiegsmodell aus der Hand-Analysegeräteserie<br />

Die Hitachi High-Tech Analytical<br />

Science Corporation hat mit dem Modell<br />

X-MET8000 Smart ein neues Einstiegsmodell<br />

für Röntgenfluoreszenz-Handgeräte auf den<br />

Markt gebracht. Dieses Modell kommt<br />

Anwendern entgegen, die sich eine preisgünstigere<br />

Option aus der bewährten X-MET-Serie<br />

wünschen. Als leistungsstärkstes Modell seiner<br />

Klasse kann das neue Gerät dank des<br />

großflächigen Siliziumdriftdetektors (SDD) bis<br />

zu drei Kalibrierungen mittels Fundamentalparameter-Methode<br />

erfassen: Metalllegierungen,<br />

Aluminium und Edelmetalle.<br />

Standardmäßig ist das Gerät mit einem<br />

Schutzgitter gegen Beschädigung durch<br />

scharfe Gegenstände, einer Batterie die<br />

einen ganztägigen Betrieb (10-12 h) ermöglicht,<br />

und einem Stromanschluss ausgestattet.<br />

Weiteres Zubehör kann bei Bedarf<br />

zusätzlich erworben werden.<br />

X-MET8000 Smart ist darauf ausgelegt,<br />

schnelle und zuverlässige Analysen und<br />

Identifizierungen zu liefern. Über 1.600<br />

Werkstoffsorten sind in der integrierten<br />

Datenbank hinterlegt. Zusätzlich kann auch<br />

eine noch umfassendere Werkstoffdatenbank<br />

erworben werden.<br />

Wie alle anderen Analysegeräte der<br />

X-MET8000-Serie, die weltweit tausendfach<br />

im Einsatz sind, sei auch das neue Modell<br />

extrem robust, so der Hersteller. Es erfüllt,<br />

wie die anderen Modelle der Serie, die<br />

Anforderungen der Schutzklasse IP54 und<br />

des Militärstandards MIL-STD-810G. Über<br />

ExTOPE Connect stehen den Anwendern<br />

moderne Datenmanagementfunktionen wie<br />

eine Smartphone-App und ein Cloud-Service<br />

für den direkten Datenaustausch und eine<br />

sichere Datenspeicherung zur Verfügung.<br />

„Unser neuestes Modell ,Smart‘ aus der<br />

X-MET8000-Serie ist ein preislich sehr<br />

attraktives Einstiegsgerät, das speziell für<br />

die Schrottsortierung und für Edelmetallanwendungen<br />

ausgelegt ist“, sagt Mikko<br />

JÄRVIKIVI, Product Business Development<br />

Manager bei Hitachi.<br />

Bild: Hitachi<br />

Speziell für die Schrottsortierung und für Edelstahl-Anwendungen:<br />

Das neue Einstiegsmodell<br />

in der Analysegeräte-Serie von Hitachi XMET-<br />

8000 Smart.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|18<br />

31


BDS<br />

Research<br />

Neueste Zahlen aus dem Bereich Research<br />

Spätes Sommerloch<br />

Als man kaum mehr damit gerechnet hatte, tat es sich doch noch auf, das Sommerloch im<br />

Stahlhandel. Es brachte im September, passend zu dem noch hochsommerlichen Wetter,<br />

ein spürbares Abflauen der Kundenbestellungen mit sich. Nach wie vor sind jedoch die<br />

meisten stahlverarbeitenden Branchen in Europa gut oder sehr gut beschäftigt.<br />

Foto: privat<br />

Jörg Feger, Bereichsleiter<br />

Research im<br />

Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel<br />

(BDS), berichtet<br />

zusammenfassend<br />

angesichts der ihm<br />

bis einschließlich<br />

September 2018<br />

vorliegenden Zahlen.<br />

Lagerabsatz<br />

Das Jahr 2018 ist gut gestartet. Im<br />

Januar konnten knapp 997.000 t<br />

Walzstahlfertigerzeugnisse abgesetzt<br />

werden. Dies ist der beste Januarwert<br />

seit sechs Jahren. Im Februar<br />

wurde ein Lagerabsatz von 931.000 t<br />

verzeichnet. Die Tonnage im März<br />

war mit 986.000 t im Vergleich zum<br />

starken Vorjahresmonat rückläufig.<br />

Hier spielten aber auch die wenigen<br />

Arbeitstage und die Osterferien eine<br />

nicht zu verachtende Rolle. Der entsprechende<br />

Ausgleicheffekt konnte<br />

im April mit einem Lagerabsatz von<br />

954.000 t festgestellt werden.<br />

Der Mai war zwar mit einem<br />

Absatz von 948.000 t im Vergleich<br />

zum Vorjahresmonat rückläufig, auf<br />

die wenigen Arbeitstage heruntergerechnet,<br />

ist die erzielte Tonnage<br />

aber sehr ordentlich. Außerordentlich<br />

gut liefen dann die Geschäfte in<br />

den Monaten Juni und Juli. In beiden<br />

Monaten wurden knapp über 1 Mio. t<br />

Walzstahlfertigerzeugnisse abgesetzt.<br />

Der August lag dann zwar leicht<br />

unter Vorjahresniveau, wies aber<br />

mit etwas über 950.000 t Lagerabsatz<br />

ebenfalls einen ordentlichen<br />

Wert aus. Im September war der<br />

Lagerabsatz recht verhalten. Es wurden<br />

an 20 Werktagen nur knapp<br />

902.000 t Walzstahlfertigerzeug-<br />

nisse ausgeliefert. Insgesamt wurde<br />

in den ersten neun Monaten des<br />

Jahres 2018 bei Walzstahlfertigerzeugnissen<br />

1,8 % mehr Tonnage im<br />

Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />

ab gesetzt. Bei Rohren wurden noch<br />

deutlichere Zuwächse verzeichnet.<br />

Lagerbestand<br />

Am Ende des vergangenen Jahres<br />

wurden von der deutschen Stahldistribution<br />

2,12 Mio. t Walzstahlfertigerzeugnisse<br />

bevorratet. Dies ist<br />

der niedrigste Bestand seit Dezember<br />

2015. Zum Jahresastart 2018 setzte<br />

der übliche Lageraufbau ein. Dieser<br />

gestaltete sich bis März recht dynamisch.<br />

Im April setzte ein Bestandsabbau<br />

ein. Im Mai und Juni wurde<br />

das Niveau nahezu fortgeschrieben.<br />

Im Juli wurde dann sehr deutlich<br />

um fast 130.000 t aufgestockt. Ende<br />

Juli wurden 2,56 Mio. t Bestand<br />

gemeldet. Im Oktober wurden die<br />

Bestände auf 2,51 Mio. t reduziert.<br />

Im September legte der Bestand, vor<br />

allem getrieben durch oberflächenveredelte<br />

Flacherzeugnisse, leicht<br />

auf 2,53 Mio. t zu. Im Vergleich zum<br />

Vorjahresmonat lag der branchenweite<br />

Lagerbestand um 14 % höher.<br />

Lagerreichweite<br />

Bei relativ schwachen Absätzen und<br />

recht hohen Beständen lag die durchschnittliche<br />

Lagerreichweite im<br />

August bei 2,8 Monaten bzw. 84<br />

Tagen (vgl. Abbildung 1).<br />

Lagerverkaufspreise<br />

Den Angaben des BDS-Marktinformationsverfahrens<br />

für durchschnittliche<br />

Verkaufspreise im kleinlosigen<br />

Bereich zufolge setzte sich der teilweise<br />

recht starke Preisanstieg, der<br />

im Jahr 2016 angefangen hatte, im<br />

Jahr 2017 fort. Auch in den ersten<br />

beiden Monaten des Jahres 2018<br />

konnten bei fast allen Produkten<br />

Preissteigerungen festgestellt werden.<br />

Zwischen März und Mai gestaltete<br />

sich das Bild uneinheitlicher.<br />

Große Veränderungen wurden dabei<br />

jedoch nicht festgestellt. In den<br />

Monaten Juni bis September zeigten<br />

sich die die Preise bei fast allen Produkten<br />

wieder im Aufwärtstrend.<br />

Das Preisniveau lag Ende September<br />

2018 ein gutes Stück über dem des<br />

Vorjahresmonats. Bei Langprodukten<br />

und Rohren ist der Unterschied<br />

deutlicher als bei Flachprodukten<br />

(vgl. Abbildung 2 und 3).<br />

[ Info ]<br />

Fragen zu den genannten statistischen<br />

Größen beantwortet im Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel (BDS) Jörg Feger,<br />

Bereichsleiter Research:<br />

Feger-BDS@stahlhandel.com<br />

32 <strong>Stahlreport</strong> 11|18


Quelle Bild 2 u. 3: BDS Quelle: Statistisches Bundesamt/BDS<br />

lagerAbsatz und Lagerreichweite der Stahldistribution Abb. 1<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Preisentwicklung bei Langprodukten Abb. 2<br />

160<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

Index (Januar 2010 = 100)<br />

Formstahl Breitflanschträger Stabstahl Betonstahl in Stäben Betonstahlmatten<br />

Preisentwicklung bei Flachprodukten und Rohren Abb. 3<br />

Index (Januar 2010 = 100)<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

n Absatzindex (2007 = 100)<br />

n Lagerreichweite in Tagen<br />

92<br />

100 100<br />

97 97<br />

89 90 91 91<br />

93<br />

99 96 95 101 100<br />

62<br />

96<br />

90<br />

200<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

84 78 78 75 75 72 72 66 102 72 78 78 75 75 72 78 78 84<br />

20<br />

0<br />

Ø<br />

2014<br />

Ø<br />

2015<br />

Ø<br />

2016<br />

Ø<br />

2017<br />

Ø<br />

2018<br />

Sep.<br />

2017<br />

Okt.<br />

2017<br />

Nov.<br />

2017<br />

Dez.<br />

2017<br />

Jan.<br />

2018<br />

Feb.<br />

2018<br />

Mär.<br />

2018<br />

Apr.<br />

2018<br />

Mai<br />

2018<br />

Juni<br />

2018<br />

Juli<br />

2018<br />

Aug.<br />

2018<br />

Sep.<br />

2018<br />

1. Q. 2010<br />

2. Q. 2010<br />

3. Q. 2010<br />

4. Q. 2010<br />

1. Q. 2011<br />

2. Q. 2011<br />

3. Q. 2011<br />

4. Q. 2011<br />

1. Q. 2012<br />

2. Q. 2012<br />

3. Q. 2012<br />

4. Q. 2012<br />

1. Q. 2013<br />

2. Q. 2013<br />

3. Q. 2013<br />

4. Q. 2013<br />

1. Q. 2014<br />

2. Q. 2014<br />

3. Q. 2014<br />

4. Q. 2014<br />

1. Q. 2015<br />

2. Q. 2015<br />

3. Q. 2015<br />

4. Q. 2015<br />

1. Q. 2016<br />

2. Q. 2016<br />

3. Q. 2016<br />

4. Q. 2016<br />

1. Q. 2017<br />

2. Q. 2017<br />

3. Q. 2017<br />

4. Q. 2017<br />

1. Q. 2018<br />

2. Q. 2018<br />

3. Q. 2018<br />

1. Q. 2010<br />

2. Q. 2010<br />

3. Q. 2010<br />

4. Q. 2010<br />

1. Q. 2011<br />

2. Q. 2011<br />

3. Q. 2011<br />

4. Q. 2011<br />

1. Q. 2012<br />

2. Q. 2012<br />

3. Q. 2012<br />

4. Q. 2012<br />

1. Q. 2013<br />

2. Q. 2013<br />

3. Q. 2013<br />

4. Q. 2013<br />

1. Q. 2014<br />

2. Q. 2014<br />

3. Q. 2014<br />

4. Q. 2014<br />

1. Q. 2015<br />

2. Q. 2015<br />

3. Q. 2015<br />

4. Q. 2015<br />

1. Q. 2016<br />

2. Q. 2016<br />

3. Q. 2016<br />

4. Q. 2016<br />

1. Q. 2017<br />

2. Q. 2017<br />

3. Q. 2017<br />

4. Q. 2017<br />

1. Q. 2018<br />

2. Q. 2018<br />

3. Q. 2018<br />

Quartoblech Bandblech Kaltgewalztes Blech OV Blech Quad. & RE-Rohr Nahtloses Rohr<br />

Absatz und Lagerreichweite<br />

der<br />

Stahldistribution<br />

Preisentwicklung<br />

bei Langprodukten<br />

Preisentwicklung bei<br />

Flachprodukten und<br />

Rohren<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|18<br />

33


BDS<br />

Recht<br />

Bestandsaufnahme zur Halbzeit<br />

EU-Safeguards -<br />

Aktueller Stand der freien Zollkontingente<br />

Am 18.Juli 2018 veröffentlichte die EU-Kommission im Amtsblatt L 181 eine Durchführungsverordnung,<br />

mit der vorläufige Schutzmaßnahmen für Einfuhren von Stahlprodukten verkündet wurden. Nach den<br />

ersten 100 Tagen ist Zeit für eine Zwischenbilanz.<br />

Im Großen und Ganzen um -<br />

fasst die beschlossene Regelung folgende<br />

Hauptpunkte:<br />

z Als vorläufige Schutzmaßnahmen<br />

wurden Einfuhrquoten beschlossen<br />

sowie, bei Ausschöpfung der Quoten,<br />

zusätzliche Zölle in Höhe von<br />

25 %. Die vorläufigen Schutzmaßnahmen<br />

gelten für einen Zeitraum<br />

von 200 Tagen, beginnend ab dem<br />

19.Juli 2018.<br />

z Von den vorläufigen Schutzmaßnahmen<br />

sind 23 Warenkategorien<br />

betroffen. Für weitere 5 Kategorien<br />

wurden keine vorläufigen Schutzmaßnahmen<br />

verhängt.<br />

z Die Höhe der Quoten ergibt sich<br />

aus Anhang V der Verordnung.<br />

Dort ist die Tonnage aufgeführt,<br />

die innerhalb von 200 Tagen ohne<br />

zusätzliche Zölle eingeführt werden<br />

kann. Der Stand der freien Quote<br />

ist tagesaktuell einsehbar.<br />

z Die Quoten berechnen sich chronologisch<br />

nach Datum in der Reihenfolge,<br />

in der die Anmeldungen<br />

zur Überführung in den zollrechtlich<br />

freien Verkehr angenommen<br />

werden. Es kommt also auf den Tag<br />

der Verzollung an, ob die Einfuhr<br />

noch innerhalb oder bereits außerhalb<br />

der Quote liegt.<br />

z Von den Schutzmaßnahmen ausgenommen<br />

sind sogenannte „Entwicklungsländer“,<br />

deren Importe<br />

(der jeweiligen Warenkategorien)<br />

in die EU jeweils unter 3 % liegen<br />

und die kumuliert (alle Entwicklungsländer)<br />

weniger als 9 % betragen.<br />

Die für 200 Tage beschlossenen vorläufigen<br />

Schutzmaßnahmen laufen<br />

am 3. Februar 2019 aus. Ende Oktober<br />

2018 sind die ersten 100 Tage<br />

vergangen. Zur Halbzeit bietet es<br />

sich an, einen Blick darauf zu werfen,<br />

wie viele Mengen von dem zur<br />

Verfügung stehenden Kontingent<br />

bisher schon importiert wurden und<br />

welche Mengen bis Anfang Februar<br />

2019 noch zollfrei zur Verfügung<br />

stehen. 2<br />

34 <strong>Stahlreport</strong> 11|18


Warennummer Laufende Nr. Warenkategorie Menge der Zollkontingente<br />

(Nettotonnen)<br />

Freie Zollkontingente<br />

(in %)<br />

1 09.8501 Bleche und Bänder aus<br />

nicht legiertem Stahl<br />

oder anderem legiertem<br />

Stahl, warmgewalzt<br />

2 09.8502 Bleche aus nicht legiertem<br />

Stahl oder anderem<br />

legiertem Stahl, kaltgewalzt<br />

3 09.8503 Elektrobleche<br />

(andere als GOES)<br />

4 09.8504 Bleche mit metallischem<br />

Überzug<br />

5 09.8505 Bleche mit organischem<br />

Überzug<br />

4 269 009 71<br />

1 318 865 76<br />

178 704 62<br />

2 115 054 67<br />

414 324 70<br />

6 09.8506 Weißblecherzeugnisse 367 470 74<br />

7 09.8507 Quartobleche aus nicht<br />

legiertem Stahl oder<br />

anderem legiertem Stahl<br />

8 09.8508 Bleche und Bänder aus<br />

nicht rostendem Stahl,<br />

warmgewalzt<br />

9 09.8509 Bleche und Bänder aus<br />

nicht rostendem Stahl,<br />

kaltgewalzt<br />

1 442 988 65<br />

193 049 71<br />

476 161 69<br />

12 09.8512 Stäbe und Leichtprofile<br />

aus nicht legiertem Stahl<br />

oder anderem legiertem<br />

Stahl<br />

728 270 58<br />

13 09.8513 Betonstabstahl 714 964 48<br />

14 09.8514 Stäbe und Leichtprofile<br />

aus nicht rostendem<br />

Stahl<br />

15 09.8515 Nicht rostender Walzdraht<br />

16 09.8516 Walzdraht aus nicht<br />

legiertem Stahl oder<br />

anderem legiertem Stahl<br />

17 09.8517 Profile aus Eisen oder<br />

nicht legiertem Stahl<br />

82 156 54<br />

32 744 56<br />

058 110 44<br />

167 817 69<br />

18 09.8518 Spundwanderzeugnisse 24 854 43<br />

20 09.8520 Gasleitungen 185 280 52<br />

21 09.8521 Hohlprofile 387 343 49<br />

22 09.8522 Nahtlose Rohre aus nicht<br />

rostendem Stahl<br />

22 818 58<br />

23 09.8523 Tragrohre 5 549 82<br />

25 09.8525 Große geschweißte<br />

Rohre<br />

26 09.8526 Andere geschweißte<br />

Rohre<br />

28 09.8528 Draht aus nicht legiertem<br />

Stahl<br />

258 133 85<br />

296 274 58<br />

393 031 56<br />

Stand 23.10.2018<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|18<br />

35


BDS<br />

Recht<br />

Türkei – Maßnahmen zur Sicherung des nationalen Stahlmarkts<br />

Schutzzölle auf Eisen- und Stahlprodukte<br />

Die Türkei erhebt seit dem<br />

20.9.2018 Schutzzölle in Höhe von<br />

25 % auf die Einfuhr von bestimmten<br />

Eisen- und Stahlwaren der HS-Kapitel<br />

72 und 73 (HS = Harmonisiertes<br />

System zur Bezeichnung und Codierung<br />

der Waren).<br />

Die Schutzzölle sind auf 200 Tage<br />

befristet und gelten auch für Einfuhren<br />

aus der EU. Die Zölle werden<br />

allerdings nur auf Einfuhren erhoben,<br />

die bestimmte Kontingentsmengen<br />

überschreiten. Der genaue<br />

Warenkreis und die Kontingentsmengen<br />

ergeben sich dem Beschluss<br />

des türkischen Handelsministeriums<br />

von Juli 2018 (siehe Info). Ob und<br />

wie weit die Kontingente bereits<br />

erschöpft sind, kann auf der Internetseite<br />

des türkischen Handelsministeriums<br />

abgefragt werden (siehe<br />

Link unten). Die Website bietet<br />

jedoch nur Informationen in türkischer<br />

Sprache an. 2<br />

[ Info ]<br />

Quelle: GTAI und Beschluss Nr. 2018/7<br />

des türkischen Handelsministeriums,<br />

verkündet im Staatsanzeiger Nr. 30541<br />

vom 20.09.2018<br />

Infos zu Kontingentsmengen bei Einfuhren<br />

in die Türkei unter www.ticaret.gov.tr<br />

(in türkischer Sprache).<br />

Von den vorläufigen Schutzmaßnahmen betroffene Produktgruppen<br />

Position Produktgruppe<br />

Produktbezeichnung<br />

(Nur Informatorische Angabe der Warenbezeichnungen aus der Kombinierten Nomenklatur)<br />

1 Flachprodukte 72.08 Flachgewalzte Erzeugnisse aus Eisen oder nicht legiertem Stahl, mit einer Breite von 600 mm<br />

oder mehr, warmgewalzt, weder plattiert noch überzogen<br />

2 Langprodukte<br />

(Stäbe, Drähte<br />

und Profile)<br />

3 Rohre und<br />

Hohlprofile<br />

72.09 Flachgewalzte Erzeugnisse aus Eisen oder nicht legiertem Stahl, mit einer Breite von 600 mm<br />

oder mehr, kaltgewalzt, weder plattiert noch überzogen<br />

72.10 Flachgewalzte Erzeugnisse aus Eisen oder nicht legiertem Stahl, mit einer Breite von 600 mm<br />

oder mehr, plattiert oder überzogen<br />

72.11 Flachgewalzte Erzeugnisse aus Eisen oder nicht legiertem Stahl, mit einer Breite von weniger<br />

als 600 mm, weder plattiert noch überzogen<br />

72.12 Flachgewalzte Erzeugnisse aus Eisen oder nicht legiertem Stahl, mit einer Breite von weniger<br />

als 600 mm, plattiert oder überzogen<br />

72.25 Flachgewalzte Erzeugnisse aus anderem legierten Stahl, mit einer Breite von 600 mm oder mehr<br />

72.26 Flachgewalzte Erzeugnisse aus anderem legierten Stahl, mit einer Breite von weniger als<br />

600 mm<br />

Zolltarifnummer<br />

Zollkontingent<br />

(Tonnen)<br />

3.117.670<br />

72.13 Walzdraht aus Eisen oder nicht legiertem Stahl 558.534<br />

72.14 Stabstahl aus Eisen oder nicht legiertem Stahl, nur geschmiedet, nur warmgewalzt, nur<br />

warmgezogen oder nur warmstranggepresst, auch nach dem Walzen verwunden<br />

72.15 Anderer Stabstahl aus Eisen oder nicht legiertem Stahl<br />

72.16 Profile aus Eisen oder nicht legiertem Stahl<br />

72.17 Draht aus Eisen oder nicht legiertem Stahl<br />

72.27 Walzdraht aus anderem legierten Stahl<br />

72.28 Stabstahl und Profile, aus anderem legierten Stahl; Hohlbohrerstäbe aus legiertem oder<br />

nicht legiertem Stahl<br />

73.03 Rohre und Hohlprofile, aus Gusseisen 273.901<br />

73.04 Rohre und Hohlprofile, nahtlos, aus Eisen (ausgenommen Gusseisen) oder Stahl<br />

73.05 Andere Rohre (z. B. geschweißt oder genietet) mit kreisförmigem Querschnitt und einem<br />

äußeren Durchmesser von mehr als 406,4 mm, aus Eisen oder Stahl<br />

73.06 Andere Rohre und Hohlprofile (z. B. geschweißt, genietet, gefalzt oder mit einfach aneinander<br />

gelegten Rändern), aus Eisen oder Stahl<br />

4 Rostfreier Stahl 72.19 Flachgewalzte Erzeugnisse aus nicht rostendem Stahl, mit einer Breite von 600 mm oder mehr 139.934<br />

72.20 Flachgewalzte Erzeugnisse aus nicht rostendem Stahl, mit einer Breite von weniger als 600 mm<br />

5 Oberbaumaterial 73.02 Oberbaumaterial für Bahnen, aus Eisen oder Stahl, wie Schienen, Leitschienen und Zahnstangen,<br />

Weichenzungen, Herzstücke, Zungenverbindungsstangen und anderes Material für Kreuzungen<br />

oder Weichen, Bahnschwellen, Laschen, Schienenstühle, Winkel, Unterlagsplatten,<br />

Klemmplatten, Spurplatten und Spurstangen und anderes für das Verlegen, Zusammenfügen<br />

oder Befestigen von Schienen besonders hergerichtetes Material<br />

27.044<br />

Zusätzlicher<br />

Zoll<br />

25 %<br />

36 <strong>Stahlreport</strong> 11|18


Bereit für größere Aufgaben?<br />

Fernstudium – in drei Jahren berufsbegleitend zum „Betriebswirt Stahlhandel (BDS)“<br />

Der neue Jahrgang (23.) beginnt am 29.6.2019 in Soltau.<br />

Argumente<br />

z Staatlich zugelassener Studiengang<br />

z Markenrechtlich geschützter Abschluss<br />

z Orientiert am Europäischen und<br />

Deutschen Qualifikationsrahmen<br />

z Zertifizierter Anbieter<br />

Inhalte<br />

z Technik (Werkstoffe, Produkte,<br />

Anarbeitung)<br />

z Wirtschaft (Kaufmännische Kompetenz,<br />

Führungskompetenz)<br />

z Methoden (Selbst- und Sozialkompetenz)<br />

Formen<br />

z 60 Module<br />

z 6 Präsenzphasen<br />

z 3 Prüfungen<br />

z 1 Studienarbeit<br />

Für Auskünfte und Anmeldungen:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel (BDS AG)<br />

Max-Planck-Straße 1 · 40237 Düsseldorf<br />

Telefon: 02 11/8 64 97-0 · Telefax: 02 11/8 64 97-22<br />

www.stahlhandel.com<br />

fernstudium<br />

Betriebswirt<br />

Stahlhandel (BDS)


BDS<br />

Berufsbildung<br />

ZFU-Zulassung als Basis<br />

Weiterentwicklung des BDS-Fernstudiums<br />

BDS, VDM und WGM haben Ende September von der ZFU eine Zulassung für das<br />

berufsbegleitende Fernstudium erhalten, das die drei Verbände des Groß- und<br />

Außenhandels in den vergangenen Jahren in digitalisierter Form entwickelt und<br />

zunächst nur vorläufig genehmigt bekommen hatten. Auf dieser Basis peilen<br />

die beteiligten Akteure nun gemeinsam mit anderen Partnern an, den branchenbezogen<br />

qualifizierten Betriebswirtinnen und Betriebswirten ab dem<br />

kommenden Jahr auf unterschiedlichen Wegen zusätzlich auch Abschlüsse im<br />

akademischen Bereich zu ermöglichen. Dafür sollen bis dahin erbrachte oder<br />

noch zu erbringende Leistungen in den neuen Systemen anerkannt werden.<br />

Quelle: BDS Quelle: BDS<br />

Mit diesem Siegel<br />

hat die ZFU die<br />

Zulassungsurkunde<br />

für das Fernstudium<br />

von angehenden<br />

Betriebswirten in<br />

BDS, VDM und<br />

WGM versehen.<br />

Die Stahlhandels-<br />

Akademie ist ein<br />

geschütztes Veranstaltungsmuster<br />

des<br />

Bundesverbands<br />

Deutscher Stahlhandel.<br />

Der BDS führt das gemeinsam<br />

entwickelte Angebot mit dem<br />

Abschluss „Betriebswirt/in Stahlhandel<br />

BDS“ in den Fachbereichen Technik,<br />

Wirtschaft und Methoden auf der<br />

Basis der erteilten Zulassung ab<br />

29.6.19 unverändert als dreijähriges<br />

und berufsbegleitendes Fernstudium<br />

fort. Den erfolgreichen Absolventinnen<br />

und Absolventen bietet der BDS über<br />

die Stiftung Stahlhandel bzw. die Stahlhandels-Akademie<br />

ab 2019 regelmäßig<br />

(erstmals vom 18.-20.1.19 in Gengenbach,<br />

vgl. Kasten) Orientierungswochenenden<br />

mit vier Zielen an:<br />

z Informationen über aktuelle Branchentrends<br />

sowie Möglichkeiten,<br />

StahlhandelsAkademie: Orientierungswochenenden<br />

Um für erfolgreiche Absolventinnen/Absolventen des<br />

BDS-Fernstudiums auch künftig berufsbegleitend und<br />

weiterführend branchenbezogene Bildungsangebote<br />

machen zu können, wird zum neuen Jahr im Rahmen<br />

der Stiftung des Deutschen Stahlhandels die StahlhandelsAkademie<br />

etabliert. Sie hat u.a. die Aufgabe, mit<br />

Orientierungswochenenden den Betriebswirten der<br />

Branche weitere Karrieremöglichkeiten aufzuzeigen.<br />

Die erste Veranstaltung dieser Art findet vom 18.-<br />

20.1.19 in Gengenbach statt.<br />

Auf dem Programm stehen „Impulse“ zu aktuellen Entwicklungen<br />

im Stahlhandel. Zum Auftakt geht es auf<br />

der technischen Seite um 3D-Druck sowie im Fachbereich<br />

der Wirtschaft um neue Geschäftsmodelle für<br />

den Werkstoffhandel, die sich durch E-Commerce<br />

ergeben.<br />

z für Unternehmen des Stahlhandels<br />

berufsbildend<br />

z und/oder als Prüfer*innen tätig zu<br />

werden.<br />

z Viertens zeigen Hochschulen mit<br />

Gastreferenten die Möglichkeiten<br />

der Anerkennung im BDS-Fernstudium<br />

erworbener Kompetenzen im<br />

Rahmen akademischer Bachelorund<br />

Masterabschlüsse auf.<br />

An privater Hochschule zum<br />

Bachelor-Abschluss<br />

Der Verband Deutscher Metallhändler<br />

(VDM) und der Wirtschaftsverband<br />

Großhandel Metallhalbzeug<br />

(WGM) werden den nächsten Jahr-<br />

Zweites Veranstaltungselement ist das Aufzeigen von<br />

„Chancen“, Ausbildung in der Branche überbetrieblich<br />

in Arbeitskreisen als Referent oder Autor zu begleiten<br />

und/oder sich als Prüferin/Prüfer zu qualifizieren.<br />

Schließlich gehört es zu diesen Chancen auch, jenseits<br />

der beruflichen Bildung, aber auf dieser Basis, auch<br />

akademische Abschlüsse erlangen zu können. Dazu<br />

sollen interessierte Fernhochschulen entsprechende<br />

Informationen geben.<br />

[ Info ]<br />

gang gemeinsam mit einer privaten<br />

Hochschule anbieten, um den Teilnehmern,<br />

falls gewünscht, einen<br />

Bachelor-Abschluss zu ermöglichen.<br />

Gleichzeitig wird definiert, welche<br />

im Zusammenhang mit dem bisherigen<br />

Fernstudium erbrachten Leistungen<br />

dafür anerkannt werden können.<br />

Zeitlich parallel zu diesen Neuerungen<br />

studieren die derzeit 26 Teilnehmerinnen<br />

des BDS, VDM, WGM<br />

(Jahrgang 2017) bis Sommer 2020<br />

gemeinsam nach der gültigen Studienordnung<br />

weiter und erhalten im<br />

Erfolgsfall einen der zugelassenen<br />

Titel verliehen. 2<br />

Die Orientierungswochenenden sind nur auf Einladung und<br />

nur für Mitglieder der StahlhandelsAkademie buchbar. Weitere<br />

Auskünfte erteilt der Bereich Berufsbildung im Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel (BDS): Wolfgart-BDS@stahlhandel.com<br />

/ Wynands-BDS@stahlhandel.com.<br />

38 <strong>Stahlreport</strong> 11|18


Validierung als neuer Weg in der Berufsbildung<br />

Talente sichtbar machen<br />

Das Projekt VALIKOM hat vor allem drei Ergebnisse: Es gibt ein<br />

politisch und wissenschaftlich anerkanntes Verfahren zur Validierung<br />

non-formal und informell erworbener beruflicher Kompetenzen,<br />

dieses Werkzeug könnte auch in anderen Bildungsbereichen<br />

genutzt werden und es kommt vor allem öffentlichen Institutionen<br />

zu Gute. Das zeigte sich Anfang Oktober in Berlin auf der<br />

Abschlusstagung zu dem Verbundvorhaben mit Ministerien und<br />

Kammern. Ziel war und ist es, Talente sichtbar zu machen. Das<br />

berichtet Dr. Ludger Wolfgart aus der Hauptstadt.<br />

Nach einer Studie der Bertelsmann-Stiftung<br />

gibt es im von Fachkräftemangel<br />

geplagten Deutschland<br />

derzeit rund 6 Mio. Personen ohne<br />

beruflichen Abschluss, von denen aber<br />

etwa die Hälfte über entsprechende<br />

Arbeitserfahrungen verfügt. Dieses<br />

Potenzial könnte mit den Erfahrungen<br />

aus dem Projekt „Abschlussbezogene<br />

Validierung non-formal und informell<br />

erworbener Kompetenzen“ von Industrie-<br />

und Handels- sowie Handwerkskammern<br />

künftig besser gehoben werden,<br />

wissenschaftlich begleitet vom<br />

Forschungsinstitut für Berufsbildung<br />

im Handwerk an der Universität zu<br />

Köln.<br />

Die im Verbund mit politischen<br />

Akteuren zwischen April 2017 und<br />

August 2018 durchgeführte Forschung<br />

zur Validierung berufsbegleitend<br />

erworbener Kompetenzen bezieht sich<br />

auf ein vierstufiges Verfahren:<br />

z Information und Beratung Interessierter<br />

durch die Kammern,<br />

z Selbsteinschätzung der Betroffenen<br />

auf der Basis von Lebensläufen,<br />

z mehrteilige Fremdeinschätzung<br />

durch Experten sowie<br />

z Zertifizierung der vollen, teilweisen<br />

(oder nicht) vorhandenen Gleichwertigkeit<br />

mit einem Referenzberuf.<br />

Zu diesen gehörten im Rahmen des<br />

Forschungsvorhaben rund zwei Dutzend<br />

Ausbildungsberufe, unter ihnen<br />

in je 15 Fällen Fachlageristen und Kaufleute<br />

für Büromanagement sowie zehn<br />

Verkäufer*innen. Sie erreichten in<br />

zwölf, neun bzw. fünf Beispielen eine<br />

volle Gleichwertigkeit sowie drei-,<br />

sechs- bzw. fünfmal eine teilweise<br />

Anerkennung. Diese Ergebnisse<br />

basierten in der Fremdbewertung auf<br />

so unterschiedlichen Verfahren wie<br />

Fachgesprächen, Rollenspielen bzw.<br />

Arbeitsproben, Fallstudien und/oder<br />

Probearbeiten im Betrieb und bezogen<br />

sich jeweils auf typische Kennzeichen<br />

der relevanten Ausbildungsberufe.<br />

Zwar ist es das Ziel, individuelle<br />

Berufsleistungen im Non-formalen und<br />

Informellen wertzuschätzen, in nicht<br />

wenigen Fällen sind diese Validierungsverfahren<br />

allerdings inzwischen<br />

in externe Kammerprüfungen gemündet.<br />

Das gesamt Vorhaben geht auf<br />

eine EU-Ratsempfehlung vom Dezember<br />

2012 zurück, die bis spätestens<br />

2018 national umgesetzt werden sollte.<br />

Entsprechend wird das Validierungsangebot<br />

ab Ende dieses Jahres auf rund<br />

30 Kammern und 30 Berufe ausgeweitet,<br />

was in den Kammerbereichen<br />

einen erheblichen Schulungsbedarf<br />

auslöst.<br />

Eine solche Ausweitung z.B. auch<br />

auf den akademischen Bereich zu<br />

beziehen, wollte Kornelia Haugg auf<br />

der Tagung nicht ausschließen, ordnete<br />

diese Idee allerdings ausdrücklich<br />

ihrer Phantasie zu. Sie leitet im Bundesministerium<br />

für Bildung und Forschung<br />

(BMFT) die Abteilung für allgemeine<br />

und berufliche Bildung sowie<br />

lebenslanges Lernen. Eine gesetzliche<br />

Verankerung einer solchen Validierung<br />

rückte sie allerdings in eine nicht<br />

ganz so weite Ferne.<br />

Diese Zukunft nahm am Ende der<br />

Tagung Peter Thiele, im BMFT für<br />

Grundsatzfragen zuständig, ganz konkret<br />

in den Blick und kündigte an,<br />

dass sein Haus in den nächsten drei<br />

Jahren rund 11 Mio. € Fördergelder<br />

in die Hand nehmen wird, um den<br />

Transfer der Erkenntnisse auf weitere<br />

Kammern mit zu finanzieren.2<br />

Fachgruppensitzung<br />

der Fernunterrichtsanbieter<br />

Wichtige Zukunftsthemen<br />

Welche Themen für die Anbieter von<br />

Fernunterricht und dessen Vertrieb wichtig<br />

sind, war Anfang Oktober in Würzburg<br />

Gegenstand der entsprechenden Fachgruppensitzung<br />

des FDL. Künftige Schwerpunkte<br />

der Arbeit werden demnach das<br />

Marketing sowie rechtliche und politische<br />

Aspekte sein. Das gilt in 2019 sowohl für<br />

die Gremiensitzungen der Anbieter, unter<br />

ihnen der BDS, als auch für das Bildungsprogramm<br />

des Fernlernverbandes.<br />

Die rund 40 Einrichtungen umfassende<br />

Gruppe der Anbieter im Forum DistancE-<br />

Learning (FDL) ist – neben den Hochschulen<br />

und dem pädagogischen Arbeitskreis –<br />

eine der drei Organisationseinheiten des<br />

Verbandes, der derzeit seinen Umzug von<br />

Hamburg nach Berlin vorbereitet und dort<br />

am 27. Mai 2019 auch sein 50-jähriges<br />

Bestehen feiern will. In der Hauptstadt thematisiert<br />

noch in diesem Jahr das traditionelle<br />

Fachforum die aktuellen Digitalisierungs-Aspekte<br />

des Fernlernens (12.11.18).<br />

Für den Tag danach ist zur diesjährigen Mitgliederversammlung<br />

eingeladen.<br />

Zumindest drei weitere konkrete Themen,<br />

das wurde auf der Sitzung in Würzburg<br />

deutlich, werden die künftige FDL-Arbeit<br />

prägen: die Zuordnung von Fernlernangeboten<br />

zum Deutschen Qualifikationsrahmen<br />

(DQR), der unterschiedliche Bildungsabschlüsse<br />

vergleichbar macht, die umsatzsteuerliche<br />

Behandlung von Autorenleistungen<br />

für Lehrbriefe sowie die Umsetzung der<br />

neuen Datenschutz-Grundverordnung. Zu<br />

diesen Projekten tauschten die Teilnehmer<br />

des Oktobertreffens den aktuellen Stand<br />

der Diskussionen aus.<br />

Insbesondere die besonderen Herausforderungen<br />

des DQR, nach dem auch der Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel (BDS)<br />

sein Fernstudium einordnet, hatten vor einigen<br />

Jahren zur Mitgliedschaft im FDL<br />

geführt. Seit Anfang dieses Jahres ist Dr.<br />

Ludger Wolfgart, BDS-Bereichsleiter Berufsbildung,<br />

gewählter Sprecher der Anbietergruppe,<br />

leitet deren Sitzungen und kümmert<br />

sich um externe inhaltliche Impulse für die<br />

Arbeit – zuletzt bei der Tagung zur Validierung<br />

informell oder non-formal erworbener<br />

Kompetenzen (vgl. ges. Bericht in diesem<br />

Heft).<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|18<br />

39


BDS<br />

Berufsbildung/Kommunikation<br />

Kosten für zentral beschulte Auszubildende<br />

Verbandsrecherchen<br />

Im Rahmen seiner Mitarbeit im BGA-Berufsbildungsausschuss ist Dr. Ludger Wolfgart, BDS-Bereichsleiter<br />

Berufsbildung, mit der Frage konfrontiert worden, ob bzw. inwieweit Fahrt- und Unterbringungskosten<br />

für zentral beschulte Auszubildende auch im Stahlhandel ein Problem darstellen. Dazu recherchiert<br />

der Verband derzeit vor dem folgenden Hintergrund und mit dem anschließend genannten Ziel:<br />

Auszubildenden, die einen<br />

Beruf mit wenigen Ausbildungsverträgen<br />

pro Jahr gewählt haben, entstehen<br />

durch den Besuch von in der<br />

Regel weiter entfernten Landes- oder<br />

Bundesfachklassen Kosten für die<br />

Fahrt und ggf. Unterbringung während<br />

des Berufsschulbesuchs. Empirische<br />

Daten darüber, ob die Anzahl<br />

der davon betroffenen Auszubildenden<br />

tatsächlich steigt, liegen nicht<br />

vor. Die Kultusministerkonferenz<br />

(KMK) bestätigt jedoch eine steigende<br />

Anzahl länderübergreifender Fachklassen.<br />

Auch wenn die Hauptausbildungsberufe<br />

im Groß- und Außenhandel<br />

(Kaufleute und Lagerberufe)<br />

aufgrund ihrer Größe in der Regel<br />

wohnortnah beschult werden können,<br />

kann es jedoch bei der Vielzahl der<br />

Ausbildungsberufe auch in dieser<br />

Branche Auszubildende geben, die<br />

in Landesfachklassen beschult werden.<br />

Deshalb könnte auch der Großund<br />

Außenhandel von der Problematik<br />

betroffen sein.<br />

Zur Frage der Übernahme dieser<br />

Kosten durch das jeweilige Bundesland<br />

gab es 2016 ein Urteil des Verwaltungsgerichtshofs<br />

Baden-Württemberg.<br />

Es ging um die Kosten,<br />

welche einem Auszubildenden während<br />

seines auswärtigen Berufsschulbesuches<br />

durch die Unterbringung<br />

und Betreuung in einem Jugendwohnheim<br />

entstanden waren. Diese beliefen<br />

sich auf 20 bis 29 € pro Tag. Der<br />

Kläger erhielt einen Zuschuss in Höhe<br />

von 6 € pro Tag vom Land Baden-<br />

Württemberg. Insgesamt musste der<br />

Kläger für seine Unterbringung über<br />

mehrere Jahre knapp 4.000 € aufbringen.<br />

Das Gericht entschied<br />

zugunsten des Klägers auf Grundlage<br />

des Gleichheitssatzes des Art. 3 Abs.<br />

1 GG.<br />

Konkret sei dieser dann verletzt,<br />

„wenn eine Gruppe von Normadressaten<br />

oder Normbetroffenen im Vergleich<br />

zu einer anderen anders behandelt<br />

wird, obwohl zwischen beiden<br />

Gruppen keine Unterschiede von solcher<br />

Art und solchem Gewicht bestehen,<br />

dass sie die unterschiedliche<br />

Behandlung rechtfertigen können.“<br />

Das beklagte Land sei daher dem<br />

Grunde nach verpflichtet, die dem<br />

Kläger entstandenen Mehrkosten zu<br />

erstatten.<br />

Bundesländer<br />

handhaben unterschiedlich<br />

In diesen Zusammenhängen gibt es<br />

in den verschiedenen Bundesländern<br />

offenbar unterschiedliche Regelungen<br />

und Handhabungen in der Praxis.<br />

Baden-Württemberg zum Beispiel<br />

übernimmt seit dem Gerichtsurteil<br />

die Kosten und zahlt neu 37 statt 6 €<br />

pro Tag, wenn der Anfahrtsweg (hin<br />

und zurück) mehr als zwei Stunden<br />

dauert. Bayern übernimmt ebenfalls<br />

die Kosten für Unterkunft und Verpflegung,<br />

abzüglich eines Eigenanteils<br />

für die Verpflegung, wenn die<br />

Abwesenheit vom gewöhnlichen Aufenthaltsort<br />

mehr als 12 Stunden<br />

beträgt oder der Weg hin und zurück<br />

mehr als 3 Stunden dauert. Mehrere<br />

Bundesländer übernehmen durch<br />

Unterkunftspauschalen (z. B. Hessen<br />

mit 10 € pro Tag oder Mecklenburg-<br />

Vorpommern mit 175 € pro Halbjahr)<br />

und/oder durch Fahrtkostenzuschüsse<br />

(z. B. Nordrhein-Westfalen<br />

mit bis zu 50 € im Monat) einen Teil<br />

der Kosten. Diese Kostenübernahmen<br />

sind meist an gewisse Bedingungen<br />

wie die Fahrtzeit oder die Gesamtkosten<br />

eines Aufenthalts geknüpft.<br />

Für andere Bundesländer wie z.B.<br />

Bremen oder Niedersachsen sind<br />

keine Regelungen bekannt. Die KMK<br />

hat darauf hingewiesen, dass momentan<br />

verschiedene Länder dabei seien,<br />

ihre Regelungen zu überarbeiten, verfügt<br />

jedoch nach eigener Aussage<br />

nicht über eine weitergabefähige<br />

Gesamtdarstellung.<br />

Die zu erstellen, könnte durch<br />

entsprechende Informationen aus<br />

betroffenen Unternehmen möglich<br />

werden. Für Angaben dazu interessiert<br />

sich beim Bundesverband Deutscher<br />

Stahlhandel (BDS) Dr. Ludger<br />

Wolfgart (Wolfgart-BDS@stahlhandel.com,<br />

0211/86497-0). Er kann<br />

diese Rechercheergebnisse dann in<br />

die Beratungen beim Bundesverband<br />

Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen<br />

(BGA) einbringen. 2<br />

40 <strong>Stahlreport</strong> 11|18


FDL-Vorstand tagte in der Hauptstadt<br />

Berlin und die Bildung<br />

Der Vorstand des Fernlernverbands FDL hat Mitte Oktober in Berlin<br />

getagt. Vielfach war dabei auch die Hauptstadt ein Thema. Mit<br />

dabei war Dr. Ludger Wolfgart, BDS-Bereichsleiter Berufsbildung,<br />

der im FDL als Sprecher die Gruppe der Anbieter von Fernunterricht<br />

vertritt. Der Bundesverband Deutscher Stahlhandel (BDS) hatte in<br />

den vergangenen Jahren vor allem im Zusammenhang mit dem<br />

Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) sein FDL-Engagement<br />

intensiviert<br />

Berlin und die Bildung, vor<br />

allem in ihrer berufsbezogenen Ausprägung,<br />

stellen einen wichtigen<br />

Zusammenhang dar, weil viele Rahmenbedingungen<br />

dazu bundesweit<br />

festgelegt werden. Der Koalitionsvertrag<br />

vom März dieses Jahres legt<br />

beredt Zeugnis davon ab. Und die<br />

persönliche Karriere von Anja Karliczek,<br />

die sich über Berufsausbildungen<br />

und Fernstudium für ihren<br />

Job als Bundesministerin für Bildung<br />

und Forschung qualifiziert hat, verstärkt<br />

diese Tendenz noch. Um<br />

näher an den politischen Entscheidern<br />

zu sein, hatte das Forum DistancE<br />

Learning (FDL) vor einem Jahr<br />

beschlossen, seine Geschäftsstelle<br />

von Hamburg nach Berlin zu verlegen.<br />

Diesen Schritt, der ab 1.1.19<br />

sukzessive wirksam wird, galt es<br />

auf der Vorstandssitzung zu konkretisieren.<br />

Genau festzulegen waren zudem<br />

die beiden nächsten Großveranstaltungen,<br />

die das FDL durchführt –<br />

konsequenterweise auch in der<br />

Hauptstadt:<br />

z Das diesjährige Fachforum zur<br />

„Zukunft der Bildung“ findet am<br />

12.11.18 ganztägig in Berlin statt.<br />

(Vgl. 10/18, S. 48). Für den Tag<br />

danach ist am Tagungsort zur FDL-<br />

Mitgliederversammlung eingeladen.<br />

z Das FDL ist aus dem traditionellen<br />

Fernlernverband entstanden und<br />

kann deshalb 2019 seinen 50sten<br />

Geburtstag feiern. Auch diese Festveranstaltung<br />

ist für Berlin geplant<br />

und findet Ende Mai in der Hauptstadt<br />

statt.<br />

So besteht die Chance, dass die Bundespolitik<br />

die Anliegen der Fernunterrichts-<br />

bzw. Fernstudienbranche<br />

künftig intensiver wahrnimmt. Das<br />

könnte helfen, die Interessen der entsprechenden<br />

Anbieter und Nachfragen<br />

erfolgreicher zu definieren. Beispiel<br />

dafür ist der Deutsche<br />

Qualifikationsrahmen (DQR), der Bildungsabschlüsse<br />

im schulischen,<br />

akademischen und berufsbildenden<br />

Bereich vergleichbar macht und nach<br />

Überzeugung auch des BDS das wichtigste<br />

Instrument zur Anerkennung<br />

der berufsbegleitend erbrachten Leistungen<br />

darstellt. Damit einhergehen<br />

sollte beispielsweise eine gerechte<br />

steuerliche Behandlung der für das<br />

Fernlernen erforderlichen Vorleistungen.<br />

Auch für dieses Thema setzt<br />

sich das FDL seit langem ein. 2<br />

DigiDay 2019 – kostenlos für Mitglieder<br />

Up-to-date:<br />

Digitalisierung im Stahlhandel<br />

Industrie 4.0, Big Data, Machine Learning:<br />

Der DigiDay am 7.2.2019 rückt erstmals<br />

die Digitalisierung im Stahlhandel als<br />

eigenständiges Thema in den Fokus. Die<br />

gemeinsam vom BDS und der Edelstahlhandelsvereingung<br />

ausgerichtete Fachveranstaltung<br />

richtet sich exklusiv an die Mitglieder<br />

der beiden Verbände und ist für die Teilnehmer<br />

kostenlos.<br />

Schwerpunktmäßig geht es dabei um „Intelligente<br />

Warenwirtschaft mit maßgeschneiderten<br />

ERP-Systemen“, die „Digitalisierung aus<br />

der Sicht der Stahlhändler“ und „Online-<br />

Marktplätze für Stahlprodukte“. Anmeldung<br />

und weitere Informationen sind siehe Info-<br />

Hinweis.<br />

[ Info ]<br />

Anmeldung und weitere Informationen unter:<br />

ww.stahlhandel.com/DigiDay2019<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|18<br />

41


Verbände<br />

und Politik<br />

Bericht<br />

Mühen der Produktion<br />

Maschinenbaugipfel in Berlin<br />

Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau muss sich sehr mühen, die Produktion der Branche<br />

in diesem Jahr um die bisher prognostizierten 5 % zu steigern. Per Ende August habe das<br />

Produktionsplus bei 3,2 % gelegen Das hat VDMA-Präsident Carl Martin Welcker Mitte Oktober<br />

beim 10. Deutschen Maschinenbaugipfel in Berlin deutlich gemacht.<br />

Als Gründe dafür verwies der<br />

Verband Deutscher Maschinen- und<br />

Anlagenbau (VDMA) aus Anlass des<br />

Treffens auf die Störungen im internationalen<br />

Handel sowie auf Innovationsprobleme.<br />

Für 2019 gehen die<br />

VDMA-Volkswirte auch vor diesen<br />

Hintergründen von einer nachlassenden<br />

Dynamik aus und erwarten ein<br />

Produktionswachstum von ebenfalls<br />

real 2 %.<br />

Vor diesem Hintergrund trat Carl<br />

Martin Welcker in der deutschen<br />

Hauptstadt zwar mit erkältungsbedingt<br />

belegter Stimme vor die Versammlung,<br />

gestaltete seine Eröffnungsrede<br />

zu dem zweitägigen<br />

Treffen aber selbstbewusst und<br />

zukunftsorientiert. Er sprach in diesem<br />

Zusammenhang von einem großen<br />

Handlungsdruck auf die Unternehmen<br />

und forderte die<br />

Unterstützung durch die Politik ein.<br />

Dazu gab es in Berlin reichlich Gelegenheit,<br />

denn ein großer Teil des Programms<br />

des Gipfeltreffens bestand<br />

aus entsprechenden Dialogformen.<br />

Handelsstreit<br />

Auswirkungen des Handelsstreits der<br />

USA mit China bekommen demnach<br />

auch die Maschinenbauer in Deutschland<br />

zunehmend zu spüren. Insbesondere<br />

Firmen, die in China für den<br />

amerikanischen Markt produzieren,<br />

seien von den Strafzöllen auf breiter<br />

Front betroffen. „Der Handelsstreit<br />

sorgt aber auch insgesamt für eine<br />

wachsende Verunsicherung im Welthandel“,<br />

sagte Welcker.<br />

China und die Vereinigten Staaten<br />

sind die wichtigsten Einzelmärkte für<br />

die Maschinenbauer in Deutschland.<br />

Nach sieben Monaten des laufenden<br />

Jahres hat die Volksrepublik ihren<br />

Spitzenplatz in der Exportrangliste<br />

wieder mit knappem Vorsprung vor<br />

den USA zurückerobert. Zwischen<br />

Januar und Juli wurden aus Deutschland<br />

Maschinen und Anlagen im Wert<br />

von 10,94 Mrd. € exportiert, in die<br />

USA waren es 10,92 Mrd. €. Zusammen<br />

stehen beide Länder für 21,5 %<br />

aller Maschinenexporte aus Deutschland.<br />

Umso wichtiger ist es für die<br />

mittelständische Maschinenbauindustrie,<br />

dass der Marktzugang in<br />

beide Länder offen bleibt.<br />

„Leider geht die Entwicklung<br />

sowohl in China, als auch in den USA<br />

in die falsche Richtung“, urteilte der<br />

VDMA-Präsident. Während die USA<br />

mit Strafzöllen und der Drohung von<br />

extraterritorialer Rechtsanwendung<br />

den freien Handel beeinträchtigten,<br />

bleibe China unverändert eine von<br />

Staatseingriffen geprägte Wirtschaft,<br />

die sich der für eine Marktwirtschaft<br />

nötigen Öffnung verweigere. Der<br />

VDMA sieht daher die EU am Zug.<br />

Sowohl die Verhandlungen mit<br />

China über ein Investitionsabkommen<br />

als auch mit den USA über ein Freihandelsabkommen<br />

müssen mit aller<br />

Kraft vorangebracht werden, fordert<br />

der Verband.<br />

Innovationsprobleme<br />

Der digitale Transformationsprozess<br />

stellt Führungskräfte und Mitarbeiter<br />

im Maschinen- und- Anlagenbau vor<br />

Herausforderungen, die weit über rein<br />

technologische Fragestellungen<br />

hinausgehen. Die neue VDMA-Studie<br />

„Führung und Innovation in Zeiten<br />

der Digitalisierung“, sie basiert auf<br />

einer Umfrage unter 157 VDMA-Mitgliedsunternehmen,<br />

hat die grundlegenden<br />

Anforderungen an erfolgreiche<br />

Unternehmens- und<br />

Mitarbeiterführung untersucht.<br />

Daraus ergeben sich konkrete Handlungsempfehlungen<br />

für mittelständische<br />

Maschinenbauer. Diese lauten<br />

u.a.:<br />

Unternehmen müssten ihre Fähigkeit<br />

zu radikaler Innovation stärken.<br />

Kooperationen mit Universitäten,<br />

Quelle: BDS<br />

Nicht nur positive Botschaften:<br />

VDMA-Präsident Carl Martin Welcker.<br />

Startups oder Firmen aus anderen<br />

Branchen könnten Zugang zu neuen<br />

Perspektiven, Ideen und Arbeitsweisen<br />

geben.<br />

Insbesondere das mittlere<br />

Management wirke in manchen<br />

Unternehmen als Bremser der Digitalisierung.<br />

Deshalb sei das Top-<br />

Management besonders gefragt,<br />

voranzugehen. Visionäre Führung<br />

und klare Vermittlung der Notwendigkeit<br />

zu digitalen Innovationen würden<br />

entscheidend. Zudem könne Mitarbeitern<br />

mehr Verantwortung in<br />

Digitalisierungsprojekten gegeben<br />

werden.<br />

In vielen Unternehmen brauche<br />

es einen Wandel von einer Nullfehlerkultur<br />

zu einer Fehler- oder Explorationskultur.<br />

Für viele Fragen der Digitalisierung<br />

würden flexiblere, iterative Problemlösungsprozesse<br />

(z.B. Design<br />

Thinking, Scrum) benötigt. Insbesondere<br />

für die Entwicklung neuer<br />

Geschäftsmodelle müssten die Verantwortlichen<br />

sich von den zuweilen<br />

unflexiblen Strukturen lösen. 2<br />

42 <strong>Stahlreport</strong> 11|18


Zukunftsmesse Hypermotion in Frankfurt mit BME<br />

Die Digitalisierung der Geschäftsreise<br />

„Digital 4.0 meets Business Traveler 2.0” ist das Motto einer Konferenz, die am 21.11.18 im Rahmen<br />

der Frankfurter Zukunftsmesse „Hypermotion“ stattfindet. Bei dieser u.a. vom BME organisierten<br />

Fachtagung diskutieren Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft mit ihren Teilnehmern in mehreren<br />

Sessions, wie sich geschäftliche Mobilität mit künstlicher Intelligenz sinnvoll verbinden lässt.<br />

Gleichzeitig erläutern in- und ausländische Vertreter<br />

namhafter Industrieunternehmen, Start-ups und<br />

Beratungsgesellschaften, wie Geschäftsreisen durch die<br />

vorausschauende Analyse und das Nutzen von Echtzeitinformationen<br />

effizienter durchgeführt werden können.<br />

Konkret geht es beispielsweise um die Klärung der Frage,<br />

wie sich unternehmerische Wettbewerbsvorteile durch<br />

die gesamtheitliche Betrachtung der Mobilität schaffen<br />

lassen.<br />

Ein weiteres Thema der Tagung, die gemeinsam vom<br />

Verband Deutsches Reisemanagement e.V. (VDR) und dem<br />

Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik<br />

e.V. (BME) organisiert wird, ist die erfolgreiche Umsetzung<br />

neuer Geschäftsmodelle und Quantensprünge im Geschäftsreiseverkehr.<br />

Ebenfalls zur Sprache kommt die Fragestellung,<br />

wie man die Customer Journey mit neuer Technologie<br />

revolutioniert.<br />

„Durch die Digitalisierung können Geschäftsreisen<br />

schneller, individueller und mit weniger Aufwand gebucht<br />

werden. Die Reise wird zukünftig Door-to-Door in einem<br />

Rutsch durchbuchbar sein“, betont Carsten Knauer, BME-<br />

Leiter Sektion Logistik/SCM. Hinterlegte automatisierte<br />

End-to-End-Prozesse erledigten die Verwaltung und entlasteten<br />

den Reisenden. Knauer: „Er kann sich voll und<br />

ganz auf das Ziel seiner Reise konzentrieren.“<br />

„Eine innovative Mobilitätsstrategie muss künftig mehr<br />

denn je die Bedürfnisse der Reisenden einbeziehen. Wir<br />

zeigen in unseren Workshops, wie sich die einzelnen Prozessschritte<br />

einer Geschäftsreise durch neue disruptive<br />

Geschäftsmodelle und Technologien effizienter und einfacher<br />

gestalten lassen“, ergänzt VDR-Präsidiumsmitglied<br />

Inge Pirner.<br />

Die „hypermotion“ versteht sich als Plattform für Verkehrs-,<br />

Logistik- und Mobilitätssysteme. Auf der zum zweiten<br />

Mal stattfindenden Zukunftsmesse begleiten BME und<br />

VDR erstmals mit der Konferenz „Digital 4.0 meets Business<br />

Traveler 2.0“ das Business Travel Management in die Digitalisierung<br />

der Mobilität. 2<br />

[ Info ]<br />

Link zu Anmeldung<br />

und Programm:<br />

www.hypermotionfrankfurt.messefrankfurt.<br />

com/frankfurt/de/<br />

konferenzen/<br />

business-traveler.html<br />

Prominente und Argumente<br />

BGA-Unternehmertag in Berlin<br />

Welche Möglichkeiten der Groß- und Außenhandel hat, nicht nur politische Persönlichkeiten für die<br />

Vertretung seiner Interessen zu mobilisieren, hat der BGA Mitte Oktober in Berlin beim diesjährigen<br />

Unternehmertag vor mehreren hundert Gästen deutlich gemacht. Denn die Prominenz, angeführt von der<br />

Bundeskanzlerin, lieferte gleichzeitig wichtige Argumente für die inhaltlichen Auseinandersetzungen mit.<br />

„frei.handeln – Wohlstand und<br />

Sicherheit für alle“ war die mehrstündige<br />

Veranstaltung am 15.10.18 im<br />

Verbändehaus Am Weidendamm überschrieben.<br />

Um dieses Ziel erreichen zu<br />

können, brauchen die Mitglieder im<br />

Bundesverband Großhandel Außenhandel<br />

Dienstleistungen (BGA) Klarheit<br />

über die aktuellen Rahmenbedingungen<br />

und deren Verbesserung. Die Möglichkeit<br />

eines solchen Vertrauens forderte<br />

in seiner Eröffnungsrede<br />

BGA-Präsident Dr. Holger Bingmann<br />

und erinnerte an die weltweiten politisch-wirtschaftlichen<br />

Krisenherde.<br />

Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel<br />

griff in ihrer knapp halbstündigen Rede<br />

diesen Ansatz auf, unterstützte ihn und<br />

schlug dazu beispielsweise vor, die<br />

Welthandelsorganisation entsprechend<br />

weiterzuentwickeln. Für die Unterstützung<br />

des afrikanischen Kontinents<br />

komme es nicht allein auf Entwicklungshilfe<br />

sondern zudem auf privatwirtschaftliches<br />

Engagement an. Gleichzeitig<br />

erweiterte sie den Kreis der<br />

Herausforderungen zusätzlich, indem<br />

sie die Veränderungen in Politik, Wirtschaft<br />

sowie Gesellschaft durch die<br />

Digitalisierung ansprach und gerade<br />

dazu konkrete Unterstützung von<br />

Unternehmen durch die Bundesregierung<br />

ankündigte. Vertrauen schließlich<br />

forderte sie am Tag nach der Landtagswahl<br />

in Bayern auch für die Arbeit der<br />

Politiker – so wie es dem legendären<br />

ehrbaren Kaufmann traditionell entgegengebracht<br />

werde.<br />

Die Themen, die dazu von der Politik<br />

aktiv angegangen werden müssten,<br />

nannte dann in seiner, den Unternehmertag<br />

abschließenden Rede (nach<br />

einer Diskussionsrunde) der Bundesvorsitzende<br />

der FDP, Christian Lindner<br />

MdB: Steuer- und Energiepolitik, Entbürokratisierung,<br />

Infrastrukturausbau<br />

und Anerkennung der Leistungen der<br />

Wirtschaft. Dem Titel seines Vortrags<br />

gemäß sprach er aber fragend auch an:<br />

„Brexit, Seidenstraße, Trump – Muss<br />

Europa erwachsen werden? 2<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|18<br />

43


XXXXXXXXXX<br />

Wisssenswertes<br />

XXXXX Berichte Bericht/Nachrichten<br />

Bezeichnung A XXXXX | XXXXX Bezeichnung B XXXXX<br />

Quelle: Neue Technologie Neugärtner und Partner GmbH<br />

Die Notwendigkeit, den Durchmesser eines Treppengeländers zu messen, brachte Mario<br />

Neugärtner auf die Idee, einen klassischen Zollstock mit einer weiteren Funktion auszustatten:<br />

Auf der Rückseite befindet sich eine Skala, die den Durchmesser eines runden<br />

Gegenstandes angibt. Mathematische Grundlage dafür bildet die Formel zur Berechnung<br />

von Inkreisen in Dreiecken.<br />

Knakke<br />

Der Zollstock für das Runde<br />

Zollstöcke gehören zu den meistgebrauchten Messmitteln. Häufig<br />

reicht ein normales Werkzeug jedoch nicht aus: Wenn etwa der<br />

Durchmesser von runden Gegenständen bestimmt werden soll,<br />

stößt ein gewöhnlicher Meterstab häufig an seine Grenzen. Neugärtner<br />

hat deshalb den Zollstock Knakke entwickelt, der zusätzlich zur<br />

Längenmessfunktion in wenigen Schritten den Durchmesser von<br />

zylinderförmigen Objekten von bis zu 33 cm bestimmen kann.<br />

Als der Unternehmenssitz vor<br />

einigen Jahren saniert werden sollte,<br />

stand Firmengründer Mario Neugärtner<br />

vor dem Treppengeländer und damit<br />

vor einem Problem: „Der Handlauf sollte<br />

erneuert werden. Dazu mussten wir<br />

allerdings erst einmal feststellen, welchen<br />

Durchmesser das Geländer überhaupt<br />

hat.“<br />

Neugärtner, dessen Unternehmen,<br />

die Neue Technologie Neugärtner und<br />

Partner GmbH eigentlich Software für<br />

die Baubranche entwickelt, kam schließlich<br />

auf die Idee, einen Zollstock mit<br />

verschiedenen Skalen zu entwickeln.<br />

Dabei griff der Geschäftsführer auf ein<br />

bereits seit über 2.000 Jahren bekanntes<br />

mathematisches Prinzip zurück: Sind<br />

die Längen aller drei Seiten eines Dreiecks<br />

bekannt, kann auch der Durchmesser<br />

des Inkreises berechnet werden.<br />

Die Seiten des Dreiecks fungieren dabei<br />

als Tangenten und berühren den einbeschriebenen<br />

Kreis an jeweils einem<br />

Punkt. Der Softwareexperte entwarf<br />

daraufhin ein Programm zur Berechnung<br />

des Durchmessers und übertrug<br />

diese Werte anschließend auf die Skala<br />

eines gewöhnlichen Zollstocks. Während<br />

sich auf der Vorderseite des<br />

Knakke nun nach wie vor die<br />

bekannte Meterskala befindet, ist auf<br />

der Rückseite die von Neugärtner<br />

berechnete Diameterskala zu finden.<br />

„Soll der Durchmesser eines<br />

Objektes bestimmt werden – das kann<br />

ein Leitungsrohr sein oder jeder<br />

andere zylinderförmige Gegenstand<br />

– müssen lediglich mindestens drei<br />

Teile des Zollstocks aufgeklappt und<br />

dieser wie ein Dreieck um den Gegenstand<br />

gelegt werden, sodass das Rohr<br />

von allen drei Seiten berührt wird“,<br />

erläutert Neugärtner die Vorgehensweise.<br />

„Ein Pfeil deutet millimetergenau<br />

auf den Durchmesser hin. Besteht<br />

Bedarf, kann der Durchmesser auch<br />

in Zoll bestimmt werden.“ Für Objekte<br />

mit größerem Durchmesser werden<br />

mehr Glieder des Meterstabs ausgeklappt.<br />

Das ermöglicht es, Durchmesser<br />

von bis zu 33 cm mit hoher Präzision<br />

zu bestimmen. 2<br />

[ Info ]<br />

www.knakke.de.<br />

Fraunhofer-Forschung:<br />

Neues Verfahren für harte<br />

Werkzeuge<br />

In der Umformtechnik, der spanenden<br />

Formgebung und Verfahrenstechnik<br />

werden extrem harte Werkzeuge benötigt,<br />

die konventionell über Pulverpressen hergestellt<br />

werden. Damit wird zwar eine<br />

hohe Härte erzielt, es ist jedoch eine aufwendige<br />

und somit teure Nachbearbeitung<br />

erforderlich. Additive Verfahren ermöglichen<br />

komplexe Geometrien von Hartmetallwerkzeugen,<br />

sind bislang jedoch hinsichtlich<br />

Härte und Bauteilgröße<br />

eingeschränkt. Fraunhofer-Forscher haben<br />

nun eine Alternative entwickelt: FFF.<br />

Am Fraunhofer IKTS in Dresden haben sie<br />

das 3D-Druckverfahren Fused Filament<br />

Fabrication auf Hartmetalle adaptiert. Die<br />

Entwicklung erfüllt erstmals alle Anforderungen<br />

für den Einsatz in Bearbeitungswerkzeugen.<br />

Hartmetalle bestehen aus den Metallbindern<br />

Nickel oder Cobalt und dem Hartstoff<br />

Wolframcarbid. Aus ihnen wurden bislang<br />

bereits zuverlässige Schneid-, Bohr-, Pressund<br />

Stanzwerkzeuge extrudiert, spritzgegossen<br />

oder über uniaxiales beziehungsweise<br />

kaltisostatisches Pulverpressen<br />

gefertigt. Komplexe oder spezifische Geometrien<br />

waren mit diesen Verfahren trotz<br />

teurer Nachbearbeitung jedoch nur sehr<br />

aufwendig oder gar nicht zu realisieren.<br />

Abhilfe schaffen additive Verfahren. Der<br />

3D-Pulverdruck (Binder Jetting) und der<br />

thermoplastische 3D-Druck (3DTP) wurden<br />

am IKTS bereits erfolgreich mit ausgewählten<br />

Hartmetallen eingesetzt. Allerdings ist<br />

bei diesen Verfahren neben der Einstellung<br />

des Bindergehalts und der resultierenden<br />

Härte auch die Bauteilgröße limitiert.<br />

Das aus der kunststoffverarbeitenden<br />

Industrie stammende additive Fertigungsverfahren<br />

Fused Filament Fabrication (FFF)<br />

wurde am IKTS zunächst auf Keramiken<br />

und Verbundwerkstoffe adaptiert. „Durch<br />

die materialeffiziente FFF eröffnen sich<br />

aber auch für Hartmetalle interessante<br />

Möglichkeiten zur Herstellung von großen,<br />

komplexen Prototypen oder Sonderwerkzeugen“,<br />

berichtete nun IKTS-Formgebungsexperte<br />

Dr. Tassilo Moritz. Bei der<br />

FFF werden 3D-Körper aus einem flexiblen,<br />

schmelzfähigen Filament aufgebaut.<br />

44 <strong>Stahlreport</strong> 11|18


Chemikalien aus Hüttengasen<br />

Cross-industrielles Netzwerk<br />

lädt zur Tagung<br />

Es geht um die Vision von einem<br />

cross-industriellen Netzwerk zur Produktion<br />

von Chemikalien aus den Hüttengasen der<br />

Stahlproduktion. Am 12./13.11.18 in Berlin<br />

sollen Fortschritte in diesem Projekt vorgestellt<br />

werden.<br />

Seit Juni 2016 arbeitet ein Team von Partnern<br />

aus Wirtschaft und Forschung im Projekt<br />

Carbon2Chem ® . Aufgaben und Ziele<br />

waren bereits im letzten Jahr während einer<br />

Auftaktkonferenz zur nachhaltigen chemischen<br />

Konversion in der Industrie präsentiert<br />

worden. Inzwischen ist klar: Die Übertragbarkeit<br />

der modularen Lösung ist ein wesentlicher<br />

Ansatz zur Reduktion der CO 2<br />

-Emissionen<br />

und des Einsatzes fossiler Rohstoffe an<br />

großen Industriestandorten weltweit.<br />

Die zweite Konferenz im November will vor<br />

diesem Hintergrund einen Ausblick auf die<br />

verbleibenden zwei Projektjahre werfen und<br />

über die Zukunft des flexiblen Carbon Capture<br />

and Utilization (CCU) Konzepts diskutieren.<br />

[ Info ]<br />

Hohe Herausforderungen<br />

Tagung fokussiert Entgraten und Oberflächen<br />

Informationen zur Veranstaltung und<br />

Anmeldung: www.umsicht.fraunhofer.de/de/<br />

messen-veranstaltungen/2018/<br />

carbon2chem-konferenz.html<br />

Genaueres zum Geburtstag<br />

Der Fotokopierer ist 80 Jahre<br />

alt geworden<br />

Der Fotokopierer ist im Oktober 80<br />

Jahre alt geworden. An dieses historische<br />

Datum hat auch der Digitalverband Bitkom<br />

erinnert – und die Historie mit aktuellen<br />

Zahlen bereichert, Genaueres geliefert.<br />

Am 22. Oktober 1938 hatte Chester F.<br />

Carlson in New York die erste Fotokopie<br />

angefertigt – und bis heute ist seine Erfindung<br />

aus dem Alltag nicht wegzudenken.<br />

Trotz Digitalisierung, Internet, USB-Sticks<br />

und Cloud braucht es weiterhin oft eine<br />

Papierkopie – sei es für Behörden, die<br />

Bachelor-Arbeit an der Uni oder im Büro.<br />

So schätzen beispielsweise sieben von<br />

zehn Unternehmen (68 %), dass mindestens<br />

die Hälfte ihrer Büro- und Verwaltungsprozesse<br />

weiterhin papierbasiert<br />

ablaufen. 6 % davon setzen sogar noch vollständig<br />

auf Papier. So gut wie kein Unternehmen<br />

(1 %) verzichtet vollständig auf<br />

Papier. Das zeigt der Digital Office Index<br />

2018 – eine repräsentative Befragung von<br />

1.106 Unternehmen ab 20 Mitarbeitern<br />

des Digitalverbands BITKOM (Bundesverband<br />

Informationswirtschaft,Telekommunikation<br />

und neue Medien e.V.).<br />

Zunehmend anspruchsvollere Spezifikationen<br />

rücken bei der Teileherstellung<br />

Fertigungsschritte wie das Entgraten und<br />

Verrunden von Kanten sowie die Herstellung<br />

von Präzisionsoberflächen immer stärker<br />

in den Fokus. Diese Prozesse erfordern<br />

optimale Verfahren. Informationen dazu bietet<br />

eine Fachtagung am 22./23.11.18 in<br />

Lüdenscheid.<br />

Die Anforderungen an die Oberflächen von<br />

Präzisionsteilen variieren zwar je nach Produkt,<br />

Einsatz und Branche. Dennoch stellen<br />

zunehmend komplexere Bauteilgeometrien,<br />

schwer bearbeitbare Werkstoffe, neue<br />

Materialien und Materialkombinationen Fertigungsunternehmen<br />

vor generell große<br />

Herausforderungen.<br />

Dazu will die 7. Fachtagung „Entgrattechnologien<br />

und Präzisionsoberflächen“, die erstmals<br />

in Lüdenscheid durchgeführt wird,<br />

Grundlagen, Expertenwissen vermitteln. Es<br />

werden innovative Lösungen sowie Praxisbeispiele<br />

präsentiert. Der Auftaktvortrag<br />

beispielsweise informiert über verschiedene<br />

Entgratverfahren sowie deren Potenziale<br />

und Grenzen. Eine innovative Lösung zur<br />

Bearbeitung von Schneidkanten nach der<br />

Zerspanung, dem Stanzen und Feinschneiden<br />

wird ebenso vorgestellt wie der Weg in<br />

die industrielle Entgratung mit Ultraschall.<br />

Die Fachtagung richtet sich an Fach- und<br />

Führungskräfte aus Fertigung, Arbeitsvorbereitung,<br />

Technologie, Verfahrenstechnik,<br />

Qualitätswesen sowie Entwicklung und Konstruktion<br />

der verschiedenen Industriebereiche.<br />

Das vielschichtige Programm will das<br />

Wissen vermitteln, Prozesse zur Entgratung<br />

und der Herstellung von Präzisionsoberflächen<br />

zu gestalten und zu beherrschen. Die<br />

begleitende Ausstellung will Unternehmen<br />

die Möglichkeit bieten, Lösungen und neue<br />

Entwicklungen zielgerichtet zu präsentieren<br />

und sich mit Teilnehmern direkt auszutauschen.<br />

[ Info ]<br />

Weitere Informationen über das komplette Programm<br />

und die Referenten sowie Anmeldeunterlagen<br />

stehen unter www.wissenstransfer-entgraten.de<br />

bereit.<br />

„Im 15. Jahrhundert war die Erfindung des<br />

Buchdrucks ein Meilenstein. Bis man aber<br />

einfach auf Knopfdruck eine Kopie machen<br />

konnte, vergingen nochmals fast 500<br />

Jahre“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer<br />

Dr. Bernhard Rohleder. „Durch die Digitalisierung<br />

sind die beiden Technologien Drucken<br />

und Kopieren heute miteinander verschmolzen:<br />

So gut wie jeder Kopierer kann<br />

heute auch drucken – und umgekehrt. Der<br />

Fotokopierer ist 80 Jahre nach seiner Erfindung<br />

ein digitales Multifunktionsgerät. Ob<br />

drucken, scannen und direkt per Mail versenden<br />

oder auch kopieren – die All-in-<br />

One-Geräte kitten heute viele Medienbrüche.“<br />

Bis Chester F. Carlsons Prinzip der Elektrofotografie,<br />

später nach dem griechischen<br />

Wort für „trocken schreiben“ Xerografie<br />

genannt, seinen Weg in den ersten Büro-<br />

Kopierer fand, vergingen übrigens nochmal<br />

rund zwei Jahrzehnte. Die US-Firma Haloid,<br />

ab 1961 Xerox, brachte schließlich 1959<br />

den ersten automatischen Trockenkopierer<br />

auf den Markt.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|18<br />

45


Lifesteel<br />

Berichte<br />

Fotos, 3: Goldhofer<br />

200 t wiegt der<br />

Schaufelradbagger,<br />

der in Kolumbien auf<br />

zwei parallel geführten<br />

Schwerlastkombinationen<br />

verlegt<br />

wurde (links).<br />

Eine 18-achsige<br />

Schwerlastkombination<br />

mit drei Modulen<br />

brachte 700 t<br />

schwere Brückenpfeiler<br />

auf La<br />

Réunion ans Ziel<br />

(rechts oben).<br />

Für den Transport<br />

von Windrädern<br />

durch die Berge<br />

Westkanadas kamen<br />

Pritschenaufleger<br />

mit Luftfedern zum<br />

Einsatz (rechts<br />

unten).<br />

Standards für weltweite Schwertransporte<br />

Mit Luft geht es federleichter<br />

Fahrzeugfedern gelten als klassische Beispiele für technisch anspruchsvolle Stahlverwendung.<br />

Warum sich dazu inzwischen einiges ändert, federleichter geworden ist, haben Continental und<br />

Goldhofer anhand schwerwiegender Beispiele gezeigt: Kolosse nämlich lassen sich besser mit Luftals<br />

mit Blattfedern transportieren.<br />

Noch ist die lange Ladefläche leer, doch die Konzentration<br />

steht dem Lkw-Fahrer ins Gesicht geschrieben.<br />

1.100 km geht es vom kanadischen Küstenort Stewart quer<br />

durch die grünen Berge Westkanadas. Die Fahrt über enge<br />

Bergstraßen und Pässe mit extremen Steigungen ist Teil<br />

einer mehr als einjährigen minutiösen Vorbereitung eines<br />

der spektakulärsten Transportprojekte der Region: Noch nie<br />

zuvor sind Turbinen und Rotorblätter in dieser Größenordnung<br />

durch Britisch-Kolumbien bewegt worden, weshalb das Verkehrsministerium<br />

der Provinz eine Leerfahrt verlangt.<br />

Entsprechend gut vorbereitet findet wenig später der<br />

eigentliche Transport statt, für den das lokale Logistikunternehmen<br />

mehrere luftgefederte Pritschenauflieger der Goldhofer<br />

AG einsetzt. Das Unternehmen aus dem bayerischen Memmingen<br />

ist weltweit einer der großen Anbieter für Sattelanhänger<br />

und Schwerlastmodule, die oft passgenau für die jeweiligen<br />

Sondertransporte gefertigt werden. Um die 60 m langen<br />

Rotorblätter aufnehmen zu können, wurde der Pritschenauflieger<br />

um drei ausziehbare Teleskopstufen verlängert.<br />

Windräder durch die Wildnis<br />

„Man kann sich leicht vorstellen, wie groß die Kräfte sind,<br />

die auf die Luftfedern wirken, zumal bei Transporten mit<br />

großen Lasten“, sagt Hans-Jörg Reinecke, der als Key Accounter<br />

den Bereich Nfz-Luftfeder-Erstausrüstung bei der Conti-<br />

Tech AG betreut. Immerhin kommt der Pritschenauflieger<br />

in seiner europäischen Ausführung bei maximal 56 t Zuladung<br />

auf 12 t Last pro Achse.<br />

Entsprechend statteten Achshersteller ihre Produkte<br />

lange Zeit mit Blattfedern aus, die bei Sattelanhängern und<br />

Aufliegern heute jedoch nur noch selten eingesetzt werden.<br />

Hersteller wie Continental haben längst Alternativen entwickelt.<br />

„Blattfedern benötigen zudem mehr Bauraum, vergrößern<br />

also die Achsabstände. Bei einem Schwerlastkonvoi<br />

über enge Straßen kann das zum Problem werden“, sagt<br />

Reinecke.<br />

Ein weiterer Vorteil von Luftfedern ist die Möglichkeit,<br />

einzelne Achsen des Sattelaufliegers – die sogenannten Liftachsen<br />

– heben oder absenken zu können: eine übliche<br />

Praxis, um Reifenverschleiß, Achsdruck und damit Straßenhaftung<br />

und Kraftstoffverbrauch variieren zu können. „Hebt<br />

man die Liftachse an, wird der Reifenverschleiß reduziert<br />

und man schont Umwelt und Geldbeutel“, nennt Reinecke<br />

ein Beispiel.<br />

Noch schwergewichtigere Beispiele<br />

Dabei sind Windturbinen und Rotoren noch vergleichsweise<br />

leichte Güter. Geht es um den Transport von großen Transformatoren,<br />

Baggern oder kompletten Brückenteilen, braucht<br />

es Schwerlastmodule, die Goldhofer in allen erdenklichen<br />

Varianten entwickelt und produziert. Je nach Verbindung der<br />

Module in sogenannten Schwerlastkombinationen lassen sich<br />

Lasten von 50 bis über 15.000 t bewegen, wie Beispiele zeigen:<br />

z So kamen in Kolumbien zwei parallel geführte Schwerlastkombinationen<br />

mit jeweils drei Modulen und insgesamt<br />

32 Achsen zum Einsatz, um einen 1.200 t schweren Schaufelradbagger<br />

zu verlegen. Vier Tage dauerte der Transport<br />

über die 32 km lange bergige Strecke, die bis zu 5 % Gefälle<br />

aufwies.<br />

z Eine 18-achsige Schwerlastkombination desselben Typs<br />

kam auf die Straße, als es darum ging, 36 jeweils 700 t<br />

schwere Brückenpfeiler für die neue Küstenstraße auf der<br />

Insel La Réunion an ihren Bestimmungsort zu bringen.<br />

Die Kombination aus drei Schwerlastmodulen kam in der<br />

Ausführung 1+1/2 zum Einsatz: Dabei wird an jeweils<br />

einem Schwerlastmodul ein halbes Modul befestigt, um<br />

die Auflagefläche breit genug auszuführen. 2<br />

46 <strong>Stahlreport</strong> 11|18


Wie der Kampf um Eisen das Leben vor ein Dilemma stellt<br />

Der Tod im Maisfeld<br />

Bisher weitgehend unerkannt spielt sich in den Maisfeldern der<br />

Welt ein Kampf um das Leben ab: Die Kontrahenten streiten<br />

unter der Erde um Eisen, das sie beide zum Leben brauchen: die<br />

Maispflanze ebenso wie ihr Schädling, der Maiswurzelbohrer. Der<br />

Streit ist aber nicht so ganz einfach zu beeinflussen, offenbarte<br />

eine jetzt eine im Journal Science veröffentlichte Studie aus der<br />

Schweiz, vom Max Planck-Institut für Chemische Ökologie sowie<br />

von der Universität Bern: das Eisen und das Dilemma.<br />

Der Maiswurzelbohrer verursacht<br />

im Maisanbau jährliche Kosten<br />

von über 2 Mrd. US Dollar und ist<br />

damit ein ökonomisch wichtiger<br />

Schädling in der Landwirtschaft. Er<br />

stammt ursprünglich aus Amerika,<br />

wird aber zunehmend auch in Europa<br />

beobachtet. Er ist gegen viele gängige<br />

Bekämpfungsstrategien immun und<br />

lässt sich auch mit natürlichen Resistenzmechanismen<br />

von Maispflanzen<br />

kaum unter Kontrolle halten.<br />

Christelle Robert und Matthias<br />

Erb vom Institut für Pflanzenwissenschaften<br />

der Universität Bern hatten<br />

in der Vergangenheit gezeigt, dass<br />

der Maiswurzelbohrer resistent gegen<br />

die wichtigste Klasse von Abwehrstoffen<br />

von Maispflanzen ist, den sogenannten<br />

Benzoxazinoiden. Die Larven<br />

des Maiswurzelbohrers werden von<br />

ihnen sogar angelockt und können<br />

sie zur Selbstverteidigung gegen Nützlinge<br />

verwenden. Welche Moleküle<br />

dieser Stoffklasse den Wurzelbohrer<br />

aber genau anlocken, war bisher unbekannt.<br />

Durch eine Kombination von<br />

Genetik, Chemie und Verhaltensökologie<br />

konnten die Forschenden das<br />

Rätsel nun lösen: Die Larven des Maiswurzelbohrers<br />

erkennen spezifische<br />

Eisenkomplexe, welche an der Wurzeloberfläche<br />

durch die Verbindung<br />

von Benzoxazinoiden und Eisen entstehen.<br />

Die Wurzeln von jungen Maispflanzen<br />

scheiden Benzoxazinoide<br />

aus, welche mit Eisen aus dem Boden<br />

Komplexe bilden. Die Forschenden<br />

fanden heraus, dass diese Komplexe<br />

die Eisenverfügbarkeit für die Maispflanzen<br />

erhöhen und damit das<br />

pflanzliche Wachstum verbessern.<br />

Genau diese Komplexe verwendet nun<br />

aber auch der Maiswurzelbohrer: Er<br />

folgt diesen Stoffen zu den Kronwurzeln<br />

von Maispflanzen, welche reich<br />

an Nährstoffen sind, und ernährt sich<br />

anschließend von diesen Wurzeln.<br />

Gleichzeitig kann der Maiswurzelbohrer<br />

mit Hilfe dieser Komplexe und<br />

eines eigenen Eisentransport-Enzyms<br />

auch seinen Eisenbedarf decken.<br />

Clevere Strategie<br />

„Der Maiswurzelbohrer hat damit eine<br />

clevere Strategie gefunden, um die<br />

Fähigkeit seiner Wirtspflanze, Eisen<br />

biologisch verfügbar zu machen, auszunutzen.<br />

Das Tragische dabei ist,<br />

dass er damit die Maispflanzen empfindlich<br />

schädigt und so große Ernteausfälle<br />

verursacht“, erklärte Christelle<br />

Robert die neuen Erkenntnisse.<br />

Dieses Verhalten stellt auch Pflanzenzüchterinnen<br />

und -züchter vor ein<br />

Dilemma: Um den Maiswurzelbohrer<br />

loszuwerden, müssten sie die Ausscheidung<br />

von Benzoxazinoiden durch<br />

die Wurzeln verringern, aber damit<br />

würden sie gleichzeitig die Fähigkeit,<br />

der Maispflanzen untergraben, Eisen<br />

aufzunehmen. Aber immerhin: „Nun,<br />

da wir verstehen, wie sich der Maiswurzelbohrer<br />

im Boden orientiert,<br />

können wir uns auf die Suche nach<br />

Auswegen machen, um seinen Schaden<br />

zu verringern. Wir denken etwa<br />

darüber nach, ob wir die Eisenkomplexe<br />

als Lockstoffe benutzen könnten,<br />

um den Wurzelbohrer von den Maispflanzen<br />

abzubringen,» so Christelle<br />

Robert.<br />

Die Forschungsergebnisse verdeutlichen,<br />

wie schwierig es für Pflanzen<br />

wird, wenn ein Schädling erst einmal<br />

ihren Abwehrmechanismus<br />

durchbrochen hat. „Benzoxazinoide<br />

haben vielfältige Funktionen in der<br />

Abwehr von Fraßfeinden und zur Verbesserung<br />

der Nährstoffaufnahme,<br />

daher kann die Pflanze nicht einfach<br />

ihre Produktion einstellen. Die Herausforderung<br />

wird es sein, mit unserem<br />

neuen Wissen Maispflanzen zu züchten,<br />

die sich gegen ihren schlimmsten<br />

Feind verteidigen können, ohne ihre<br />

Eisenversorgung zu gefährden“, bilanzierte<br />

Jonathan Gershenzon vom Max-<br />

Planck-Institut für chemische Ökologie.<br />

Zusammen mit Tobias Köllner<br />

und seinem Team war er an der Entwicklung<br />

der Maislinien beteiligt, in<br />

denen die verschiedenen Stufen der<br />

Benzoxazinoid-Biosynthese stillgelegt<br />

worden waren. So konnten die Benzoxazinoide<br />

identifiziert werden, die<br />

mit Eisen im Boden den Stoff bilden,<br />

der den Schädling zu den Maiswurzeln<br />

lockt.<br />

Die Tatsache, dass der Maiswurzelbohrer<br />

Eisenkomplexe wahrnehmen<br />

und sein Ernährungsverhalten<br />

darauf ausrichten kann, ist auch für<br />

das Verständnis von Nahrungsketten<br />

relevant. „Viele wichtige Spurenelemente<br />

sind in der Natur an organische<br />

Moleküle gebunden. Wir erwarten<br />

deshalb, dass andere höhere Organismen<br />

ebenfalls die Fähigkeit besitzen,<br />

biologisch verfügbare Formen von<br />

Spurenelementen wahrzunehmen und<br />

damit gezielt ihren Nährstoffhaushalt<br />

aufbessern“, sagte Matthias Erb. „Der<br />

Maiswurzelbohrer ist ein frustrierender,<br />

aber gleichzeitig hochfaszinierender<br />

Schädling, der uns gerade wieder<br />

einen neuen Trick der Natur<br />

beigebracht hat.“ 2<br />

Eine Larve des Maiswurzelbohrers<br />

nagt<br />

an der nährstoffreichen<br />

Kronwurzel<br />

einer Maispflanze. In<br />

Wirklichkeit geht es<br />

um Eisen.<br />

Foto: Cyril Hertz<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|18<br />

47


Lifesteel<br />

Bericht/Naxhricht<br />

210 m in sanftem<br />

Goldton schimmernde<br />

Gewebe -<br />

elemente von GKD<br />

bilden über den von<br />

großen Palmen flankierten<br />

Fahrsteigen<br />

semintransparente,<br />

moderne Baldachine.<br />

Metallgewebe von Kufferath für den Flughafen von Oman<br />

Verhüllt transparent<br />

Verhüllt und doch transparent zu sein – ist ein interessantes Muster für Architektur in der arabischen<br />

Welt. Die angesprochenen Gegensätze harmonisch aufgelöst zu haben, dafür ist der neue Flughafen<br />

von Oman ein interessantes Beispiel. Beigetragen zu dieser Lösung hat Metallgewebe von Kufferath.<br />

Um mit dem schnellen Wachstum<br />

Schritt zu halten, investiert der<br />

Golfstaat Oman Milliarden in die Erweiterung<br />

seiner Flughafeninfrastruktur.<br />

Größtes und wichtigstes Projekt ist der<br />

vom dänischen Architekturbüro<br />

COWI/LARSEN entworfene Neubau des<br />

Muscat International Airport. Seit 1972<br />

in Betrieb, verzeichnete er nach Angaben<br />

der Internationalen Luftverkehrs-<br />

Vereinigung IATA im Zeitraum 2012<br />

bis 2016 weltweit die drittstärkste Steigerung<br />

an Passagierzahlen. Der jetzige<br />

Neubau erfolgte nach dem neuesten<br />

Stand der Technik und hat den<br />

Anspruch, hohen Komfort mit edler<br />

Ästhetik zu verbinden.<br />

Einen maßgeblichen Beitrag zur<br />

dezenten Eleganz des Passagierterminals<br />

leistet Metallgewebe der GKD –<br />

Gebr. Kufferath AG (GKD): In zwölf verschiedenen<br />

Anwendungen be spielt es<br />

virtuos die gesamte Klaviatur seiner<br />

Gestaltungsmöglichkeiten. So setzen<br />

neben faszinierenden Decken- und<br />

Wandlösungen, Raumteiler sowie großformatige<br />

transparente Medienfassaden<br />

aus der MEDIAMESH ® -Familie Maß -<br />

stäbe für eine zeitgemäße Flughafengestaltung.<br />

Knapp 30 km westlich von der<br />

Hauptstadt Muscat liegt der größte und<br />

am stärksten frequentierte Flughafen<br />

des Sultanats. Als Hauptdrehscheibe<br />

des Flugverkehrs in Oman bedient er<br />

55 internationale Destinationen am Golf,<br />

im Nahen Osten, in Europa und Fernost.<br />

Seine 1,8 Mrd. US-Dollar teure<br />

Erweiterung ist das größte Infrastrukturprojekt<br />

in der Geschichte des Sultanats.<br />

Eine Schlüsselrolle bei seiner<br />

Gestaltung hatte GKD-Metallgewebe.<br />

Diverse Deckenlösungen, freigehängt<br />

oder als Rasterkonstruktionen, Wandbehänge<br />

und Raumteiler aus dem Gewebetyp<br />

Lamelle sowie drei große, transparente<br />

Medienfassaden prägen in allen<br />

Gebäudeteilen die Raumwirkung. Insgesamt<br />

kamen dabei rund 5.865 m 2<br />

Edelstahlgewebe zum Einsatz.<br />

Abgehängte Decke<br />

Einen ersten Eindruck des außergewöhnlich<br />

variantenreichen Gestaltungspotenzials<br />

der gewebten Textur<br />

vermittelt bereits auf der Ankunftsebene<br />

des Muscat International Airports<br />

eine abgehängte Decke über der<br />

Mietwagen-Area. 60 Paneele, jeweils<br />

etwa 1 m breit und 2 m lang, formen<br />

eine Rasterdecke, deren schimmernde<br />

Eleganz durch in das Gewebe integrierte<br />

Downlights unterstrichen wird.<br />

Aluminiumrahmen halten die vorgespannten<br />

Bahnen, die zusätzlich an<br />

ein mittiges Rohr vernietet wurden,<br />

um die Spannung dauerhaft zu sichern.<br />

Für das gleiche System entschieden<br />

sich die Bauherren auch im dritten<br />

Gebäuderiegel, wo jeweils 200 m 2 dieser<br />

Rasterdecke die Übergänge zum<br />

nördlichen und südlichen Pier markieren.<br />

Immigration-Counter<br />

Zum optischen Highlight wurde auch<br />

die Immigration-Counter im mittleren<br />

Gebäuderiegel durch auskragende<br />

Dächer aus Edelstahlgewebe. 52<br />

Paneele überdachen dort – dicht an<br />

dicht nebeneinander in Rahmen<br />

48 <strong>Stahlreport</strong> 11|18


The Coatinc Company veredelt<br />

BMW-Autohaus in Brüssel<br />

Freude am Bewahren<br />

Der deutsche Automobilbauer BMW<br />

repräsentiert weltweit das Qualitätssiegel „Made<br />

in Germany“. Nicht nur auf hochwertige Fahrzeuge<br />

ästhetischer Spitzenklasse legt das Unternehmen<br />

den Fokus, es geht auch um eine gelungene<br />

Außendarstellung, die sich in jeder einzelnen<br />

Niederlassung widerspiegelt – wie ein aktuelles<br />

Beispiel aus Belgien zeigt, bei dem beschichteter<br />

Stahl mit von der Partie ist.<br />

Die Immigration-Counter im mittleren Gebäuderiegel werden durch auskragende<br />

Dächer aus Edelstahlgewebe von GKD zu einem optischen Highlight.<br />

gespannt – auf über 465 m 2 die Schalter<br />

und schaffen so ein repräsentatives<br />

Willkommensareal. Lichtbänder in den<br />

Fugen rhythmisieren die Überdachung<br />

und lassen gemeinsam mit diffusen<br />

Reflektionen der indirekten Beleuchtung<br />

das Gewebe aus jedem Blickwinkel<br />

anders wirken.<br />

Moderne Baldachine<br />

Die größte und spektakulärste Gewebeanwendung<br />

in dem neuen Flughafen<br />

dürfte die Passagiere in den drei Piers<br />

erwarten. Über 3.210 m 2 eines eigens<br />

für Muscat entwickelten Sondergewebes<br />

sorgen dort für ein ganz besonderes<br />

Raumerlebnis. 210 in sanftem Goldton<br />

schimmernde Gewebeelemente bilden<br />

über den von großen Palmen flankierten<br />

Fahrsteigen semitransparente,<br />

moderne Baldachine. Bogenförmig an<br />

die formgebende, mit Downlights<br />

bestückte Stahlkonstruktion angeschlossen,<br />

spannen sie sich wie ein<br />

schützendes Dach über die Reisenden<br />

auf ihrer langen Fahrt durch den Pier.<br />

Ursprünglich hatten die Bauherren<br />

für diese Konstruktion das filigrane<br />

GKD-Bronzegewebe Mandarin angedacht.<br />

Da dieses jedoch weder von der<br />

Stabilität noch von der Farbtreue her<br />

für diese Anwendung geeignet war –<br />

Bronze bildet im Zusammenspiel mit<br />

Luftfeuchtigkeit eine Patina – entwickelte<br />

GKD ein neues Lamelle-Gewebe<br />

mit vergleichbarer Anmutung. Im<br />

Durchlaufverfahren bronzefarbig<br />

beschichtete Aluminium-Schussdrähte<br />

und naturbelassene Edelstahl-Kettseile<br />

verbinden eine feine Optik mit geringem<br />

Gewicht und erforderlicher<br />

Robustheit. So schimmert die Stahlkonstruktion<br />

oberhalb der Paneele<br />

durch die filigrane Membran hindurch<br />

und verleiht dem Gewebe die Anmutung<br />

eines von Adern durchzogenen<br />

Blätterdachs. Unterstrichen wird diese<br />

Wirkung durch ein mittig verlaufendes<br />

Leuchtband, dessen Sprossen ihr mildes<br />

Licht diffus verteilen. In jedem Pier<br />

reflektieren 70 dieser bronzefarbenen<br />

Paneele dezent Licht und Bewegungen<br />

und gestalten so den Weg zum oder<br />

vom Flugzeug als faszinierendes Erlebnis.<br />

Technische Weberei<br />

Die GKD – Gebr. Kufferath AG sieht<br />

sich als inhabergeführte technische<br />

Weberei als Weltmarktführer für<br />

Lösungen aus Metallgewebe, Kunststoffgewebe<br />

und Spiralgeflecht.<br />

Drei eigenständige Geschäftsbereiche<br />

bündeln ihre Kompetenzen<br />

unter einem Dach: Industriegewebe<br />

(technische Gewebe und Filterlösungen),<br />

Prozessbänder (Bänder aus<br />

Gewebe oder Spiralen) und Architekturgewebe/<br />

Transparente Medienfassaden<br />

(Fassaden, Innenausbau und<br />

Sicherheitssysteme aus Metallgewebe).<br />

2<br />

Fotos, 2: GKD<br />

Im Brüsseler Stadtteil Groot-Bijgaarden wurde<br />

kürzlich ein neuer BMW-Standort erschlossen.<br />

Künftig soll dem Kunden bereits beim Betreten<br />

des Grundstücks deutlich werden, dass man nicht<br />

nur bei Fahrzeugen, sondern grundsätzlich auf<br />

Langlebigkeit und Qualität baut. Deshalb beauftragte<br />

BMW für den Bau der neuen Niederlassung<br />

ein Unternehmen, das sich schon durch viele Projekte<br />

dieser Art auszeichnen konnte: Vulsteke<br />

Industriebouw aus Kortemark. Der Auftrag: ein<br />

Premium-Gebäude für einen Premium-Autobauer.<br />

Das Ergebnis gilt als harmonische Mischung aus<br />

großzügigen Glasfassaden sowie ästhetischen<br />

Stahlstreben, unterstreicht den Sinn für Modernität,<br />

für den BMW stehen will. Damit dies auch für<br />

viele Jahrzehnte und unabhängig von der Witterung<br />

so bleibt, wandte sich Vulsteke für den Korrosionsschutz<br />

an The Coatinc Company (TCC).<br />

Aufgrund der zusätzlichen optischen Anforderung<br />

war eine Duplex-Beschichtung gefragt, die aus<br />

einer Feuerverzinkung (NTV) und einer Pulverbeschichtung<br />

besteht.<br />

Die von Vulsteke konstruierten Bauteile wurden<br />

dafür zunächst zum TCC-Standort Ninove (B)<br />

gebracht, von wo aus sie nach einer ausgeführten<br />

Feuerverzinkung zur Pulverbeschichtung ins<br />

Schwesterwerk nach De Meern geliefert wurden.<br />

Von dort aus transportierte die TCC die Werkstücke<br />

zur Baustelle nach Groot-Bijgaarden. Insgesamt<br />

handelt es sich um 25 t Material.<br />

Die Glas-Metall-Fassade des neuen Brüsseler<br />

BMW-Autohauses, deren Stahlteile verzinkt und<br />

pulverbeschichtet wurden.<br />

Vulsteke Industriebouw, Kortemark<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|18<br />

49


Lifesteel<br />

Bericht<br />

Stahl-Innovationspreis für Mähbalken<br />

Leichtbau für die<br />

Landwirtschaft<br />

Grasmähen ist ein zentrales Thema für die landwirtschaftliche<br />

Futterernte. Das Mähwerk legt dabei den Grundstein für qualitativ<br />

hochwertige Tierernährung. Wichtigstes Bauteil ist in diesem<br />

Zusammenhang der Mähbalken. Dieser ist jetzt aus besonderem<br />

Stahl. Und der wurde mit dem Stahl-Innovationspreis 2018<br />

aus gezeichnet.<br />

Der MAX CUT Mähbalken, eine<br />

Entwicklung von Claas, erreichte<br />

beim Stahl-Innovationspreis 2018<br />

den 2. Platz in der Kategorie der<br />

Produkte aus Stahl.<br />

Der Mähbalken beinhaltet innenliegend<br />

den Antriebsstrang, darauf aufgesetzt<br />

die Mähscheiben, die mit ihren<br />

Klingen das Erntegut abschneiden.<br />

Durch den Gutfluss, Verschmutzungsanteile<br />

und hohe Drehzahlen ist der Mähbalken<br />

einer starken Beanspruchung<br />

ausgesetzt.<br />

Die Idee, den Mähbalken weiter zu<br />

verbessern und in idealer Form aus<br />

einem Stück zu prägen, hatte Martin<br />

Ober, Mähwerkskonstrukteur beim<br />

Landmaschinenhersteller Claas Saulgau<br />

GmbH, schon länger. Im Zuge eines Neuprojektes<br />

konnte er diese Vision in die<br />

Realität umsetzen. Dafür benötigte er<br />

aber noch das passende Material. „Der<br />

Stahl sollte sehr fest und dennoch gut<br />

formbar sein“, sagt Ober. Über eine<br />

Anzeige wurde er auf die Stahlsorte HSM<br />

700 HD von thyssenkrupp Hohenlimburg<br />

aufmerksam. „Ich dachte mir sofort,<br />

dass das passen könnte“, sagt Ober –<br />

und schritt zur Tat. Nun erhielt der neue<br />

Werkstoff des Hohenlimburger Unternehmens<br />

für den Mähbalken namens<br />

MAX CUT den Stahl-Innovationspreis.<br />

Die besondere Stahlgüte HSM 700<br />

HD weist aufgrund des genau definierten,<br />

geringen Kohlenstoffanteils ein quasi<br />

einphasiges, ferritisches Gefüge auf.<br />

Dadurch sind auch komplexere Umformungen<br />

des innovativen Werkstoffs problemlos<br />

darstellbar. „Die Anforderungen<br />

an das Material im späteren Einsatz<br />

in der Landwirtschaft sind extrem<br />

hoch“, sagt Udo Houben, technischer<br />

Kundenberater bei thyssenkrupp<br />

Hohenlimburg, dem Mittelband-Spezialisten<br />

des Stahlherstellers. „Der<br />

Stahl wird über einen langen Zeitraum<br />

stark beansprucht.“<br />

Die Balkenwanne des Max Cut gibt<br />

es je nach Arbeitsbreite der Maschine<br />

in verschiedenen Längenvarianten in<br />

4 und 5 mm Dicke. Der Stahl wird dafür<br />

mit einer 3.000-t-Hydraulikpresse aus<br />

einem Stück gepresst und somit in die<br />

Form des Mähbalkens gebracht. „Der<br />

HSM 700 HD hat sich für diese Anwendung<br />

sehr bewährt“, sagt Houben. Aufgrund<br />

der hohen Festigkeit des Stahls<br />

kann das Material dünner eingesetzt<br />

werden als dies sonst bei landwirtschaftlichen<br />

Maschinen üblich ist. „In<br />

der Automobilbranche wird Leichtbau<br />

mit Stahl bereits sehr geschätzt, durch<br />

die steigenden Arbeitsbreiten in der<br />

Landwirtschaft wird der Leichtbau auch<br />

in dieser Branche immer wichtiger. So<br />

kann ökologisch sinnvoll Treibstoff<br />

eingespart werden.“<br />

Der Max Cut wurde beim Innovationspreis<br />

mit dem 2. Platz in der Kategorie<br />

„Produkte aus Stahl“ ausgezeichnet.<br />

2<br />

Foto: Claas Saulgau GmbH<br />

Impressum<br />

STAHLREPORT<br />

Das BDS-Magazin für die Stahldistribution<br />

Stahlhandel | Stahlproduktion |<br />

Stahlverarbeitung<br />

Offizielles Organ des BDS-Fernstudiums<br />

Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

Max-Planck-Straße 1<br />

40237 Düsseldorf<br />

Redaktion:<br />

Dr. Ludger Wolfgart (Chefredakteur)<br />

Telefon (02 11) 8 64 97-11<br />

E-Mail: Wolfgart-BDS@stahlhandel.com<br />

Markus Huneke<br />

Telefon (02 11) 8 64 97-24<br />

E-Mail: Huneke-BDS@stahlhandel.com<br />

Anzeigen:<br />

Ksenija Sandek<br />

Telefon (02 11) 8 64 97-21<br />

E-Mail: Sandek-BDS@stahlhandel.com<br />

Verlag:<br />

BDS AG<br />

Max-Planck-Straße 1<br />

40237 Düsseldorf<br />

Telefon (02 11) 8 64 97-0<br />

Telefax (02 11) 8 64 97-22<br />

Layout:<br />

auhage|schwarz, Leichlingen<br />

Druck:<br />

Hellendoorn, Bad Bentheim<br />

Erscheinungsweise:<br />

monatlich (10 Hefte/Jahr)<br />

Bezugspreis:<br />

Jährlich 65 € im Inland und 70 € im Ausland<br />

zuzüglich Versandspesen und Mehrwertsteuer.<br />

Abbestellungen sind lediglich unter Einhaltung<br />

einer dreimonatigen Kündigungsfrist zum Jahres -<br />

ende möglich. Für die Mitglieder des BDS und die<br />

Teilnehmer im BDS-Fernstudium ist der Bezug<br />

eines Exemplars der Fachzeitschrift „<strong>Stahlreport</strong>“<br />

im Mitgliedsbeitrag bzw. in der Studien gebühr<br />

enthalten. Ein Nachdruck ist nur mit ausdrücklicher<br />

Genehmigung der Redaktion gestattet.<br />

Anzeigenpreis:<br />

Zur Zeit gilt die Preisliste Nr. 35.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte oder<br />

Fotos übernehmen Herausgeber, Redaktion und<br />

Verlag keine Gewähr. Namentlich oder mit Initialen<br />

gekennzeichnete Beiträge vertreten eine vom<br />

Herausgeber unabhängige Meinung der Autoren.<br />

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird mitunter<br />

auf die gleichzeitige Verwendung mänlicher<br />

und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche<br />

Personenbezeichnungen gelten gleichwohl<br />

für beiderlei Geschlechter.<br />

Außerdem bittet die Redaktion um Verständnis,<br />

dass insbesondere Firmennamen je Artikel in der<br />

Regel nur einmal in ihrer werbeorientierten Form<br />

verwendet und entsprechende Begriffe häufig<br />

eingedeutscht werden.<br />

International Standard Serial Number:<br />

ISSN 0942-9336<br />

Diese Zeitschrift wurde aus umwelt schonendem<br />

Papier hergestellt.<br />

Beilagenhinweis:<br />

Dieser Ausgabe liegt eine Beilage vom Bundesverband<br />

Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik<br />

e. V. (BME) bei.<br />

50 <strong>Stahlreport</strong> 11|18


Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

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BDS-Berufsbildung<br />

Seminare und sonstige (BDS-)Veranstaltungen<br />

2018<br />

Seminarthema Termin Tagungsort<br />

Grobbleche (Seminar) 19.-20.11. Wernigerode<br />

Betonstahl (Seminar) 21.-22.11. Kehl<br />

Stahleinkauf (Kooperation/Seminar) 04.-05.12. Duisburg<br />

Stahlkunde (Seminar) 05.-07.12. Gengenbach<br />

2019<br />

Seminarthema Termin Tagungsort<br />

Stahlkunde (Seminar) 06.-08.03. Dortmund<br />

Rohre (Seminar) 11.-13.03. Paderborn<br />

Blankstahl (Seminar) 28.-29.03. Ludwigsburg<br />

Qualitäts- und Edelstahl (Seminar) 04.-05.06. Baunatal<br />

Stahlkunde (Seminar) 20.-22.08. Gröditz<br />

Stahlkunde (Seminar) 03.-05.12. Gengenbach<br />

Diese Übersicht gibt den Stand der Planungen für Lernteam- und Seminarveranstaltungen<br />

und zum Fernstudium sowie zu entsprechenden Kooperationen wieder.<br />

Änderungen jeder Art sind vorbehalten, vor allem Ergänzungen. Über weitere Details sowie zu<br />

den Anmeldemöglichkeiten informieren Sie sich bitte im Internet (www.stahlhandel.com) oder<br />

wenden sich telefonisch bzw. elektronisch an den<br />

BUNDESVERBAND DEUTSCHER STAHLHANDEL (BDS)<br />

Max-Planck-Straße 1 · 40237 Düsseldorf<br />

Telefon: 0211/86497-19 · Telefax: 0211/86497-22<br />

E-MAIL: WYNANDS-BDS@STAHLHANDEL.COM

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