Berliner Kurier 06.11.2018
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
22 SPORT BERLINER KURIER, Dienstag, 6. November 2018 *<br />
Punktverlust<br />
nagt mächtig an<br />
Sebastian Polter<br />
Berlin – Startelf-Einsatz<br />
gehabt (erstmals seit dem<br />
24. Februar), Tor gemacht,<br />
Punkt geholt in Unterzahl<br />
beim 1:1 in Regensburg –<br />
doch Unions Sebastian Polter<br />
ist mit sich und der Welt<br />
im Unreinen.<br />
„Wir haben nicht gewonnen.<br />
Da bin ich immer unzufrieden.<br />
Ich habe zwar ein<br />
Tor gemacht, kann aber ein<br />
zweites machen. Muss es<br />
sogar. Ich stehe zwei Meter<br />
vor dem Tor und mache das<br />
Ding nicht rein“, haderte<br />
der Angreifer mit sich.<br />
Obwohl Union mit Sebastian<br />
Andersson eine zweite<br />
Mittelstürmer-Option hat,<br />
schenkte Trainer Urs Fischer<br />
Polter erstmals nach<br />
dem Achillessehnenriss das<br />
Vertrauen von Anfang an.<br />
Auch wenn Fischer betont,<br />
dass Polter noch nicht wieder<br />
ganz der Alte ist.<br />
Der pflichtet ihm bei.<br />
„Wir sind nicht gut ins Spiel<br />
gekommen. Auch in meiner<br />
Person. Ich habe vorne die<br />
Bälle nicht genug festgemacht.<br />
Das wäre am Anfang<br />
des Spiels sehr, sehr wichtig<br />
gewesen“, so Polter aufrichtig:<br />
„Ich habe einfach kein<br />
gutes Spiel gemacht.“ MB<br />
Die Wut<br />
auf den Schiri<br />
weicht derWut<br />
auf sich selbst<br />
Das1:1 in Regensburgbewegt<br />
die Eisernen viel mehr,als<br />
ihnen eigentlich lieb ist<br />
Fotos: City-Press (2), Koch<br />
Unions Torwart<br />
Rafal Gikiewicz kriegt<br />
sich nach dem Spiel so garnicht ein.<br />
Foto: City-Press<br />
Sebastian Polter feiertsein Tor<br />
in Regensburg.<br />
Tordes Abends<br />
Lasoggaballert<br />
HSVnach vorne<br />
1:0<br />
Hamburg –85Minuten war<br />
der HSV im Vorwärtsgang,<br />
dann gab es die Belohnung.<br />
Pierre-Michel Lasogga traf<br />
zum 1:0 (86.). Hamburg gewann<br />
mit diesem Tor das Duell<br />
der Erstliga-Absteiger gegen<br />
den 1. FC Köln und ist neuer<br />
Spitzenreiter in der Zweiten<br />
Liga. Vorm Stadtrivalen St.<br />
Pauli. Aber so groß das Tamtam<br />
um dieses Spiel auch war –<br />
insgesamt konnte es die hohen<br />
Erwartungen nie erfüllen.<br />
Von<br />
MATHIASBUNKUS<br />
Berlin – Wütend schimpfte<br />
Florian Hübner Richtung offene<br />
Schiedsrichterkabine.<br />
Ein Ordner belegte ihn mit<br />
harten Worten. Das brachte<br />
Unions Manager Oliver Ruhnert<br />
in Rage. Die Emotionen<br />
drohten überzukochen nach<br />
dem 1:1 (1:1) in Regensburg.<br />
Wut auf den Unparteiischen,<br />
Wut auf sich selber. Ob um<br />
den gerechten Lohn gebracht<br />
oder nicht genug getan –die<br />
Eisernen haben wieder zwei<br />
Punkte liegen lassen.<br />
ZWEITE LIGA<br />
Dresden–Sandhausen • •<br />
Gr.Fürth–Bochum • •<br />
Kiel–Ingolstadt • •<br />
Duisburg–Paderborn • •<br />
Darmstadt–Magdeburg • •<br />
Bielefeld–St.Pauli • •<br />
Regensburg–1. FC Union • •<br />
Heidenheim–Erzgeb. Aue • •<br />
Hamburg–1. FC Köln • •<br />
•••••••••••••••••••• 3:1<br />
•••••••••••••••••••••••• 2:2<br />
•••••••••••••••••••••••••••• 2:2<br />
••••••••••••••••••••• 2:0<br />
•••••••••••••••••• 3:1<br />
••••••••••••••••••••••••• 1:2<br />
••••••••••••••••• 1:1<br />
•••••••••••••••• 1:0<br />
•••••••••••••••••••••• 1:0<br />
1. Hamburg 12 14:11 24<br />
2. St.Pauli 12 18:17 22<br />
3. 1. FC Köln 12 24:17 21<br />
4. 1. FC Union 12 15:8 20<br />
5. Gr.Fürth 12 18:14 20<br />
6. Heidenheim 12 19:13 19<br />
7. Dresden 12 16:12 18<br />
8. Bochum 12 21:15 17<br />
9. Regensburg 12 21:18 17<br />
10. Paderborn 12 22:20 17<br />
11. Kiel 12 18:17 17<br />
12. Darmstadt 12 17:17 17<br />
13. Erzgeb. Aue 12 12:15 14<br />
cha Stege an t<br />
rBastia ör z<br />
lorian bn<br />
tel (v.l.) ss<br />
14. Bielefeld 12 15:20 12<br />
15. Magdeburg 12 14:21 9<br />
16. Sandhausen 12 13:20 9<br />
17. Duisburg 12 12:20 9<br />
18. Ingolstadt 12 12:26 7<br />
„Das war so ein dreckiges Spiel,<br />
dass du eigentlich entscheidest<br />
zu deinen Gunsten. Da hast du<br />
noch eine Rote Karte und wirst<br />
am Ende nicht belohnt. Ich<br />
kann die Reaktion meiner Spieler<br />
gut verstehen“, hatte Trainer<br />
Urs Fischer Verständnis für<br />
die überbordenden Emotionen<br />
seiner Kicker. „Es bringt nichts,<br />
darüber noch viele Worte zu<br />
verlieren. Es ist ja nicht mehr<br />
zu ändern.“<br />
Doch mit etwas mehr Abstand<br />
war der Zorn auf den Unparteiischen<br />
zwar nicht verraucht,<br />
aber er machte Platz für die bittere<br />
Erkenntnis, dass man sich<br />
es selber zuzuschreiben hatte.<br />
Die Wut auf Schiedsrichter Sascha<br />
Stegemann wich der Wut<br />
auf sich selber.<br />
„In Unterzahl haben wir es<br />
noch gut verteidigt. Wir haben<br />
aber in der ersten Halbzeit zu<br />
viele Bälle verloren, mussten<br />
immer gegen den Ball arbeiten.<br />
Da hat am Ende die Kraft nach<br />
vorne gefehlt. Das müssen wir<br />
uns klar ankreiden, das können<br />
wir besser. Ich glaube, wir müssen<br />
uns mal hinterfragen, warum<br />
wir das vor 80000 Zuschauern<br />
wie in Dortmund gezeigt<br />
haben und hier vor 10000<br />
nicht“, gab dann Ken Reichel<br />
auch unumwunden zu.<br />
„Drei Punkte hätten uns gutgetan,<br />
aber letztlich haben wir<br />
über 90 Minuten zu wenig dafür<br />
getan. Wir müssen uns an<br />
die eigene Nase fassen“, pflichtete<br />
ihm Abwehrkollege Marvin<br />
Friedrich bei.<br />
Als eine der Ursachen hatte<br />
Fischer mangelnde Präzision<br />
im Zuspiel ausgemacht. Wenn<br />
Bälle ungenau gespielt werden,<br />
fällt es schwer, Tempo ins Spiel<br />
zu bringen. Der Trainer: „Wir<br />
haben es über die 90 Minuten<br />
nicht gut gemacht, Punkt. Da ist<br />
nicht an erster Stelle der<br />
Schiedsrichter zu nennen, sondern<br />
unsere Leistung. Die war<br />
nicht so, wie wir uns das vorgestellt<br />
haben.“<br />
Die Rote Kartegegen<br />
Grischa Prömel (2.v. l.) wurde<br />
noch am wenigsten diskutiert.