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unbedenklich. Bei manchen Menschen<br />

wird jedoch das Immunsystem durch<br />

diese Fremdstoffe in Alarmbereitschaft<br />

versetzt, d. h., es stuft die Substanzen<br />

als gefährlich ein und bildet<br />

spezifische Antikörper gegen genau<br />

diese Stoffe, die damit zu Allergenen<br />

geworden sind. Das Immunsystem ist<br />

nun „sensibilisiert“, d. h. (über)empfindlich<br />

gemacht: Gelangt das Allergen<br />

erneut in den Körper, wird es mit Hilfe<br />

der spezifischen Antikörper sofort<br />

vom Immunsystem erkannt und gezielt<br />

abgewehrt. Diese Immunreaktion<br />

macht sich in Form einer Entzündung<br />

bemerkbar. Die Schleimhäute schwellen<br />

an und es kommt, abhängig vom<br />

Ort des Geschehens, zu Symptomen<br />

wie allergischem Schnupfen, Niesattacken,<br />

tränenden Augen, Hautrötungen<br />

und Schwellungen.<br />

Toleranz für Allergene<br />

Während der Mechanismus der Allergie<br />

schon lange verstanden ist, weiß man<br />

immer noch nicht genau, warum das<br />

Immunsystem bei manchen Menschen<br />

so übertrieben auf harmlose Stoffe reagiert.<br />

Daher ist es auch noch nicht<br />

möglich, die Ursache zu behandeln und<br />

eine Allergie zu heilen. Man kann jedoch<br />

das Immunsystem dazu bringen,<br />

den Kontakt mit den Allergenen zu tolerieren.<br />

Genau hier kommt die spezifische Immuntherapie<br />

ins Spiel. Der Allergiker<br />

bekommt über einen bestimmten Zeitraum<br />

regelmäßig eine genau festgelegte<br />

Dosis und Zubereitung der allergieauslösenden<br />

Substanz, damit das<br />

Immunsystem sich an das Allergen<br />

gewöhnt und lernt, dieses als harmlos<br />

einzustufen. Dadurch kann die bestehende<br />

Sensibilisierung abgeschwächt<br />

werden, so dass der Ablauf der Immunreaktion<br />

milder und die Entzündung<br />

weniger stark ausfällt oder sogar ganz<br />

ausbleibt.<br />

Die spezifische Immuntherapie<br />

wird auch als Allergieimpfung<br />

oder Hyposensibilisierung<br />

(hypo von altgriechisch<br />

„unter“) bezeichnet.<br />

Subkutan und sublingual<br />

Es gibt verschiedene Formen der SIT.<br />

Am häufigsten wird der Allergenextrakt<br />

in entsprechender Aufbereitung unter<br />

die Haut in den Oberarm gespritzt.<br />

Man bezeichnet dies als subkutane Immuntherapie<br />

(SCIT). In der ersten Phase<br />

der Behandlung erhält der Patient<br />

das Allergen in aufsteigender Dosierung,<br />

bis die sogenannte Erhaltungsdosis<br />

erreicht ist. Diese ist von Patient zu<br />

Patient unterschiedlich und muss vom<br />

behandelnden Arzt festgelegt werden.<br />

Allergien haut & allergie <strong>Dezember</strong> <strong>2018</strong> 7

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