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Quality Guide 2018

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:: Bildverarbeitung<br />

Trendthema Hyperspektral<br />

Blick ins Apfelinnere<br />

Bildverarbeitungssysteme finden nicht nur Fehler auf der Oberfläche. Hyperspektral-Kameras<br />

machen auch das Innere von Objekten sichtbar – zum Beispiel von Schokoriegeln oder Obst.<br />

Das Interesse an der Technologie wächst stetig an. Und künstliche Intelligenz könnte die<br />

Einsatzmöglichkeiten noch erweitern.<br />

Der Autor<br />

Markus Strehlitz<br />

Redaktion<br />

<strong>Quality</strong> Engineering<br />

Durch unterschiedliche Spektralbereiche wird die<br />

chemische Struktur von Lebensmitteln sichtbar<br />

Bild: Fraunhofer IPMS<br />

Hyperspektral-Technik ist derzeit eines der großen<br />

Trendthemen in der Bildverarbeitung. Die entsprechenden<br />

Systeme machen Bilder von vielen beieinander<br />

liegenden Wellenlängen. Während herkömmliche<br />

RGB-Kameras lediglich die Farben<br />

Rot, Grün und Blau abbilden, erlauben hyperspektrale<br />

Kameras die Unterscheidung<br />

von mehr als hundert Farben. Dadurch<br />

lässt sich die chemische Struktur von Objekten<br />

sichtbar machen.<br />

„Die Hyperspektral-Technologie erkennt unterschiedliche<br />

Molekülschwingungen und<br />

kann anhand dieser verschiedene Materialien<br />

identifizieren“, erklärt Manfred Pail, Mitbegründer<br />

von Perception Park – einem Software-Anbieter,<br />

der auf Hyperspektral-Technik<br />

spezialisiert ist. Objekte hinterlassen<br />

aufgrund ihrer chemischen Eigenschaften<br />

quasi eine hyperspektrale Signatur, die mit<br />

den Kameras aufgefangen wird.<br />

Hyperspektral funktioniere mit großen<br />

Molekülketten, so Pail. Und diese gibt es in<br />

der Regel in organischen Stoffen. So kann die<br />

Technologie besonders in der Lebensmittelindustrie<br />

ihre Stärken ausspielen.<br />

Fleisch, Fett und Knochen wiesen Unterschiede<br />

in ihren molekularen Eigenschaften auf, die<br />

man in einem Hyperspektral-Bild eindeutig erkennen<br />

könne, erklärt Gion-Pitschen Gross, Produktmanager<br />

bei Allied Vision. „Dies gilt auch für andere Materialien,<br />

die im Realbild kaum Unterschiede aufweisen –<br />

wie etwa für die fast identisch erscheinenden Lebensmittel<br />

Zucker, Salz und Zitronensäure.“<br />

Zudem lassen sich mit entsprechenden Systemen<br />

auch Fremdkörper entdecken – zum Beispiel Plastikteile<br />

in Schokoriegeln. „Anhand seiner chemischen Signatur<br />

kann man den Kunststoff etwa ganz klar von Nüssen<br />

unterscheiden“, so Pail.<br />

Auch der Reifegrad wird erkannt<br />

Immer dann, wenn die Verschiedenartigkeit von Objekten<br />

von außen nur schwer zu erkennen ist, trumpft die<br />

Hyperspektral-Technologie auf – etwa auch bei der Kartoffelverarbeitung:<br />

Rein optisch lassen sich hier mitgelieferte<br />

Steine nur schwer von Kartoffeln unterscheiden.<br />

Außerdem ist in der Lebensmittelindustrie das Sortiergut<br />

häufig einem Veränderungsprozess unterwor-<br />

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