Quality Guide 2018
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:: Messen / Events<br />
Professor Frank Brückner, Geschäftsfeldleiter Generieren<br />
und Drucken am Fraunhofer IWS in Dresden: „Das<br />
Qualitätsmanagement erweist sich als sehr komplex,<br />
weil viele hundert Variablen Einfluss auf die Qualität<br />
der Fertigungsprozesse und der Bauteile haben“<br />
Gregor Reischle, Program Manager Additive Manufacturing<br />
bei TÜV Süd Product Service: „Wir erleben<br />
eine spannende Phase in der additiven Fertigung. Sie<br />
entkommt immer mehr dem Prototypen-Stadium und<br />
wird interessant für die Serienproduktion“<br />
Rolf Becker, Leiter der Forschungsabteilung bei<br />
Schunk: „Die Oberflächenrauheit der gefertigten Bauteile<br />
stimmt nicht ohne Nacharbeit, geometrische Genauigkeiten<br />
sind von Dienstleistern für additive Fertigung<br />
nicht einzufordern“<br />
Die Autorin<br />
Sabine Koll<br />
Redaktion<br />
<strong>Quality</strong> Engineering<br />
der Fertigungsprozesse und der Bauteile haben“, sagte<br />
auch Professor Frank Brückner, Geschäftsfeldleiter Generieren<br />
und Drucken am Fraunhofer IWS in Dresden. Er<br />
empfahl den Besuchern des Forums, die gesamte Prozesskette<br />
im Blick zu haben – angefangen beim CAD-<br />
Modell über das Pulvertesten und das Post-Finishing bis<br />
hin zum Monitoring des Fertigungsprozesses. „Alleine<br />
mit den Details für das richtige Handling des Pulvers<br />
könnte man schon eine Veranstaltung füllen“, so Brückner.<br />
An die Maschinenhersteller gerichtet äußerte er<br />
den Wunsch, Sensordaten stärker als bisher sammeln<br />
und auswerten zu können, um daraus eine gewisse Intelligenz<br />
abzuleiten – und den Fertigungsprozess stabiler<br />
und reproduzierbarer zu gestalten.<br />
Andreas Leupold, Leupold Legal, lenkte den Blick der<br />
Besucher auf die rechtlichen Aspekte der additiven Fertigung.<br />
„Für Auftraggeber und Dienstleister reicht ein<br />
Geheimhaltungsvertrag nicht mehr aus. Sie sollten vielmehr<br />
Industrial Security Agreements vereinbaren und<br />
ein entsprechendes Industrial Security Management<br />
System einführen, um personenbezogene sowie Maschinendaten<br />
zu schützen“, so sein Ratschlag. Er wies<br />
darauf hin, dass ein 3D-Modell kein patentierbares Produkt<br />
sei. Die Markenrechte, so Leupold, liegen beim Auftragnehmer,<br />
sobald dieser nur kleinste Änderungen an<br />
der Konstruktion vornehme. Auch bestehe kein Recht an<br />
den Produktionsdaten. „Es gibt keine Rechte an Daten,<br />
sondern nur an physischen Gegenständen“, stellte er<br />
klar. Vor diesem Hintergrund sei die Frage der Produkthaftung<br />
bei der additiven Fertigung sehr spannend.<br />
Denn wer letztlich der „Hersteller“ eines solchen Produkts<br />
sei, müssen die Vertragspartner in Qualitätssicherungsvereinbarungen<br />
(QSV) fixieren.<br />
Reischle, TÜV Süd, gab einen Überblick über bestehende<br />
Normen sowie Standardisierungsbestrebungen<br />
auf nationaler und internationaler Ebene. „Vieles ist<br />
heute schon vorhanden, doch haben wir auch noch viele<br />
Lücken“, lautete sein Resümee. Insbesondere die Zertifizierung<br />
von Materialien stecke noch in den Anfängen.<br />
Heute existieren in der Regel Zusagen der Maschinenhersteller<br />
für die Werkstoffe, die in ihren Maschinen<br />
nutzbar sind.<br />
Im Vortragsblock zur Mess- und Prüftechnik zeigte<br />
Thorsten Müller, Projektleiter Additive Manufacturing<br />
am Fraunhofer IFAM, auf, wie sich Pulverwerkstoffe analysieren,<br />
charakterisieren und qualifizieren lassen. „Bei<br />
<strong>Quality</strong> <strong>Guide</strong>