antriebstechnik 12/2018
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STEUERN UND AUTOMATISIEREN I INTERVIEW<br />
„Wir lernen mit jedem Projekt“<br />
Welche Rolle spielt Datenmanagement und Industrie 4.0 bei Schneider Electric?<br />
Schneider Electric hat sich vom<br />
reinen Hardware-Anbieter zum<br />
Lösungsanbieter entwickelt. Gerade<br />
die strategischen Verstärkungen<br />
haben dazu beigetragen, dem<br />
Kunden heute umfassende<br />
Automatisierungslösungen aus<br />
einer Hand zu bieten.<br />
Chefredakteur Dirk Schaar sprach<br />
mit Jürgen Siefert, VP Industry<br />
DACH, über die aktuellen<br />
Entwicklungen in der digitalen<br />
Industriewelt.<br />
Was bekommt Schneider Electric heute<br />
schon sinnvoll digital gelöst?<br />
Wir waren immer ein klassischer Hersteller<br />
von Hardware. Damit kann man sich<br />
aber nicht mehr am Markt differenzieren.<br />
Man muss vielmehr als Lösungsanbieter in<br />
der Lage sein, einem OEM ein vollumfängliches<br />
Paket an Produkten, Lösungen und<br />
eingebundener Software zu liefern. Bei<br />
Apps und Analytics spielt die Musik in der<br />
Zukunft am stärksten, weil wir dort unserem<br />
Kunden und dessen Kunden am meisten<br />
helfen können, künftige Servicemodelle<br />
zu entwickeln und anzubieten sowie Servicekosten<br />
zu reduzieren.<br />
Wo stehen Sie aktuell bei Industrie 4.0?<br />
Wir bieten keine Plattform, sondern eine<br />
Architektur als Baukasten für Industrie-<br />
4.0-Lösungen. Damit können wir den Kunden<br />
genau da abholen, wo er zurzeit steht.<br />
Und das ist vielfältig: Der eine Kunde<br />
möchte in der Digitalisierung die ersten<br />
Schritte wagen, der andere Kunde ist<br />
schon auf einem so hohen Level der Automatisierung<br />
und Datenanalyse angekommen,<br />
sodass auch wir noch davon lernen<br />
können. In einem Projekt mit der Firma<br />
Schwartmanns Isoliermaschinen haben<br />
wir zum Beispiel mit den ersten Schritten<br />
begonnen, um die weltweit installierten<br />
Maschinen besser tracken zu können und<br />
Informationen rauszuziehen, die bisher<br />
nicht zur Verfügung standen.<br />
EcoStruxure ist Ihre Architektur für die<br />
Zukunft. Was bedeutet dieser Baukasten<br />
konkret für einen Antriebstechniker?<br />
Ob für Antriebstechniker oder Automatisierer<br />
– mit dem Baukasten sind wir in der<br />
Lage, dem Kunden ein Gesamtpaket zu<br />
bieten – von der ersten Diskussion über<br />
seine komplette Aufgabenstellung. Und<br />
dabei spielt es keine Rolle, ob der am Ende<br />
des Tages nur unsere Connected Products<br />
bekommt oder die Vollausstattung mit<br />
Machine Advisor und umfänglichen Diagnosemöglichkeiten,<br />
um Kosten und Zeit zu<br />
sparen. Der Servicetechniker muss damit für<br />
Wartungen und Instandsetzungen nicht<br />
mehr vor Ort sein. Mit der sogenannten<br />
Over-the-shoulder-Support-Lösung helfen<br />
wir dem Kunden, das Problem selbst zu<br />
lösen – und damit Stillstand zu vermeiden.<br />
Der Machine Advisor hat bisher drei<br />
Module. Welche?<br />
Aktuell sind die Module Track, Monitor<br />
und Fix erhältlich. Track ist ein Maschinen-Verzeichnis<br />
für die Identifikation und<br />
Lokalisierung von Maschinen. Mit Monitor<br />
lassen sich Betriebsdaten mittels Dash-<br />
24 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>12</strong>/<strong>2018</strong>