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antriebstechnik 12/2018

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KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

Schrittmotoren (Nema 23) notwendig, die<br />

<strong>12</strong>0 kg schwere Container ziehen können.<br />

Dieses Komplettsystem ist besonders leicht,<br />

erfordert für den Betrieb nur eine geringe<br />

Leistung und ist stoß- und schmutzunempfindlich.<br />

Für die Bewegung der Zahnriemenachsen<br />

werden die Leitungen mithilfe einer<br />

E6 E-Kette geführt. So wird ihre Lebensdauer<br />

erhöht und sie sind vor äußeren Einflüssen<br />

geschützt. Sind die Container vollständig ins<br />

FTF eingezogen, wird durch einen Igus<br />

Schrittmotor (Nema 23) eine Schranke geschlossen,<br />

um beim Transport für zusätzliche<br />

Sicherheit zu sorgen. Nur dadurch sind eine<br />

CE-Kennzeichnung und eine Zulassung für<br />

die Nutzung im Betrieb möglich.<br />

An der neuen Fütterungs- und Bewässerungsanlage<br />

angekommen, fährt das FTF die<br />

Container zum ersten Roboter, der diese<br />

nacheinander vom Rollwagen-Stapel auf ein<br />

Förderband stellt. Dabei arbeitet er mit<br />

einem intelligenten Greifer, der die Position<br />

der Container erkennt, korrigiert und diese<br />

erst dann anhebt, wenn ein sicherer Griff<br />

garantiert ist. „Dafür brauchten wir kostengünstige,<br />

kompakte und leichte Bauteile“, erklärt<br />

Langhoff. Zum Auf- und Zufahren des<br />

Greifers werden deshalb Wellen in ‚Igubal<br />

ESTM‘-Stehlagern gelagert. Sie halten dank<br />

speziellen Tribopolymeren hohen radialen<br />

Belastungen stand, sind selbstschmierend<br />

und somit wartungsfrei. Für die Bewegung<br />

des Roboters förderlich sind außerdem ihr<br />

schwingungsdämpfendes Material sowie das<br />

geringe Gewicht. Um die Leitungen bei den<br />

schnellen Bewegungen des Roboters sicher<br />

zu führen und für lang haltende Leitungen zu<br />

sorgen, wird eine Energiekette der Baureihe<br />

E4 eingesetzt. Zusätzlich kommen Igus<br />

Schrittmotoren (Nema 23) mit Getriebe zum<br />

Einsatz, damit der Greifer die Container auf<br />

dem Förderband positionieren kann.<br />

01<br />

Auf dem Band werden die Container dann<br />

automatisch bewässert und es wird Futter auf<br />

die Erde gestreut. Am anderen Ende des Förderbandes<br />

hebt ein zweiter Roboter die fertigen<br />

Container vom Fließband zurück auf<br />

einen Rollwagen, das FTF holt sie ab und<br />

transportiert sie zurück ins Lager. Fällt der Akkustand<br />

unter einen Grenzwert, dann fährt das<br />

Fahrzeug selbstständig zur Ladestation und<br />

ist nach 30 min wieder einsatzbereit. Nach der<br />

Optimierungsphase plant der Familienbetrieb<br />

ein zweites baugleiches FTF einzusetzen, um<br />

den Prozess zusätzlich zu beschleunigen.<br />

Akkordarbeit automatisiert<br />

Um die Würmer Hältern zu können, bietet<br />

Superwurm einen speziellen Eimer an. Bislang<br />

mussten in jeden Eimer große Belüftungslöcher<br />

gebohrt werden, die mit maßgefertigten<br />

Kunststoffsieben verklebt wurden.<br />

Das Bearbeiten der Eimer und Einkleben der<br />

Siebe bedeuteten für die Langhoffs einen<br />

hohen Zeit- und Kostenfaktor. Allein die selbstklebenden<br />

Siebe kosteten etwa 2 500 EUR/Jahr.<br />

„Das war für uns immer eine sehr nervige<br />

Arbeit. Niemand mochte es gerne“, sagt<br />

Langhoff. Also machte er sich Gedanken, wie<br />

auch dieser Prozess verbessert werden könnte.<br />

Herausgekommen ist ein Rahmen, in den<br />

40 Eimer gleichzeitig eingespannt werden<br />

können. „Nun sind nur noch zehn Minuten<br />

Umrüstzeit notwendig, um die Eimer in die<br />

Maschine einzusetzen“, merkt Langhoff an.<br />

Ein Multifunktionswerkzeug von Dremel<br />

wird mithilfe eines ‚Drylin‘-Portals bewegt<br />

und bohrt die Lüftungslöcher automatisiert<br />

in die Eimer. Gestützt werden die Wellen des<br />

Portals dabei von ‚Igubal KSTM‘-Stehlagern,<br />

damit sie parallel synchronisiert werden können.<br />

Siebe für die Löcher werden nicht mehr<br />

benötigt, da die kleine Bohrmaschine mit<br />

01 In der ersten Futterstation sind die<br />

Energieketten und Linearführungen<br />

bereits seit zehn Jahren ohne Wartung<br />

und Reinigung im Einsatz<br />

02 Greifer des Roboterarms im Detail:<br />

Zum Auf- und Zufahren sind die Wellen in<br />

Stehlager gelagert. So ist der Greifarm<br />

wartungsfrei und selbstschmierend<br />

02<br />

winzigen Löchern jetzt auch gleich das Firmenlogo<br />

in die Eimer bohrt. Es kann nichts<br />

aus den Löchern fallen und gleichzeitig ist<br />

eine Verpackung entstanden, die heraussticht.<br />

Bei der Konstruktion des Eimerbohrers<br />

stieß Martin Langhoff jedoch auf einige<br />

Schwierigkeiten. Für das Portal nutze er<br />

‚Drylin‘-Zahnriemenachsen mit Schrittmotoren.<br />

Initiatoren und Achsenhalter wurden<br />

für die Anwendung passend zu den Konstruktionsprofilen<br />

ausgewählt. Der anfangs<br />

verwendete Schrittmotor für die vertikale<br />

Achse war zu schwach und konnte das Multifunktionswerkzeug<br />

nicht wie gewünscht<br />

bewegen. Mit dem Einbau eines größeren<br />

Motors war dieses Problem behoben.<br />

Auch bei dieser Maschine nutzen die<br />

Langhoffs die Vorteile der E-Ketten Baureihe<br />

E4, die große Hübe ermöglicht. Durch ihre<br />

stabile Bauweise eignen sich diese Energieführungsketten<br />

ideal zum Leitungsschutz für<br />

die Bewegungen des Portals und ermöglichen<br />

große Hübe. Beim Bohren der Belüftungslöcher<br />

fallen viele sehr feine Plastikspäne an.<br />

Da die eingesetzten Produkte schmutzunempfindlich<br />

sind, sind sie für den Einsatz<br />

bei Spänen geeignet. Darüber hinaus verzichten<br />

sie auf zusätzliche Schmiermittel, so<br />

sind die Komponenten leicht zu reinigen<br />

und Späne können nicht anhaften.<br />

Zukunftspläne<br />

Weltweit gibt es bereits Unternehmen, die<br />

die gleiche Marktlücke erkannt haben wie<br />

Familie Langhoff. Jedoch ist die arbeitsintensive<br />

Wurmzucht dort so gut wie gar nicht<br />

automatisiert. „Kleine Unternehmen müssen<br />

bezahlbare und einfache Automatisierungslösungen<br />

für Produktion und Lager nutzen,<br />

um mit den Großen mithalten zu können“,<br />

erklärt Martin Langhoff. Ein Grund mehr, die<br />

eigenen Entwicklungen auch anderen Unternehmen<br />

zur Verfügung zu stellen.<br />

Die Langhoffs planen, ihre Automatisierungslösungen<br />

zu vertreiben und haben<br />

dafür die Firma ‚RobCoTec‘ gegründet. Dass<br />

in den Maschinen Igus-Produkte eingesetzt<br />

werden, kommt nicht von ungefähr. Die<br />

Komponenten sind besonders verschleißfest<br />

und wartungsfrei. So könne man sichergehen,<br />

dass die Maschinen beim Kunden<br />

lange und zuverlässig laufen, sagt Langhoff.<br />

Die Produkte sind im Notfall überall schnell<br />

verfügbar. Zahlreiche Niederlassungen ermöglichen<br />

Kunden weltweit eine schnelle<br />

Verfügbarkeit von Bauteilen. „Außerdem<br />

schätzen wir den schnellen und unkomplizierten<br />

Service. Das findet man nicht überall“,<br />

fügt Langhoff hinzu. Für die Zukunft<br />

sieht er weiteren Automatisierungsbedarf<br />

in seinem Betrieb und verspricht: „Die ersten<br />

Ideen habe ich schon im Kopf.“<br />

Fotos: Igus<br />

www.igus.de<br />

<strong>antriebstechnik</strong> <strong>12</strong>/<strong>2018</strong> 33

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