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THW_04-2018_oAnz

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<strong>THW</strong><br />

Die Reaktionen darauf waren<br />

nicht nur positiv und einige<br />

Kommentare haben gezeigt,<br />

dass es noch viele offene Fragen<br />

gibt.<br />

konstruktiven Diskussionen<br />

und die guten Hinweise bedanken.<br />

Wir als Projektgruppe freuen<br />

uns natürlich am meisten über<br />

Kommentare, dass die Bekleidung<br />

„in echt“ viel besser aussieht<br />

als auf den Bildern.<br />

Bianca Lobe - reda<br />

Sehr gerne bin ich daher der<br />

Einladung des Landesbeauftragten<br />

für Bayern Dr. Fritz-Helge<br />

Voß gefolgt und habe im<br />

Verlauf der jährlichen Führungskräftetagung<br />

des Landesverbandes<br />

den aktuellen Sachstand<br />

des Projektes Bekleidung<br />

vorgestellt.<br />

Im Rahmen zweier Workshops<br />

konnte ich die Gelegenheit<br />

nutzen, zunächst einen Überblick<br />

über den bisherigen Projektverlauf<br />

zu geben und die<br />

vorliegenden Prototypen der<br />

Einsatzbekleidung zu präsentieren<br />

sowie deren Besonderheiten<br />

und Unterschiede zum<br />

bisherigen MEA zu zeigen. Ich<br />

konnte den Einsatzkräften sowohl<br />

die deutlich sichtbaren<br />

Veränderungen, wie z.B. die<br />

Farbe und Anordnung der Reflexstreifen,<br />

aber auch nicht so<br />

deutlich sichtbare Änderungen<br />

wie z.B. den Aufbau des Materials<br />

erläutern.<br />

Es ergab sich in beiden Workshops<br />

eine lebhafte Diskussion<br />

mit den Helferinnen und Helfern,<br />

in deren Verlauf ich viele<br />

offene Fragen beantworten,<br />

aber auch einige Anregungen<br />

für unsere weitere Arbeit mitnehmen<br />

konnte.<br />

Natürlich sollte den Helferinnen<br />

und Helfern auch die Möglichkeit<br />

gegeben werden, die Prototypen<br />

nicht nur anzuschauen,<br />

sondern auch selbst anzufassen<br />

und anzuprobieren.<br />

Die Helferinnen und Helfer<br />

konnten im Anschluss an den<br />

theoretischen Teil alles genau<br />

anschauen, vieles anprobieren<br />

und wie bei einer kleinen Modenschau<br />

Fotos für die Kameradinnen<br />

und Kameraden in den<br />

Ortsverbänden machen.<br />

Ich möchte mich an dieser Stelle<br />

noch einmal herzlich für die<br />

Gefordert: das <strong>THW</strong> bei Tierseuchen<br />

Resümee von Markus Reichart<br />

(aktiv im <strong>THW</strong>-Ortsverband<br />

Starnberg, Leiter des Fachbereichs<br />

34 Öffentliche Sicherheit<br />

und Ordnung im Landratsamt<br />

Starnberg und ehemaliger<br />

Kreisbrandrat) nach den beiden<br />

Workshops zum Thema Schweinepest.<br />

„Die Afrikanische Schweinepest<br />

ist zwischenzeitlich bei den bayerischen<br />

Behörden aller Stufen<br />

angekommen. Auf allen Ebenen<br />

laufen Vorbereitungen anhand<br />

des vom Staatsministerium für<br />

Umwelt und Verbraucherschutz<br />

(StMUV) veröffentlichten Rahmenplanes.<br />

Der Vortrag war daher<br />

gedacht zur Sensibilisierung<br />

der Führungskräfte im <strong>THW</strong> Bayern<br />

zu diesem Thema.<br />

Neben allgemeinen Infos zum<br />

Thema wie Ausbreitung der<br />

Tierseuche in den vergangenen<br />

Jahren und auftretende<br />

Symptome bei infizierten Tieren<br />

(die wiederum Auswirkung<br />

auf die Maßnahmen der Behörden<br />

haben) sollten die Zuhörer<br />

vor allem auch zu den Auswirkungen<br />

(befürchtet werden<br />

erhebliche Handelseinschränkungen<br />

für deutsches Schweinefleisch<br />

im Falle eines Ausbruchs)<br />

sensibilisiert werden.<br />

Vorgestellt wurden auch die<br />

unterschiedlichen Zuständigkeiten<br />

(angefangen bei den<br />

Kreisverwaltungsbehörden mit<br />

den Veterinärämtern, die den<br />

Tierseuchenfall formell feststellen<br />

oder auch Betretungsverbote<br />

aussprechen können; aber<br />

auch die Bezirksregierungen haben<br />

gewisse eigene Zuständigkeiten<br />

für Anordnungen, beispielsweise<br />

für die Festlegung<br />

von Restriktionszonen oder das<br />

Anordnen eines allgemeinen<br />

Jagdverbotes). Hierzu habe ich<br />

auch den Planungsstand für<br />

den Landkreis Starnberg kurz<br />

vorgestellt; aufgrund meiner<br />

beruflichen Tätigkeit als Leiter<br />

des Fachbereiches Öffentliche<br />

Sicherheit und Ordnung bin ich<br />

Mitglied der örtlichen Koordinierungsgruppe<br />

Tierseuchen<br />

und mit meinem Fachbereich<br />

verantwortlich für den (rechtlichen)<br />

Vollzug der Tierseuchenbekämpfung,<br />

und als Gast auch<br />

in der Koordinierungsgruppe<br />

des StMUV vertreten.<br />

Wichtig ist für alle Beteiligten,<br />

dass das <strong>THW</strong> nur in Amtshilfe<br />

tätig wird. Übernimmt das <strong>THW</strong><br />

Aufgaben, ist es aber für die<br />

fachgerechte Durchführung der<br />

übernommenen Aufgaben verantwortlich.<br />

Eine vergleichbare<br />

Situation war die Vogelgrippe<br />

2006.<br />

Die Koordinierungsgruppen,<br />

die sich bei den Kreisverwaltungsbehörden<br />

zur ASP-Bekämpfung<br />

gegründet haben,<br />

sehen sicherlich mögliche Einsatzoptionen<br />

für das <strong>THW</strong> im<br />

Rahmen der ASP-Bekämpfung:<br />

• Fachberatung im Koordinierungsstab<br />

(unter Verwendung<br />

von EPSweb – Webbasiertes-<br />

Einsatzprotokollierungssys<br />

tem, das in Bayern auch der<br />

Katastrophenschutz nutzt)<br />

• Suche nach verendeten Wildschweinen<br />

• Bergen von verendeten Wildschweinen<br />

• Unterstützung bei Logistikaufgaben<br />

• Aufbau und Unterhalt Einzäunung<br />

• Aufbau und Betrieb einer<br />

Desinfektionsstelle<br />

Das <strong>THW</strong> hat keine jagdlichen<br />

Kenntnisse<br />

Zumindest die Suche nach verendeten<br />

Wildschweinen muss<br />

aber sehr kritisch betrachtet<br />

werden, da das <strong>THW</strong> zwar sicherlich<br />

Manpower zur Suche<br />

stellen kann, für diese Suche<br />

aber doch gewisse – vor allem<br />

jagdliche – Kenntnisse erforderlich<br />

sind, über die eigentlich<br />

spezialisiert die Jägerschaft verfügt.<br />

Daher sollte das <strong>THW</strong> eine<br />

Einbindung in Suchmannschaften<br />

aus meiner Sicht ablehnen.<br />

Mein Fazit lautete:<br />

• die ASP steht aktuell rund 300<br />

km vor Bayern.<br />

• Die ASP kann auch uns fordern.<br />

ABER: Es besteht KEIN Grund zur<br />

Panik.<br />

• Es besteht keine Ansteckungsgefahr<br />

für Menschen<br />

oder „Nichtschweine“.<br />

• Eine Übertragung / Verschleppung<br />

des Virus ist unter<br />

allen Umständen zu vermeiden.<br />

• Zur Amtshilfe können wir im<br />

Tierseuchenfall jederzeit angefordert<br />

werden.“<br />

Markus Reichart - reda<br />

20 <strong>THW</strong>-JOURNAL BY 4/<strong>2018</strong>

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