THW_04-2018_oAnz
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Vögel profitieren vom Sturmtief Fabienne<br />
<strong>THW</strong><br />
Zwei abgeknickte Bäume waren<br />
an die Staumauer getrieben.<br />
Die Einsatzkräfte zogen sie 500<br />
Meter flussaufwärts auf eine<br />
Sandbank und richteten so, unter<br />
Anleitung des Landesbund<br />
für Vogelschutz in Bayern e. V,.<br />
einen Rastplatz für Eisvogel und<br />
Co ein.<br />
In weiten Teilen Süddeutschlands<br />
hat er wild gewütet, der<br />
Sturm Fabienne. Mit „Nachwehen“<br />
von Fabienne hatte das<br />
<strong>THW</strong> zu tun: der Sturm hatte<br />
zwei an der Donau stehende<br />
Bäume abgeknickt. Diese waren<br />
flussabwärts Richtung Ingolstadt<br />
getrieben und an der<br />
Staustufe am Baggersee hängen<br />
geblieben. Um den Betrieb<br />
der Staustufe nicht zu gefährden,<br />
wurde das <strong>THW</strong> durch die<br />
Stadtverwaltung damit beauftragt,<br />
die Bäume zu entfernen.<br />
In enger Abstimmung mit der<br />
Stadt und dem Landesbund<br />
für Vogelschutz in Bayern e. V.<br />
(LBV) entschlossen sich die<br />
Beteiligten dazu, die Bäume<br />
nicht einfach aus dem Wasser<br />
zu ziehen, sondern sie an einer<br />
seichten Stelle, ca. 500 Meter<br />
flussaufwärts zu positionieren,<br />
um Vögeln ein Rückzugsgebiet<br />
anzubieten.<br />
„Der Ingolstädter Stausee ist Teil<br />
des Europäischen Vogelschutzgebietes.<br />
Alle verantwortlichen<br />
Instanzen sollten deshalb für<br />
die Verbesserung der Biodiversität<br />
in diesem Donauabschnitt<br />
sorgen“, so Rudolf Wittmann, erster<br />
Vorsitzender der Kreisgruppe<br />
Ingolstadt.<br />
Die in Ingolstadt stationierte<br />
Fachgruppe Wassergefahren ist<br />
mit unterschiedlichen Bootstypen<br />
ausgestattet und für Einsätze<br />
am und auf dem Wasser<br />
ausgebildet. Nach drei Stunden<br />
meldeten die sechs Helferinnen<br />
und Helfer an einem Dienstagabend<br />
gegen 21 Uhr den Abschluss<br />
der Arbeiten.<br />
„Durch die beiden Bäume finden<br />
nun Wasservögel und<br />
Möwen einen, vor den Nachstellungen<br />
des Fuchses, geschützten<br />
Ruhe- und Schlafplatz<br />
und der Eisvogel kann die<br />
Äste für die Jagd nach kleinen<br />
Fischen nutzen“, freute sich Vogelschützer<br />
Wittmann.<br />
Rainer Straszewski - reda<br />
50 <strong>THW</strong>-JOURNAL BY 4/<strong>2018</strong>