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FPÖ wirkt – In Wien wie auch in Brüssel!-2018

Innenminister Herbert Kickl: Ein Europa, das schützt, ist jetzt in der EU angekommen

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Nr. 50 Donnerstag, 13. Dezember <strong>2018</strong><br />

g<br />

hung, nicht die Hysterie.“<br />

Regierungsarbeit und rät zu mehr Sachlichkeit bei der „Klimarettung“<br />

als Rettungsanker der L<strong>in</strong>ken nach<br />

dem Zusammenbruch des Kommunismus<br />

bezeichnet, weil dieses<br />

„neue Dogma vom Klimawandel“<br />

den l<strong>in</strong>ken Politiker und Regierungen<br />

„e<strong>in</strong>e wunderbare Ausrede für<br />

e<strong>in</strong>en weltweiten, supranationalen<br />

Sozialismus“ bietet. Trifft sie damit<br />

den Kern der Diskussion?<br />

Hofer: Ich glaube <strong>auch</strong>, dass viele,<br />

die behaupten, etwas gegen den<br />

Klimawandel tun zu wollen, etwas<br />

ganz anderes im S<strong>in</strong>ne haben. Es<br />

sollte diese Debatte mit mehr Hausverstand<br />

und weniger Hysterie geführt<br />

werden. Von dieser Angstmacherei<br />

und diesen Horrorszenarien<br />

sollte man sich nicht bee<strong>in</strong>drucken<br />

lassen. Die Technik entwickelt sich<br />

immer weiter. Wir tun viel, um<br />

Motoren immer sauberer zu machen,<br />

wir <strong>in</strong>vestieren sehr viel <strong>in</strong><br />

die Schiene, 14 Milliarden Euro alle<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong> den <strong>In</strong>frastrukturausbau. Der<br />

Großteil der Strecken, 75 Prozent,<br />

ist elektrifiziert, der Rest folgt <strong>in</strong><br />

den nächsten Jahren. Also, ich lasse<br />

mich von dieser Hysterie nicht<br />

anstecken. Diese Bundesregierung<br />

tut, was s<strong>in</strong>nvoll ist, ohne unsere<br />

Wirtschaft zu benachteiligen oder<br />

gar aus dem Land zu vertreiben.<br />

Österreich ist <strong>in</strong> Sachen erneuerbarer<br />

Energie nicht nur <strong>in</strong> Europa,<br />

sondern <strong>auch</strong> weltweit unter<br />

den Spitzenreitern. Ist e<strong>in</strong> weiterer<br />

Ausbau der Solar- und W<strong>in</strong>denergie<br />

nicht nur aus Umweltschutzgründen<br />

<strong>–</strong> Stichwort W<strong>in</strong>dräderwald<br />

im Dreiländerdreieck Österreich,<br />

Ungarn, Slowakei <strong>–</strong> und <strong>in</strong>sbesondere<br />

<strong>in</strong> H<strong>in</strong>blick auf die Netzstabilität<br />

und Netzsicherheit noch vertretbar?<br />

Hofer: Die Herausforderung ist<br />

jetzt nicht mehr der weitere Ausbau<br />

der erneuerbaren Energie, sondern:<br />

Wie speichere ich deren erzeugte<br />

Energie? Diese Forschung zur Speichertechnik<br />

unterstützen wir, denn<br />

man kann nur eigene,<br />

erneuerbare<br />

Energiequellen<br />

nutzen, wenn<br />

ich deren Strom<br />

speichern und abrufen<br />

kann, wenn<br />

er <strong>auch</strong> gebr<strong>auch</strong>t<br />

wird. Da haben wir e<strong>in</strong> <strong>in</strong>teressantes<br />

Projekt laufen, <strong>in</strong>dem wir W<strong>in</strong>d<br />

verstromen, die Energie über Elektrolyse<br />

als Wasserstoff speichern.<br />

Der Wirkungsgrad bei der Elektrolyse<br />

ist zwar nicht sehr groß, aber<br />

bei den W<strong>in</strong>denergieüberschüssen<br />

fällt das nicht so sehr <strong>in</strong>s Gewicht.<br />

Thema<br />

der<br />

Woche<br />

Der so gespeicherte Wasserstoff<br />

kann <strong>wie</strong>der <strong>in</strong> Energie umgewandelt<br />

werden, nicht nur <strong>in</strong> Strom sondern<br />

<strong>auch</strong> zum Betrieb von Wasserstoffbrennzellen,<br />

wenn er gebr<strong>auch</strong>t<br />

wird. Das ist unser Ziel, die im<br />

Land erzeugte Energie s<strong>in</strong>nvoll zu<br />

nutzen, weil das ja <strong>auch</strong> Wertschöpfung<br />

im Land ist.<br />

Gibt es schon Prognosen, wann<br />

diese Speichertechnologie e<strong>in</strong>gesetzt<br />

werden kann?<br />

Hofer: Dazu hat die Voestalp<strong>in</strong>e<br />

e<strong>in</strong> tolles Projekt laufen, mit der<br />

weltweit größten Elektrolyseanlage<br />

zur Erzeugung von Wasserstoff.<br />

Das bei der Stahlproduktion anfallende<br />

CO2<br />

wird dabei<br />

mit Wasserstoff<br />

gebunden,<br />

also methanisiert.<br />

Mit<br />

diesem methanisierten<br />

Wasserstoff können dann Verbrennungsmotoren<br />

oder Gasturb<strong>in</strong>en zur<br />

Stromgew<strong>in</strong>nung betrieben werden.<br />

Das ist sehr vielversprechend.<br />

Zurück zur Regierungsarbeit,<br />

welche Themen wird der „Reformzug“<br />

der Koalition im kommenden<br />

Jahr ansteuern?<br />

„Es br<strong>auch</strong>t <strong>in</strong> der<br />

Klimawandel-Debatte<br />

mehr Hausverstand und<br />

weniger Hysterie.“<br />

<strong>In</strong>nenpolitik 5<br />

Hofer: Da steht ganz vorne der<br />

Bereich der Pflege, die zukunftssicher<br />

gestaltet werden muss. Da ist<br />

<strong>in</strong> den letzten Jahren viel zu wenig<br />

gemacht worden, außer billige<br />

Pflegekräfte aus dem Ausland here<strong>in</strong>zuholen.<br />

Und dann natürlich die<br />

große Steuerreform mit e<strong>in</strong>er nachhaltigen<br />

Entlastung für alle arbeitenden<br />

Menschen <strong>in</strong> Österreich. F<strong>in</strong>anziert<br />

wird sie über die dadurch<br />

gesteigerte Kaufkraft, die <strong>wie</strong>derum<br />

die Wirtschaft stärkt, Arbeitsplätze<br />

schafft und somit den Lohnsteuerentfall<br />

über Mehre<strong>in</strong>nahmen<br />

bei der Mehrwertsteuer und durch<br />

mehr Lohnsteuerzahler <strong>wie</strong>der ausgleicht.<br />

Zudem setzen wir die Modernisierung<br />

und Effizienzsteigerung<br />

<strong>in</strong> der Verwaltung fort, um mit<br />

weniger Ausgaben das Auslagen zu<br />

f<strong>in</strong>den. Auch wird Herbert Kickl<br />

se<strong>in</strong>e Sicherheitsoffensive fortsetzen<br />

und <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Bereich eben<br />

die Forschung, um die <strong>In</strong>novationskraft<br />

der heimischen Wirtschaft zu<br />

stärken. Also der Reformzug fährt<br />

weiter, unter bestmöglicher E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung<br />

aller Beteiligten und mit dem<br />

Ziel, soviel <strong>wie</strong> möglich von unserem<br />

Regierungsprogramm bis zum<br />

Ende dieser Legislaturperiode umzusetzen<br />

<strong>–</strong> falls wir es nicht schon<br />

vorher schaffen, wovon ich eigentlich<br />

überzeugt b<strong>in</strong>.<br />

Ihr persönlicher Wunsch für das<br />

kommende Jahr?<br />

Hofer: Ich wünsche mir, dass<br />

die Zusammenarbeit <strong>in</strong> der Koalition<br />

weiter so gut funktioniert. Den<br />

Menschen taugt das, dass diese Regierung<br />

arbeitet und <strong>auch</strong> heiße Eisen<br />

anpackt, die bisher immer auf<br />

die lange Bank geschoben worden<br />

s<strong>in</strong>d. Daher glaube ich <strong>auch</strong>, dass<br />

wir bei den nächsten Wahlen e<strong>in</strong><br />

tolles Ergebnis erzielen werden.<br />

Klar wird es kle<strong>in</strong>e Schwankungen<br />

nach dem Wechsel aus der Opposition<br />

auf die Regierungsbank geben.<br />

Aber ich merke, wenn ich mit den<br />

Menschen rede, dass die sehr zufrieden<br />

mit uns s<strong>in</strong>d. Auch wenn<br />

man die Regierungsmannschaft objektiv<br />

sieht <strong>–</strong> und ich schätze die<br />

Arbeit der Regierungskollegen von<br />

der ÖVP sehr <strong>–</strong>, setzen doch wir<br />

Freiheitlichen die meisten Reformprojekte<br />

um.<br />

Könnten die beiden nächstjährigen<br />

Wahlen, zum Europaparlament<br />

und dem Vorarlberger Landtag,<br />

dieses Koalitionsklima stören?<br />

Hofer: Das muss die Koalition<br />

aushalten. Es hat immer der Souverän,<br />

der Bürger, das letzte Wort.<br />

Und als überzeugte Demokraten<br />

nehmen wird das Wahlergebnis zur<br />

Kenntnis.

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