FPÖ wirkt – In Wien wie auch in Brüssel!-2018
Innenminister Herbert Kickl: Ein Europa, das schützt, ist jetzt in der EU angekommen
Innenminister Herbert Kickl: Ein Europa, das schützt, ist jetzt in der EU angekommen
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4 <strong>In</strong>nenpolitik<br />
Neue Freie Zeitung<br />
Herr Bundesm<strong>in</strong>ister, Sie waren<br />
Mitglied des <strong>FPÖ</strong>-Koalitionsverhandlungsteams<br />
und s<strong>in</strong>d jetzt der<br />
freiheitliche Regierungskoord<strong>in</strong>ator.<br />
Wie läuft die Umsetzung des<br />
Regierungsprogramms aus Ihrer<br />
Sicht?<br />
Hofer: Sehr, sehr flott. Wir arbeiten<br />
das Regierungsprogramm bisher<br />
ohne große Probleme oder Reibungsflächen<br />
ab, weil wir vorher<br />
geme<strong>in</strong>sam festgelegt haben, was<br />
wir <strong>in</strong> der Koalition<br />
umsetzen wollen.<br />
Wann immer<br />
es e<strong>in</strong> Problem<br />
gibt, kommt es<br />
bei den Gesprächen<br />
<strong>in</strong> der Koord<strong>in</strong>ierung<br />
auf den<br />
Tisch. Es wird<br />
besprochen, und wir haben bisher<br />
immer rasch e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>vernehmliche<br />
Lösung gefunden. Ich b<strong>in</strong> bisher<br />
sehr zufrieden.<br />
Welche positiven Überraschungen<br />
haben Sie <strong>in</strong> der bisherigen Arbeit<br />
der türkis-blauen Koalition erlebt?<br />
Hofer: Da möchte ich die Kooperation<br />
mit Gernot Blümel hervorheben.<br />
Die läuft wirklich unaufgeregt<br />
ab, mit viel Verständnis <strong>auch</strong><br />
für den Partner. Wir versuchen beide,<br />
uns <strong>in</strong> die Position des Gegenübers<br />
h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>zuversetzen: Was s<strong>in</strong>d<br />
die Probleme auf der anderen Seite?<br />
Was geht, und was geht nicht? Ich<br />
hätte mir wirklich nicht gedacht,<br />
dass es so gut, so reibungslos funktioniert.<br />
Gab es <strong>auch</strong> negative Überraschungen<br />
im H<strong>in</strong>blick auf den Koalitionspartner<br />
oder Teile der ÖVP?<br />
Hofer: Natürlich, es gibt ja immer<br />
<strong>wie</strong>der Zwischenrufe aus anderen<br />
Teilen der ÖVP, die natürlich<br />
weniger angenehm s<strong>in</strong>d. Aber es ist<br />
die Spitze der Bundes-ÖVP darüber<br />
offensichtlich genau so wenig amüsiert<br />
<strong>wie</strong> wir.<br />
Und mit der eigenen Partei?<br />
Hofer: Da gibt es ke<strong>in</strong>e Probleme.<br />
Ich kenne die <strong>FPÖ</strong> <strong>in</strong>- und auswendig,<br />
schließlich habe ich es ja <strong>in</strong><br />
der „Ochsentour“, beg<strong>in</strong>nend vom<br />
Geme<strong>in</strong>derat, über die Bezirks- und<br />
Landesebene h<strong>in</strong>auf auf die Bundesebene<br />
und <strong>in</strong> die Bundesregierung<br />
geschafft. Daher gibt es für<br />
mich ke<strong>in</strong>e Überraschungen mehr.<br />
Die <strong>FPÖ</strong> und Sie selbst waren<br />
lange Zeit <strong>in</strong> der Opposition. Wie<br />
erleben Sie jetzt den politischen<br />
Me<strong>in</strong>ungsabtausch von der Regierungsbank<br />
aus, also die Umkehr<br />
der Rollen, vor allem mit der SPÖ?<br />
Hofer: Wir haben diese Umstellung<br />
problemlos geschafft, weil<br />
die Partei sehr geschlossen ist. Der<br />
SPÖ geht es da ansche<strong>in</strong>end nicht<br />
so gut, die haben ihre Rolle noch<br />
nicht gefunden. Da gibt es die Pragmatiker,<br />
die l<strong>in</strong>ken Fundis <strong>–</strong> und da<br />
entladen sich dann halt die Spannungen<br />
zwischen den Lagern. Und<br />
deswegen ist die Opposition derzeit<br />
etwas geschwächt.<br />
Wie sieht es im Verhältnis zu<br />
den Medien aus? Die <strong>FPÖ</strong> kommt<br />
da oft als Partei „der Raser, der<br />
R<strong>auch</strong>er, der<br />
Migrations-<br />
„Ich hätte mir wirklich<br />
nicht gedacht, dass die<br />
Kooperation so gut, so<br />
reibungslos funktioniert.“<br />
und Ausländerfe<strong>in</strong>de<br />
und<br />
des Sozialabbaus“<br />
herüber,<br />
während<br />
die ÖVP doch<br />
um e<strong>in</strong>iges<br />
positiver beurteilt wird. Fühlen Sie<br />
sich und die <strong>FPÖ</strong> ungerecht behandelt?<br />
Hofer: Ich habe mir mit der Zeit<br />
e<strong>in</strong>e dicke Haut zugelegt. Denn das,<br />
was berichtet wird <strong>–</strong> und es berichten<br />
nicht alle Medien nur schlecht<br />
über uns <strong>–</strong> hat bei der Bevölkerung<br />
weitaus nicht mehr die Bedeutung<br />
<strong>wie</strong> früher. Es gibt jetzt die sozialen<br />
Medien, wo He<strong>in</strong>z-Christian Strache<br />
mit e<strong>in</strong>em Knopfdruck mehr<br />
Menschen erreicht als viele der großen<br />
Medien im Land. Wir haben<br />
uns eigene Kommunikationskanäle<br />
zu den Bürgern aufgemacht. Die<br />
Me<strong>in</strong>ung <strong>in</strong> der Bevölkerung ist<br />
nicht mehr vergleichbar mit dem,<br />
was <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Medien über uns<br />
publiziert wird. Wo immer ich h<strong>in</strong>komme,<br />
heißt es: „Gott sei Dank<br />
geht was weiter im Land! Ihr seid’s<br />
viel besser als die alte Regierung!“<br />
<strong>In</strong> ihren Aufgabenbereich fällt<br />
der Verkehr, der <strong>in</strong> Europa, neben<br />
der <strong>In</strong>dustrie, zum „Klima-Killer“<br />
schlechth<strong>in</strong> hochstilisiert wird. E<strong>in</strong>ige<br />
Staaten haben <strong>in</strong> Anlehnung<br />
an die Klimapolitik der EU drastische<br />
Maßnahmen angeordnet, etwa<br />
Dieselfahrverbote <strong>in</strong> Deutschland<br />
oder Treibstoffpreiserhöhungen <strong>in</strong><br />
Frankreich, die zu Kritik und <strong>in</strong><br />
Frankreich bereits zu Massenprotesten<br />
geführt haben. Wird Österreich<br />
mit diesen „Decarbonisierungs-Vorreitern“<br />
mitziehen, oder<br />
die Sache etwas ruhiger angehen?<br />
Hofer: Wir <strong>in</strong>vestieren sehr viel<br />
<strong>in</strong> die Forschung zu neuen Motorentechniken.<br />
Die Dieselmotoren,<br />
die etwa <strong>in</strong> Steyr gebaut werden,<br />
gehören zu den besten der Welt. Es<br />
gibt Probleme bei den ganz alten<br />
Fahrzeugen. Da müssen wir schauen,<br />
dass wir Anreize setzen, diese<br />
durch umweltfreundlichere zu ersetzen.<br />
Diese Verbotshysterie, <strong>wie</strong><br />
Foto: eu<strong>2018</strong>.at<br />
„Wir fördern Forsc<br />
Norbert Hofer zieht im NFZ-<strong>In</strong>terview Bilanz zur<br />
es sie <strong>in</strong> anderen Ländern gibt, die<br />
wird es mit uns Freiheitlichen nicht<br />
geben. Die D<strong>in</strong>ge entwickeln sich<br />
ja mit der Zeit. Es wird <strong>in</strong> Zukunft<br />
drei Motoren geben: Den Elektromotor<br />
mit Batterie, wobei sich<br />
die Batterien <strong>auch</strong> verändern werden.<br />
Die Lithium-Ionen-Batterie<br />
ist e<strong>in</strong>e Zwischenphase, es werden<br />
die Lithium-Luft-Batterie und Lithium-Feststoff-Batterie<br />
kommen.<br />
Dazu kommen noch die Wasserstoff-<br />
Brennstoffzelle<br />
und der Verbrennungsmotor,<br />
der aber<br />
„Diese Verbotshysterie,<br />
<strong>wie</strong> es sie <strong>in</strong> anderen<br />
Ländern gibt, die wird<br />
es mit uns Freiheitlichen<br />
nicht geben.“<br />
nicht mehr,<br />
<strong>wie</strong> bisher,<br />
mit Diesel und<br />
Benz<strong>in</strong> betrieben<br />
wird, sondern<br />
anderen<br />
Treibstoffen. Das entwickelt sich<br />
stetig, das fördern wir und warten<br />
ab, <strong>wie</strong> gut es funktioniert, und setzen<br />
dann Anreize zum Umstieg. Da<br />
kann man mit Gewalt, mit riesigen<br />
f<strong>in</strong>anziellen Belastungen oder gar<br />
mit Verboten nicht das Ruder herumreißen.<br />
Jedenfalls wollen wir das<br />
<strong>in</strong> Österreich nicht tun.<br />
<strong>In</strong> Deutschland haben führende<br />
<strong>In</strong>dustrievertreter, angeführt von<br />
der Auto<strong>in</strong>dustrie, vor den „Klimarettungsmaßnahmen“<br />
gewarnt, weil<br />
diese hunderttausende Jobs und den<br />
Wirtschaftsstandort Europa <strong>in</strong>sgesamt<br />
gefährden und auf die De<strong>in</strong>dustrialisierung<br />
Europas h<strong>in</strong>auslaufen.<br />
Welchen Standpunkt nimmt<br />
dazu die Bundesregierung e<strong>in</strong>?<br />
Hofer: Es ist leider so, dass die,<br />
die damit glauben, etwas für das<br />
Klima zu tun, genau das Gegenteil<br />
erreichen, weil die Betriebe dann<br />
<strong>in</strong> Länder abwandern,<br />
<strong>in</strong> denen<br />
es bedeutend<br />
ger<strong>in</strong>gere<br />
Umweltschutzauflagen<br />
gibt.<br />
Das Ergebnis:<br />
<strong>In</strong> Europa s<strong>in</strong>d<br />
die Arbeitsplätze<br />
weg, und wir<br />
importieren dann diese Produkte,<br />
die unter Bed<strong>in</strong>gungen erzeugt<br />
werden, die unsere „Klimarettungsmaßnahmen“<br />
ad absurdum führen.<br />
Das ist e<strong>in</strong> Uns<strong>in</strong>n, und das machen<br />
wir <strong>in</strong> Österreich sicher nicht!<br />
Die ehemalige britische Premierm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong><br />
Margaret Thatcher hat<br />
diese „Klimarettungspolitik“ mit<br />
ihren massiven E<strong>in</strong>griffen <strong>in</strong> Gesellschaft<br />
und Wirtschaft e<strong>in</strong>mal