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BERLINER KURIER, Donnerstag, 24.Januar 2019<br />
Der Rapper Capital Braverkündete jetzt die Trennung vonBushido. Er wirft<br />
dem Sänger und Labelchef vor, mit der Polizei zusammenzuarbeiten.<br />
Rumms, da waren<br />
1,5 Millionen Euro weg!<br />
Der Blitzeinbruch beim City-Juwelier dauerte nur 80 Sekunden<br />
wurde Yasser Abou-Chaker<br />
von seiner Partnerin verlassen,<br />
sie ging mit den gemeinsamen<br />
Kindern nach Dänemark.<br />
Ende 2018 sollen Yasser<br />
und Arafat Abou-Chaker<br />
dann, so sind sich die Ermittler<br />
sicher, nach Skandinavien<br />
gereist sein, um die Kinder<br />
zurück nach Berlin zu<br />
holen –was auch gelang. Die<br />
Mutter suchte daraufhin<br />
Hilfe bei der <strong>Berliner</strong> Polizei.<br />
Sie soll auch von den angeblich<br />
geplanten Angriffen<br />
auf Bushidos Familie sowie<br />
der geplanten Entführung<br />
der Kinder des Musikers erzählt<br />
haben. Anschließend<br />
setzte sie durch, dass ihr „ihre<br />
eigenen Kinder wieder zugeführt<br />
werden konnten“,<br />
wie es polizeiintern heißt.<br />
Seit ihrer Rückkehr<br />
nach Dänemark<br />
stehen die<br />
Frau und ihr<br />
Nachwuchs unter<br />
Polizeischutz.<br />
Ob Yasser Abou-<br />
Chaker vor seiner<br />
Festnahme am Montag erneut<br />
versucht hat, seine Kinder<br />
zu sich zu holen, ist nicht<br />
bekannt. Fakt ist hingegen,<br />
dass der <strong>Berliner</strong> Clan enge<br />
Familienverbindungen in<br />
das skandinavische Land<br />
hat. Möglicherweise hatte<br />
sich Yasser also bei seinen<br />
Capital Bra(li.) und Bushido (re.)<br />
beim Radiosender KissFM.<br />
Es ist mehr als<br />
traurig, was<br />
dieser Mann<br />
seinem Team<br />
angetan hat.<br />
Verwandten versteckt,<br />
nachdem sein Bruder Arafat<br />
letzte Woche verhaftet worden<br />
war. Der hatte die Vorwürfe<br />
noch vor seiner Verhaftung<br />
übrigens bestritten.<br />
Und auf seiner Facebook-<br />
Seite mitgeteilt, ihm seien<br />
„schlimme Dinge“ unterstellt<br />
worden. „Ich hätte<br />
Kinder auslöschen wollen,<br />
Morde beauftragt, will Kinder<br />
entführen –sowas kann<br />
ich nicht in der Welt stehen<br />
lassen. So bin ich nicht.“<br />
Das herauszufinden, ist<br />
jetzt Sache der Gerichte. Zunächst<br />
soll Yasser Abou-<br />
Chaker nun einem dänischen<br />
Richter vorgeführt<br />
werden, der dann über eine<br />
Auslieferung des Mannes<br />
nach Deutschland entscheidet.<br />
Unterdessen droht Bushido<br />
weiterer Ärger. Der Shooting-Star<br />
der deutschen Hip-<br />
Hop-Szene, Capital Bra,<br />
trennte sich aufgrund der<br />
aktuellen Vorfälle von Bushido<br />
und dessen Plattenlabel<br />
„Ersguterjunge“.<br />
Vladislav<br />
Balovatsky, so der<br />
bürgerliche Name<br />
von Capital Bra,<br />
sagte jetzt in einem<br />
auf seiner Instagram-Seite<br />
veröffentlichten<br />
Video:<br />
„Das hier ist<br />
kein Promo-Move. Das hier<br />
ist traurig. Das ist sehr traurig.<br />
Ich bin nicht mehr EGJ,<br />
da mein Label-Boss (Bushido,<br />
die Red.) mit der Polizei<br />
arbeitet.“<br />
Dass er „Polizeischutz“ bekommen<br />
habe, könne man<br />
zwar „irgendwo noch verstehen,<br />
seine Kinder waren in<br />
Gefahr“. Aber es sei „traurig,<br />
was dieser Mann seinem<br />
Team angetan“ habe. „Jetzt<br />
scheißt er (Bushido, die Red.)<br />
Leute an.“<br />
Und dann sagt er direkt an<br />
Bushido gerichtet: „Polizei<br />
ist jetzt dein Team“.<br />
Musiker Bushido und seine Frau Anna-Maria<br />
bei der Echo-Verleihung.<br />
Fotos: Wagner,KissFM,Imago, zVg<br />
Fotos: Pudwell, Richard<br />
Unbekannte<br />
rasten mit<br />
diesem<br />
gestohlenen<br />
Passat indas<br />
Geschäft.Sie<br />
brauchen<br />
zwei Anläufe.<br />
Charlottenburg – Fast anderthalb<br />
Jahre war Ruhe.<br />
Jetzt ist die Rumms-Bande<br />
offenbar wieder zurück. Am<br />
Dienstagabend fuhren zwei<br />
Männer mit einem VW Passat<br />
durch eine Scheibe eines<br />
Juweliers am Hotel Steigenberger<br />
am Los-Angeles-<br />
Platz, nahe dem Kurfürstendamm<br />
(KURIER berichtete).<br />
Die Täter entkamen mit Uhren<br />
und Schmuck im Wert<br />
von 1,5 Millionen Euro.<br />
Das Geschäft „Luxus4you“<br />
war auch am Mittwochvormittag<br />
noch geschlossen. Kriminaltechniker<br />
suchten erneut<br />
nach Spuren. Inzwischen steht<br />
fest, dass die Räuber eine Millionen-Beute<br />
machten. Der Juwelier<br />
war bereits im Januar<br />
2017 überfallen worden.<br />
Der jetzige Blitzeinbruch hat<br />
Geschäftsführer Wolfgang Ludolf<br />
schockiert. Zwei vermummte<br />
Männer hatten gegen<br />
17.45 Uhr während der Öffnungszeiten<br />
mit einem Auto<br />
ein Schaufenster durchschlagen.<br />
Die Scheibe fiel allerdings<br />
erst beim zweiten Versuch aus<br />
dem Rahmen.<br />
Dann ging alles ganz schnell:<br />
Ein Täter hielt zwei Mitarbeiter<br />
mit einer Pistole in Schach,<br />
während der andere Wertgegenständeeinsackte.<br />
Innur 80<br />
Sekunden sollen es weit über<br />
100 Uhren sowie hochwertiger<br />
Schmuck gewesen sein,<br />
Juwelier Wolfgang Ludolf gestern<br />
im Geschäft.(o.). Polizisten suchen<br />
nach Beweismitteln (u.).<br />
schätzt Ludolf. Trotz mehrerer<br />
Zeugen sollen die Täter unerkannt<br />
entkommen sein.<br />
Am Mittwoch befragten Ermittler<br />
Gäste und Mitarbeiter<br />
des angrenzenden Hotels danach,<br />
ob sie den Millionenraub<br />
beobachtet haben. Mittlerweile<br />
wird auch der sichergestellte<br />
VW Passat nach Spuren untersucht.<br />
Fest steht, dass der Kombi<br />
am 15. Januar in Neukölln als<br />
gestohlen gemeldet worden<br />
war. Die Polizei schließt nicht<br />
aus, dass die Täter zu einer<br />
Bande gehören, die für mehrere<br />
Serieneinbrüche verantwortlich<br />
sind. Die Masche, geklaute<br />
Autos als Einbruchswerkzeug<br />
zu nutzen, ist in Berlin<br />
nicht neu. Bereits vor mehr<br />
als fünf Jahren trieb eine Bande<br />
ihr Unwesen. Sie gab an,<br />
bundesweit rund 500 Einbrüche<br />
in Technik- und Schmuckläden<br />
begangen zu haben.<br />
Händler reagierten darauf, in<br />
dem sie vor ihren Geschäften<br />
Poller in den Boden ließen, um<br />
Brüche mit Fahrzeugen zu verhindern.<br />
Mehrere Mitglieder<br />
der Bande wurden verurteilt.<br />
Nun scheinen einige von ihnen<br />
zurück zu sein.<br />
Lutz Schnedelbach und<br />
Eric Richard