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Der clevere Hans oder das wahre Märchen - Hansgrohe

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10<br />

VON KAUFBEUREN<br />

BIS INS BADENER<br />

LAND, VON TIROL<br />

BIS IN DIE TÄLER DES<br />

SCHWARZWALDS.<br />

Matthias Hohners Mundharmonikas:<br />

Das müssen die besten sein.<br />

Gelernt ist gelernt<br />

Er beherrschte <strong>das</strong> Anweben und Harnischmachen,<br />

wusste exakt Maschinen<br />

und Anlagen zu führen, bereitete sich auf<br />

jede Arbeit vor und verwunderte damit<br />

Meister wie Gesellen. „Nu gugge mal den<br />

<strong>Hans</strong> an,“ freuten sich die Altvorderen,<br />

die Meistermacher aus dem Sächsischen.<br />

Alles, was auf die Maschine kam, prüfte<br />

er vorher genau, mit Hand und Augen.<br />

„Das spart Euch später Stillstand und Ärger“,<br />

erklärte er jenen, die <strong>das</strong> für zu umständlich<br />

hielten.<br />

„Den 15. März erhielt ich einen Brief, worin<br />

mir meine Eltern schrieben: <strong>das</strong>s sie sich<br />

vielerlei Gedanken gemacht hätten über mein<br />

langes Schweigen, weil ich schon 4 Wochen<br />

von Baden weg gereist sei nach Straßburg und<br />

noch nicht geschrieben hätte. Ob ich vielleicht<br />

unter die Soldaten <strong>oder</strong> Seelenverkäufer geraten<br />

wäre? ,Du bist darum fortgereist, um was<br />

zu lernen; also halt dein Geld zusammen und<br />

lerne was dafür und hüte dich vor liederlicher<br />

Gesellschaft, so wird Gott und die Menschen<br />

an dir Wohlgefallen haben’ ...“<br />

„Im Juni 1893 ab aus Lana in Tirol ... arbeitete<br />

eine Woche in der Baumwollweberei<br />

in Kaufbeuren, wanderte durch Württemberg,<br />

Baden auch nach Straßburg, von Kostanz zu<br />

Fuß über Meersburg, Wangen, Isny, Kempten<br />

nach Rosenheim, wo ich am 2. Juli 1893 ankam<br />

... Wanderte bis Crimmitschau in Sachsen,<br />

wo ich Arbeit nahm bis 1. Oktober. Noch<br />

einmal zurück, in die alte Heimat! Webmeister<br />

bei Otto & Sohn, dann bei Levin Bernhard,<br />

wo ich gelernt hatte ...“, so erinnerte sich<br />

<strong>Hans</strong> Grohe 60 Jahre später.<br />

Spätzle probiert, Mädle geküsst<br />

So manches Paar Stiefel hatte er durchgetreten<br />

bei seinen Wanderschaften durch<br />

Württemberg, hatte Spätzle probiert<br />

und Kartoff eln mit Kohl nicht gemisst,<br />

hatte den Mädle zugewunken (und nicht<br />

nur <strong>das</strong>) und den Neckarwein probiert,<br />

in Maßen, wie ihm der Vater geraten hatte.<br />

Er war weiter, viel weiter herumgekommen<br />

als viele seiner Altersgenossen.<br />

Wenn er einmal sesshaft werden würde,<br />

dann vielleicht gar in diesem schönen<br />

Flecken Erde, wo es auch einem Freiligrath<br />

behagte und vordem diesem<br />

Hölderlin und dem Schelling. „<strong>Der</strong> Schiller<br />

und der Hegel, die sind bei uns die Regel“,<br />

hatte er in der altehrwürdigen Universitätsstadt<br />

Tübingen gehört. Das schrieb er<br />

nach Haus, bevor es weiter ging. „Vater,<br />

den Schwarzwald will ich noch durchwandern,<br />

dann kehr ich zurück.“<br />

<strong>Hans</strong> Grohe hatte die Tüftler und Bastler<br />

und Sparsamen kennengelernt, die strengen<br />

und arbeitsamen Leut’ von der Alb,<br />

die Lebensfrohen aus dem Badischen.<br />

„Aufrechte und liberale Leut’“, wie er anerkennend<br />

sagte, die Tuchmacher und<br />

Weber um Hohenzollern herum, und<br />

besonders jener, der in Trossingen auf<br />

der Mundharmonika blies, <strong>das</strong>s es eine<br />

Freude war.<br />

Das müssen die Besten sein ...<br />

„Mein Feld ist die Welt!“, hätte ihm vielleicht<br />

der alte Hohner gesagt. <strong>Der</strong> war<br />

auch so ein fortschrittlich gesonnener<br />

Mann, verfolgte mit schwäbischem Fleiß<br />

die Idee, eine Mundharmonika mit besser<br />

geeigneten Werkzeugen und Maschi-

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